Eigentlich hätte ich gerne ein echtes WM, allerdings scheue ich da eine Klage, weil ich mir erstens keinen Anwalt leisten kann und zweitens weil der Schuss nach hinten los gehen kann. Wer sagt mir, dass ich nicht an einE RichterIn gerate, der / die meint, dass die derzeitige Umgangsregelung (erweitertes Umgangsmodell) für die Kinder zum Wohle ist und dass ich mal schön zufrieden sein soll?
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Das war aber erst nachdem von Foristenseite das WM thematisiert wurde.
Das ist doch irrelevant. Kann es durchaus nachvollziehen, dass es hier nicht gut ankommt, wenn ein Vater die Verantwortung nicht übernehmen will, weil es ihm zu anstrengend ist. Während die meisten hier seit Jahren kämpfen, dass sie die Verantwortung übernehmen dürfen.
Guten Morgen zusammen,
eure Postings habe ich mit Interesse gelesen und mir einiges durch den Kopf gehen lassen - auch wenn der Umgangston in manchen Postings für meinen Geschmack den Rahmen des Konstruktiven etwas verlassen hat. Ich wäre dankbar, wenn es wieder so weiter gehen könnte, wie es hier in dem Thread angefangen hat.
Wie gesagt, eure Postings haben mich durchaus zum Nachdenken veranlasst. Meine Partnerin liest hier auch mit und wir haben u.a. darüber gesprochen, wie ein echtes WM in der Praxis aussehen könnte.
Was ich hier nicht möchte, ist, mich zu rechtfertigen dafür, dass wir derzeit nicht 50:50 haben und dass ich das momentan (!) noch (!) nicht beantragen möchte. Ich bin in der Frage aus verschiedenen Gründen hin und her gerissen. Einige, nicht alle, habe ich bereits erwähnt. Vielleicht komme ich schon in wenigen Wochen zu der Entscheidung, das WM zu beantragen. Aus eigener Erfahrung könnt ihr sicher nachvollziehen, dass da nicht nur rationale sondern auch emotionale Aspekte eine Rolle spielen.
Nur so viel: Nachdem meine Ex mit den Kindern ausgezogen war, fühlte ich mich, als wäre mir das Herz herausgerissen worden. Ich habe mich immer sehr um meine Jungs gekümmert und vor der Trennung viel, viel Zeit mit ihnen verbracht, in der wir gesungen, gebastelt und gespielt haben. Ich habe ihnen Fahrradfahren beigebracht und so weiter und so fort. Auch jetzt beschäftige ich mich quasi rund um die Uhr mit meinen Kindern, wenn sie da sind. Sie arbeiten gerne mit Holz, haben tausend Spielideen, ich bringe ihnen weiterhin schwimmen bei (mit einem Kurs ist es ja nicht getan) etc. pp.
Wir wohnten damals noch woanders und es war ein großer Zufall, dass ich eine Wohnung in direkter Nachbarschaft gefunden habe.
Meine Ex nannte es übrigens allen ernstes eine "Kriegserklärung", dass ich hier eingezogen bin. Mir ist es auch ein bisschen zu nah dran, weil ich gerne mehr Abstand zu ihr hätte, aber ich kann es mir ja nicht auf den Meter genau aussuchen, wo ich eine Wohnung bekomme.
Übrigens ist meine Ex quasi von heute auf morgen ausgezogen, was den einen oder anderen Berater / Psychologen zu der Frage gebracht hat, ob Gewalt im Spiel gewesen sei. Nein, das war nicht der Fall. Es ist auch niemand fremdgegangen oder hat sonst irgendwas Böses getan. Der Grund dafür, dass sie so abrupt abgehauen ist, liegt in ihrer psychischen Konstitution.
Ich hätte damals nicht unterschreiben sollen, dass die Kinder umziehen dürfen. Andererseits wären wir dann immer noch in dieser eher hässlichen Gegend. Jetzt wohnen wir am Stadtrand und die Kinder haben hier viel mehr Freunde als vorher. Vorher hatten sie eigentlich fast gar keine Freunde, wenn man ehrlich ist.
Ach so, Großeltern und sonstige Verwandte wohnen übrigens weit weg.
Seit der Geburt des Älteren arbeitet meine Ex nicht mehr, obwohl sie studiert hat und sehr gut ausgebildet ist [edit: Erst seit einigen Monaten hat sie wieder einen Minijob]. Die Kinder sind jeweils mit 1 Jahr schon in die Kita gekommen, ist ja in HH kostenlos. Selbst, wenn man nicht arbeitet, hat man 5 Stunden pro Tag frei. Diese 5 Stunden hat meine Ex jeden Tag vor allem zur Erholung gebraucht. Zeitweise hatten wir sogar eine Putzfrau. Die war meiner Ex dann aber auch zu stressig.
Wer an dieser Stelle noch nicht "too long, didn't read" gedacht hat und ausgestiegen ist:
Anfang 2020 änderte sich mein Stundenplan und ich hatte mittwochs die ersten beiden Stunden frei. Da bot es sich an, dass die Kinder dienstags nicht um 18:00 zu ihrer Mutter rüber gingen, sondern die Nacht auf Mittwoch bei mir verbringen. Normalerweise kann ich sie nämlich nicht zur Schule bringen, weil diese genau dann anfängt, wenn ich auch anfangen muss, um 8:00. Ich brauche aber fast 1 Stunde zur Arbeit. Eine Frühbetreuung gibt es an der Schule meiner Jungs nicht.
Ich schlug meiner Ex also vor, dass die Kinder eine zusätzliche Nacht bei mir sind. Die Jungs fanden die Idee großartig, als ich sie gefragt hatte, ob sie das wollen. Ich bin damals davon ausgegangen, dass ich meine Ex schon nach einiger Zeit zu einer Zustimmung bewegen könnte. Es war mir klar, dass sie großen Widerstand leisten würde und ich habe echt gezittert, als ich das bei ihr angesprochen habe, aber ich hatte immerhin ein bisschen Hoffnung.
Ich habe in der Folge alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, aber sie blieb stur. Dienstags von 15:00 bis 18:00, keine Minute mehr.
Vorher hatte sie manchmal noch Ausnahmen gemacht, z. B. ging sie meistens zu Elternabenden und die Jungs schliefen dann bei mir. Morgens habe ich sie dann zu ihrer Mutter gebracht, ganz am Anfang kam ihre Mutter auch noch zu mir und hat ihnen hier Frühstück gemacht, obwohl ich schon weg war.
Außerdem hatte ich sie dienstags eigentlich immer ab 14:30. Das habe ich manchmal nicht geschafft, es wurde dann 15:00. Nachdem ich das mit der zusätzlichen Nacht durchsetzen wollte, stellte sie sich auf den Standpunkt, dass 14:30 nur eine Ausnahme gewesen wäre, eigentlich wäre 15:00 abgemacht gewesen. Leider gab es keine schriftliche Vereinbarung.
Fazit: Ich hatte nach diesem Vorstoß die Kinder 30 Minuten WENIGER als vorher. Ob man sich 3 oder 3,5 Stunden sieht, ist schon ein großer Unterschied. I was not amused.
Da hier jemand die Frage aufgeworfen hat, ob ich meiner Ex vielleicht vor den Kopf gestoßen hätte, vielleicht weil ich ihr gesagt hätte, dass ich sonntags mal Zeit für mich brauche oder so: Das war nicht der Fall, denn so etwas habe ich ihr gegenüber nie gesagt. Sie will die Kinder einfach zum Großteil "für sich". Kennt man ja aus etlichen ähnlichen Geschichten.
Diese zusätzliche Nacht von Dienstag auf Mittwoch werde ich wahrscheinlich auch in den Antrag ans Familiengericht einbringen. Zwar muss mein Stundenplan dafür wieder geändert werden und das geht erst zum SJ 2021/2022, aber das kann man ja auch in den Text schreiben. "Sobald es der Stundenplan erlaubt, voraussichtlich mit Beginn des neuen Schuljahrs..."
Meine Anwältin gab mir übrigens Anfang des Jahres den Rat, nicht auf WM zu klagen, sondern meine Umgangszeiten peu à peu zu erweitern. Das war, bevor ich versucht habe, die zusätzliche Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu kriegen. Schon damals sagte ich ihr, dass es aufgrund der Persönlichkeit meiner Ex eher unwahrscheinlich ist, dass diese Taktik zum Erfolg führt. Sie meinte dann im gleichen Gespräch irgendwann "na gut, dann klagen wir eben" - was ich aber aus finanziellen Gründen eben ohne Anwalt tun muss / müsste.
Viele Grüße
Dave
Moin,
ich habe mir deinen langen Beitrag durchgelesen.
Eines, vor allem wegen Deiner anfänglichen Kritik, vorweg. Hier schreib jeder freiwillig, mit seinen Worten und aufgrund seiner eigenen, persönlichen Erfahrung. Nett sind eigentlich auch alle, daher versuche die Beiträge als gutgemeinten Erfahrungsaustausch zu sehen.
Ich glaube nicht, dass du unter diesen, von dir beschriebenen Punkten, ein WM beantragen solltest. Es wird am Widerstand und mangelnder Erfolgsaussichten nicht umgesetzt werden können. Daher würde ich Dir raten, den Vorschlag deiner Anwältin aufzugreifen und den Umgang nach und nach auszuweiten. Auch dies mit evtl.er gerichtlicher Hilfe. Vielleicht mündet dies dann später in einem WM.
Allerdings kann niemand die beteiligten und die Situation einschätzen. Du kannst die Reaktionen der KM, Mitarbeiter des Hilfesystems, am besten einschätzen und solltest danach deine Reaktionen ausrichten. Schließlich und endlich trägst auch du die Konsequenzen alleine.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo,
wenn ein WM nicht geht, dann ist das ist doch kein Problem. Du bist auch ohne WM kein schlechter Vater und kannst für Deine Kinder auch ohne EM da sein.
Ich glaube aber nicht, dass eine Einführung eines WM erfolgreich sein kann, wenn es noch später werden soll. Einfach deshalb, weil auch die Kinder sich an den Wechsel gewöhnen müssen. Es geht ja auch darum, dass Schulmaterialien hin und her wandern, dass es Arbeitsplätze für die Hausaufgaben geben muss. Wenn es jetzt nicht wird, dann wird es auch später nicht, einfach, weil Deine Kinder dann auch andere Interessen haben, sie wollen mit ihren Freunden zusammen sein und nicht mehr so viel mit den Eltern. Dann ist der Wechsel noch unbeliebter und zwar aus Sicht Deiner Kinder. Die stellen dann nämlich die Frage, warum sie immer wechseln müssen.
Ich halt es auch für kritisch, dass der Umgang vom Deinem Stundenplan abhängt. So sehr ich verstehe, dass Du es gerne so hättest, finde ich das Du nicht davon ausgehen kannst, dass der Stundenplan für Dich gemacht wird und das für mehrere Jahre.
Anstelle Dich auf darauf zu versteifen solltest Du prüfen ob nicht 2 Nachmittage in der Woche drin sind und Du die Kinder dann auch später zurück bringst, also z.B. 19:00 Uhr oder 20:00 Uhr.
Ansonsten muss es eine feste Umgangsregelung geben, die eben alle Eventualitäten berücksichtigt. Dass wären z.B. 3 Wochen Sommerferien am Stück.
VG Susi
Moin Dave.
Eigentlich war der Rat Deiner Anwältin gut - sukzessive den Umgang zu erweitern. Aber das muss verlässlich sein - für die Kids und die KM.
Ich halt es auch für kritisch, dass der Umgang vom Deinem Stundenplan abhängt. So sehr ich verstehe, dass Du es gerne so hättest, finde ich das Du nicht davon ausgehen kannst, dass der Stundenplan für Dich gemacht wird und das für mehrere Jahre.
Ob Dein Stundenplan an Deine Wünsche angepasst werden kann, weiß ich nicht. Aber vielmehr kannst Du nicht verlangen, dass der Umgang an Deinen Stundenplan angepasst wird (also einvernehmlich mit der KM geht natürlich immer, aber das ist hier ja nicht das Thema). Deshalb war (meine) Empfehlung, die Umgangszeiten verlässlich auszuweiten. Ja, die Übernachtung unter der Woche fände ich schon auch wichtig, geht aber wohl objektiv nicht. Und deshalb würde ich eher zunächst den Sonntag verlängern - idealerweise bis Mo früh, sollte das verlässlich darstellbar sein. Und für die Klassenarbeiten korrigieren bzw Deine Unterrichtsvorbereitung hättest Du ja Di abends/ Mi. morgens Zeit, wenn die Kids nun nicht bei Dir sein können. Es gibt immer einen Weg.
Letztlich- und das war ja der Ausgangspunkt des Threads - solltest Du aber in der Tat eine feste Urlaubsregelung in den Mittelpunkt Deiner Bemühungen/ Deines Antrags(?) stellen. Die Diskussion zur Ausweitung der Umgangszeiten kam ja doch nur auf, weil man die Chance nutzen sollte, auch den Regelumgang mitzufixieren und Du Dein Streben nach Mehrumgang (WM) geäusserst hattest.
Positiv ist sicherlich, da Du als Lehrer auch die ganzen Schulferien Zeit hast, wird die Aufteilung der Ferienzeiten für Dich kein Problem darstellen...
gruß toto
Moin Kasper,
vielen Dank fürs Lesen und deine Meinung!
Ich hatte mit meiner Anwältin auch darüber gesprochen, den Umgang schrittweise zu erweitern. Nachdem ich ihr gesagt hatte, dass die KM sehr stur ist und sie meinte "dann klagen wir eben", meinte sie aber auch "dann aber am besten direkt aufs WM".
Wir haben dann nicht weiter darüber gesprochen, weil die Zeit so langsam um war.
Mittlerweile meine ich aber auch, dass ich das Gericht vielleicht zwei Mal bemühen kann. Zunächst jetzt, um die Ferien zu regeln und meinen Umgang im Alltag zu erweitern und dann später (vielleicht in einem Jahr) noch einmal, um den Umgang noch weiter auszubauen.
Ich war noch nie vor Gericht und habe erst recht noch nie einen Antrag selbst formuliert und eingereicht. Das ist für mich auch eine imaginäre Hürde. Ich habe Angst, etwas falsch zu machen, das Gericht zu nerven und ähnliches.
Vorhin bin ich zufällig auf eine Notiz gestoßen, die ich vor genau einem Jahr gemacht habe. Darin hatte ich notiert, dass mein kleiner Sohn sich sehr wünscht, mehr Zeit mit mir zu verbringen. Seit über einem Jahr hühner ich rum, habe mit der KM geredet, war bei meiner Anwältin, habe mit dem JA geredet, war bei der EB - und habe nichts für meinen Kleinen und auch nicht für mich erreicht. Sch... Aber es sind so viele Dinge, die man nicht weiß. Zwischenzeitlich drohte die KM damit, den Scheidungsantrag zurück zu ziehen und es gab noch etliche andere Baustellen.
Und dann hat mir auch noch ein Bekannter, der mittlerweile mehrere tausend Euro für Anwälte und Gerichtskosten bezahlt hat (wegen Sorgerecht und Umgang), geraten, dass ich bloß nicht klagen soll, weil die Frauen eh immer gewinnen. Der Bekannte ist ziemlich clever, wie ich finde, daher habe ich eine Zeitlang auch alles ruhen lassen.
Naja, hinterher ist man immer schlauer.
LG
Dave
Edit: Vollzitat gelöscht
Hi Susi,
es tut gut, daran erinnert zu werden, dass man auch ohne WM ein guter Vater sein kann. Ja, stimmt. Dennoch vermisse ich meine Jungs immer so doll und ich möchte sie auch etwas aus dem Einfluss ihrer Mutter rausholen, denn der ist nicht immer der beste. Er ist auch nicht der schlechteste, aber wie gerade geschrieben, wünschen sich die beiden Jungs auch mehr Zeit mit mir.
Du, wir wohnen nur 100 m voneinander entfernt, das ist organisatorisch also alles kein Problem. Mein Kollege wurde von seiner Frau verlassen (und erst betrogen), als sein Sohn 8 war. Von Anfang an wechselte der Sohn dann fast täglich hin und her, da sie mit ihrem neuen Partner direkt gegenüber eingezogen war. Der Sohn nimmt jetzt sogar seit 4 Jahren fast jeden Tag seine Trompete von der einen zur anderen Wohnung / zum anderen Haus mit.
Dass der Stundenplan auf die Wünsche der Kolleg*innen angepasst wird, ist Gang und Gäbe. So lange die Wünsche im Rahmen bleiben, ist es kein Problem. Ich brauche nur die erste bzw. die ersten beiden Stunden ein- oder zwei Mal die Woche frei. Das wird für andere KollegInnen auch gemacht. Wir haben sogar seit 2 Jahren eine Software für die Stundenplanerstellung - und das in Deutschland *staun*
Danke ansonsten für deine Gedanken!
LG
Dave
Edit: Vollzitat gelöscht
Hi Toto,
es wäre ja eigentlich total schön, wenn die Kinder sonntags auch bei mir wären. Besonders, wenn meine Partnerin auch da ist, ist das immer ein schönes Beisammensein. Es gibt auch noch weitere Gründe, warum es für die Kinder gar nicht so schlecht wäre, mindestens bis Sonntag am frühen Nachmittag bei mir zu bleiben.
Ok, gehen wir mal davon aus, dass ich das hinkriegen würde. Wie aber stehen die Chancen, das bei Gericht durchzukriegen? Die würde ich als sehr gering einschätzen, denn dann hätte die KM die Kinder ja am Wochenenede gar nicht.
Freiwillig gibt mit die KM keine Minute mehr, habe ich ja schon geschrieben. Wenn ich beim Gericht beantragen würde, dass die Kinder JEDEN Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend oder gar Montag früh bei mir sind, zeigen die mir da doch einen Vogel - oder?
LG
Dave
Edit: Vollzitat gelöscht
Und dann hat mir auch noch ein Bekannter, der mittlerweile mehrere tausend Euro für Anwälte und Gerichtskosten bezahlt hat (wegen Sorgerecht und Umgang), geraten, dass ich bloß nicht klagen soll, weil die Frauen eh immer gewinnen. Der Bekannte ist ziemlich clever,
Nö, ist er nicht.
Die Frauen gewinnen mitnichten immer. Mein Fall ist das Gegenbeispiel.
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
@ Dave, Anmerkung Mod: kannst du bitte mal aufhören, komplette Beiträge zu zitieren? Vielen Dank!
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
@Slam: Klar, es gibt Gott seid Dank (offenbar immer mehr?) Fälle, in denen die Väter sich durchsetzen können. Ich denke mittlerweile auch, dass ich relativ gute Karten hätte, den Umgang zumindest zu erweitern. Ob es dann fürs WM reicht, wird man sehen.
In dem Fall von meinem Bekannten war es so, dass der Schuss bei ihm nach hinten los ging und ihm erst einmal das ABR aberkannt wurde (es ging um Kindesentführung durch die Mutter). Er musste sich das dann zurück erkämpfen. Er meinte zu mir, dass ich ja bereits relativ viel Zeit mit den Kindern habe (relativ zum Residenzmodell) und er an meiner Stelle das Risiko eines Verfahrens nicht eingehen würde, nach den Erfahrungen, die er gemacht hat.
@LBM: Ok, sorry!
@Slam: Klar, es gibt Gott seid Dank (offenbar immer mehr?) Fälle, in denen die Väter sich durchsetzen können. Ich denke mittlerweile auch, dass ich relativ gute Karten hätte, den Umgang zumindest zu erweitern. Ob es dann fürs WM reicht, wird man sehen.
Natürlich weiß man nie, was am Ende raus kommt. Aber ich kann nur jedem, der das möchte, raten, das WM zu beantragen. WM bedeutet, Vater zu sein. Residenzmodell bedeutet, Wochenendspaßpapa zu sein, wie meine Anwältin das mal genannt hat.
Bei mir hat die Richterin das WM gegen den Willen der Kindsmutter auf Empfehlung des JA und auch aus eigener Überzeugung angeordnet. Und bei einem Arbeitskollegen hat ein Richter das vor ein paar Monaten auch getan.
Dazu eine Anekdote aus dem Kindergarten.
Vor ein paar Monaten hörte ich beim Abgeben wie sich zwei Mütter unterhielten. Ich habe nicht alles mitbekommen. Aber das Folgende:
Sagt die eine Mutter zur anderen: "Das Problem ist heutzutage, dass die Väter das WM wollen und es auch noch bekommen !" 🙂
Völlig unerhört ! Wie kann ein Vater sich erdreisten, sich um sein Kind zu kümmern !! Das geht wirklich gar nicht ! :-))
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
Das Problem ist das Folgende:
In weiten Teilen der Gesellschaft und Politik haben die gesellschaftlichen Änderungen im Rollenverständnis von Männern und Frauen der letzten Jahre/Jahrzehnte Einzug gehalten. Für viele Frauen ist es heute normal arbeiten zu gehen und für viele Männer ist es heute normal ihre Kinder zu betreuen. Aber das gilt halt nicht für die gesamte Gesellschaft. Ich fand das auch seltsam bis befremdlich, aber meine Partnerin meinte zu mir, dass ich mich der Illusion hingeben würde, dass alle Frauen gerne so emanzipiert sind. Dem sei aber nicht so. Und mittlerweile, seit ich mit offenen Augen durchs Leben gehe, muss ich sagen, dass ich immer wieder Beispiele dafür finde, wo es tatsächlich so ist. Es gibt Frauen, die sehen ihre Rolle ganz klar als Hausfrau und Mutter. Die haben keine Lust arbeiten zu gehen sondern suchen sich einen Mann als Versorger. Die halten ihm den Rücken frei und haben dann die Perspektive irgendwann mal ein sehr entspanntes Leben zu führen, wenn die Kinder groß bzw. außer Haus sind. Dann gibt es die Frauen, die zwar vorher arbeiten gehen, aber ab dem ersten Kind ihre Erwerbstätigkeit massiv zurück schrauben, weil sie in der Mutter-Rolle voll aufgehen. Die behaupten auch ganz klar, dass Männer nicht in gleicher Weise geeignet sind ein Kind groß zu ziehen. Die verdienen vielleicht noch später ein wenig dazu, aber bleiben gerne so lange wie irgend möglich zu Hause.
Und in diesen beiden Gruppen wird das Kind quasi als Eigentum der Frau gesehen. Die verstehen gar nicht, dass ein Kind nach der Trennung nicht bei der Mutter lebt, das passt nicht in deren Weltbild. Wenn die Mutter das freiwillig macht, ist sie für diese Frauen keine richtige Mutter, wenn ein Gericht das anordnet, dann ist das ein Skandal.
Mit diesen Frauen kann man nicht diskutieren. Das Problem ist, dass die die nächste Generation erziehen: Frauen die genauso denken und Männer, die sich nicht um ihre Kinder kümmern.
Ich muss SLAM aber auch sagen, dass sichern nicht alle so sind. Meine Partnerin arbeitet 41 Stunden, ihre Tochter ist zwei. Ich habe sie mal spaßeshalber gefragt, was eigentlich wäre, wenn wir ein gemeinsames Kind bekämen, ob ich dann auch Elternzeit machen dürfte. Sie meinte zu mir, ihr wäre es egal, müsse ich entscheiden, sie geht nach 8 Wochen wieder arbeiten, Kind geht zu Tagesmutter/in die KiTa, restliche Betreuung wird (wie mit ihrer Tochter) zwischen uns aufgeteilt. Ich bin mir sicher, dass die das ernst meint, sie liebt ihre Tochter, aber sie ist keine Über-Mama, sondern eine Frau, die sich nicht über Kinder definiert.
Das Problem ist aber häufig, dass Männer sich eben von einem anderen Typ Frau (Instagram-Selbstdarstellerinnen) angezogen fühlen. Leider merken wir das oft erst, wenn es zu spät ist (man kann es schon merken, wenn die eigene Frau Mitglied bei "echte Mamas" wird).
Meine große Sorge ist, dass einer meiner Söhne mal an so eine Frau gerät. Ich hoffe, dass das nie passieren wird.
Max, das hast du wie so oft wunderbar analysiert. Ich sehe das so ähnlich wie du, allerdings kenne ich persönlich immer weniger Frauen, die so denken. In meinem Umfeld gibt es aber erschreckend viele Männer, die von ihrer beruflichen engagierten Partnerin erwarten, dass sie zurück steckt, wenn das Kind da ist oder die zwar ein Wechselmodell wollen, aber nicht einsehen, unliebsame Pflichten (in dem Fall Kinderarztbesuch und Hausaufgaben bzw Schulstoff während Corona erarbeiten) zu erledigen oder die Kinder dann in ihrer Zeit zur Oma abschieben (und nein, ich rede nicht von ein paar Stunden zur Unterstützung in der Betreuung).
Kurzum: ich denke, dass die Gesellschaft nicht so schnell so weit ist, wie wir hier das vielleicht schön finden würden und dass nicht alle das wollen, was wir hier als "das Beste" empfinden.
Meinem Sohn rate ich, sich eine Partnerin zu suchen, die gern arbeitet und eigene Verantwortung für Verhütung zu übernehmen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Es gibt auch noch weitere Gründe, warum es für die Kinder gar nicht so schlecht wäre, mindestens bis Sonntag am frühen Nachmittag bei mir zu bleiben.
Ok, gehen wir mal davon aus, dass ich das hinkriegen würde. Wie aber stehen die Chancen, das bei Gericht durchzukriegen? Die würde ich als sehr gering einschätzen, denn dann hätte die KM die Kinder ja am Wochenenede gar nicht.
Moin Dave.
Jetzt muss ich gestehen, dass ich nicht gelesen hatte, dass die Kinder JEDES WE bei Dir sind. Das ist in der Tat unüblich („normal“ ist jedes 2. WE, dann aber eben das ganze WE). Ihr könnt es natürlich regeln wie ihr wollt. Die Standardregelung bietet halt den Vorteil, dass jedes ET auch WEs zur freien Verfügung hat. Und natürlich hat auch das BET (hier die KM) ein Recht auf WE mit den Kids. Damit das UET (Du) eben dann nicht zwei Wochen ganz ohne Kids bist, gibt es den Tag in der Woche - üblicherweise jede Woche - was ja bei Euch logistisch easy ist. Und mit ausgedehntem WE (zB Fr bis Mo), Übernachtung unter der WE und geregeltem 50% Ferienumgang ist man zeitlich fast bei nem WE (Vorsicht: unterhaltstechn. aus rechtlicher Sicht nur bei exakt 50/50). Worauf ich hinaus will: Ich fände es nach wie vor wichtig , den Umgang vollständig neu zu regeln. Idealerweise im gegenseitigen Einverständnis. Vor Gericht gibt es sicherlich ein Restrisiko. Aber ein Standardumgang (jedes 2. WE, Fr bis So, ein Tag unter der Woche, hälftige Ferien, fixierte Feiertagsregelung, Verbindlichkeit) sollte immer rauskommen. Tendenz zu mehr - bis hin zum WM! Ob das mehr (und für Dich besser) ist als der Status quo, das musst Du beurteilen. Inkl, des Aufwands und ggf des Restporzellans was zerschlagen wird...
toto
Natürlich weiß man nie, was am Ende raus kommt. Aber ich kann nur jedem, der das möchte, raten, das WM zu beantragen. WM bedeutet, Vater zu sein. Residenzmodell bedeutet, Wochenendspaßpapa zu sein, wie meine Anwältin das mal genannt hat.
Bei uns wird seit der Trennung vor zwei Jahren das "erweiterte Umgangsmodell" praktiziert. Da ist man dann wohl leider eine Mischung aus Vater und Wochenendspaßpapa.
Wobei manche Väter in "ungetrennten Familien" sich ja weniger um den Nachwuchs kümmern als mancher Wochenendspaßpapa. Nun ja.
Ich sehe die Kinder zwar an vier Tagen der Woche, aber an einigen davon leider nur wenige Stunden und eben an drei Tagen leider gar nicht. Von Anfang an war mir das viel zu wenig und ich werde das auf jeden Fall ausbauen.
Zu der Anekdote: Da weiß ich nicht, ob ich wütend werden, den Kopf schütteln oder lachen soll. Auf jeden Fall zeigt es ganz gut die aktuelle gesellschaftliche Situation.
Jetzt muss ich gestehen, dass ich nicht gelesen hatte, dass die Kinder JEDES WE bei Dir sind.
Moin Toto,
da bin ich aber froh, dass sich das Missverständnis geklärt hat. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass wir aneinander vorbei reden - jetzt weiß ich, warum. Danke für deine Tipps und Gedanken!
Wenn ich vor Gericht ziehe, und es sieht ganz danach aus, wird meines Erachtens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Beschluss dabei rauskommen, nachdem ich die Kinder weniger sehe als bisher. Mindestens wird es bei der jetzigen Regelung bleiben.
Es gibt einfach keine guten Gründe, den Umgang nicht wenigstens auszubauen. Z. B. eben die Übernachtung von Dienstag auf Mittwoch. Es ist total blöd, dass die Kinder immer um Punkt 18:00, nach nur drei Stunden, wieder zu ihrer Mutter gehen. Bloß, weil die das will. Wir sind dann oft mittendrin in unseren Aktivitäten, der Große macht bis 16:00 erst mal Hausaufgaben (was ich immer supergerne mitbekomme und betreue). Jeden Dienstag brechen wir quasi um 18:00 alles ab, was wir angefangen haben. Ich könnte echt ko....
Meine Anwältin hat mir gesagt, dass man immer Argumente braucht, wenn man den Status Quo ändern will, denn der Status Quo war ja irgendwann mal tragfähig. Nun, ich bin der Meinung, dass er das eigentlich für die Kinder nie war. Es war eine reine Notlösung, weil sie damals noch so klein waren und nur fünf Stunden in der Kita und ich weiter weg wohnte. Es wird höchste Eisenbahn, dass sich was ändert.
To be continued...
LG
Dave
naja, wenn dir KM das beantragt wird es aller Voraussicht nach dazu kommen, dass du dir Kinder nur noch jedes 2. WE hast (dafür dann aber verlängert) quoll die Gerichte der Meinung sind, dass jeder ET Wochenenden mit dem Kindern haben sollte.
WF
nicht mein Zoo
nicht meine Affen