Kennenlernen gesche...
 
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Kennenlernen gescheitert?

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(@sila2011)
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Hallo Zusammen, 

 

habe lange mit mir gerungen mich hier anzumelden, ich glaube aber, dass ich hier genau richtig bin um mir neutralen Input zu holen. 

Vorab: ich bin weiblich, hoffe dennoch auf hilfreiche Ratschläge.

 

Ich schätze, 11 Jahre sind kurz erklärt:

 

Trennung in der Schwangerschaft, nach der Geburt kein bzw. nur kurzes Interesse am Kind, auf Grund unseres damaligen Alters schätze ich, das war rückblickend nichts Anderes als ein Machtspiel. 

Umgang bestand kurzzeitig für ca. 9 Monate, danach keine Reaktion des Vaters mehr auf irgendwas, habe meine Bemühungen nach geraumer Zeit eingestellt. 

Nun, neue Situation, Kind (mittlerweile fast 12): 

Der Vater hat offensichtlich eine neue Partnerin (mit Kind) gehabt, ihm ist eingefallen, dass er auch noch ein Kind hat. 
Wie gewohnt „ich will das Kind sehen, jetzt sofort“. 

Habe mit Kind gesprochen, welches sich nach kurzer Bedenkzeit gefreut hat den Papa kennenzulernen. 
Treffen auf neutralem Boden, lief soweit gut - fand ich. Kind hat sich auf den Vornamen beschränkt - war nunmal bis dahin ein vollkommen Fremder.Ein zweites Treffen kam auch noch zustande, danach für rund drei Monate keine Antwort seinerseits. Habe zwischendurch Bilder und Grüße vom Kind geschickt.
Nach Ablauf der drei Monate nochmal mit Kind gesprochen, Situation erklärt, mit Einigung darauf, nochmal nach einem Treffen zu fragen. 

Ergebnis: Der Vater ist mittlerweile umgezogen, die Distanz hat sich verdoppelt auf rund eine Stunde Fahrtzeit (einfache Strecke). Er ist nicht dazu bereit auch nur die Hälfte der Strecke zu fahren (ich hab 50:50 angeboten). Seinem Wortlaut war zu entnehmen (auch wenn ich das bei den entsprechenden Messengern immer schwierig zu interpretieren finde): wenn Kind Interesse hat, dann werde ich schon zu ihm fahren - ist ja für‘s Kind. Kind wurde mangelndes Interesse unterstellt, sonst wäre meine Frage ja eher gekommen. Und Papa hat es ja auch nicht gesagt.

Ich habe die Übernahme der kompletten Fahrt entschieden abgelehnt. Und ringe jetzt mit meinem schlechten Gewissen. Einerseits ja - ist fürs Kind. Würde ich auch machen, hätte man freundlich gefragt. Andererseits, typisch weiblich (?): hat noch nie einen Cent Unterhalt bezahlt und schon damals war immer ich diejenige die Kind gebracht und abgeholt hat. Die jetzige Distanz habe ich auch nicht geschaffen. 

Meine Ablehnung beruht auf meinem Wunsch sehen zu können, dass diesmal ernsthaftes Interesse besteht. Und das ist mein Problem dabei: es ist mein Wunsch. Und es sollte der des Kindes im Vordergrund stehen. Seine Beziehung ist offensichtlich gescheitert. Die Situation ist 1:1 die Gleiche wie damals, Frau weg, Interesse weg und ich bin wahrhaftig nicht mehr fähig das irgendwie objektiv zu betrachten. 
Jetzt mal angenommen, ich fahre. Es geht nicht um dieses eine Mal, es würde immer so sein. Ich fühle mich emotional erpresst und bin nicht bereit mich darauf einzulassen. Und, der für mich schlimmste Punkt: Kind ist alt genug und nicht blöd. Wie gewollt würde es sich fühlen, wenn der Papa nicht einen Finger krumm macht um dem reisekranken Kind ein bisschen entgegen zu kommen? 

Ich habe zwar, damals schon, gesagt, dass die Türe immer offen steht, was unser Kind angeht, und war offensichtlich auch nach der langen Zeit noch über die üblichen Wege erreichbar…ich weiß auch nicht mehr was ich sagen soll, es ist ein Dilemma. Ich bin selbst ohne Vater groß geworden und würde mir das sehr fürs Kind wünschen, aber nicht unter allen Umständen. 

Was mach ich jetzt? Was sag ich Kind? 

 

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 13.07.2022 15:12
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Kurz und gut: ich würde es nicht tun. Ich kann mit schwer vorstellen, dass das Kind so schnell emotional daran hängt. 

Der Vater scheint das Kind aus Berechnung (Frau beeindrucken) wieder ins Leben geholt zu haben. Und schon die Indizien wie tot stellen, nichts über den Umzug sagen und dann nichts beisteuern zu wollen, sprechen eine eindeutige Sprache.

Wenn das Kind von sich aus Kontakt knüpfen möchte, würde ich es unterstützen, aber bei dem Verhalten des Vaters nicht dazu ermuntern. 

Und wenn du sagst: fürs Kind - was genau hat das Kind von einem Fremden, der keinen Bock hat stabilen Einsatz zu zeigen?

LG LBM 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2022 15:34
Kakadu59, Lena_neu, Kakadu59 and 3 people reacted
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

@lausebackesmama 

Nein, dran hängen nicht, aber es beschäftigt einen. Antworten auf die Fragen des Kindes habe ich leider nicht, also wieso sich der Vater so lang nicht gekümmert hat, ich weiß es nicht. Und das habe ich auch ehrlicherweise zugeben müssen. Ist halt wenig befriedigend. Aber Ausreden erfinden möchte ich auch nicht. 

Berechnung, ja, so macht es den Eindruck. Ob das letztendlich so ist, oder ob es Gründe dafür gibt die ich nicht kenne, mag ich nicht beurteilen, aber ja, Du hast Recht damit. Vom Umzug habe ich erst im Zuge des letzten Gespräches erfahren, als er schrieb ich müsse dann nach xy fahren. Also selbst der Umzug ist jetzt nur eine Mutmaßung, ich habe lediglich keine andere Erklärung für den Ortswechsel.  

Ich finde das einfach wahnsinnig schade - wieso hat er sich dann überhaupt gemeldet? Hab auch schon überlegt ob ich Kind nicht einfach seine Nummer gebe, aber nach den letzten Äußerungen habe ich davon abgesehen. Das könnte doch sehr verletzend sein. 

Und zum letzten Punkt: In meinen Augen hätte der Vater als weitere Bezugsperson eben einen Mehrwert. Das meine ich damit. Ob das im vorliegenden Fall auch so wäre, ist wohl eher zweifelhaft, zumindest wenn ich Deine klaren Worte so lese. 

Ich mag das aber auch so nicht stehen lassen, ich kann es quasi schon hören: „Ich wollte Dich ja sehen, aber Deine Mutter ist einfach nicht gefahren“.

Würde es Sinn machen wenn ich „abschließend“ nochmal wiederhole, dass die Tür offen steht sofern Interesse am Umgang besteht? Entweder kommt was oder eben nicht. Aber damit hätte ich zumindest für mein persönliches Wohlbefinden nicht alles versaut. Wenn man das so sagen kann. 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.07.2022 17:30
(@samson1978)
Nicht wegzudenken Registriert

Die Situation ist etwas kniffelig den richtigen Weg zu finden.

Ich würde ihm die Situation in einem Schreiben/ per Email ein letztes Mal erklären und anbieten für EIN weiteres Treffen zu fahren. Alle weiteren Treffen müssen dann anders organisiert werden bzw. wird er einen Anteil beitragen müssen.

Falls er nicht wirklich Interesse hat (und das klingt ganz danach) dann wird es maximal noch das eine Treffen geben und die Geschichte versandet. Ist traurig für dein Kind, aber man kann den Vater ja nicht wirklich zwingen. Zumal dein Kind fast 12 ist, demnächst hat er andere Interessen als mit einem Fremden abhängen. Vielleicht kommen die beiden erst viele Jahre später zusammen.

Warum zahlt er keinen Unterhalt? Da bist du aber sehr nachsichtig. Rückwirkend kommen da sicherlich einige Beträge zusammen.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2022 18:23
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

@samson1978 

Ja, finde ich auch. Eigentlich liegt es irgendwie auf der Hand, andererseits möchte ich es aber auch nicht unversucht lassen. Ich bin da, zugegeben, sehr Zwiegestalten. 

Das würde nicht fruchten, bzw. ich bin ja bei den beiden ersten Treffen auch einen Teil gefahren, das war ja nicht nur Aufwand für ihn. Das mit dem Umzug dabei und der nun doppelten Distanz war wohl eben ein Punkt, an dem ich meine Grenze gefunden habe. Da das damals genauso war, habe ich diesmal bereits vor dem ersten Treffen kommuniziert, dass ich dazu in den Ausmaßen nicht mehr bereit bin. Das war der einzige Punkt den ich so angesprochen habe, weil ich dachte man muss die Vergangenheit auch ruhen lassen können. Wurde zuerst auch so akzeptiert, also das war kein Streitpunkt in dem Sinne. 

Er war noch nie zahlungswillig und ich denke auch nicht zahlungsfähig. Ich beziehe (mittlerweile) Unterhaltsvorschuss & schätze die würden das entsprechend verlangen? So hatte die Beistandschaft das zumindest gesagt, bevor sie ihre Arbeit eingestellt haben, das ist aber auch schon lange her. Ich hab aber auch keinen Titel oder sowas, das war mir ehrlich gesagt nie wichtig, ob das Sinn macht entzieht sich auch meiner Kenntnis, wichtiger wäre mir der Umgang und dann eben eine entsprechende Beteiligung an den Fahrten. 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.07.2022 19:30
(@dibadu)
Zeigt sich öfters Registriert

Du machst das schon richtig so, @Sila2011 !

👍

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2022 20:28
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Du bist doch deinem Kind gegenüber offen. Und es wächst dadurch auch damit auf, dass es schon merkt, wo die Boykotthaltung her kommt. Du musst ihm die Nummer nicht geben, kannst aber sagen, dass Telefonnummer und Mailadresse vorhanden sind und er sie bekommt, wenn er sie haben möchte. 

Wenn dir der Ex vorwirft, du würdest das Kind ja nicht fahren, denk dir den mittleren Finger. Es ist nicht dein verdammter Job ihm das Kind hinterher zu kutschieren, wenn ihm alle Schaltjahre mal einfällt, dass er einen Samen dazu beigetragen hat.

Wenn er den Kontakt sucht und das Kind ihn haben möchte, stellst du dich nicht in den Weg, aber du übernimmst nicht die Verantwortung dafür, dass es funktioniert. Will er das Kind sehen, muss er den Hintern hoch kriegen. Und wenn er dich freundlich bittet, kannst du natürlich auch die halbe Strecke fahren.

Machtspielchen, die er betreibt, würde ich empfehlen nicht an dich heran zu lassen. Ich würde auch nicht diskutieren, erklären, usw. Es ist schlicht nicht dein Job, dich für den Umgang zu verrenken, wenn er die nur Stöckchen hinhält, um zu gucken, ob du drüber springst.

Dem Kind zu sagen, dass du nicht weißt, warum es ist wie es ist, halte ich für genau richtig. Auch interpretieren und schönreden ist nicht dein Job. 

Kinder verstehen das nach und nach besser und können das zuordnen. Ich habe das Theater ähnlich hinter mir. Man muss akzeptieren, dass man das Verhalten des Anderen nicht ändern kann. Man kann nur dem Kind helfen, auszuhalten, dass es ist wie es ist. "Ich kann es dir nicht erklären, aber ich kann gut verstehen, dass du sauer/traurig/verletzt bist." Die Kinder merken, dass man ehrlich ist, nicht schlecht über den anderen redet und verstehen auch, dass man sich nicht zum Kasper machen lässt. Das hat ja auch was mit Werten zu tun, die man vorlebt und erzieht (Anstand, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit).

LG LBM 


 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2022 20:46
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

Okay, vielen Dank für euer Input, wirklich. Es mag vielleicht bescheuert klingen aber ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen bei meiner Weigerung - schließlich kann Kind nix dafür wenn die Eltern „blöd“ sind, wenn ihr versteht was ich meine.

Aber das war, in Verbindung mit den anderen Dingen die er so vom Stapel gelassen hat, schlicht und ergreifend der Punkt wo ich mir selbst eingestehen musste, dass ich trotz allen Wohlwollens nicht dazu bereit bin mich so zum Affen zu machen, indem ich, trotz des Tonfalls, nach seiner Pfeife tanze. Das würde auch ihm was falsches vermitteln und ich habe die Befürchtung damit wieder in so einer Spirale zu landen. „Entweder Du holst Kind sofort ab, oder du kriegst es gar nicht wieder“. Ich bin nicht nachtragend, aber das und ähnliche Dinge sind mir sofort in den Kopf geschossen, als er diese Richtung einschlug. Also eher eine Art Déjà - vu. 

Es fällt mir auch schwer z.B. mit Freunden  darüber zu reden, da ist keine Unvoreingenommenheit vorhanden, das ist wenig hilfreich. Zum Auf - und Abregen super, aber eben nicht lösungsorientiert. 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.07.2022 21:16
(@lena_neu)
Schon was gesagt Registriert

Wandel das schlecht Gewissen in gute Gedanken.

Die beiden haben sich getroffen.

Sie "kennen" sich.

Es könnte Kontakt bestehen.

 

Damit ist der Zustand doch deutlich besser, wie in den anderen Jahren.
Was die beiden jetzt daraus machen... aber dein Part ist da raus...

Im Zweifel und für den Seelenfrieden kannst du ja ein Familiengespräch bei einer Beratungsstelle anbieten um das weitere Vorgehen zu besprechen, ich wette das ist ihm zuviel und da ist es raus.

Den Schuh mit dem Fahrtweg/Entferung würde ich mir gar nicht anziehen - er ist doch alt genug...

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2022 13:05
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

die rechtliche Lage ist eindeutig. Der Umgangselternteil hat die Verpflichtung das Kind zu holen und zu bringen und alle umgangsbedingten Kosten zu tragen. Wenn es Unterhaltsvorschuß gibt, dann kümmert sich die UHV-Kasse um die Leistungsfähigkeit des KV.

Zum Vorgehen hat LBM eigentlich alles Wesentliche gesagt. Es gibt immer wieder Väter, die sich nicht wirklich kümmern, sporadisch aber plötzlich alles ändern wollen, um es dann nach ein-, zweimal wieder nicht zu tun. Das kannst Du nicht ändern. Dass Du das Kind bringen sollst ist doch nur ein Spielchen damit er sagen kann, dass er nicht schuld ist, er würde ja so gern .... . Lass Dich darauf nicht ein, das ist das Beste für Dich und Dein Kind.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2022 16:52




(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

Ich denke einem Beratungsgespräch würde er nicht mehr zustimmen. 
Damit ist er vor Jahren schonmal auf die Nase geflogen. Er war der Meinung das müsse man beim Jugendamt klären. Kam sehr siegessicher und ging ziemlich zerknirscht, da er eben nicht jedes Recht der Welt hat mich rumzuscheuchen und Forderungen zu stellen, sondern stattdessen auch noch Verpflichtungen hat. Das war ein, für mich, recht informativer Termin. 

Aber, einen Versuch ist es wert, ich glaube noch viel mehr kann nicht in die Hose gehen. Vielleicht sollte ich etwas Neutraleres wie die Diakonie oder etwas Ähnliches vorschlagen? Das baut nicht soviel Druck auf.  

 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.07.2022 08:39
(@lena_neu)
Schon was gesagt Registriert

Du sollst ja nur ein Gesprächs-Angebot machen, wenn er nicht will - seine Sache.

Aber für dein Gewissen - unser Kontaktabbruch endet auch genau an der Stelle - ich habe einen Termin zwischen Kind und Vater bei einer Familienberatungsstelle (schriftlich) angeboten und er hat abgelehnt (schriftlich - soetwas bräuchte er nicht und er würde auch nicht kommen usw...

... da soll er mir - im Leben - vorwerfen, ich hätte mich nicht bemüht PUNKT

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2022 09:05
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator
Geschrieben von: @lena_neu

Du sollst ja nur ein Gesprächs-Angebot machen, wenn er nicht will - seine Sache.

Wieso soll sie?
Wenn der KV ernsthaftes Interesse an sein Kind hätte, sollte er sich mehr als aktiv zum gemeinsamen Kind bewegen und den beiden Bereitschaft und Entgegenkommen (unabhängig davon, dass er die Entfernung geschaffen hat) signalisieren/zeigen.
Sila ist/war m.E. immer bereit, den Umgang zu ermöglichen und zu fördern, braucht daher auch kein schlechtes Gewissen zu haben und schon gar nicht das Kind dem KV hinterher tragen.

Manche Dinge/Verhalten lassen sich einfach nicht von aussen ändern oder steuern, das ist leider zu akzeptieren; am Verhalten des KV kann nur er selbst was ändern, wenn er will...sein Umfeld muss wohl rausfinden, wie am Besten mit ihm umzugehen ist.

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2022 09:25
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

Ich will ehrlich sein, ich hab schon mehr als einmal gedacht „seit wann kommt der Knochen zum Hund?“… 

Aber fürs Kind springt man eben doch das ein oder andere Mal über seinen Schatten. 
Also was den rechtlichen Kram angeht, ist mir egal. Wie gesagt, ich wäre / würde, mindestens die Hälfte - dem Kind zuliebe. Das ist mir einfach wichtiger als Recht zu behalten. Eigentlich. Aber unter solchen Umständen, nein, ich bin dazu einfach nicht mehr bereit. Nicht in dem Ausmaß, das von mir erwartet wird. 

Ich behaupte ich bin emotional nach den ganzen Jahren distanziert genug um das ein oder andere Ärgernis wegatmen und schlucken zu können, aber da scheitere ich gerade. 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.07.2022 09:46
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Du schreibst ganz oft "dem Kind zuliebe".

Wie wichtig ist es denn dem nicht mehr so kleinen Kind überhaupt? Hat er Sehnsucht, äußert er Bedarf/Bedürfnisse? Oder überträgst du deine Gedanken wie "das Kind braucht doch einen Vater" unbewusst auf das Kind? 

Ein Kind, das 13 Jahre keinen Vater hatte, hat sich längst andere Bezugspersonen gesucht, so dass ich erst mal ernsthaft prüfen würde, ob es das wirklich braucht und will, ehe ich da in Aktionismus verfalle.

Als meiner 13 war hatte er die Kontaktdaten seines Vaters und bis auf sporadische Telefonate schlicht keinen Bock sich da einzubringen. Ich stand da nur noch beratend zur Seite, wenn er Rat wollte.

LG LBM 

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2022 10:26
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

@lausebackesmama 

Ich denke ein bisschen von Beidem.

Was bis hierhin nur ein Schatten war, hat nach dem Kennenlernen Gestalt angenommen. Nach dem anfänglichen Schulterzucken kam jetzt zumindest zweimal die leise Frage ob er sich vielleicht nicht doch nochmal gemeldet hat. Das habe ich verneint und gesagt, wenn sich das ändert, werde ich das sofort mitteilen. 

Wie gesagt, die Nummer habe ich bisher nicht weiter gegeben. Per se mag Kind alt genug sein, aber auch alt genug um sich dafür sogar teilweise die Schuld in die Schuhe schieben zu lassen? Mangelndes Interesse vorzuwerfen weil es einen bis dato Fremden nicht direkt Papa nennen möchte, ich weiß nicht. Ich habe ihr signalisiert, dass das okay ist und man sich dazu auch bereit fühlen muss, das war nicht der Fall. Dazu noch einige andere Dinge, aber eher Kleinigkeiten. Mit „Ich würde ja, aber Mama fährt nicht“ könnte ich leben, hab ja die Hälfte angeboten. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Kind zu sensibel ist, um sich da von der vorgeworfenen Schuld vollständig freisprechen zu können. Einerseits kann man sagen, dann muss Kind diese Erfahrung eben machen, andererseits - wieso Scherben aufsammeln wollen, wo noch nichts zerbrochen ist. 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.07.2022 11:07
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator
Geschrieben von: @sila2011

Per se mag Kind alt genug sein, aber auch alt genug um sich dafür sogar teilweise die Schuld in die Schuhe schieben zu lassen? Mangelndes Interesse vorzuwerfen weil es einen bis dato Fremden nicht direkt Papa nennen möchte, ich weiß nicht.

Ich finde, Du verwechselst Ursache und Auswirkungen: KV hat sich abgewendet und nicht Eure Tochter.
Hier gilt es, ihr das so zu verdeutlichen, dass sie sich eben nicht dafür schuldig fühlt, die Konsequenzen aus KV´s Verhalten nicht zu übernehmen.

Eure Tochter mag vielleicht eine Vaterfigur suchen, aber bestimmt nicht die Person, die als biologischer Vater sie am ausgestreckten Arm verhungern lässt; weder Du noch Eure Tochter solltet Euch hierfür diesen Schuh anziehen.

Geschrieben von: @sila2011

wieso Scherben aufsammeln wollen, wo noch nichts zerbrochen ist. 

Du sammelst genau genommen die ganze Zeit diese Scherben auf, nur lassen sich die nimmer kitten, weil partiell pulverisiert: eine Vater-Kind-Beziehung zwischen den beiden existiert schlichtweg nicht und das bestimmt nicht, weil Eure Tochter ihn nicht Papa nennen will/kann!

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2022 11:40
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

Also ich weiß gerade nicht recht, wie ich die letzten drei Tage zusammenfassen soll, ohne, dass man mich erkennen könnte. 

Das Gespräch hatte ein bisschen was von den Reality Sendungen auf div. Privatsendern. 

Man wünscht, nach einigen Meinungsänderungen (welchen ich bis auf die Übernahme der kompletten Fahrt gänzlich zugestimmt habe) Umgang, jedoch ohne mich und hat mir letztendlich begleiteten Umgang angeboten. 

Auch dem habe ich zugestimmt, die Initiative ergriffen und mich beim JA gemeldet. Nach ersten Schilderungen zur aktuellen Situation wurde das als schwierig erachtet, man mag aber auch keine vorschnelle Prognose abgeben. Der zuständige Sachbearbeiter ist momentan nicht im Haus. Warte auf Rückmeldung und habe den Vater und die dritte Person die sich seinerseits zwischengeschaltet hat sozusagen um Sendepause gebeten und ans Jugendamt verwiesen. Es hieß, der Vater würde wütend werden / Wutausbrüche bekommen, sobald er nur meinen Namen hört. 

Der weibliche Teil in mir, der nicht nur Mutter ist, hat das Bedürfnis diese Äußerung nicht unerwähnt zu lassen. Habe mir aber auf die Zunge gebissen. 

Viele Grüße und bis hierher vielen Dank für Eure Zeit und Meinungen, 

 

eine überforderte Sila. 

 

 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.07.2022 19:14
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

hier wird doch nur noch Verschlimmbesserung betrieben.

Natürlich wird auch ein 12jähriges Kind nicht sofort Umgang mit einem ihm völlig unbekannten Menschen, zufällig sein Vater, haben wollen. Aber 2-3 Termine (2-4 Stunden) zur Anbahnung und dann vielleicht erst einmal 2-3 Ein-Tag-Umgänge und danach eben normaler Umgang sollten kein Problem sein.

Was soll hier begleiteter Umgang? Meiner Meinung nach verschleisst Du Dich in einer Sache, die Du nicht ändern und auch nicht gewinnen kannst.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 20.07.2022 20:13
(@sila2011)
Schon was gesagt Registriert

@susi64 

Genau das hab ich auch gesagt, ich wäre ja nur am Anfang dabei bis man von „kennen“ sprechen kann, den Rest könnten sie ja dann sogar unter sich ausmachen - wenn das nicht mit dem Fahren kollidiert. Wurde so nicht akzeptiert und auf eben diese Art und Weise bestanden. Da werden bzw. würden meiner Meinung nach Ressourcen für ein angekratztes Ego verschwendet. Erst war das einzige Problem die Fahrerei - die er ja so dann jetzt auch hätte - und nun wird es auf andere Dinge geschoben. Mich zum Beispiel. Und an den Gegebenheiten würde auch ein begleiteter Umgang nichts ändern. Ich existiere nach wie vor und die Fahrt würde ebenfalls bleiben. Vielleicht soll ich ihn dann als Nächstes abholen. Wer weiß das schon. 

Entschuldige bitte das Zynische, aber ich bin langsam wirklich ratlos. Wenn er nicht will soll er’s doch spätestens jetzt einfach sagen. 

 

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.07.2022 20:24




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