Hallo zusammen,
ich war mit meiner Frau über drei Jahre verheiratet und lebe seit August letzten Jahres von ihr getrennt. Wir haben einen gemeinsamen Sohn (er wird bald 2 1/2 Jahre), der uns im Wechsel sieht (er ist drei Tage bei meiner Frau, am vierten Tag ist die Übergabe, dann ist er drei Tage bei mir und am vierten Tag ist wieder die Rückübergabe, usw.).
Während meine Frau am Anfang unserer Beziehung für mich als die perfekte Partnerin schien, hat sich das nach unserem Zusammenziehen und unserer Hochzeit sehr schnell geändert und sie hat ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie hat mich jeden Tag (auch in Anwesenheit der Kinder - neben unserem gemeinsamen Sohn hat sie auch noch zwei weitere Söhne, 15 und 12 Jahre, aus zwei früheren Beziehungen) aufs übelste beleidigt, mich schikaniert und psychisch fertig gemacht. Wenn ihre Kinder sie genervt oder etwas von ihr geklaut haben, hat sie sie mit Kochlöffeln verschlagen, ihre Köpfe gegen die Wand geschlagen, sie beschimpft oder sie mit ihren Füßen so stark getreten, dass diese das Bewusstsein verloren haben. Ich bin immer dazwischen gegangen, sofern ich in der Nähe war, und habe so schlimmeres (als ob das nicht schon schlimm genug ist?!) verhindert. Dieser psychische Druck, den sie auf mich ausgewirkt hat, die (für mich enorme) Belastung was den Kindern passieren könnte, wenn ich nicht in der Nähe bin und die Tatsache, dass ich kurz nach unserer Ehe meinen Job verloren habe, haben mich in eine tiefe emotionale, psychische, als auch finanzielle Abhängigkeit gedrängt, aus der ich lange Zeit nicht herausgekommen bin.
Wie ich nach unserer Trennung von ihrer Mutter und ihren Ex-Freunden erfahren habe, hat sie schon viele weitere schlimme Dinge in ihrem Leben getan. Sie hat als Kind ihre Mutter und ihren Bruder verletzt, weshalb sie von ihren Eltern in eine Wohngruppe des Jugendamtes gesteckt wurde. Sie hat ihre Mitbewohner und Mitschüler beleidigt und angegriffen (einen Mitbewohner hat sie mit einem Aschenbecher eine Platzwunde am Kopf zugezogen), eine Schwangere Mitschülerin die Treppe heruntergestoßen, die daraufhin ihr ungeborenes Kind verlor (meine Frau wurde dafür nur zu Sozialstunden verurteilt...), ihrem ersten Ex-Freund hat sie eine Vase über den Kopf gezogen und ihrem zweiten Ex-Freund so lange mit einem Telefon auf den Kopf geschlagen, bis dieser ebenfalls eine Kopfverletzung erlitt. Hinzu kommen Anzeigen wegen Diebstahl, Hehlerei, Körperverletzung, etc., sowie ein Aufenthalt in einer Jugendarrestanstalt und einer Psychiatrie (zur Behandlung ihrer Borderlinestörung, an der sie wohl schon lange leidet und ihr extremes Verhalten erklärt).
Nach der Trennung gab es eine Gerichtsverhandlung, in der geklärt wurde / geklärt werden sollte, wie dem Umgang mit unserem Sohn (bis zum Ende des Hauptsacheverfahrens) ablaufen soll. Dort wurde die oben genannte Umgangsregelung festgelegt und beschlossen, dass ich meinen Sohn zu meiner Frau bringen und von dort abholen soll / kann (Meine Frau ist selbstständig und arbeitet von Zuhause aus. Da sie angeblich viel zu tun hat und meinen Sohn nicht bei mir abholen kann, wir wohnen mittlerweile 220km entfernt voneinander, habe ich zugestimmt ihn zu ihr zu bringen und von dort zu holen. Hätte ich das nicht gemacht wäre, laut dem Richter, mein Sohn schon zu diesem Zeitpunkt meiner Frau zugesprochen worden und ich hätte ihn nur alle zwei Wochen am Wochenende gesehen).
Meine Frau hat zugestimmt, dass sie die Hälfte der Benzinkosten übernimmt. Das hat sie aber lange Zeit nicht gemacht, so dass sie mir mittlerweile ca. 700 Euro Benzingeld schuldet. Nachdem ich nach Rücksprache mit meiner Frau bei unserem alten Kinderarzt war und dort die U7 machen ließ (ich habe bisher immer alle U's mit meinem Sohn gemacht, teilweise auch ohne die Anwesenheit meiner Frau), behauptete meine Frau ich hätte das U-Heft von ihr gestohlen (obwohl es seit jeher bei meinen Unterlagen war) und hat mir für sieben Wochen meinen Sohn vorenthalten! Erst nachdem ich ihr das U-Heft übergeben habe (irgendwann konnte ich nicht mehr und habe mich auf die Erpressung eingelassen), durfte ich meinen Sohn wieder sehen. Bei der dazu einberufenen Gerichtsverhandlung wurde entschieden, dass sie mir die Fahrtkosten (wir sind von der Zahlung der reinen Benzinkosten hin zu Fahrtkosten gekommen, die auch die Abnutzung des Autos miteinbeziehen) fortan im Vorraus zahlen muss und mir meinen Sohn nicht mehr vorenthalten darf.
Nun ist es so, dass sie mir die Fahrtkosten wieder nicht zahlt (ohne Angaben von Gründen, d.h. pro Fahrt, egal ob mir mein Sohn übergeben wird oder nicht, muss ich mindestens 46 Euro, meistens jedoch den vollen Betrag in Höhe von 92 Euro, zahlen) und mir auch meinen Sohn nicht regelmäßig übergibt. Sie stellt sich dabei aber sehr geschickt an und umgeht die Anweisung des Richters, in dem sie behauptet mein Sohn wolle nicht zu mir bzw. hätte Angst vor mir. So ist es bei einer der letzten Übergaben zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen meiner Mutter und meiner Frau gekommen (meine Eltern dürfen meinen Sohn ebenfalls bei meiner Frau abholen bzw. zu ihr zurückbringen und können mich dadurch unterstützen, wenn ich beim arbeiten bin und die Fahrt nicht selber übernehmen kann). Meine Frau kam mit meinem weinenden Sohn auf dem Arm aus ihrem Haus gelaufen, hat ohne Vorwarnung und ohne ein Wort zu sagen meine Mutter angegriffen und an der Hand stark verletzt und ihr gedroht, dass sie sie umhaut, wenn sie nicht geht. Mein Sohn hätte, laut ihrer Aussage, seit zwei Tagen geweint, als er erfahren habe, dass er von seinen Großeltern abgeholt wird. Bisher gab es nie Probleme bei den Übergaben und mein Sohn hat auch noch nie dabei geweint, weshalb ich nicht auschließen möchte, dass meine Frau ihre Finger da mit drin hat. Nach dieser Aktion habe ich meinen Sohn für zwei Wochen nicht gesehen. Um ihren "guten" Willen zu zeigen, hat meine Frau zusammen mit dem Jugendamt eine sozialpädagogische Familienhilfe eingeschaltet, die uns seitdem bei den Übergaben unterstützt. Ist die sozialpädagogische Familienhilfe anwesend und kann uns bzw. mich aktiv bei der Übergabe unterstützen, klappt alles wunderbar. Mein Sohn ist zwar traurig, dass er weg von seiner Mama muss, freut sich aber mit zu seinem Papa zu gehen. Hat sie keine Zeit und ist deswegen auch nicht anwesend, klappt es vorne und hinten nicht. Mein Sohn freut sich zwar mich zu sehen, erkennt mich, spielt mit mir, kuschelt mich, etc., jedoch will er nicht von seiner Mutter weg. Das spielt meiner Frau natürlich direkt in die Karten (weshalb ich auch hier meine Zweifel daran habe, ob sie vielleicht nicht doch entsprechend auf meinen Sohn einwirkt). Sie deutet sein verhalten so, als wolle er nicht mit zu mir und bricht die Übergabe ab. Anstatt dass sie ihm zeigt und erklärt, dass mein Sohn auch bei mir Spaß haben kann (und natürlich auch hat), erzählt sie ihm nur wie toll es doch bei ihr ist und was er dort alles machen kann. Während ich beruhigend auf ihn einrede, wenn er bei mir ist und wieder zu seiner Mutter soll (ja, auch dann weint er und weigert sich zu meiner Frau zu gehen), macht sie das genaue Gegenteil und kommt damit ungestraft durch. Sie würde ihn mir ja übergeben, aber er will ja nicht und ein weinendes Kind soll man nicht von dem Elternteil wegreißen, bei dem es zur Zeit ist (diese Ansicht teilen auch das Jugendamt und die sozialpädagogische Familienhilfe).
So kommt es, dass ich meinen Sohn nun schon insgesamt 70 Tage weniger gesehen habe bzw. er bei mir war, als bei meiner Frau und das obwohl er zu gleichen Teilen bei meiner Frau und bei mir sein sollte. Deswegen bin ich auch ziemlich verzweifelt und weiß nicht was ich machen soll. Jeder weitere Tag, an dem er bei meiner Frau ist, entfremdet sie ihn bzw. er sich von mir. Wie soll ich mich zukünftig verhalten? Was kann ich tun? Wie kann ich diese "Phase(?)" von ihm überwinden und ihn wieder an mich gewöhnen? Wenn er bei mir ist, ist alles wie immer / wie vorher. Wir haben viel Spaß zusammen, spielen zusammen, puzzeln, malen, hören Musik, ich lese ihm etwas vor, wir gehen spazieren, auf den Spielplatz und und und. Alles das was man mit einem Kind in seinem Alter macht / machen kann. Kaum ist er aber bei ihr, hat er das alles anscheinend wieder vergessen und weint, wenn er von seiner Mama weg soll.
Ich freue mich über eure Erfahrungen, Tipps, Hilfevorschläge und euren Rat!
Hallo,
erst einmal bist Du hier schon richtig. Zum anderen habe ich nicht wirklich alles gelesen.
Es ist aber so, dass Kinder im alter Deines Sohnes "fremdeln" sie gehen nicht zu anderen Personen, wollen nicht weg, auch wenn es dann passiert ist, überhaupt kein Problem mehr darstellt so wie bei Dir.
Es gibt herzzereißende Abschiede und nach 5 Minuten scheint die Sonne wie vorher.
Wirklich helfen kann man Dir hier schwer, weil Du auf den guten Willen der KM angewiesen bist. Wer Dir helfen kann ist sozialpädagogische Familienhilfe und überhaupt ein Umgang, der wenig direkten Kontakt mit der KM beinhaltet.
Zunächst einmal solltest Du das JA um Vermittlung bitten insbesondere bei den Übergaben. Bringt das nichts wird Dir nur eine Umgangsregelung über das Familiengericht helfen können. Plane Deinen Umgang nach Möglichkeit so, dass Du ihn alleine finanzieren kannst. Eine Möglichkeit wäre sogenannter erweiterter Umgang, wo Du dann 1 oder 2 Stufen niedriger zahlst, allerdings kann es nicht unter den Mindestunterhalt gehen.
Was das sonstige Verhalten der KM angeht, solltest Du darauf so wenig wie möglich eingehen oder reagieren. Es geht Dir um Dein Kind und Du bist ein guter Vater, das ist die beste Strategie, die Du fahren kannst. Letzlich wird es nicht einfach, aber steter Tropfen höhlt den Stein und auch andere werden sich ein Bild machen, auch wenn es dauert.
VG Susi
Mach dir keine Sorgen, das ist normal, dass dein Sohn bei der Übergabe manchmal halt nicht weg will. Das habe ich auch. Meine Ex hat hat auch keinen Bock die Kinder zu holen, also muss ich sie immer holen und bringen. Manchmal will halt einer nicht mit. Aber das passiert genauso, wenn meine Ex doch mal die Kinder außerplanmäßig bei mir lässt und dann abholen muss. Bei 2 von 3 Übergaben wollte dann einer nicht mit und da bleiben. Kinder wollen halt nicht aus der Situation genommen werden.
Versuch die Übergabe auf neutrale Orte zu verlegen, nach der KiTa bspw. Wenn dein Sohn 2,5 ist (mein kleiner ist 4 Monate jünger) ist das quatsch, dass er 2 Tage weint, wenn man ihm sagt, du würdest ihn holen. Die Info hat er nach 10 Minuten wieder vergessen. Es ist eher davon auszugehen, dass deine Ex ihn da beeinflusst.
Danke für eure Antworten.
Eine sozialpädagogische Familienhilfe ist bei den meisten Übergaben dabei. Die Rückübergaben sind bisher kein Problem. Er weint zwar, wenn ich ihm bei mir Zuhause erzähle, dass er wieder zu seiner Mutter soll, aber wenn wir dann bei ihr ankiommen, ist alles gut. Das Problem sind wirklich die Abholungen meines Sohnes bei meiner Frau (die übrigens alle an einem neutralen Ort, wie einem Spielplatz stattfinden). Ist die sozialpädagogische Familienhilfe nicht anwesend, dann klappt es auch nicht. Um nach Außen hin ihre Bereitschaft zu zeigen, dass sie an einer erfolgreichen Übergabe meines Sohnes an mich interessiert ist, nimmt sich meine Frau zwar Zeit (bis zu einer Stunde), aber während dieses Zeitraums unterstützt sie mich nicht. Von ihr kommt kein "Dir gefällt es doch bei Papa auch", "Du musst keine Angst haben, bei Papa hast du auch viel Spaß" oder ähnliches, sondern eher ein "Bei mir hast du drei Rutschen, einen riesen Garten, kannst Fussball spielen, etc." Sie klammert sich viel an meinen Sohn, trägt ihn auf ihrem Arm, anstatt ihn laufen zu lassen, usw.
Welche Möglichkeiten habe ich, um meine Frau aus diesen Übergaben herauszuhalten bzw. den Kontakt zu ihr / mit ihr auf ein Minimum zu reduzieren? Wenn sie anwesend ist, wird sie sich immer einbringen und in den Vordergrund drängen. Die Übergabe muss also losgelöst von ihr erfolgen. So war es auch damals mit dem Jugendamt vereinbart. Die sozialpädagogische Familienhilfe sollte meinen Sohn bei meiner Frau abholen, sich mit mir an einem neutralen Ort treffen und ihn dort an mich übergeben. Nur leider sieht es in der Realität ganz anders aus...
Ich finde es nicht gut, dass da eine externe Person, zu der dein Kind keine Bindung hat, mit eingebunden wird. Wenn ich es richtig verstehe erwartest du, dass dein 2-jähriger mit einer Fremden Person alleine mitgeht.
Falls dein Sohn in die KiTa geht, hol ihn da ab, das ist das einfachste. Falls nicht, trefft euch auf dem Spielplatz, geh zu deiner Ex ohne deinen Sohn anzusprechen, sag ihr, dass du jetzt da bist und übernimmst, sie kann gehen. Im optimalen Fall geht sie, du gehst zu eurem Kind und ihr spielt weiter. Wenn sich alles verfestigt hat, solltest du ihm aber die Gelegenheit geben sich zu verabschieden. Ansonsten, nimm deinen Sohn doch einfach auf den Arm, geh zu seiner Mutter, bitte ihn sich zu verabschieden und geh. Wenn er weint, was sicher anfangs passieren wird, versuch ihn da rauszuholen mit etwas, was er mag. Ich habe das auch manchmal, wenn sie bei der KM Fern sehen und dann nicht mit wollen. Ich frage dann immer, ob wir uns ein Eis essen fahren wollen. Zack, sind alle freiwillig im Auto.
Die sozialpädagogische Familienhilfe wurde mir vom JA auferlegt. Zu dem Zeitpunkt wurde mir weiß gemacht, dass mit ihr die Übergaben immer funktionieren und mein Sohn zu mir kommt. So naiv, wie ich zu diesem Zeitpunkt war, habe ich das geglaubt.
Eine Übergabe meines Sohnes allein zwischen meiner Frau und mir wird nie funktionieren. Meine Frau nimmt sich nicht zurück oder würde auch nur einmal ohne Verabschiedung verschwinden. Sie macht immer einen großen Akt daraus und verabschiedet sich besonders theatralisch.
In eine KiTa darf mein Sohn erst gehen, wenn der Lebensmittelpunkt bei einem der beiden Elternteile ist. Ich habe ihn schon angemeldet bzw. ihm einen Platz reserviert, aber er darf erst dort hingehen, wenn das Hauptsacheverfahren vorüber ist (aufgrund der großen räumlichen Entfernung zwischen meiner Frau und mir und dem viertägigen Wechselmodell, müsste mein Sohn auch in zwei KiTas gehen und das machen die nicht mit - für meinen Sohn wäre das vermutlich auch nicht das Beste).
Mal aus der Perspektive deines Sohnes gedacht: ihr streitet jetzt vor Gericht darum, wo er zukünftig leben wird und das wird auf jeden Fall auch auf Seiten eures Sohnes ausgetragen. Der arme Richter, der da Recht sprechen soll. Wäre es nicht eine Option, dass du in den Ort deiner Ex ziehst, damit ihr das Wechselmodell aufrecht erhalten könnt? Sonst wird euer Sohn am Ende des Verfahrens auf jeden Fall einen seiner Elternteile im Alltag verlieren, denn wie du schon erkannt hast: auf Dauer sind zwei so weit entfernte Wohnsitze nicht praktikabel.
Hi,
aktuell habt ihr ein Wechselmodell, aber die Tendenz ist da, dass die Mutter beginnt zu entfremden.
Da kann ich dir auch nur raten denke über einen Umzug nach, und zwar sehr intensiv.
Du wirst den kürzeren ziehen wenn es so bleibt wie es ist, weil nach Beginn der Kita ein Wechselmodell
auf die Entfernung nicht möglich ist.
Die Lösung für das Übergabeproblem nennt sich Umgangsbegleitung. Eine Person die das Kind abholt und
dann an dich übergibt. Übergabe ohne die Mutter wäre gut!
Übergabe am Spielplatz ist aber eigentlich gut. Wenn du da bist sollte Mama sich kurz verabschieden und gehen,
dann klappt das auch. Aber sie will nicht gehen und sie will ja auch nicht wirklich das das Kind mit dir mitgeht.
Kinder spüren das und damit ist das Problem in der Welt. Wenn sie ihr Verhalten bei der Übergabe nicht
ändert hast du ganz schlechte Karten.
LG
Nadda
Natürlich beginnt die Mutter zu entfremden. Da läuft ein Hauptsacheverfahren, sie hat Angst ihr Kind zu verlieren, hätte ich auch. Da denkt man nicht mehr rational, so sehr man sich als Außenstehender tun würde. Ich glaube auch, dass die Wechsel nicht deine primäre Baustelle sind, sondern der Ausgang des Hauptsacheverfahrens. Und auch wenn du das gewinnst, degradierst du die Mutter zur Besucherin. Wieso wohnt ihr nun 200km von einander entfernt? Ist sie weg gezogen? Dann könnte man vielleicht mit ihr reden, dass sie zurück kommt und an den Lebensmittelpunkt des Kindes zieht.
In die Nähe meiner Ex-Frau zu ziehen möchte ich nicht. Sie hatte so eine starke psychische Macht über mich (Stichwort "Gaslighting"), dass ich froh bin von ihr weg zu sein. Ich weiß nicht was (mit mir) passieren würde, wenn ich in ihre Nähe ziehe bzw. sie in meine Nähe zieht. Ich befürchte jedoch das schlimmste. Kurz vor unserer Trennung hatten wir u.a. einige (finanzielle) Probleme. Der Lösungsvorschlag meiner Frau dafür war, dass wir beide uns und auch unseren gemeinsamen Sohn gemeinschaftlich umbringen. Über diesen Gedankengang von ihr war ich so entsetzt und schockiert, was letztendlich mit auch ein Grund dafür war, warum ich mit meinem Sohn vor ihr "geflohen" bin und ich mich von ihr getrennt habe. Das wirklich schlimme daran ist aber, dass sie überhaupt nicht der Typ dafür ist sich etwas anzutun oder umzubringen. Das hat mir nicht nur ihre Mutter bestätigt, sondern auch viele andere Leute, die sie kennen. Ich muss deswegen davon ausgehen, dass das einer ihrer vielen gestörten Pläne war. Sie hätte mich wahrscheinlich dazu gebracht, dass ich den ersten Schritt mache, ich mich also zuerst umbringe, nur um dann einen Rückzieher zu machen und meinen Tod dann zu bedauern...
Rückblickend erkenne ich jetzt vieles klarer, als während unserer Beziehung. Ich habe lange daran festgehalten und viel ertragen und über mich ergehen lassen, weil ich immer für meinen Sohn da sein wollte und er es schön haben sollte. Irgendwann ist mir jedoch klar geworden, dass mein Sohn mich in einem gesunden Zustand braucht und ich ihm diesen nur bieten kann, wenn ich von seiner Mutter getrennt bin.
Das Wechselmodell möchte ich nicht fortsetzen, da es für alle Beteiligten eine große Belastung darstellt. Ich möchte meinem Sohn eine Kontinuität in seinem Leben bieten und ein unbeschwertes Leben ermöglichen. Aufgrund der psychischen Erkrankung seiner Mutter, ihrer extremenen Aggressivität und unkontrollierbarer Wut, wird das aber nur möglich sein, wenn er in Zukunft bei mir lebt. Wer weiß was mein Sohn alles über sich ergehen lassen muss, wenn er bei ihr aufwachsen muss. Dass sie ihn schreiend in sein Zimmer sperrt und sich nicht um ihn kümmert oder sie ihm mit der Flamme eines Feuerzeugs an seinen Fingern demonstrieren muss, dass Feuer "aua" macht, ist wohl kein Vergleich zu dem was ihn zukünftig noch erwartet / erwarten könnte.
So etwas will ich ihm zukünftig ersparen und suche deshalb nach Möglichkeiten, um mein Ziel auch zu erreichen.
Moin
Ich mach es kurz - denn ich halte das Them für zu komplex für ein Forum. Hier muss professionelle Unterstützung ran um keine KWG zu riskieren, Unterstützung für KM, Kind, aber wohl auch KV, so wie er seine psychische Situation ggü. der KM angerissen hat. So sehr ich ein Befürworter eines WM bin. Hier geht es nicht um Probleme bei der Übergabe, Schwierigkeiten bei Terminabsprachen od wer zahlt was. Hier scheint es darum zu gehen, welches ET überhaupt in der Lage ist, verantwortungsvoll ein kleines Kind zu betreuen.
Gruß, toto
Ich bin seit letztem Jahren in psychologischer Behandlung, um das Erlebte aufzuarbeiten und abzuschließen. Meiner Frau würde eine Behandlung mit Sicherheit auch helfen, um ihre Borderlinestörung in den Griff zu bekommen, aber sie weigert sich und sieht sich selber als völlig gesund an (laut ihr sind die anderen immer Schuld und psychisch krank).
Ich geebe Toto Recht, auch wenn es wirklich bedauernswert für das Kind ist. Vielleicht ist ein Wechselmodell irgendwann mal, nach psychischer Genesung, doch mal möglich, denn schließlich wird ihr auch, wenn er bei dir leben sollte, ein Umgangsrecht zustehen und da muss man dann auch gucken, dass es keine KWG durch ihre Erkrankung gibt.
...um ihre Borderlinestörung in den Griff zu bekommen, aber sie weigert sich und sieht sich selber als völlig gesund an (laut ihr sind die anderen immer Schuld und psychisch krank).
Kenn ich ... laut Aussage meiner Ex bin ich der Kranke 😉
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Wer kennt das nicht. Bei meiner war ich auch der Narzisst, sie hat sich dann einen Psychologen gesucht, weil sie einen angeblichen Burn Out hatte. Musst mich mehrere Tage mit Vollzeitstelle und Vormittags-Kita um alle Kinder kümmern. Sie hat dann nach wenigen Terminen ihre Therapie abgebrochen, nachdem ihr die Aussagen ihres Psychologen nicht passten ("Sie selbst sind das Problem"). Ich habe mir auch eine gesucht, nachdem die Trennung abgeschlossen war und ich dafür, nachdem das Wechselmodell lief, überhaupt Zeit hatte. Bei mir hat meine Therapeutin mir nach ein paar Terminen gesagt, dass sie mal ne Pause brauche, weil meine Geschichte sie persönlich zu sehr mitnehmen würde. Eine wie auch immer geartete psychische Erkrankung wurde mir aber nicht attestiert, es kam eher die Frage auf, wie ich manches so lange ausgehalten habe.
Ich habe mir auch eine gesucht, nachdem die Trennung abgeschlossen war und ich dafür, nachdem das Wechselmodell lief, überhaupt Zeit hatte. Bei mir hat meine Therapeutin mir nach ein paar Terminen gesagt, dass sie mal ne Pause brauche, weil meine Geschichte sie persönlich zu sehr mitnehmen würde. Eine wie auch immer geartete psychische Erkrankung wurde mir aber nicht attestiert, es kam eher die Frage auf, wie ich manches so lange ausgehalten habe.
Wie sehr sich manche Geschichten doch ähneln ...
Ich war bei drei Therapeuten, weil ich dachte mit mir stimmt was nicht ... die erste hat sich in mich verliebt. Bei den anderen kam ich mit der einen nicht klar, aber alle drei sagten, dass sie bei mir nichts feststellen können und sich wundern, dass ich noch nicht zusammengeklappt bin ...
Die Therapeutin meiner Ex reif mich kurz vor dem Auszug dieser an... zufällig, es ging um eine offene Rechnung. Ich informierte sie, dass die KM aussieht, ohne Kinder (war wirklich zufällig wenige Tage vor dem Auszug) und sie sagte mir nur, dass dies das Beste wäre, was passieren könnte.
Eine wie auch immer geartete psychische Erkrankung wurde mir aber nicht attestiert, es kam eher die Frage auf, wie ich manches so lange ausgehalten habe.
Die Frage kam bei mir auch mehr wie einmal auf ... ich habe darüber nachgedacht und für mich eine Antwort gefunden ...
"Weil es sonst keiner gemacht hätte!"
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.