Hallo zusammen!
ich habe drei Kinder mit der Frau von der ich mich vor 2 1/2 Jahren getrennt habe. Es gibt keine Umgangsregelung und keinen gerichtlichen Beschluss. Wir haben beide Sorgerecht.
Meine jüngste Tochter ist im September in die Schule gekommen. Bisher (Kindergartenzeit) kam sie jeden mittag zu mir von 12 bis 14:30. Vor Schuljahrensbeginn hat meine Frau das Kind bei der Kernzeit angemeldet. Sie hat mir verboten, meine Tochter dort abzuholen und meiner Tochter verboten, mitzukommen, falls ich sie trotzdem holen sollte. Zudem hat sie den größeren Bruder beauftragt, der in der selben Kernzeitgruppe ist, darauf zu achten, dass da nichts schief läuft.
Im Frühjahr hatte ich mit meiner Tochter geredet, wie sie sich das vorstellt. Ob sie lieber wie ihre Brüder in die Kernzeit will oder ob sie lieber zu mir kommen möchte. Sie hat eine Weile überlegt und dann gesagt, dass sie lieber zu mir möchte. Sie hat als Begründung genannt, dass sie für Hausaufgaben bei mir mehr Ruhe hätte. Bei ihren Brüdern hatte sie beobachtet, dass die sich gegenseitig nachmittags von den Hausaufgaben abhalten.
Ich habe mit ihr zusammen einen Schülerschreibtisch aufgebaut. Einen entsprechend passenden Tisch und Stuhl hat sie bei ihrer Mutter nicht.
Mit meiner Frau konnte ich mich über den Sachverhalt nicht einigen. Es gab sogar ein vermitteltes Gespräch bei einer Beratungsstelle. Die Beraterin hat als Kompromiss vorgeschalgen, dass man halbe-halbe machen könnte. Ich habe das jedoch abgelehnt.
Meine Frau ist zu Schuljahresbeginn sogar während ihrer Arbeitszeit zur Schule gefahren um mich davon abzuhalten, das Kind abzuholen. Ich habe es dann laufen lassen, in der Absicht, dass sich meine Tochter eine Meinung bilden kann, ob Kernzeit nicht doch attraktiver für sie ist. Ich habe sie kürzlich gefragt und sie will immer noch lieber zu mir.
Inzwischen haben sich Schulleitung und Kernzeitgruppenleiterin eingeschaltet und gesagt, es sei kindeswohlgefährdend, dass ich das Kind in diese Situation bringe. Ich solle mich mit meiner Frau einigen. Sie würden jetzt das Jugendamt einschalten.
Was soll ich jetzt machen?
Hu uxor und willkommen hier.
Sich aussergerichtlich zu einigen in sicher der bessere Weg.
Bei einer Klage könnte es passieren, das das ABR festgelegt wird, und du dann gerichtlichen Umgang zugesprochen kommst, der i.d.R. alle 14 Tage von Freitags bis Sonntags, hälftige Ferien und Feiertage im Wechsel vorsieht.
Ich würde versuchen mich zu einigen.
Gruss Wedi
Moin Uxor,
und auch ein Willkommen von mir.
Inzwischen haben sich Schulleitung und Kernzeitgruppenleiterin eingeschaltet und gesagt, es sei kindeswohlgefährdend, dass ich das Kind in diese Situation bringe. Ich solle mich mit meiner Frau einigen.
Auch wenn´s Dir nicht gefallen wird: Sie haben Recht.
Dieses ist zwischen Deiner Ex und Dir zu regeln und nicht über das Kind (welches schon jetzt mitten in einem Loyalitätskonflikt steckt).
Die Beraterin hat als Kompromiss vorgeschalgen, dass man halbe-halbe machen könnte. Ich habe das jedoch abgelehnt.
Wieso hast Du das abgelehnt ? Das klingt doch nach einem Kompromiss ...
Wie sind die Umgänge ansonsten geregelt ?
Besten Gruß
United
danke schonmal für die ersten Antworten.
Bei einer Klage könnte es passieren, das das ABR festgelegt wird, und du dann gerichtlichen Umgang zugesprochen kommst, der i.d.R. alle 14 Tage von Freitags bis Sonntags, hälftige Ferien und Feiertage im Wechsel vorsieht.
@wedi: Naja das wäre vielleicht ja auch ein Fortschritt. Von "alle 14 Tage Freitags bis Sonntags, hälftige Ferien und Feiertage im Wechsel" kann ich bisher nur träumen... Die Kinder kommen zwei mal pro Woche zum Mittagessen und das wars dann auch. Bei den Ferien hat meine liebe Frau bisher immer vorlaufende und nachlaufende Wochenenden für sich beansprucht, sodass mir nur die mageren Urlaubstage verbleiben. Die Kinder haben kein einziges mal bei mir übernachtet, außer im Urlaub, wenn ich mit ihnen weg war. Insgesamt hat sie in den Ferien der letzten zweieinhalb Jahre doppelt so viel Zeit mit den Kindern verbracht, wie ich. Betreffend Wochenenden habe ich einige Vorhaben dann ohne meine Kinder ausführen müssen (dann mit meiner Freundin und ihrem Kind). Es gab sogar Fälle, dass Bekannte extra zu einem Treffen gefahren sind, dass ich organisiert habe und ich war mit meinen Kindern nicht dabei. Sie hat teilweise Gegenorganisationen vorgenommen und die Kinder vor die Wahl gestellt... Im letzten Jahr habe ich an 7 Wochenenden meine Kinder gesehen. Dann allerdings immer nur stundenweise.
Betreffend Herbst und Weihnachtsferien 2011 habe ich versucht mit meiner Frau zu vereinbaren, wer welche Ferien "bekommt". Ich habe bisher keine Antwort dazu. Die Herbstferien sind allerdings nun vorbei. Weihnachten will sie mit den Kindern komplett bei ihren Eltern verbringen. Zu Sylvester hat sie bereits die Kinder indoktriniert, dass sie bei ihr bleiben wollen...
Inzwischen haben sich Schulleitung und Kernzeitgruppenleiterin eingeschaltet und gesagt, es sei kindeswohlgefährdend, dass ich das Kind in diese Situation bringe. Ich solle mich mit meiner Frau einigen.
Auch wenn´s Dir nicht gefallen wird: Sie haben Recht.Dieses ist zwischen Deiner Ex und Dir zu regeln und nicht über das Kind (welches schon jetzt mitten in einem Loyalitätskonflikt steckt).
@ United:
Ja, sie steckt in einem Loyalitätskonflikt. Aber nicht, weil ich ihr das Angebot mache, mittags zu mir zu kommen. Sondern weil meine ex es ihr verbietet.
Meine Tochter hat sich schon vor Schuljahresbeginn klar geäußert, dass sie zu mir will. Und nur weil meine Frau nicht bereit ist, ihr das zuzugestehen, soll ich jetzt so tun als wüsste ich von nichts und könne nichts machen. So wie die Mama will, so wird's gemacht! So ist das nunmal in Deutschland!
???
Eine Einigung mit meiner Frau wird es wohl nicht geben. Sie kann einfach sagen "ich will nicht". Sie kann das Kind einfach anmelden bei der Kernzeit (ohne mein Einverständnis). Und dann läuft das so, wie sie das will.
Sie beschließt nämlich alleine wie wir uns einigen! Sie hat den "Kompromiss" ins Werk gesetzt. An zwei Tagen in der Woche kommen alle drei Kinder zu mir zum Essen.
Da bleibt dann freilich keine Zeit sich mit dem einzelnen Kind auseinanderzusetzen. Ankommen, ausgewählte Themen aus dem was am wichtigsten ist ansatzweise kurz mitteilen (die Hälfte vergessen), essen, vielleicht noch was kleines spielen wenn keine Hausaufgaben sind und tschüß, das wars für heute...
Für den 11jährigen geht das vielleicht noch aber für die 6jährige ist das für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig zwischenmenschliche Begegnung...
Moin uxor,
wenn es bislang möglich war, dass Deine Tochter jeden Mittag zu Dir kommt, deutet das auf HomeOffice o. ä. hin; zumindest nicht auf eine Ausser-Haus-Tätigkeit von morgens bis abends. Ich schliesse daraus, dass Du auch mehr Betreuung leisten könntest als nur zwei Stunden am Tag.
Was spräche also dagegen, im Falle einer gerichtlichen Klärung selbst einen ABR-Antrag für die Kinder zu stellen; beispielsweise mit dem Ziel, ein Wechselmodell einzurichten? Du könntest als Grund Deine höhere Bindungstoleranz anführen. Denkbar wäre auch das ABR für die Tochter allein, falls sie ein "Papa-Kind" ist. Dass Kinder zwangsläufig bei ihren Müttern leben müssten oder nicht "getrennt" werden dürften, ist jedenfalls kein Naturgesetz.
Mit einer solchen gerichtlichen Klärung könntest Du Dich selbst jedenfalls aus der Position eines Almosen-Empfängers herausbringen, der nur das kriegt, was Muddi erlaubt.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Danke für die Ermutigung zu Klagen!
Das mit dem ABR Antrag klingt visionär. Leider lebe ich in BaWü. Und das hiesige JA wird bei jugenaemter.com als väterfeindlich beschrieben. Und das hiesige Familiengericht arbeite sehr gut mit diesem JA zusammen...
Mein RA rät mir von einer Klage ab!
Ich fürchte aus der Almosenempfänger-Haltung komme ich nur während des Gerichttermins raus. Danach darf ich dann wieder den Buckel machen...
Hallo Uxor,
was aber noch lange nicht bedeutet, dass deine Chance auf eine vernünftige Umgangsregelung nicht gegeben wäre.
Auch bei einem väterfeindlichen JA sollte eine normale Umgangsregelung kein Problem sein, notfalls bekommt man diese dann beim OLG. Und deine "Umgangsregelung" ist ja nun wirklich absolut minimalistisch.
LG
Nadda
Hallo uxor,
ich möchte mich hier der Meinung anschließen, dass du den Unterhalt gerichtlich regeln lassen solltest, wenn du derzeit ohnehin deutlich weniger Umgang als die mittlerweile selbst bei konservativen Amtsrichtern übliche Regelung "alle 14 Tage Freitags bis Sonntags, hälftige Ferien und Feiertage im Wechsel" hast.
Du kommst sonst auf keinen grünen Zweig. Natürlich belastet dieser Schritt dann auch deine Kinder und die Ex und deren RA werden versuchen alle Register zu ziehen. Aber langfristig hast du in erster Linie Vorteile.
Dies sagt dir jemand, der als nichtehelicher Vater jahrelang den Hampelmann gemacht hat und dann gerichtlich nur eine lächerliche Minimallösung
zugestanden bekommen hat. Das war aber immer noch besser als die ständigen Willkürentscheidungen der Ex.
Gruß
E.
ich möchte nochmal auf das Thema Loyalitätskonflikt und Kindeswohl zurückkommen. Kann man nun davon ausgehen, dass es meiner Tochter nützt, wenn durchgesetzt wird, dass sie mittags zu mir kommt? Oder wird sie vielmehr darunter leiden, dass sie einen Grund liefert, dass Mama und Papa sich kloppen (vor Gericht)? Muss ich mir unterstellen lassen, dass sie durch mein Verhalten mehr leidet als nötig? Was wäre denn nun für das Kind die beste Lösung?
Und wenn ich nun klage, wie soll das dann in der Zwischenzeit laufen? Wenn es ein dreiviertel Jahr dauert bis zum Gerichtstermin und ich lasse meine Tochter bis dahin in der Kernzeit, dann hat die sich bis dahin dran gewöhnt. Und wenn die dann vor Gericht gefragt wird, was sie will, dann sagt die vielleicht sie will in der Kernzeit bleiben. Dann bin ich doch total der Fisch! Kann ich sie also aus der Kernzeit holen bis zum Gerichtsermin - gegen den Willen meiner Frau, gegen die Schulleitung und gegen die Kernzeitleitung?
Hallo Uxor,
dein zögerliches Hin- und Her-Überlegen ist sehr gut nachvollziehbar für jeden, der die Situation kennt.
ich möchte nochmal auf das Thema Loyalitätskonflikt und Kindeswohl zurückkommen. Kann man nun davon ausgehen, dass es meiner Tochter nützt, wenn durchgesetzt wird, dass sie mittags zu mir kommt? Oder wird sie vielmehr darunter leiden, dass sie einen Grund liefert, dass Mama und Papa sich kloppen (vor Gericht)? Muss ich mir unterstellen lassen, dass sie durch mein Verhalten mehr leidet als nötig? Was wäre denn nun für das Kind die beste Lösung?
Die beste Lösung wäre ein fester Rahmen in Form eines geregelten Umgangs, zu dem die Mutter offenbar nicht freiwillig bereit ist. Ich sehe da nur die Klage mit dem Minimalziel der üblichen Umgangsregelung, wenn du diese praktizieren kannst. Beim bisherigen Modell schwimmen dir die Felle doch sichtlich Stück für Stück davon.
Und wenn ich nun klage, wie soll das dann in der Zwischenzeit laufen? Wenn es ein dreiviertel Jahr dauert bis zum Gerichtstermin und ich lasse meine Tochter bis dahin in der Kernzeit, dann hat die sich bis dahin dran gewöhnt. Und wenn die dann vor Gericht gefragt wird, was sie will, dann sagt die vielleicht sie will in der Kernzeit bleiben. Dann bin ich doch total der Fisch! Kann ich sie also aus der Kernzeit holen bis zum Gerichtsermin - gegen den Willen meiner Frau, gegen die Schulleitung und gegen die Kernzeitleitung?
Letzteres würde ich an deiner Stelle auf keinen Fall tun!
Das Kind leidet jetzt unter der Situation und es wird auch darunter leiden, wenn du klagst. Aber mittel- und langfristig ist eine feste gerichtliche Regelung genau der sichere Rahmen, den deine Ex verweigert. Du solltest Abschied nehmen vom bisherigen Modell, in dem du dein Kind sowieso lachhaft wenig siehst und deinen Focus auf den "Klassiker" "alle 14 Tage Freitags bis Sonntags, hälftige Ferien und Feiertage im Wechsel" richten. Du und dein Kind, ihr werdet eure Beziehung damit mit Sicherheit besser leben und entwickeln können, als derzeit, auch wenn ein Stück Alltäglichkeit verschwinden wird.
Gruß
E.
Also zur klassischen Umgangsregelung: das erscheint mir nicht verlockend. Ich bin kein Wochenend-Papa. Wochenend-Gestaltung ist überhaupt nicht mein Ding.
Ich kann mir auch nicht gut vorstellen, die Kinder was Schule betrifft der alleinigen Verantwortung meiner Frau zu überlassen. Die hat es schließlich schon geschafft, meinen ältesten in eine Verweigerungshaltung zu bringen. Obwohl er von den Noten her zum Gymnasium hätte gehen können, hat meine Frau ihn bei der Realschule angemeldet. Auch das ging wieder problemlos ohne mein Einverständnis und ohne meine Unterschrift.
Er würde noch lieber zur Hauptschule gehen, weil er nämlich überhaupt nichts für die Schule tun will. Das kommt, weil meine Frau ihn (entgegen der ausdrücklichen Anweisung der Klassenlehrerin) in der Grundschule solange an den Hausaufgaben hat sitzen lassen, bis sie fertig waren. Anstatt das Kind zu einem effektiven Arbeitsstil anzuleiten! Der hat die ganzen Nachmittage mit Hausaufgaben zugebracht. Hat sich damit einen langsamen Arbeitsstil angewöhnt, der dann auch in der Schule bemängelt wurde. Im Ergebnis hat er jetzt keinen Bock mehr auf Schule!
Dabei ist er durchaus nicht dumm. Er konnte ursprünglich blitzschnell rechnen. Und er liest mit großem Interesse Bücher über Geschichte und Tiere. Er kann sich das auch merken. An ihm ist ein Wissenschaftler verloren gegangen.
Wenn wir das klasische Ding machen, werde ich damit gequält werden, anschauen zu müssen was aus den Kindern wird. Aus MEINEN Kindern! Und machen kann ich gar nichts.
Zur Kernzeitfrage: Das zuvor Beschriebene bedenkend ist vielleicht nachvollziehbar, dass ich Zweifel dran habe, ob es sich lohnt zu klagen, wenn ich meine Tochter nicht sofort aus der Kernzeit rausbekomme. Ich denke im Ergebnis ist dann wirklich nur das klassische Ding für mich drin. Darauf kann ich auch verzichten. Dann lass ichs lieber laufen.
Was würde denn passieren, wenn ich sie raushole?
Hallo uxor,
Zur Kernzeitfrage: Das zuvor Beschriebene bedenkend ist vielleicht nachvollziehbar, dass ich Zweifel dran habe, ob es sich lohnt zu klagen, wenn ich meine Tochter nicht sofort aus der Kernzeit rausbekomme. Ich denke im Ergebnis ist dann wirklich nur das klassische Ding für mich drin. Darauf kann ich auch verzichten. Dann lass ichs lieber laufen.
Was würde denn passieren, wenn ich sie raushole?
Denk mal weiter, was du im Eingangsthread geschrieben hast:
Inzwischen haben sich Schulleitung und Kernzeitgruppenleiterin eingeschaltet und gesagt, es sei kindeswohlgefährdend, dass ich das Kind in diese Situation bringe. Ich solle mich mit meiner Frau einigen. Sie würden jetzt das Jugendamt einschalten.
Und wenn die alle an einem Strang ziehen, dann geht das aber ganz fix mit einer einstweiligen Verfügung, die dir untersagt, dich in der Nähe des Schulgeländes auch nur aufzuhalten.
Meiner Meinung nach besteht dein Problem darin, dass du es noch in keiner Weise geschafft hast, dich nach der Trennung mit deiner veränderten Rolle zu arrangieren. Die Kinder leben bei der Mutter, nicht bei dir. Damit bist du ein gutes Stück aus dem Alltag der Kinder gedrängt. Ich verstehe, dass du dich daran klammerst, und du nennst auch gute Gründe dafür. Aber offenbar realisierst du selbst noch nicht, was du uns Teilnehmern hier präsentierst: das, was du willst und was dir als deine Vaterrolle vorschwebt, hast du doch kaum mehr in Ansätzen. Also gilt es, dich neuen Perspektiven zu stellen.
Uns erzählst du, dass du von einem klassischen Umgang, was die Quantität anbelangt, nur träumen kannst. Aber dafür zu kämpfen willst du nicht, dann lässt du es lieber laufen, weil du kein Wochenendpapa sein willst, das sei nicht dein Ding.
Ich habe drei eheliche Kinder. Nach der Trennung habe ich einen Umgang im klassischen Sinn durchgesetzt (+ jeden Mittwoch Nachmittag). Als bloßer Wochenend- und Ferienpapa fühle ich mich trotzdem nicht. Und das muss man auch beim "Klassiker" nicht. Kommt darauf an, was man daraus macht...
Mir ist das trotzdem anfänglich sehr schwer gefallen, weil ich auch nach der Trennung, zunächst täglich mit meinen Kindern Kontakt hatte. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es so die bessere Lösung war, denn auch mit meiner Ex war eine Einigung über alltägliche und schulische Dinge kaum möglich. Und offebar läuft das bei dir auch überhaupt nicht.
Es weiter laufen zu lassen heißt zugucken, wie dir die Felle davonschwimmen. Wenn das eine Lösung sein soll bzw. eine Alternative zu dem, was du nicht mehr hast und wohl auch nicht kriegen kannst....
Gruß
E.
und umgekehrt: eine einstweilige Verfügung, dass sie zu mir kommt, statt in die Kernzeit zu gehen? Ist das nicht erreichbar?
Hallo uxor,
Also zur klassischen Umgangsregelung: das erscheint mir nicht verlockend. Ich bin kein Wochenend-Papa. Wochenend-Gestaltung ist überhaupt nicht mein Ding.
Du musst Dich schon entscheiden - klassische Umgangsregelung per Klage oder weiterhin nur 2 Stunden wöchentlichen Umgangskontakt.
Obwohl er von den Noten her zum Gymnasium hätte gehen können, hat meine Frau ihn bei der Realschule angemeldet. Auch das ging wieder problemlos ohne mein Einverständnis und ohne meine Unterschrift.
Da hättest Du schon eher reagieren müssen, die Schule hat sich rechtswidrig verhalten, da bei gSR beide Unterschriften notwendig sind.
Vor Schuljahrensbeginn hat meine Frau das Kind bei der Kernzeit angemeldet.
Auch hier wieder - rechtswidrig, da beide Unterschriften notwendig gewesen wären.
Zudem hat sie den größeren Bruder beauftragt, der in der selben Kernzeitgruppe ist, darauf zu achten, dass da nichts schief läuft.
Der große Bruder wird von der KM als Privatdedektiv missbraucht ?
Die KM insrumentalisiert also bereits beide Kinder, um Dich als Vater herauszudrängen - bei einer Umgangsklage hiesse das: mangelnde Bindungstoleranz der KM, die zudem die Kinder in einen massiven Loyalitätskonflikt drängt. Ein "guter" Richter würde das ABR auf Dich übertragen.
Zur Wartedauer bis zum Gerichtstermin:
Stelle einen Eilantrag (einstweilige Anordnung) auf Umgangsrecht - der Gesetzgeber hat dazu vorgeschrieben, dass ein erster Gerichtstermin innerhalb von vier Wochen stattfinden soll (Beschleunigungsgebot).
Wird nicht immer eingehalten, aber spätestens nach 2 Monaten solltest Du eine erste Entscheidung haben.
Inzwischen haben sich Schulleitung und Kernzeitgruppenleiterin eingeschaltet und gesagt, es sei kindeswohlgefährdend, dass ich das Kind in diese Situation bringe. Ich solle mich mit meiner Frau einigen. Sie würden jetzt das Jugendamt einschalten.
Das klingt wie "welch eine Unverschämtheit des Vaters, bei Entscheidungen über das Kind mitreden zu wollen".
Typisch deutscher Mutterkult.
Dir dann auch noch mit dem JA zu drohen, falls Du Dein Mitspracherecht als gSR Inhaber(!) weiterhin wahnehmen solltest, ist besonders dreist väterfeindlich und erpresserisch.
FAZIT:
Ohne gerichtlichen Umgangsbeschluss wirst Du weiterhin der Willkür der machtbesessenen KM ausgeliefert sein.
und umgekehrt: eine einstweilige Verfügung, dass sie zu mir kommt, statt in die Kernzeit zu gehen? Ist das nicht erreichbar?
Du musst unterscheiden:
1. allgemeine Umgangsregelung (eben mehr als die 2 Stunden pro Woche)
2. Thema Kernzeit
2. ist ein Teilbereich von 1.
Um eine Lösung zu 2. zu erreichen, solltest Du wegen 1. klagen:
Eil-Antrag auf Umgangsregelung
Ich beantrage die Kinder von bis (klassische Regelung) in meinem Haushalt zu betreuen ...
Weiterhin beantrage ich, dass Kind - auf seinen Wusch hin - die tägliche Kernzeit bei senem Vater verbringt, da Kind dort mehr Ruhe und Konzentration zur Erledigung der Hausaufgaben hat.
Zur Absicherung der Umgangsregelung beantrage ich nach § 89 FamFG Ordungsmittel
( http://dejure.org/gesetze/FamFG/89.html - Du musst sonst bei eventuellem Boykott erneut klagen, um den Beschluss auch durchsetzen zu können).
Oder so ähnlich ...
@diskurso: Ah - danke für Deinen aufmunternden Beitrag. Ich hatte schon resigniert und in der Zwischenzeit folgendes geschrieben:
nach dem, wie ich anfangs beraten worden bin, hatte ich nie eine Chance auf das was Martin vorgeschlagen hat. Sonst hätte ich sicherlich schon vor zweieinhalb Jahren geklagt.
Von der Beschäftigung her stehe ich mit meine 50%-Stelle nicht anders da, als meine Frau. Von daher hätte ich ein Wechselmodell fair, logisch und angemessen gefunden.
Was nutzt aber, etwas fair, logisch und angemessen zu finden, wenn die übliche Rechtsprechung das vom Tisch wischt wie einen lustigen Kinderstreich? Und wenn Jugendamt etc alle der Meinung sind, dass die Kinder ein (und nicht zwei) Zuhause brauchen, klare Strukturen, die jeden Tag gleich sind, Mütter sowieso die besseren Eltern sind und Männer insgesamt das überflüssigste Geschlecht?! Selbst die hiesigen Beratungsstellen sind bekanntlich feministisch unterwandert... wenn man da als Mann aufkreuzt denkt man nachher am besten wär ich gar nicht geboren worden, das wär für die Kinder allemal besser.
Wenn die Clon-Technologie noch etwas fortschreitet, wird man uns Väter sowieso abschaffen. Ihr werdet schon sehen.
Dein Vorschlag klingt wirklich verlockend. Allerdings mache ich mir Sorgen, ob ich wirklich Erfolg haben werde.
Meine Frau wird argumentieren: darum hab ich sie ja zur Hausaufgabenbetreuung in die Kernzeit gegeben. Dort werden Kinder optimal professionell betreut, während den Hausaufgaben.
Zudem wird sie anführen, dass in meinem Haushalt noch das Kind X meiner Freundin zugegen ist, den sie als Teufel betrachtet. Sie wird sich auf meine Schwägerin beziehen, die zu meiner Frau gesagt hat, das ginge ja gar nicht, wenn X und B (mein zweites Kind) zusammen seien. Dort war es vor zwei Jahren zu einer Auseinandersetzung zwischen X und B gekommen.
Meines Erachtens ist B aber dafür verantwortlich zumal gleichartige Auseinandersetzungen auch ständig zwischen A und B, sowie C und B laufen (A, B und C meine Kinder in chronologischer Reihenfolge der Geburt). Das werde ich aber schwer belegen können. C und X harmonieren hervorragend, A und X waren vor Jahren beste Freunde, aber das ist vorbei. Meine Schwägerin hat X die Schuld gegeben und meine Frau wird das triumphierend als Beweis anführen, dass meine Kinder mit X nicht zusammenkommen dürfen.
Wenn ich eine Unternehmung oder einen Urlaub plane und das mit meiner Frau abstimmen will, fragt sie immer: ist X dabei. Und wenn ja, dann sagt sie nein. Ist immer dasselbe. Wie stehen diesbezüglich meine Chancen vor Gericht?
Wenn ich eine Unternehmung oder einen Urlaub plane und das mit meiner Frau abstimmen will, fragt sie immer: ist X dabei. Und wenn ja, dann sagt sie nein. Ist immer dasselbe. Wie stehen diesbezüglich meine Chancen vor Gericht?
Diese "Argumente" zum Umgangsboykott sind absolut lächerlich, widersprechen einer gesunden Vater-Kind-Beziehung und sollten selbst für ein deutsches Familiengericht irrelevant sein.
Deine Chancen vor Gericht sind nicht vorhersehbar und letztendlich von der "Fortschrittlichkeit" des Richters abhängig.
Grundsätzlich allerdings hast Du gute Chancen, zumindest den 14-Tages"Standard-Umgang" plus hälftige Ferien und Feiertage zu erhalten.
Wer nicht wagt ...
Meine Frau wird argumentieren: darum hab ich sie ja zur Hausaufgabenbetreuung in die Kernzeit gegeben. Dort werden Kinder optimal professionell betreut, während den Hausaufgaben.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, ob dieses Argument - zum Vorteil des Kindes - vielleicht doch zutreffend sein könnte ?
Allein der Wille des Kindes (bzw. der der KM) sollte bei dieser Entscheidung nicht zwingend die Grundlage bilden, sonden einzig die bestmögliche Förderung des Kindes.
Möglicherweise übersiehst Du dies, weil Du einfach ingesamt tatsächlich viel zu wenig Umgang hast und dies nun mit der Kernzeit versuchst auszugleichen.