Hi!
Ich bin neue hier im Forum und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe eine 9 Jahre alte Tochter die bei ihrer Mutter lebt (wir haben uns getrennt als die kleine 2 war und haben gemeinsames Sorgerecht) und bislang war der Umgang mit meiner Tochter nie ein Problem. Ich durfte die kleine so oft sehen wie ich wollte, was meistens jedes zweite wochenende von Freitag bis Sonntag Abend war und ab und zu unter der Woche. Doch seit ca. einem halben Jahr stellt sich die Mutter meiner Tochter quer. Den Umgang untersagt sie mir zwar nicht, aber schränkt ihn nach meinem Empfinden erheblich ein indem sie mir vorschreibt was ich am papawochenende mit meiner Tochter machen soll. So spielt meine Tochter zum Beispiel seit fast zwei Jahren Handball im Verein und hat so ziemlich jeden Samstag Vormittag ein Spiel und ihre Mutter ist der Meinung, dass die Kleine auch bei absolut jedem Spiel dabei sein muss. Ich dagegen würde meine Tochter trotzdem immernoch gerne Freitag Nachmittag abholen und sie bei mir behalten. Meine Tochter sagt, dass es ihr nichts ausmacht wenn sie ein Spiel verpasst.
Nach ewigen Streitereien mit der Mutter habe ich ihr einen Kompromis vorgeschlagen, und zwar dass ich sie nur einmal im Monat schon Freitags abholen und die kleine dann eben das Spiel verpasst und am zweiten Papawochenende komm ich Samstag vormittag zum Spiel und nehme sie erst dann mit. Aber auch davon will sie nix wissen. Mich verwundert ihre Argumentation, dass die kleine zu jedem Spiel muss, zumal es vorher nie ein Problem war, wenn sie am Wochenende ein Spiel verpasst und die kleine sagt ganz offen, dass sie lieber zu papa will als zum spiel. Wenn es also nach der Mutter ginge, darf ich ab jetzt meine Tochter nur noch jedes zweite Wochenende ab samstag mittag sehen.
Meine Tochter möchte ich nicht gerne am papawochenende zum spiel bringen, weil ich ca 50 km vom wohnort meiner tochter entfernt wohne und mit bus und bahn dauert es ca 2 stunden bis wir da sind. Außerdem ist jedes mal, wenn ich mit meiner tochter zum spiel gekommen bin die Mutter mit ihrem neuen Partner auch gekommen und ich habe das Gefühl, dass die beiden mich jedes mal vorführen wollen, was jedesmal in Streit endet. Meinen Vorschlag, dass ich alleine an meinem Wochenende mit der kleinen zum spiel gehe, lehnt sie auch ab. Sie will bei jedem Spiel dabei sein. Übrigens hat mir der neue Partner meiner ex ins Gesicht gesagt, dass die kleine jetzt zu seiner Familie gehört und er sich um Sie kümmert.
Meine Frage: Ist mein Wunsch meine Tochter einmal im Monat ein ganzes Wochenende bei mir zu haben übertrieben oder ist es verständlich, dass ich daran festhalte (natürlich nur solange meine Tochter das auch will). Würde das Jugendamt meinen Vorgeschlagenen Kompromis unterstützen? Die Mutter hat nähmlich das Jugendamt um ein gemeinsames Beratungsgespräch gebeten. Auch hat sie mir gedroht, dass ich meine Tochter gar nicht mehr sehen darf, wenn ich nicht nach ihrer Pfeife tanze, was mir echt Angst gemacht hat.
Bitte sagt mir was ihr denkt. Bin auch gerne bereit mich belehren zu lassen, wenn es zum Wohle meiner tochter ist 🙂
Moin.
Das ist nicht einfach - zumal die WE-Aktivitäten, die die größer werdenden Kinder auch an den UmgangsWE entfalten, eher zunehmen werden.
wenn es zum Wohle meiner tochter ist 🙂
Das gilt es herauszufinden...
Ich glaube, Du weißt selbst, dass Deine Frage an Eure Tochter, was sie denn "lieber wolle" durchaus eine andere Antwort hervorrufen kann, als wenn die KM dieselbe Frage stellt. insofern ist es falsch, hier die Tochter zu befragen, das arme Kind wird dabei in einen Loyalitätskonflikt gestürzt!
Vielmehr solltest Du ganz unvoreingenommen versuchen herauszufinden, ob der kleinen das Handballspielen grundsätzlich Spaß macht, ob sie sich in der Trainingsgruppe mit den anderen Mädchen wohl fühlt, ob sie eine Rolle in der Mannschaft wahrnimmt, ob ihr der Wettkampfgedanke Spaß macht. Wenn dem so ist, dann würde ich das Hobby Handballspielen weiter fördern, und dazu gehört dann eben auch, dass Euer Kind an den regelmäßigen Spielen teilnimmt (btw: die Saison dauert nicht 52 Wochen im Jahr). Handball ist ein Mannschaftssport, auch das muss Tochter lernen, dass sie eine Verantwortung ggü ihrer Mannschaft hat. Das heißt dann für Dich, dass Du an Deinen WE den Shuttle zu den Spielen machen solltest. Aber dann würde ich mich auch voll einbringen und als Vater dabei sein wollen. Ob KM mit Anhang dann auch dabei ist, ist ihr überlassen und darf Dich nicht stören. Nicht provozieren lassen,dann sollte es auch keinen Streit geben.
Hast Du hingegen das Gefühl, dass Handball nur zur Freude der KM (oder gar dem Next) betrieben wird, dann mag es etwas anders aussehen. Wenn solange aber der Umgang reibungslos verlief, mag ich mir das aber eigentlich nicht vorstellen? Hat sich jüngst was verändert? Ist der Next neu?
Gruss, Toto
Vielen Dank für die Antwort.
Ich gebe dir Recht, dass wir unsere Tochter da raushalten sollten, dennoch weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen soll. Ich liebe meine Tochter und vermisse sie sehr und andersrum genauso (zumindest fragt sie immer wann ich wieder komme, aber das ist ja auch nichts besonderes).
Ich denke schon, dass ihr handball spaß macht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie das richtig leidenschaftlich betreiben will. die mutter hat selbst schon zu mir gesagt, dass die kleine oft nicht zum training oder spiel will (unabhängig von umgangszeiten), aber dann muss sie trotzdem gehen, weil sie lernen muss was verpflichtungen sind. Da stimme ich ihr auch zu, aber man sollte ien kind auch nicht zu einem hobby "zwingen".
Natürlich ist nicht an allen 52 wochenenden im jahr ein spiel, aber gut die hälfte des jahres und außerdem arbeite ich im schichtdienst (auch am WE) und kann das Umgangswochenende nicht einfach verschieben. Daher ist diese Situation für mich vielleicht noch ein bisschen problematischer.
Der freund ist relativ neu, aber man kann schon sagen, dass die Probleme mit ihm langsam angefangen haben. Bevor er da war gab es z.B nie probleme mit wochenenden und spielen. Auch kamen schon Aussagen, dass die Mutter sich mit ihm eine neue Familie aufbauen will, was auch kein Problem ist. Jeder hat ein Recht glücklich zu werden, aber bitte nicht auf kosten der Beziehung von unserer Tochter und mir.
und wenn du sagts, dass die kleine nicht in einen Loyalitätskonflikt geraten soll (wo ich dir vollkommen zustimme), wäre es für sie dann nicht besser, wenn man sagt, dass es eben ein WE (nur eins) im Monat gibt an dem sie ganz bei ihrem papa ist. Dann muss sie sich nicht entscheiden zwischen Mama, Hobby und Papa. Sie kann ja weiterhin ihr Hobby betreiben an den ganzen anderen drei WE und zu jedem Training gehen. Ich persönlich finde, dass es echt kein weltuntergang ist, wenn man eins von vier spielen im monat (so ist es eben bei handbal im Winter manchmal wirklich) verpasst.
Dazu fällt mir noch ein, dass die Problem erst dann gekommen sind, als die kleine den Verein gewechselt hat. Und zwar ist sie in den alten Verein vom Next gewechselt. Vielleicht ist das der mögliche Grund?
Hallo Armin,
Toto hat eigentlich alles gesagt.
Aber die Idee, dass sie eben jedes 4. Spiel nicht spielt solltest Du ganz schnell vergessen. Das ist kein Altherrenclub, wo man sich freut, dass man spielt, 9jährige wolen gewinnen und da sind "Wackelkandidaten" ganz unbeliebt. Wie soll denn sinnvoll trainiert werden, wenn klar ist, dass Deine Tochter nicht mitspielt?
VG Susi
Dass unsere Tochter nicht in einem Altherrenclub spielt ist mir klar, aber Leistungssport ist es ja wohl auch noch nicht.
Fakt ist, dass man von der Kleinen in diesem Alter, wie Toto schon geschrieben hat, nicht verlangen kann, dass sie sich zu diesem Thema äußert. Sie hat sowohl ein Recht ihren Hobbies nachzugehen und sich ein soziales Umfeld aufzubauen, aber genauso hat sie ja auch ein Recht Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Und solange sie nicht kommunizieren kann, welches Recht sie lieber wahrnehmen will bzw. inwieweit sie ihr Recht weniger wahrnehmen will, sollte man ihr die Wahrnehmung beider ermöglichen.
Auch denke ich, dass es für meine Tochter einen Unterschied macht, wenn sie weiß, dass sie sich auf ein ganzes WE bei ihrem Papa freuen kann oder wenn sie weiß, dass ihr Vater sie grad abgeholt hat und morgen wieder zurückbringt. Ich denke schon, dass es gut für ihre Entwicklung ist, wenn sie auch mal längeren Kontakt zu ihrem Vater hat, als nur 24 Stunden.
Ich selbst war ein Scheidungskind und war im Fußballverein und habe anfangs auch gerne gespielt (dieser Wunsch kam von mir selbst und ich wurde nicht von meinen Eltern beeinflusst) aber mit der Zeit merkte ich selbst, dass der Kontakt zu meinem Vater darunter litt. Habe mich aber nie getraut dem Trainer zu sagen, dass ich nicht zum nächsten Spiel komme, weil es dann immer hieß: "wir brauchen dich, du musst kommen". Diese Pflicht hat mir als Kind ganz schön zu schaffen gemacht.
Ich will nicht sagen, dass es bei unserer Tochter genauso ist, alle Kinder gehen unterschiedlich mit solchen Situationen um, aber im Grunde genommen weiß eben niemand (weder ihre Mutter noch ich), was wirklich ihre Wünsche sind und ich denke als Eltern haben wir schon die Pflicht unserer Tochter die Möglichkeit der Erfüllung der Wünsche bereitzustellen.
Mir wurde ja geraten, dass ich mich damit beschäftigen soll, was das Beste für unsere Tochter ist und wenn ich ernsthaft darüber nachdenke und das Verhalten meiner Tochter reflektiere, dann komme ich zu dem Schluss, dass unsere Tochter die wenige Zeit mit mir sehr genießt und der Vater-Tochter Beziehung sehr gut tut.
Deswegen fällt es mir schon schwer etwas, was bis jetzt sehr gut für unsere Tochter war, einfach einzuschränken, weil mir die Mutter einfach den Umgang kürzt. Wieso habe ich kein Mitspracherecht? Ich bin doch genauso an der Erziehung berechtigt und ich kenne unsere Tochter auch und habe alles versucht, um für sie ein guter Vater zu sein (als sie noch kleiner war hat sie sogar zum größten Teil bei mir gelebt). Wieso darf eine Mutter sowas alleine entscheiden, einfach etwas entscheiden, was unsere Tochter und mich betrifft? Was bringt mir denn dann ein gemeinsames Sorgerecht, wenn ich in Sachen Erziehung eh nix zu sagen hab?
Gruß Armin
Moin.
Um es ganz klar zu schreiben: Die KM hat kein Recht, Deine Umgangszeit zu verplanen!! Deshalb hätte sie eigentlich kein Hobby aussuchen dürfen, was auch an Deinen UmgangsWE stattfindet bzw. dies mit Dir absprechen müssen. Aber ganz ehrlich: ersteres ist ein wenig weltfremd und zum zweiten Punkt jetzt schon der Hinweis, dass Aktivitäten der Tochter (aus eig. Antrieb!) zunehmen werden, die auch UmgangsWE berühren. Auf der einen Seite hoffe ich für Dich, dass auch der Tochter die Umgangszeiten wichtig sind, sodass sie sich diese WE weitgehend freihalten wird, auf der anderen Seite solltest Du nicht beleidigt reagieren, wenn der 12. Geb. der besten Freundin auf das UmgangsWE fällt und deshalb von 17 bis 21 Uhr Kinderparty stattfindet. Sowas ist keine Emtscheidung gegen Dich! Aber Du solltest Möglichkeiten schaffen! das Leben der Tochter und Umgang zu integrieren.
Es geht auch gar nicht darum, dass Du auf das UmgangsWE in Gänze verzichtest, sondern dass Du am Leben Eurer Tochter teilnimmst - und dazu gehört eben auch zunehmend mal "Umgangszeit abzugeben" oder den Chauffeur zu spielen. Auch wenn das natürlich schwierigere umstände sind, wenn eben eine Entfernung zu überbrücken ist. Aber es kann und sollte nicht die Lösung, die Tochter von Anfang an vor Entscheidungen für das eine oder den Umgang zu stellen - wenn irgendwie möglich.
Übrigens: irgendwie schwingt in Deinen Posts mit, als wenn die KM dieses Hobby ausgewählt hat, um Umgang zu beeinträchtigen. Solche Fälle sollten ja vorkommen, aber so richtig kann ich mir das hier nicht vorstellen! Solange die Tochter Spaß an dem Hobby hat, fördere es, motiviere sie, bringe Dich ein!
Gruss, Toto
Na gut, dann werde ich wohl klein beigeben müssen, auch wenn ich nicht 100%ig davon überzeugt bin, dass das alles zum Wohle meiner Tochter geschieht. Ich habe einfach keine Kraft immer wieder zu streiten, vorallem, weil ich weiß, dass unsere Tochter das immer mitkriegt. Dennoch werde ich bei dem Termin beim JA auf eine verbindliche Umgangsregelung was Weihnachten, Silvester und Ferien und so betrifft, bestehen. Da gab es nämlich noch nie Regelungen und wurde ziemlich willkürlich festgesetzt. Vielleicht kann ich dann so die verlorengegangene Zeit mit meiner Tochter wenigstens ein bisschen nachholen.
Hallo Armin,
das ist dann genau der Termin, an dem du nicht da stehen solltest und schimpfen, warum dir die KM die Wochenenden verkürzt, sondern du anders herum argumentieren solltest:
Du findest es schön, dass du mit deiner Tochter auch an ihren Freizeitaktivitäten teilnehmen kannst. Allerdings bleibt so nur noch wenig Zeit, die du intensiv mit ihr alleine verbringen kannst. Deshalb wäre es doch gut dies an den Feiertagen und Ferien um so intensiver zu machen.
Ein Hinweis darauf, dass du dich gerne im Vorfeld auch in die Planung der Freizeitaktivitäten einbringen möchtest, wäre zwar schön, hängt aber stark von der Gegenseite ab. Eventuell kannst du wenn alles in trockenen Tüchern ist hier einmal eine Ansage machen. Aber auch hier positiv formuliert: Wenn man dich frühzeitig einbindet kannst du dich umso besser einbringen. 😉
Sollte es zu keiner vernünftigen Lösung der Ferien kommen kannst du nur zwischen Teufel und Belzebub wählen:
- Es so hin nehmen und klein bei geben :gunman:
- Die Sache durch ein Gericht klären lassen. :knockout: In diesem Alter könnte eine dann verlässliche Regelung eventuell den Druck für deine Tochter aus der ganzen Sache nehmen.
Auf jeden Fall ist warten nicht sinnvoll. Bei einem 13jährigen Kind brauchst du keine richterlichen Besuchregeln mehr. :exclam: Hier wird auch in guten Fällen der Papa immer mehr zum Taxiunternehmer :rofl2:. So ein Gerichtsverfahren tut nicht weh und ist im Vergleich zu Unterhalt und Zugewinn vergleichsweise "billig". Ich weiß natürlich nicht wie das bei euch bisher gelaufen ist
Du kannst natürlich auch pokern und wenigstens damit andeutungsweise drohen, dass man halt ein Gericht bitten müsste das Ganze in deinem Sinne zu regeln. Die übliche Regelung wäre nämlich Hälfte der Schulferien und Feiertage!
Wenn dich deine Ex allerdings als kleinen Duckmäuser kennen gelernt hat, schießt du dir eventuell ein Eigentor :puzz:
Hier wird oft empfohlen: Mach dich gerade und sei Papa
Grüßle
PvF
Hallo,
eine Handballsaison geht von Ende August/Anfang September bis Ende Februar/April.
Wie wäre es, wenn du der Mutter folgendes vorschlägst: während der Saison ist das spielfreie Wochenende deins und das Wochenende mit Spielen wird in der spielfreien Zeit nachgeholt...
bzw. ab und an würde ich an deiner Stelle versuchen ein Spiel zu sehen. Die meisten Kinder freuen sich darüber
Sophie