Servus Leude!
Kurz zu meiner Situation:
Habe am 19.05.2020 meine Frau verlassen (waren nicht einmal 2 Jahre miteinander verheiratet, aber insgesamt 15 Jahre in Paar). Wir haben einen 2,5 Jahre alten Sohn, der nun hauptsächlich bei ihr lebt. Trennungsjahr ist abgelaufen, Scheidungsantrag über meinen Anwalt eingereicht. Ihre Anwältin zögert wie immer alles hinaus. Machtspielchen.
Mein Verhältnis zu meinem Sohn:
Ist hervorragend. Wir verbringen unsere so wertvolle (da meiner Meinung nach immer noch zu wenige) Zeit sehr intensiv miteinander. Ich spüre aber, dass im Hintergrund gegen mich gearbeitet und mein Sohn von der KM teilweise massiv beeinflusst wird (Stichwort: Instrumentalisierung). Fühlt sich scheiße an zu wissen, dass er von ihr als Spielball gegen mich benutzt wird. Da strategisch stillzuhalten kostet viel Überwindung, gelingt mir aber.
Bisherige Umgangszeiten:
Umgangszeiten haben wir bisher über die Elternberatungsstelle Pro Familia ausgehandelt, was immer äußerst mühsam und anstrengend war. Meine Frau ist ultra nachtragend, berechnend und hat narzzistische Züge entwickelt, die krasses Ausmaß annehmen können und schon oft angenommen haben. Könnt ihr euch sicher vorstellen...
Ich sehe meinen Sohn bisher folgendermaßen:
Woche 1: Di + Do, jeweils von 14:00 - 18:30 Uhr
Woche 2: Di 14:00 - 18:30 Uhr + Fr 14:00 - So 16:00 Uhr (nur zwei Übernachtungen in 14 Tagen...)
Das ist ja schon mal was. Damit kann man ja schon mal einigermaßen zufrieden sein.
Schulferien:
Wir beide sind Lehrer. Laut meiner Recherchen stünden mir mit der Zeit 50% jeder Ferien zu. Es ist jedes Mal ein unglaublicher Kampf um jede einzelne Stunde, die zusätzlich herausgehandelt werden muss. Nun hat sie mir vor ca. drei Wochen über den Moderator von Pro Familia ausrichten lassen, dass sie ab sofort jeglicher Onlinebesprechung über Pro Familia fern bleiben möchte und sie stattdessen den weiteren Umgang nur noch per Email verhandeln möchte. So geht natürlich nichts voran, das ist ganz klar ihre Intention. In den letzten drei Wochen habe ich nicht eine einzige Reaktion erhalten.
Sämtliche Vorschläge bezüglich einer gerechteren Aufteilung der Schulferien oder einer geringfügigen Ausweitung des Zweiwochen-Rhythmus, die ich ihr in regelmäßigen Abständen über Pro Familia zukommen lasse, werden konsequent ignoriert. Stattdessen muss ich mir bei Übergaben immer dieselben (scheiß) Vorwürfe anhören. Ich bleibe dabei immer professionell und bewahre Ruhe.
So langsam habe ich es satt, dass sie meint, sie könne die Umgangszeiten alleinig so gestalten, wie es ihr grad in den Kram passt. Nur um mich zu treffen. Dass mein Sohn aber gerne mehr Zeit mit mir verbringen und zumindest eine Nacht mehr bei mir schlafen wollen würde, interessiert sie halt einfach nicht.
Mein Anwalt ist bereits informiert (dass alles konsequent abgeblockt wird). Die Beantragung eines Umgangsverfahrens über´s Gericht steht im Raum.
Wie würdet ihr euch unabhängig davon verhalten? Wie läuft sowas bei euch?
Vielen lieben Dank für eure Antworten und dass ich euch meine Story etwas näher schildern durfte.
Grüße!
Wie weit ist das Jugendamt involviert?
Das wäre der nächste Schritt, bevor Du gerichtlich vorgehst!
Gruss von der Insel
"So langsam habe ich es satt, dass sie meint, sie könne die Umgangszeiten alleinig so gestalten, wie es ihr grad in den Kram passt. Nur um mich zu treffen. Dass mein Sohn aber gerne mehr Zeit mit mir verbringen und zumindest eine Nacht mehr bei mir schlafen wollen würde, interessiert sie halt einfach nicht. "
das wage ich mal einfach zu bezweifeln, dass es da eine Willensbekondung von einem 2,5-jährigen gibt.
Und wenn ist die nicht höher zu werten als der Wunsch nach einem (weiteren) Stück Schokolade.
Die richtige Herangehensweise wäre es, auf die Wichtikeit der Bindung zu beiden ET hinzuweisen.
Dass deine EX ausschließlich per mail mit dir kommunizieren will ist vielleicht für dich nicht schön, darf sie aber so machen. Es gibt keine Telefonierpflicht oder "pro-Familia-Besuchspflicht" (es sei denn das wird gerichtlich angeordnet).
Und wenn man sich agitiert fühlt (und tatsächlich finde ich deine Geschwindigkeit und den Druck, der alleine in deinem Text durchkommt zum Anfassen präsent) kann das eine gute Lösung sein.
Ich verstehe auch nicht, wieso ihr euch ständig zum "Umgang aushandeln" trefft. Sinnvoll wäre ein Umgangsplan mit gestaffeltem Umgang (alle 6 Monate eine Übernachtung mehr, vielleicht bis zum WM, wenn das Kind 6 Jahre alt ist.
WF
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
@Wasserfee: weil es häufig Elternteile gibt, die eine an sich gut gemeinte Beratung, die einem Zweck dient, dadurch sabotieren, dass sie dort ständig Nebelkerzen zünden und vom Thema ablenken, um Zeit zu gewinnen. War bei meiner Ex nicht anders. Aus dem im Raum stehenden sex. Missbrauch auf ihrer Seite wurde sehr schnell ein "du kontrollierst die Hausaufgaben nicht richtig" oder ein "koch bitte mittags warm und nicht abends". Und dann gibt es häufig völlig inkompetente Leute, die Beratung oder Mediation durchführen (ich würde bei Umgangsthemen eher zu Beratung als Mediation raten) und noch darauf eingehen. Nach meiner Erfahrung liegt das auch an der schlechten Bezahlung der Jobs, die wirklich kompetenten Leute sind freiberuflich tätig oder haben eine eigene Praxis.
Ich finde den Einwand, dass er zu viel Druck aufbaut, hier fehl am Platz. Der TO vermisst seinen Sohn, er sieht in in Woche 1 nur 4,5 Stunden. Und wenn die Ex halt Mailkontakt vorschlägt (kann ich verstehen, würde ich wahrscheinlich in ihrer Situation auch so machen), aber dann 3 Wochen nicht antwortet, dann ist das wieder nur eine Verzögerungstaktik.
@Summertime: Geh zum Jugendamt und stelle dich dort vor. Mache dort einen Vorschlag für einen Umgangsplan und bitte um ein Vermittlungsgespräch. Die sollten die Mutter dann normalerweise einladen. Dort würde ich höchstens 2-3 Gespräche führen, um nicht noch mehr Zeit ins Land gehen zu lassen. Wenn ihr dort auf keinen für dich tragbaren Kompromiss kommt, dann stelle deinen Umgangsantrag.
Aus Interesse: Wie ist denn deine Vorstellung? Es wäre einfacher, wenn diese Dinge geklärt wären, bevor einer von euch ausgezogen ist.
@Max,
es antwortet halt jeder nach seinem eigenen Erfahrungshorizont.
Ich würde all das, was deine Ex tut, nicht machen,
Und du hast dich offenbar verlesen, er sieht sein Kind in Woche 1 9 Stunden, in Woche 2 4,5h + das Wochenende.
Woche 1: Di + Do, jeweils von 14:00 - 18:30 Uhr
Woche 2: Di 14:00 - 18:30 Uhr + Fr 14:00 - So 16:00 Uhr (nur zwei Übernachtungen in 14 Tagen...)
Ich will dem TO ja auch gar nicht sagen, was er zu tun und zu denken hat sondern wie sein Text bei MIR mit MEINEN Erfahrungen ankommt.
Das kann er annehmen oder eben auch nicht.
Ich finde es für mich wertvoll, dass andere mir spiegeln, wie mein Verhalten bei Ihnen ankommt. Ich kann das ignorieren oder eben auch Schlüsse daraus ziehen.
WF
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Hallo Summertime,
ich finde, dass du einen vernünftigen Umgang hast. Da sind keine großen Lücken dazwischen, sodass euer Sohn die Gewissheit hat, dich nicht zu verlieren. Seit wann lebt ihr das? Seit Trennung? Da war der Kleine 1,5 Jahre alt...
Wie empfindet euer Sohn die ganzen Wechsel? Wie weit wohnt ihr voneinander entfernt? Geht der Kleine schon in die KiTa?
Hier mein Vorschlag:
Ich würde das erst so einmal lassen und mich nur noch über die Ferien mit der Mutter unterhalten. Wie lange war der Sohn bisher max. von seiner Mutter getrennt gewesen? Das spielt eine große Rolle bei den Sommerferien. Es kann nämlich sein, auch wenn der umgangsberechtigte Elternteil das nicht gerne hört, dass hälftige Ferien (3 Wochen) das Kind total überfordert. Daran würde ich mich orientieren. Fang doch zum Beispiel mit einer Woche an, danach eine Woche Mama und dann noch eine Woche mit dir, wenn der Kleine das will.
Oft wird der Fehler gemacht, dass man glaubt zu wissen, was die Kinder wollen. Schnell sagt man, klar packt der 3 Wochen, ist ja schließlich der andere Elternteil (hier: der Papa) und äußert eigentlich nur seinen eigenen Wunsch dadurch.
Viel Erfolg.
LG D
"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)
Hi.
Vielen Dank für eure Beiträge uznd Gedanken. Sind sehr interessante Ideen dabei. Werde mich die Tage gerne ausführlicher dazu äußern, sobald ich etwas Zeit finde.
Haut rein derweil.
Greeezz!
Hi Leude!
@Inselreif:
Das Jugendamt habe ich bereits kontaktiert. Es wurde versucht, meine Situation herunterzuspielen, nach dem Motto es läge ja keine häusliche Gewalt vor und das Kind würde es auch ausreichend zu essen bekommen. Eine Frechheit! Habe aber nicht locker gelassen und auf ein weiteres telefonisches Gespräch bestanden. Tatsächlich hat mich ein sehr freundlicher Mann zurückgerufen, der mir nahe legte, dass es in meiner Situation der nächste logische Schritt wäre, die Rechtsantragsstelle des Amtgerichts München zu kontaktieren. Dort könne man (kostenlos) die Situation vor einem Richter "gemeinsam" weiter erörtern. Mein Anwalt hat dies jedoch abgelehnt mit der Begründung, dass dies überhaupt nichts bringe.
@Wasserfee:
Danke auch für deine Sichtweise. Die lass ich natürlich gelten, klar. Nur sei darauf hingewiesen, dass es meine einer (narzzistisch geleiteten) KM nichts bringt, auf die Wichtigkeit der Bindung BEIDER Elternteile hinzuweisen. Der Grund besteht darin, dass ich IMMER an allem schuld bin. Deine Idee, einen Umgangsplan zu erstellen, der darauf abzielt, den Umgang künftig gestaffelt zu erhöhen, finde ich sehr gut. Versuche das ja auch. Entweder kommt dann ne Aussage wie "Das kannst du vergessen" oder sie geht überhaupt nicht darauf ein. Versuche es jetzt grad wieder mit einer weiteren Übernachtung am Papa-Wochenende, also von Sonntag auf Montag) zum kommenden Schuljahr (ich würde ihn dann montags immer direkt in die Kita bringen). Wird bisher wieder konsequent ignoriert. Ich versuche es einfach immer weiter (über den Typen von Pro Familia).
@Max:
Eine interessante Theorie, was du zum Thema Mediator/Berater sagst. Kommt mir auch ehrlich gesagt viel zu lasch vor, so komplett ohne klare Ansagen. Da wird nur zugehört und immer wieder betont, dass man doch im Sinne des Kindeswohls handeln solle. Ach nee, wusste ich ja gar nicht...
Seit der zweiten Januarwoche gehe ich seit ein paar Wochen wieder etwas offensiver an die Umgangsgeschichte ran, weil ich auf diese bewusst gewählte Verzögerungstaktik echt keinen Bock mehr habe (hast du richtig erkannt, @Max). Etwas Druck kann daher meiner Meinung auch nicht schaden (siehe "nur" 9 Stunden Umgangszeit in Woche 1).
Würdest du trotzdem nochmal das Jugendamt kontaktieren bzw. tatsächlich diese Rechtsantragsstelle kontaktieren (und dich der Empfehlung meines Anwalts widersetzen)? Ach ja, ausgezogen bin ich schon längst (am 19.05.2020).
@Special ID:
Auch dir erstmal danke für deinen Kommentar. Der normale 14-Tage-Rhythmus ist sicher schon mal ganz gut, finde ich ja auch. Wir leben dieses Modell seit dem Tag meines Auszugs, ein paar Stunden hin und her. Die zweite Übernachtung kam Anfang Januar gnädigerweise nach einigen endlos scheinenden Diskussionen über Pro Familia dazu. Seitdem hat sich diesbezüglich aber gar nichts mehr getan. Großer Streitpunkt sind die Schulferien. Zwei weitere Übernachtungen in den Pfingstferien waren ein riesen Drama. Die KM hat mich mit Nachrichten bombadiert, weil sie beschlossen hatte - entgegen unserer mündlichen Abmachung - dass unser Sohn wieder früher als vereinbart zu ihr zurückkommen wird. Von meinem Sohn kam da gar nichts. Wir hatten eine wunderbare Zeit, nicht einmal hat er seine Mutter vermisst bzw. dies erwähnt. Würde er die KM zu krass vermissen, würde ich ihn umgehend zu ihr fahren (wir wohnen ca. 15 min voneinander entfernt). Er selbst macht seine Sache ganz wunderbar. Unsere Wechsel stressen ihn meiner Meinung nach keinesfalls. Mein Vorschlag bezüglich der (stufenweisen) Aufteilung der Sommerferien beinhaltet, dass er Woche 1 und 3 bei mir ist, Woche 2 und 4 bei der KM. Woche 5 + 6 sollen dann wieder im normalen Rhythmus weiterlaufen (Stichwort: Überforderung). Finde das aus Kindersicht echt gut. Und es käme meinem Sohn entgegen. Auch habe ich vorgeschlagen, dass man doch an einem Abend einen kurzen Videocall machen könnte. Mal sehen, was da rauskommt. Bisher wurde aber alles wieder konsequent ignoriert.
Der Kleine hat noch nie geweint, weil er seiner Mutter vermisst, wenn er bei mir war. Nicht einmal. Und ich versuche immer, abzuwägen, ob er für eine neue Sache tatsächlich bereit ist oder eben noch nicht. Während seine Mutter anderen gegenüber (Erzieherin, Pro Familia, Kidnerärztin) immer wieder betont, dass er so traurig sei, weil sein Vater die Familie verlassen habe und er deswegen sein ganzes Leben traurig sein darf. Was für ein Blödsinn! Andererseits macht er bei mir halt wirklich überhaupt keinen traurigen, sondern einen sehr fröhlichen und unbeschwerten Eindruck!
Danke euch für eure Kommentare.
Moin Summertime,
die von deiner KM gewährten Umgangszeiten sind für ein 2-1/2 jähriges Kind ausreichend um eine gute Bindung zu dir aufzubauen. Ein gerichtlicher Vergleich oder Beschluss würde nicht zu einem für dich besseren Ergebnis
führen. Der Standard ist 14-tägig am WE von Freitag bis Sonntag und ein Nachmittag, sowas wie 14 -18 Uhr, in der Woche dazwischen. Dein Wunsch nach mehr Zeit mit deinem Sohn ist verständlich, doch er selbst kann in diesem Alter keinen Unterschied feststellen ob er nun 2 oder 3 mal bei dir übernachtet hat. In deiner Situation hat es letztendlich auch keinen Mehrwert.
Die Ferien sind ein sensibles Thema und wenn die KM sich sträubt und es hart auf hart kommt, dann kann Sie eine Ferienregelung mit Hilfe von einem entsprechend gewählten Anwalt bis zur Einschulung hinaus zögern bzw. verhindern.
Ich würde hier versuchen der KM klar zu machen, dass es ja nicht gleich 3 Wochen am Stück sein müssen, aber 4 - 5 Tage sollten kein Problem sein. Wenn Sie zwischendurch wissen will ob alles ok ist, dann lässt du dich darauf ein.
Denn immerhin kommuniziert sie dann ja mit dir und wenn sie dadurch ruhiger ist hilft es mehr als es stört. Hauptsache sie lässt während der Umgangszeit das Kind in Ruhe ! Dann könntest du darauf aufbauen.
Fakt ist aber auch, dass die KM den Umgang mit deinem Sohn zulässt und er regelmäßig eine schöne Zeit mit seinem Vater verbringt. Des weiteren ist die Qualität der miteinander verbrachten Zeit entscheidend und nicht die Zeit an sich.
Wie ich dich verstanden habe, hat dein Sohn hier das Glück eine liebevolle und fröhliche Erinnerungen zu sammeln. Das ist das aller Wichtigste. Weiter so !
Was deine narzisstische KM betrifft, ist Ihr Hass gegen dich gerichtet und nicht gegen deine Rolle als Vater. Je mehr du etwas von
ihr möchtest, desto weniger wirst du es von ihr bekommen. Je mehr sie merkt wie sehr du wegen der Trennung von eurem Sohn leidest, desto mehr wird sie dich leiden lassen und das Kind instrumentalisieren.
Kontaktiere sie, so lange es mit dem Umgang läuft, so wenig wie möglich. Am besten gar nicht.
Dies kann zur Folge haben, dass die KM später von dir das einfordert was sie dir heute noch verbietet. Denn du könntest ja Spaß in deiner Freizeit haben und hast dich aber gefälligst um das Kind zu kümmern.
Es wäre nicht das erste Mal, dass sowas passiert.
Liebe Grüße
Meta
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