Dear all,
lange war bei mir Ruhe.
Der im November 2011 gerichtlich beschlossene Umgang läuft und die Kind-Vater-Bindung ist sehr gut.
Am WE war mein mittlerweile 5-Jähriger wieder bei mir.
Völlig unerwartet sprach er mich an und sagte, dass seine Mutter sagen würde, dass sie und er "arm" und ich "reich" sein würde. Ich reagierte spontan darauf, dass ich ihm freundlich erklärte, dass weder seine Mutter arm noch ich reich wäre. und er sich keine Sorgen machen müsse.
Ich war sehr überrascht, dass seine Mutter mit ihm darüber spricht und wollte ihr spontan dazu einen Vermerk auf den "Übergabebrief" schreiben (auf ihren Wunsch hin sprechen wir nicht persönlich miteinander); davon habe ich jedoch zunächst abgesehen.
Wie soll ich zukünftig damit umgehen, falls sich dies wiederholt bzw. verfestigt?
Ich halte es für unangemessen, mit einem 5-Jährigen über dieses Thema zu sprechen, da es m.E. nicht dem Kindeswohl dient (Ängste, ob genug Geld da ist) und sich möglicherweise zu einem Loyalitätskonflikt entwickeln könnte (der Papa ist reich, aber gibt uns zu wenig Geld)
Ich zahle regelmäßig KU nach Stufe 7 DDT + zeitlich bis März 2017 begrenzten nachehelichen Unterhalt iH von zZt 887€.
Die KM hat meines Wissens einen 25 Stunden Job, mit dem sie rund 1400€ netto verdient...das ist ungefähr genauso viel, wie sie vor der Schwangerschaft verdient hat.
Danke für Eure Meinungen
WNV
Hallo,
ich glaube es wäre nicht zielführend zu erklären wie groß die Summen sind die jeder Elternteil zur Verfügung hat.
Ich würde fragen woran man festmachen kann, dass jemand arm ist, z. B. wenig Essen, kein eigenes Zimmer, kaputte Kleidung etc.
Und woran man festmachen kann, dass jemand reich ist....
Da ich davon ausgehe, dass er genug zu Essen, bei Mama ein eigenes Zimmer und passende Kleidung zur Verfügung hat, sieht er sich dann nicht als arm und Mama vermutlich auch nicht.
Vermutlich würde ich auch sagen, dass in meinen Augen jemand reich ist, der z. B. mehr als 1 Auto hat, da er ja immer nur eins zur gleichen Zeit fahren kann. Aber die meisten Menschen weder arm noch reich sind.
Sondern gut mit ihrem Geld auskommen, entweder weil sie es gut einteilen oder aber auch mehr verdienen.
Sophie
Moin WNV,
in Ergänzung zu Sophie:
Ich reagierte spontan darauf, dass ich ihm freundlich erklärte, dass weder seine Mutter arm noch ich reich wäre. und er sich keine Sorgen machen müsse.
Ich halte Deine Antwort für angemessen ... eine bessere fällt jedenfalls auch mir nicht ein.
Gruß
United
Moin.
ich würde - ähnlich wie AS - das Thema, wenn es überhaupt mal wieder hochkommt - tatsächlich dahin besprechen, dass ihr herausarbeitet, was es bedeutet wirklich arm zu sein. Und da sollte dann doch herauskommen, dass es Eurem Kind an nichts mangelt - weder materiell noch auf anderen Ebenen.
Ich glaube, dass Kind sollte lernen, keine Angst haben zu müssen, "arm" zu sein (bzw. das die geliebte Mutter arm ist), dann ist es wahrscheinlich bald ziemlich egal, ob es einen Unterschied zwischen Dir und der KM bzgl. des Bankkontos gibt. Wenn dem so ist, sind es eh fakten, mit denen das Kind wird umzugehen lernen. Und wäre es nicht schön, wenn das Kind der Mutter irgendwann vielleicht sogar entgegnet, warum sie meint arm zu sein? Und sie sich dann outen muss, weil Papa ein größeres Auto fährt?!
Und ich würde es nicht mit der KM thematisieren.
Gruß, toto
Moin,
falls dein Jung weiter fragt, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
Dazu malst du zwei Häuser, eins für Mama und eins für Papa (das kannst du auch noch ausschmücken, dass du in jedes Haus ein Kinderzimmer malst).
In Mamas Haus legst du 2 Mauam´s oder Äpfel, wie auch immer.
In Papas Haus legst du 6 Mauam´s oder Äpfel.
Dann erklärst du ihm, das der Papa der Mama jeden Monat 2 von seinen 6 Mauam´s abgibst, so dass Mama und Papa jeweils 4 Mauam´s haben.
Vielleichtt hilft´s
Gleichzeitig, und da stimme ich den Vorrednern zu, versuche deinem Kind das Hinterfragen beizubringen und ein Verständnis zu entwickeln, dass jeder bestimmte Begriffe anders definiert.
Am WE war mein mittlerweile 5-Jähriger wieder bei mir.
Völlig unerwartet sprach er mich an und sagte, dass seine Mutter sagen würde, dass sie und er "arm" und ich "reich" sein würde.
Hallo WNV,
mit mehr als 3800 Euro bereinigtem Netto bei dir gegenüber 1400 Euro bereinigtem Netto bei deiner Ex (hab ich jetzt mal aus der Höhe deines aktuellen Unterhalts überschlagen) besteht objektiv ein ziemlicher Einkommensunterschied zwischen dir und der Mutter deines Sohnes. Die Bezeichnung "arm" bzw. "reich" ist in diesem Zusammenhang nicht ungewöhnlich.
Cheers Erklärung mit den Bildern und den Bonbons kann dem Kleinen zeigen, dass du diesen tatsächlichen Unterschied derzeit ausgleichst, weil dir wichtig ist, dass es eurem Kind bei Mama nicht schlechter geht als bei Papa. Sodass keiner von euch "arm" oder "reich" ist.
Existenzängste bei einem Fünfjährigen halte ich in diesem Zusammenhang für wenig wahrscheinlich.
In drei Jahren - wenn die Grundrechenarten laut Grundschullehrplan allmählich sitzen sollten - könnte das anders aussehen. Wie du ihm dann die Befristung erklärst, wird dann ein neues Thema werden.
Alles Gute für euch 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
Hi Biggi,
naja wenn ich nun rechne:
3800-887-340=2573
1400+887+340=2627
ist da wohl nicht mehr von einem großen Einkommensunterschied Unterschied zu reden (KG hab ich jetztmal unterschlagen). Ok, die KM muss davon 2 Menschen versorgen, wgn hat dasGeld für sich allein undnur anwenigen Tagen den zweiten Menschen zu verpflegen.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
3800-887-340=2573
1400+887+340=2627
Hi Tina, so hatte ich auch gerechnet, als ich schrieb:
Cheers Erklärung mit den Bildern und den Bonbons kann dem Kleinen zeigen, dass du diesen tatsächlichen Unterschied derzeit ausgleichst, weil dir wichtig ist, dass es eurem Kind bei Mama nicht schlechter geht als bei Papa. Sodass keiner von euch "arm" oder "reich" ist.
Gute N8! 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
In drei Jahren - wenn die Grundrechenarten laut Grundschullehrplan allmählich sitzen sollten - könnte das anders aussehen. Wie du ihm dann die Befristung erklärst, wird dann ein neues Thema werden.
Nabnd. Hmm,
Dieses Bonbon symbolisiert einen Halbtagsjob, der erträglich, einfach zu haben und einfach durchzuziehen ist.
Dieses Bonbon symbolisiert einen Hauen und Stechen Ganztagsknochenjob, für den man für die Ausbildung über viele Jahre auf alles verzichten musste, der nur durch Entschädigungszahlungen erträglich wird. :-P.
jeder hat sein Bonbon, nur ist die Sorte anders, wäre dann mein Vorschlag.
Moin,
Existenzängste bei einem Fünfjährigen halte ich in diesem Zusammenhang für wenig wahrscheinlich.
ich auch. In diesem Alter kommt Essen von Aldi, dem Bioladen, vom Bauern oder aus dem Kühlschrank; Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Wasserhahn. Und Geld aus dem Portemonnaie.
Auch "arm" und "reich" sind in diesem Alter keine wirklich greifbaren Begriffe. Wenn ein Kind trotzdem "Existenzängste" hat, hat da jemand kräftig nachgeholfen; beispielsweise mit wiederholten Ansagen von der Sorte "wir können uns nichts mehr zu essen kaufen, weil der Papa uns kein Geld gibt".
Verantwortungsvolle Eltern werden ihre kleinen Kinder nicht mal damit belasten, wenn die Ursache für fehlendes Geld einfach "nur" die eigene Arbeitslosigkeit ist. Den anderen Elternteil wider besseres Wissen damit diskreditieren zu wollen ist ein absolutes NoGo.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Martin
auch Du hast Recht. insbesondere
Wenn ein Kind trotzdem "Existenzängste" hat, hat da jemand kräftig nachgeholfen;
[...]
Den anderen Elternteil wider besseres Wissen damit diskreditieren zu wollen ist ein absolutes NoGo.
liegt sehr nahe - ich denke, dass weiß auch der TO.
Dennoch würde ich das Thema nicht weiter mit der "verdächtigen" KM besprechen, weil es das Thema zu hoch hängt und aller Voraussicht nach nichts bringt. Stattdessen kindgerecht wie mehrfach hier angeregt das Thema "wer ist wirklich arm?" (zB Afrika, wenn man nichts zu essen hat) ansprechen - wenn das Kind wieder damit kommt.
Gruss, Toto
@all:
Danke für Eure Meinungen - das hilft mir weiter!
Grüße
WNV
Dieses Bonbon symbolisiert einen Halbtagsjob, der erträglich, einfach zu haben und einfach durchzuziehen ist.
Dieses Bonbon symbolisiert einen Hauen und Stechen Ganztagsknochenjob, für den man für die Ausbildung über viele Jahre auf alles verzichten musste, der nur durch Entschädigungszahlungen erträglich wird. :-P.
"Einfach zu haben" ist ein Witz, dantes_79!
Mamas Bonbon ist eine langweilige, eintönige Arbeit, die schlecht bezahlt ist und um die sich dennoch unzählige Mütter von kleinen Kindern oder Töchter von alten Menschen reißen - weil alle Erwachsenen davon ausgehen, dass Mamas sich selbstverständlich zuerst um ihre Familie und dann erst um bezahlte Arbeit kümmern müssen. Mamas haben in Deutschland nur soviel Zeit für eine bezahlte Arbeit, wie ihre Angehörigen ihnen lassen.
Papas Bonbon ist eine spannende, verantwortungsvolle Tätigkeit und dauert an vielen Tagen länger als die OGS bzw. der Kindergarten offen haben oder die Pflegedienste arbeiten und um den sich trotzdem viele Männer reißen - weil alle Erwachsenen davon ausgehen, dass Papas sich selbstverständlich zuerst um ihre Arbeit und dann erst um die Angehörigen kümmern müssen. Papas haben in Deutschland nur soviel Zeit für ihre Familie, wie ihre Arbeit ihnen lässt.
Die Chefs wissen das und geben den Papas deshalb mehr Geld - auch wenn Mama genauso lange gelernt und studiert hat wie Papa. Verheiratete Eltern wissen das auch - deshalb bleiben meist die Mamas bei den Kindern zuhause, wenn die Kinder klein sind oder arbeiten weniger wenn Opa Pflege braucht. Familienrichter wissen das auch - und geben den Mamas deshalb auch nach der Scheidung noch etwas von dem Geld ab, das Papa von seinem Chef vor allem dafür bekommt, dass er immer Zeit für die Firma haben soll.
Malachits Vorschlag - von mir leicht modifiziert - würde diese kindeswohl- und familienfriedengefährdende Dynamik aus dem Arbeitsmarkt nehmen, weil jeder Erwachsene im fortpflanzungsfähigen Alter (mit oder ohne Trauschein) und/oder mit lebenden Eltern im Rentenalter ganz unvermittelt in die Verantwortung für ein eigenes Kind (ein pflegebedürftiges Elternteil) genommen werden könnte - auch wenn hinter dieser Änderung der Prioritäten keine bewusste Planung, sondern nur eine geplatzes Kondom oder ein Unfall in Omas Badezimmer stehen würde.
Wäre es nicht am fairsten überhaupt, wenn nach der
TrennungGeburt beide Eltern die Kinderbetreuungzeit je zur Hälfte übernehmen würden? Wenn übergreifende Kosten (Kindergartenbeiträge o.ä.) aufgeteilt würden? Und ansonsten jeder einfach das bezahlen müsste, was in "seiner" Hälfte der Zeit an Ausgaben anfällt?
Sodass das "Ausfallrisiko" für alle gesunden Erwachsenen am Arbeitsmarkt gleich groß und gleich klein wäre. Weil niemand in die Isolationsfolter der "Alleinbetreuung" geworfen würde, niemand den Anschluss an den Beruf verlieren und niemand allein die finanzielle Last stemmen müsste? Weil kein Chef sicher sein könnte, dass nicht auch er selbst oder seine fähigsten Mitarbeiter vorübergehend in diese Lagen geraten könnte und kluge Köpfe in allen Betrieben und Behörden nach familienfreundlichen Lösungen zu Gunsten von Kindern und Greisen, Vätern und Müttern, erwachsenen Söhnen und Töchtern, Aktiven und Pflegebedürftigen suchen würden ...
Solange das als "Spinnerei" abgetan wird, wird es Männer (speziell nach einer Trennung / Scheidung) geben, die der Mutter ihrer Kinder ihr Geld und Frauen, die dem Vater ihrer Kinder ihre Kinder nicht gönnen.
Was bliebe denn von deinem gut bezahlten Job, WNV, wenn die KM plötzlich der Schlag träfe und du ohne ihre Unterstützung die Ansprüche deines Sohnes und die Ansprüche deines Chefs befriedigen müsstest?
LG 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
Danke Biggi!!! :thumbup:
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin,
Mamas Bonbon ist eine langweilige, eintönige Arbeit
[...]
Papas Bonbon ist eine spannende, verantwortungsvolle Tätigkeit
Das ist mal eine bemerkenswerte Analyse der beruflichen Tätigkeiten aller Väter und Mütter Deutschlands.
Was bliebe denn von deinem gut bezahlten Job, WNV, wenn die KM plötzlich der Schlag träfe und du ohne ihre Unterstützung die Ansprüche deines Sohnes und die Ansprüche deines Chefs befriedigen müsstest?
Auch wenn ich nicht explizit angesprochen wurde ... Was bliebe denn der KM, wenn WNV plötzlich der Schlag träfe?
Gruß
Brainstormer
@WNV
Du kannst hier für das Kind nur abfedern, dem KInd immer wieder sagen wenn es Angriffe oder Manipulationen übers Kind gibt, mach dir keine Gedanken o.ä!
Viele Eltern probieren diese Art der Kommunikation, wollen sich am EX rächen und dann auch noch über das Kind. Das Kind ist der leidtragende und ich denke deine Aufgabe sollte es sein, deinem Kind Sicherheit zu geben und abzufedern. Wenn Du mit der Mutter über so einen Quatsch Kommunizieren möchtest und dann auch noch schriftlich weil Sie es sich so wünscht wie ich aus deinem Beitrag entnehmen kann, hat Sie genau das was Sie wollte, Dich geärgert und du gibst ihr eine Rückmeldung die Sie dazu leitet dich weiter zu ärgern. Lass es in leere laufen.
Gelder müssen an anderer Stelle geklärt werden und zwar ohne die Kids.
LG,
Papalein
Moin,
zu der Bonbon-Generaldebatte verkneife ich mir jeglichen Kommentar ...
... hierzu möchte ich aber schon etwas sagen:
Was bliebe denn von deinem gut bezahlten Job, WNV, wenn die KM plötzlich der Schlag träfe und du ohne ihre Unterstützung die Ansprüche deines Sohnes und die Ansprüche deines Chefs befriedigen müsstest?
Es gibt im Vergleich zu WNVs Unterhaltsverpflichtungen durchaus günstigere Betreuungsmöglichkeiten ... Loyalität inbegriffen.
Gruß
United
PS: Der niemandem "einen Schlag" wünscht (auch nicht seiner Ex).