Guten Tag,
Nachdem ich seit einiger Zeit stille Mitleserin bin, möchte ich heute ein Problem meinerseits zur Diskussion stellen, oder zumindest hoffe ich auf einige konstruktive Hinweise der erfahrenen Mitglieder hier.
Ich selbst bin alleinerziehende Mutter mit einem 17 jährigem Kind.
Vor einigen Jahren habe ich meinen Mann kennengelernt, der auch Kinder hat. Mit den Großen geht auch alles gut, inklusive mit deren Mama.
Der kleine Nachzügler (fast 5) ist nach mehreren Gerichtsverhandlungen um geregelten Umgang herzustellen nun auch aller 2 Wochenenden bei uns, hat sich gut eingelebt und ist sehr gern mit uns allen zusammen.
Eigentlich klingt das ja alles nicht sehr problematisch, wenn die Mama des Kleinsten nicht so wäre, wie sie nun mal ist.
Ich versuche einen Umgang mit diesem Verhalten zu finden, weil ich es mir nicht erklären kann. Ich gehe ja nicht irgendwann mal wieder weg, sondern werde das Kind (und somit indirekt auch die Mutter, denn sie ist Teil dieser Konstellation) bis es groß ist auch ein Stück weit mitbegleiten.
Der Klassiker: Sie schickt prinzipiell keine Kleidung zum Umgang mit, wir sollen die Sachen, die das Kind trägt auch nicht waschen. Wenn sie aber nicht gewaschen sind, gibt es beim nächsten mal einen gemeinen Eintrag ins Umgangsbuch. Das Hemd zu groß, Schlüppi zu klein, der Rest so zusammengebastelt und prinzipiell immer die gleichen Sachen. Nachdem wir uns erdreistet haben, ein besonders viel zu kleines Kleidungsstück, welches dem Kleinen dennoch weiterhin hartnäckig Woche für Woche übergestülpt wurde, auszusortieren und mit einem neuen zu ersetzen und dem Kind anzuziehen, hat es sie komplett aus der Fassung gebracht und sie verlangt nun, dass sie es wiederbekommt. Es geht um gar kein anderes Thema mehr. Anstatt sich zu freuen, aber das kann man sicherlich nicht mehr erwarten, denn sie scheint dies ja mit Absicht zu tun.
Ich habe auch hier mehrfach gelesen, dass dies eine gängige Methode ist.
Mein Mann kann das alles sehr gelassen nehmen, was ich mir für mich selbst auch sehr wünschen würde.
Es ist mir vollens klar, dass mich das gar nicht tangieren sollte. Wir haben einen gut gefüllten Kleiderschrank für das Kind angelegt, mit allem was sie braucht. Es regt mich auch nur sehr bedingt auf, dass die Mama nicht arbeitet, sondern sich ganz bewußt dazu entschieden hat, so lange es geht das Kind Vollzeit zu betreuen.
Auch dass wir unser Geld ausgeben um Knirps unnötigerweise doppelt Klamotten zu kaufen, die nur aller 2 Wochen getragen warden und obwohl Mama dazu ja locker den reichlichen Kindesunterhalten nutzen sollte und dies bestimmt auch tut, finde ich nicht schlimm, denn wir sind finanziell so aufgestellt, dass die paar Euro mehr oder weniger nicht schwer ins Gewicht fallen. Man muss ja keine Markenklamotten in diesem Alter kaufen, es gibt auch preiswerte schicke Sachen und Spass macht es mir obendrein :).
Ich verstehe es nur einfach nicht. Warum? Diese Frage wird mir hier sicherlich auch niemand beantworten können.
Nun muss sie den Umgang zulassen, da es gerichtlich so beschlossen wurde, aber man kann deutlich ihren Widerwillen erkennen, in allem was sie tut, oder eben nicht tut. Jeder kleine Pups oder Kratzer ist ein Riesendrama (welche Seife, welcher Saft), aber die wirklich wichtigen Dinge (Medikamente, Impfungen, Ferienregelung) kann oder will sie nicht besprechen. Es wird sich besserwisserisch und ausführlich über einen blauen Fleck, der beim Umgang entstanden ist, ausgelassen, ernsthafte Verletzungen des Kindes, die ja auch mal passieren können, denn Kinder flitzen nun mal rum und schlagen sich die Knie auf, werden mit keinster Silbe erwähnt, was ja auch gar nicht nötig ist, denn solange Knips lacht und noch rennen kann, kommt ein Pflaster drauf, und gut ist.
Nun zu meinem eigentlichen Problem.
Ich weiß, dass ich die Ruhe bewahren muss, mich raushalten, nicht einmischen Füße stillhalten und wegatmen. Dass Mama vor Knirps immer die liebe Mama ist, die alles viel besser kann als ich und gleich danach und manchmal auch noch vor Mama der Papa kommt, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich sage nie ein böses Wort, auch wenn es mir manchmal anders geht
Dennoch macht es mir zu schaffen, dass mich ihr Verhalten oft innerlich so aufregt und ich möchte wissen ob jemand von euch mit irgendwelchen Strategien Erfolg hatte, diese Verärgerung einfach nicht so nah ranzulassen. Nach aussen hin kriege ich das ganz gut hin, innerlich ist es manchmal ganz schön schwer. Und emotional ganz raushalten (was eventuell die Lösung des Problems sein kann) will ich mich nicht, denn schliesslich betreue ich Knips ja zumindest auch anteilig mit.
Auch vor meinem Mann würde ich mir oft lieber auf die Zunge beißen, anstatt eine spitze Bemerkung loszulassen, wenn sich die Mutter mal wieder irgendwie verhalten oder auch nicht verhalten hat, wobei es deswegen bei uns nie Streit gibt. Er nimmt das ziemlich gelassen hin, denn er kennt sie ja viel viel besser als ich und kann sich deshalb wahrscheinlich ihr Verhalten auch erklären.
Es tut mir leid, dass dies nun etwas lang geworden ist, aber es ist mein erstes Posting und einige Hintergrundinformationen sind sicherlich hilfreich um mir zu raten. Vielleicht gibt es hier ja (Bonus)Mamas oder -Papas, die mit ähnlichen Gefühlen umzugehen gelernt haben.
Viele Grüße.
Hallo,
erst einmal würde ich sagen, dass Du mit der Situation ganz gut klar kommst. Wenn die Dinge, die Dich aufregen, Deinen Partner weniger aufregen, dann lass ihn doch mehr ans Ruder. Umgang, klärt er, Du bist kein Ansprechpartner. Kleidung passt nicht, ist nicht Dein Problem. Ex will meckern, gib ihm den Hörer, geh aus dem Zimmer raus.
Ich danke, dass das Problem Dich belastet und Du es gerne lösen möchtest. Ihm es aber herzlich egal ist, nicht zu letzt deshalb, weil Du die Probleme pragmatisch löst. Das Einzige, was ich sehe, dass Dir helfen kann ist, die Probleme ihm überlassen.
VG Susi
Ich hoffe, Gastritis, Dein Nick ist nicht Hinweis auf schon bestehende Symptome. 😉
Das Stichwort heißt mE 'Abgrenzung'. Also Probleme und ihre Regelung dort zu be-lassen, wo sie entstehen und zu lösen sind. Hier bei bzw. von den leiblichen Eltern des Kindes.
Ich persönlich versuche solche Situationen zudem für MICH zu nutzen, um MICH genauer kennen zu lernen, MICH zu fragen, was wo wie MICH da eigentlich 'piekst'. Werde ich an Vergangenes erinnert, wird gar unverträgliches oder ungeklärtes Material tief in meinem Inneren angeregt, das sich unter bestimmten Umständen meldet?
Vorraussetung ist aber die Bereitschaft und auch die Möglichkeit, tief in sich zu gehen.
Anderenfalls bleibt nur die äußere Abgrenzung.
Ist man zur Konfrontation mit sich selbst aber bereit, dann kann das sehr bereichernd sein - ausgelöst hier durch eine komplizierte entfernte Mutter.
Vielleicht bist Du ihr irgendwann sogar für die 'Anregung' und Deine folgende Klärung dankbar - und ihr werdet gute Freunde. Das wäre dann die hohe Schule der Konfliktbewältigung und Auflösung. 🙂
Kannst Du mit diesen Gedanken etwas anfangen?
W.
Hallo Susi,
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Du hast da ziemlich gut den Finger drauf, wobei ich mich eigentlich um gar nichts kümmere, weder die Kommunikation mit der Mutter, da bin ich nie mit dabei, noch irgendwleche anderen Sachen. Ich berate meinen Mann auch nicht, er hat das bisher alles gut, richtig und souverän allein hingekriegt.
Und das Klamotttenshoppen für ein Kind macht mir Spass, wenn mal was neues gebraucht wird, denn mein Kind will inzwischen nicht mehr von Muttern Klamottenbekauft werden :).
Dennoch verstehe als Mutter nicht, warum sie ihr Kind instrumentalisiert um dem Vater irgendeine Botschaft zu vermitteln (was auch immer die sein soll), denn am Ende leidet ja das Kind darunter, auch wenn zu kleine Klamotten jetzt sicherlich kein Drama sind, aber sie stehen ja für eine grundsätzliche Einstellung.
Ändern kann ich die Mama sicherlich nicht, und vielleicht wird es auch immer so sein, aber mein Umgang damit sollte etwas entspannter werden. Nur WIE?
Hallo Wildlachs,
Vielen Dank für deinen Gedanken, mit dem ich auch sehr viel anfangen kann. Es ist mir schon klar, dass die Lösung des Problems bei mir liegt. Leider denke ich nicht, dass es kurzfristig zu einem guten Verhältnis zwischen der Mutter und mir, oder wenigestens zwischen ihr und meinem Mann kommen wird.
Bereitschaft ist da, aber ich denke nicht, dass sie das (derzeit) auch nur ansatzweise möchte. Vielleicht irgendwann mal, in ein paar Jahren.
Moin Gastritis,
das klingt alles sehr reflektiert ... hast beim stillen Mitlesen einiges mitgenommen.
Eine wirkliche Hilfe habe ich nicht, möchte aber hierzu etwas korrigieren:
Er nimmt das ziemlich gelassen hin, denn er kennt sie ja viel viel besser als ich und kann sich deshalb wahrscheinlich ihr Verhalten auch erklären.
Er kann das Unerklärbare nicht erklären. Er hat sich schlicht damit abgefunden.
... und Ruhe und Gelassenheit sind das beste Mittel gegen unerklärbare Verhaltensmuster.
Alles andere gibt Kopfschmerzen.
Gruß
United
Hallo United,
Auch dir danke.
Abfinden kann ich mich nicht, aber ich merke langsam auch, dass man Kopfweh bekommt, wenn man zu oft gegen eine Wand rennt.... Auch da hast du recht. Ich glaube gerade herauszufinden, dass es mir eventuell etwas an Unbeschwertheit fehlt.
Moin Gastritis,
das Problem mit den Kindersachen ist ein "Klassiker" im Verhalten von Kindsbesitzerinnen und solchen die es werden wollen. Es geht darum Deinen Partner bzw. Dich zu treffen. Denn ihr bietet eine schöne Reibungsfläche. Du beschreibst es ja selber, ihr seid "reflektiert", ihr hab "die paar Euros mehr". Wahrscheinlich wohnt ihr in einem netten freistehenden EFH und der Labrador liegt auf der "Willkommen"-Fußmatte (übertrieben ausgedrückt).
Aber damit geht es meist los: Dieses Glück wird nicht gegönnt und deshalb setzt die KM hier an. Denn so kann man Ärger in das System bringen. Und Du regst Dich ja auch - zu Recht- etwas aus. Und genau deshalb werden Kindern verschlissene Kinderschuhe mitgegeben oder halt zu kleines Zeug dem Kind angezogen. Damit wird bezweckt, dass ihr entweder Sachen kaufen müsst bzw. Unfrieden entsteht.
Im Forum war auch schon mal der Fall, wo Kids mit dem zum Grillen gegangen sind und nachher war ein Brandfleck in der Jacke aus KM-Bestand. Danach war der Teufel los. Es werden also gezielt Ansatzpunkte gesucht, um auf "Fehler" unangemessen reagieren zu können.
Du kannst also nur eins tun: Kommt das Kind an, werden alle Sachen der KM ausgezogen und weggepackt. Beim Wechsel zur KM zieht das Kind diese Sache wieder an. Andere Lösungen - wenn ihr die Konfrontation ansonsten scheut - wird es kaum geben.
Dein Partner: Ruhe und Gelassenheit sind sicherlich wichtige Begleiter. Auf der anderen Seite gefallen mir auch solche KVs nicht so wirklich, die die Probleme ihrer Partnerin nicht sehen wollen bzw. einfach ausblenden. Und hier musst Du ihm schon aufzeigen, dass Dich etwas stört. Lösungsmöglichkeiten gibt es ja, nur müsst ihr die dann gemeinsam durchziehen. Gruß Ingo
Hallo Ingo,
Ich möchte mich gar nicht für die Tatsache, dass ich mich finanziell nicht bedrängt fühle rechtfertigen müssen. Der Vater meines Kindes zahlt keinen Unterhalt. Weder ich noch mein Mann (unterschwellig) haben das jemals eingeklagt, oder daran gedacht es zu tun.
Wir haben kein Haus, keinen Labrador, kein dickes Auto, aber wir zahlen unsere Miete pünktlich, fahren mit den Kindern in den Urlaub, haben genug zu essen und müssen uns keine Sorgen machen, was morgen sein kann. Das ist doch auch schon mal was.
Ich habe ein Problem mit dem Umziehritual. Knirps sagte mir heute: "Man, schon wieder umziehen, ich hab mich doch grad eben erst bei Mama umgezogen." Am Sonntag dann das gleiche Spiel. Mamaklamotten an bei uns, wenn Knirps bei ihr aufschlägt, Klamotten wieder aus...Das ist doch nicht richtig? Oder? Wie kann man da ein cooles Spiel draus machen?
Ich fände es gut, wenn Knirps die Klamotten tragen kann, die grad getragen werden. Umziehritual ist doch dann nur wieder dafür da, um es irgendeinem Erwachsenen recht zu machen, oder?
Lieben Gruss,
Gst
Moin Gastritis,
auch wenn es hier nicht ganz passt:
Der Vater meines Kindes zahlt keinen Unterhalt. Weder ich noch mein Mann (unterschwellig) haben das jemals eingeklagt, oder daran gedacht es zu tun.
auch das muss man sich leisten können. Ich hätte damit ein gehöriges Problem, da es dazu führt, dass hier Lasten sehr ungleich verteilt werden. Aus meiner Sicht haben KVs, wenn sie nicht mehr im Haushalt der Kinder wohnen bzw. nicht betreuen dürfen (können), Unterhalt zu zahlen. Ansonsten fehlt dieses Geld (bei 17 Jährigen sprechen wir hier über ca. 300-400 Euro Unterhalt), die vom neuen Partner finanziert werden müssen. Dazu laufen dann gerne noch Spielchen (ohne das bei Euch zu unterstellen) a la "Jaaa, das Kindergeld, dass leg ich natürlich fürs Kind weg, das ist für später." Sprich fließt nicht ins Familieneinkommen ein. Aber das ist nur meine persönliche Meinung dazu. Wenn das bei Euch konfliktfrei geht, kein Ding.
Ich habe ein Problem mit dem Umziehritual. Knirps sagte mir heute: "Man, schon wieder umziehen, ich hab mich doch grad eben erst bei Mama umgezogen."
Also gibt der Knirps ja zu, dass er sich bewusst die zu kleinen Sachen anziehen muss. Hier bist halt nicht Du der richtige Ansprechpartner, sondern Dein Mann ist am Zug, der hier ein Gespräch führen muss.
Entweder, indem er dem Jungen die Situation erklärt "Das kennst Du auch aus dem Kindergarten, da zieht man auch die Matschhose an, wenns nach draußen geht. Bei uns ziehen wir uns halt auch noch mal um, damit die Sachen von Mama nicht dreckig werden. So sind alle zufrieden" oder er müsste halt mal der lieben KM deutlich machen, dass das Verhalten so nicht richtig ist.
Wenn das Verhältnis allerdings schon so konfliktbeladen ist, ist eine Argumentation mit der KM höchstwahrscheinlich sinnlos.
Denn es wird ja auf "Fehlverhalten" von Euch gewartet um zu reagieren (Brandloch beim Grillen, Flecken, "Fehlen" von Sachen durch Austausch). Hier würde ich einfach keinen Raum geben und Ignorieren ist sicherlich der beste Weg. Gruß Ingo
Hallo Ingo,
Was du schreibst kommt bei mir an, auch wenn ich nicht alles so unterschreiben kann.
Wenn du mich zitierst, bitte ich dich zu beachten, dass ich das Thema des Kindesunterhaltes für mein Kind nicht mit meinem eigentlichen Problem vermischen will.
Mein Kind ist 17, sie hat auch einen Papa. Der kann unterhaltstechnisch nicht so wie er sollte oder wollte, und ich dreh' ihm da auch keinen Strick draus, weil es 1. zuviel Aufwand ist, ich 2. unser Kind auch allein durchbekomme, 3. mein Mann nix alleine bezahlen muss, und wir uns auch nicht streiten, wer grad welchem Kind was gekauft hat und wieviel das gekostet hat. Wie kleinlich wäre das mal......
Wie bereits gesagt: Ignorieren kann ich, aber nicht was die Bedürrfnisse von Knirps betrifft. Es ist nicht mein Kind. Es wird von Mama und Papa geliebt, aber ich bin ja dann auch noch da.
Moin G.
Wir brauchen gar nicht darüber diskutieren, dass das Verhalten der KM armselig und albern ist. Aber weder Du noch der KV werden dies ändern können. KM will Euch das Leben schwerer machen und merkt wahrscheinlich gar, dass sie dies auf dem Rücken des Kindes austrägt 😡 Wir helfen Dir hier gerne, aber schon dass Du hier so ausführlich die Situation schilderst zeigt, dass ihr Euch viel zu viel von der KM in Eure Zeit und Euer Leben reinfuhrwerken lasst. Zweimal mehr umziehen (also beim Ankommen und vorm Wegfahren) kann das Kind nicht wirklich beeinträchtigen. Das wird recht schnell zum Ritual werden, wenn ihr es nicht problematisiert. Und sollte Kind irgendwann mal nach dem Warum fragen, wäre ich mir nicht zu schade zu sagen, weil KM es so will.
Gruß Toto, der sich freut, dass ihr nicht ein Problem damit habt, einen eigenen vollen Kleiderschrank fürs Kind zu haben und zu pflegen. das bringt Lebensqualität!
Hallo Toto,
Ja, es ist doof.
Mir ist es schon auch wichtig, dass ihr versteht, dass es hier nicht um meine Bedürfnisse geht. Vielleicht sehe ich die Sache zu kompliziert, keine Ahnung.
Es geht mir nicht gut in dieser Situation, das stimmt. Aber nicht weil MIR Unrecht getan wird oder geschieht sondern weil einem Kind, für welches ich rein technisch/rechtlich nicht aber dann doch emotional verantwortllich bin, eine Art von Leid zugefügt wird, und ich das doof finde.
Aber ich dann auch merke, dass ich die Ursache dessen nicht aus der Welt schaffen oder bereinigen kann, sondern einfach nur einen Umgang für mich selbst finden will.
eine Art von Leid zugefügt wird,
Naja, das ist schon recht dramatisierend. Ganz ehrlich, nur vom zweimal mehr umziehen wird das Kind schon keinen Schaden nehmen. Auch wenn es dem Kind nicht in den Kram passt und nervt. Aber was mein Kind in dem Alter alles genervt hat :rofl2:
Mach Dir das Leben nicht unnötig schwer
Gruß, Toto
Hallo Toto,
Du hast ja recht, Gelassenheit ist das Ziel. Heute kam Knirprs total übermüdet zum allererstem mal mit dem Kommentar: "Ich will zu meiner Mama...Bring mich jetzt gleich zu meiner Mama." Das hatte ich schon kommenn sehen.
Ich sag dir ehrlich, dass mir Drama nicht nahe liegt.. Aber es geht ja auch für Knirps weiter. Wie gesagt: Die Klamotten usw. sind nur ein Symptom für etwas ganz anderes.
Mein Mann hat es heute, wie immer, super geregelt. Kind in den Arm genommen. 3 Gutenachtgeschichten vorgelesen, ins Bett mit Papa gekuschelt und Knirps ist nach einem tollen Papatag dann friedlich eingeschlafen, auch ohne Mama, Knirps weiss, dass er geliebt wird, von allen. Das sagen wir ihm alle auch. Aber ich bin noch hier. Natürlich kann ich mitspielen, aber es ist schwer es auszuhalten, weil ich eben nicht wirklich Teil des Ganzen sein kann/sein darf/sein sollte.
Lieben Gruss.....
Moin Gastri 😉
Nach meinem Eindruck gibt es ein Mißverhältnis von vom Kind mitgebrachten Herausforderungen und Deinen Befindlichkeiten dazu.
Die Dinge lassen sich auf der Sachebene recht gut handhaben.
'Leid' beim Kind erscheint mir in Deiner Wahrnehmung dagegen überbewertet.
Das führt mich zurück zum ersten Beitrag von mir, der Dir nahelegt, mal genauer bei Dir nachzusehen, was da bei DIR getriggert werden und zu diesem Mißverhältnis führen könnte.
W.
@Wildlachs....JAAAAAhaaaaa..... Ich hab es doch auch kapiert wo mein Problem liegt.
Ich sehe Gespenster schon bevor sie vom sprichwörtlichen Dachboden gekrochen sind. :phantom:
"Leid" war ein zu starkes Wort. Es tut ihm ja keiner was. Aber langfristig gesehen irgendwie schon......
Heute kam Knirprs total übermüdet zum allererstem mal mit dem Kommentar: "Ich will zu meiner Mama...Bring mich jetzt gleich zu meiner Mama." Das hatte ich schon kommenn sehen.
Auch das ist normal und wird in den nä. Jahren noch x-mal vorkommen. Und gehe davon aus, dass auch die KM (zunehmend) mal mit der Aussage konfrontiert wird, dass Knirpsi sagt, er wolle zu Papa. Das entspricht in dem Moment dem Wunsch des Kindes, ja auch den Wunsch beide Eltern sofort griffbereit zu haben (was aber per se eine nicht mögliche Lösung ist und lfr. vom Kind akzeptiert werden muss). Aber es ist mit Sicherheit kein Ausdruck des Abwertens des KV.
Aber wo ist jetzt Dein Problem mit Deiner Rolle in der geschilderten Situation? Das Papa Kind vorbildlich getröstest hat? Das kann doch nicht Dein Ernst sein, dass Du ihm seine Vaterrolle neidest? Oder das Kind nach Mama verlangt hat, obwohl Du als Ersatzmama doch parat gestanden hast? Auch hier solltest Du Deine Rolle kennen - der Begriff und die Rolle Mama (oder auch Papa) für den Partner ist unangebracht. Im Idealfall kann es sich dahin entwicklen, wenn nicht sollte Dich als erwachsene Frau das aber auch nicht tangieren, dann wirst Du eben eine sehr gute Freundin des Jungen.
Mach Euch keine Probleme, wo keine sind. Macht aber das Beste draus, auch wenn KM unverständlich agiert. Du kannst nur das Problem bei Dir lösen. In keinem Fall bei KM. Und eines bei Deinem Partner und seinem Verhalten. kann ich aus Deinen Schilderungen hier nicht erkennen.
Gruß, Toto
Hallo Toto,
Deine Zusammenfassung ist recht hart, stimmt aber. Was genau ist eigentlich mein Problem?
Das was du als "normal" bezeichnest" ist neu für mich, ich kenne es nicht und ordne es gefühlsmäßig auch total falsch ein.
Ich denke, dass ich hier einige gute Ansätze mitbekommen habe, mit denen ich arbeiten kann und hoffe, dass ich es irgendwann mit der Gelassenheit hinbekomme.
Danke euch allen für eure Kommentare und wir lesen uns sicherlich in anderen Themen mal wieder. 🙂
Hi liebe G
Ich möchte Dir auch noch etwas antworten, weil ich das, was Du beschreibst, allzu gut kenne...
Allerdings hab ich jetzt schon Abstand zu unserer Situation, weil unser Teenie eben kein Kiddy mehr ist und sich das "Mama"-Problem anders gelöst hat.
Aber als Kiddy damals zu uns gekommen ist, hatten wir exakt die selbe Situation - bloß mit noch ein wenig mehr "Sprengkraft", weil die KM der Kleinen tatsächlich psychisch und physisch Leid zugefügt hat.
Aber als Zweitmama (oder wie Du es nennst "Bonus-Mama") in einer solchen Konstellation zu sein, wo man
- das Kind liebhat, gleichzeitig aber natürlich "nach" den Eltern (als unwichtiger) eingereiht wird
- das Beste für das Kind will, aber eigentlich nicht berechtigt ist, Entscheidungen zu treffen
- vieles sieht, das nicht optimal läuft, aber kein Mitspracherecht hat
- von der KM belastet (vielleicht auch beschimpft und gehasst) wird, obwohl man nichts falsch gemacht hat
...... das zerreißt einen irgendwann, wenn man keinen Weg findet, damit umzugehen.
Und was ich von Dir lese, suchst Du eben genau nach diesem Weg...?
Da geht es nicht um Kleidung oder andere Kleinigkeiten, sondern darum, dass da Gefühle im Spiel sind, die für Dich widersprüchlich sind und mit denen Du nur schwer umgehen kannst.
Du schreibst selbst, dass Du es gefühlsmäßig falsch einordnest, dass Du die Situation nicht kennst.
Interpretiere ich da zu viel aus meiner eigenen Geschichte oder sind das auch ungefähr deine Gedanken / ist das deine Situation?
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Hallo, liebe VJ,
Vielen Dank, dass du auch noch geantwortet hast. Ich habe nun wieder ein paar Tage Abstand und sehe die Situation etwas entspannter, aber das nächste Wochenende kommt bestimmt. 😉
Ich erlebe es genauso, wie du in den 3 Punkten beschrieben hast, denn das Kind hat zwei funktionierende Elternteile, die jeder in ihrer Art und Weise das Beste für das Kind wollen. Ob das wirklich immer mit dem Wohle des Kindes vereinbar ist, sei mal dahingestellt und ich bin ja auch nicht Richter darüber, was richtig oder falsch ist.
Die Klamotten sind wirklich nur eine Nebensächlichkeit und stehen für etwas ganz anderes. Und ich kann auch gar nicht beurteilen, ob die Mama das mit Absicht macht (was ich dennoch vermute) oder einfach denkt, dass sie im Recht ist. Sie weitet das ja auch auf andere Umgangsaspekte aus. Sie stimmt keinem Ferienregelungsvorschlag zu und macht selbst keine Vorschläge, sondern einfach nur Schweigen und man muss es ihr mit ewig langen Beratungsterminen oder im schlimmsten Fall gerichtlich aus der Nase ziehen.
Sie WILL einfach nicht, dass sich das Kind außerhalb ihres Dunstkreises wohlfühlen kann, denn sie ist Mama und weiß als Einzigste, was das Beste für Knirps ist, ist so mein Eindruck, der dann wieder gar nicht zu den zu kleinen Klamotten des Kindes passen will.
Mein Mann, wie schon gesagt, sieht die Sache viel entspannter als ich und kann meine Gefühle nicht immer verstehen, weil er, wie einige andere hier auch, denkt, dass ich manches einfach zu dramatisch sehe, und vielleicht hat er ja auch ein wenig Recht damit.
Wir hatten am letzten Umgangswochenende beide einen schönen Moment, Knips und ich. Ich bin beim spielen alle Verwandten von Mama und Papa durchgegangen, die ich kenne. Wer wo lebt und mit wem, wer Tiere hat usw. Mama, Papa, Oma Isa, Oma Lotte, Opa, Tante Anke, Onkel Gert, der hat einen Hund und Jana ist das Kind von Tante Katrin und Onkel Paul und deshalb deine Cousine......usw. Am Schluss sagte ich: "Mensch, Knirps, du hast aber eine tolle Familie und so viele, die dich lieb haben. Und ich hab dich auch ganz lieb." Woraufhin Knips mich anstrahlte und sagte: "Ich weiß, ich hab dich auch ganz lieb."
In solchen Momenten denke ich, dass ich das alles hinkriegen werde, irgendwie wird es schon gehen.
Darf ich dich fragen wie sich die Situation für dich entwickelt hat? Ist es einfach nur eine Frage der Zeit und damit wachsenden Erfahrung im Umgang mit dieser Situation?
Viele Grüße,
G.