Hi
In Fällen, in denen das Umgangsrecht eingeklagt wurde und nur über das Gericht zu regeln ist, treten bei den Übergaben meistens Schwierigkeiten auf.
Schreiereien und Pöbeleien sind nicht selten und nicht selten sind die Kinder dabei und bekommen alles mit.
Loyalitätskonflikte sind da vorprogrammiert.
Zu meiner Geschichte:
Anfangs habe ich mich auf die Beschimfungen der EX eingelassen und gekontert.
Später habe ich das Gesülze ignoriert, weil ich merkte, das die Kinder alles mitbekommen.
An einem Sommertag brachte ich die Kinder zurück.Das Seitenfenster hatte ich geöffnet als ich an dem Übergabeort war.
Der LG meiner EX rannte auf mich zu und schlug mit der Faust durchs offene Fenster, ich konnte gerade noch ausweichen.
Er lachte und sagte zu meiner EX: ,,haste gesehen, wie der gezuckt hat''
Ich war erschrocken und kochte vor Wut.Meine Hände griffen ins Lenkrad und verkrampten.
Die Beschimpfungen gingen weiter und meine EX fing an unter der Gürtellinie an meinen Gefühlen zu kratzen.
Ich dachte mir, jetzt steigst du aus und zeigst den beiden wo die Harke hängt.
Meine Kinder sassen noch auf dem Rücksitz und konnten nicht aus dem Auto, weil ich die Kindersicherung drinn hatte.
Mitbekommen hatten sie alles.
Bei mir war die Gedult schon lange am Ende und ich war im Begriff auszusteigen und Blödsinn zu machen.Ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen und mich so erniedrigen lassen, bis ich meine Kinder ansah.
Beide hatten die Augen weit aufgerissen und waren starr vor Angst, sie waren still und sagten keinen Ton.
Da wurde mir eins bewusst.
Die klügsten Menschen in dieser Situation waren meine Kinder.Sie spürten das das nicht gut enden würde, und hatten Angst, das ich mich vergesse.
Ich tat damals das für meine Kinder beste und drehte mich um, drückte die Beiden und liess sie aussteigen.
Währendessen wurde ich weiter beschimpft und angepöbelt.Ich stieg ins Auto und machte mich mit schöner Musik auf den Heimweg.
So war es fast immer, wenn ich meine Kinder abholte oder zurückbrachte.
Wenn ich auf ihr Spiel eingestiegen wäre, hätte ich meine Kinder sicher nicht so schnell wiedergesehen.
Seit dem bin ich nie wieder alleine Gefahren und habe immer jemanden mitgenommen.
Meine Kinder waren da 6 Jahre und das ganze hat sich über Jahre so hingezogen, erst als die Kinder 10 waren, bin ich auf die Idee gekommen jemanden mitzunehmen.
Diese 4 Jahre der komplizierten Übergabe haben an meiner Gesundheit gekratzt und viel mehr an der meiner Kinder.
Bei mir ist das Vergangenheit und nicht mehr zu ändern, wie kann Vätern, oder auch Müttern die Übergabe in solchen Fällen erträglich gemacht werden, um nicht zuletzt den Kindern zu schaden?
Gruss Wedi
Hallo Wedi,
eine ganz gute Lösung ist es immer, wenn die Fronten so verhärtet sind, die Kinder an neutralen Orten abzuholen wo sich der jeweils andere Elternteil gerade nicht aufhält. ZB. KV holt sie Freitags von Kindergarten/Schule/Hort ab und bringt sie Montagmorgen wieder hin. Da treffen die Konfliktparteien gar nicht zusammen.Setzt aber auch entsprechenden Umgang voraus.
So etwas lässt sich sicher auch machen, wenn es noch unbelastete "Dritte" gibt, Großeltern, Bekannte...allerdings setzt das auch voraus daß KM damit einverstanden ist. Einige Leute brauchen ja auch die "Inszenierung" :thumbdown:
Gibt es da nicht die Möglichkeit des Umgangspflegers? Da bin ich nichts so bewandert weil ich da noch nichts mit zu tun hatte, meine aber daß so jemand grundsätzlich eingeschaltet werden kann, um die Übergaben zu entschärfen.
Ich habe die Kinder immer Freitags von der Schule abgeholt ( Klamotten brauchte ich nicht, hab ich eh nicht mitbekommen, Sachen für Verein usw. hat der KV aber mitgegeben ) und sie Mittwochs in der darauffolgenden Woche bei KV zuhause abgeliefert, was immer ganz gut ging weil seine Frau meist anwesend war und er so nicht "verbal ausholen" konnte oder wollte. Eine Zeit lang haben wir nach dem Training an der Sporthalle getauscht, das ging gar nicht gut weil KV dann grundsätzlich diskutieren wollte und die Kinder das auch mitbekommen haben.
Grüße,
das Augentierchen