Umgang mit Alki?
 
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Umgang mit Alki?

 
(@querulant)
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Hallo Forengemeinde,

in einem anderen Thread zum Thema Kindesuntehalt wurde auch
Umgang zum Thema, hier hätte ich gerne eure Erfahrungen und Meinungen
gehört.

Kind ist 8, KM hat ASR
Trennung in Schwangerschaft, ich trinke i.M. zuviel und werde dann
aggressiv. KM spricht von psych. und körperliche Gewalt.
Sie hat Angst um sich und Kind.
Angezeigt hat sie mich nie. Ich wollte ihr das nie glauben, bis ich
Berichte der Notaufnahme gesehen habe.

Umgang hatte ich früher wenige Stunden.  Immer wieder Ausschluss vom
Umgang, der dem Kindeswohl dienen sollte.

Wir Eltern sind hochzerstritten und ich gestehe mir schweren Herzens ein, es liegt an mir.

Mutter hat Angst vor mir, Kind auch. Will mich nicht sehen. Auch ein Umgangspfleger
lehnte ab Umgang mit panischem Kind auszuüben.
Zwangsgeld lehnte R. ab, da es nicht an Mutter liegt. Wille des Kindes muss berücksichtigt werden.
Seit 3 Jahren keinen Umgang.

Hat jemand Erfahrung mit alkoholkranken ET?
Was habt ihr und Kinder erlebt?
Wie geht ihr damit um?

KM bittet um Ruhe und Abstand. Die jahrelangen Streitigkeiten vor Jugendamt und Gericht
haben ihr zugesetzt. Sie sagt, sie betet für mich und hofft, dass ich eine Therapie mache, damit ich ein
guter Vater werden kann.

Sie ist eine gute Mutter und tut alles für das Kind. Nur, sie grenzt mich aus!
Ich war immer auf Angriff aus. Aber nun sagten mir so viele Menschen, ich
soll an mir arbeiten.
Ich trnke täglich viel. Wie ich dann bin, weiss ich nicht.

Was würdet ihr an Stelle der Mutter und an meiner Stelle tun?
Ich wünschte ein besserer Vater zu sein.
Ist es wirklich besser, wenn ich mich zurück ziehe?
Es ist so schwer. Aber ich brauche das Vertrauen der Mutter. Sonst sehe ich mein Kind nie wieder
Wir machen Mediation. Sie weint immer. Ich habe sie sehr verletzt.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2014 11:28
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

an Stelle der KM würde ich das Kind in eine Therapie geben, damit es Vergangenes verarbeiten kann und eine Basis für einen späteren vorsichtig angebahnten Umgang geschaffen werden kann.

auf deiner Seite solltest du dir nicht nur deine Sucht eingestehen, sondern sie mittels Entzug und Therapie beenden und aufarbeiten. Gleichzeitig oder etwas später solltest du nochmal mit dem JA und einem Umgangspfleger über eine Anbahnung des Umgangsreden. Immer mit der Prämisse, dass du trocken und Drogenfrei bist/wirst.

Das Leben eines Kindes mit einem Suchtkranken oder psychisch kranken Elternteil ist imemr schwierig. Hilfe brauchen beide, Elterntiel und Kind. Und ja, in manchen Fällen kann es notwendig sein zum Wohl des Kindes den Umgang zeitweise oder ganz auszusetzen, genauso wie in manchen Fällen auch in intakten Familien ein Kind nicht bei den Eltern bleiben kann.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 11:45
(@querulant)
Schon was gesagt Registriert

Unser Kind ist in Therapie.
Ich war total dagegen. Aber laut KM geht es Kind viel besser.
Was hab ich nur angerichtet? ????

Soll ich den Wunsch von Mutter und Kind entsprechen und
mich zurück ziehen? Sie sagt, dass sie viel Ruhe und Abstand brauchen.
Also besser Rückzug als weiter um Rechte kämpfen?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2014 12:08
(@gardo)
Nicht wegzudenken Registriert

Also besser Rückzug als weiter um Rechte kämpfen?

Vergiss nicht, dass das Recht auf Umgang primär das Recht des Kindes ist.
Wenn aufgrund Deiner aktuellen Verfassung der Umgang nicht förderlich für das Kind ist sollte er unterbleiben, bis Du wieder im Lot bist. Viel Erfolg dabei!

Gruss,
gardo

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 12:17
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo,

für einen erwachsenen Menschen ist der Umgang mit einem Alkoholiker eine riesige Belastung. Für ein Kind ist das unzumutbar.

Wenn Deine Ex solche eindeutigen Belege für Deine Sucht und Dein Verhalten während des Trinkens vorweisen kann, hast Du berechtigt schlechte Karten. Sie hat auch die Verantwortung, die Du definitiv nicht in der Lage bist zu übernehmen, ebenfalls zu tragen.

Mein Ex hat mit unserem Sohn während seiner Belastungsheimfahrt von der Reha einen Spaziergang unternommen. Der Junge war damals 3 Jahre alt, also hilflos. Ich bekam den Jungen mit der Polizei zurück, weil mein Ex meinte, besoffen auf dem Sportplatz Stunk zu machen. Als er losging, war er nüchtern. Das hielt die Polizei aber nicht davon ab MIR Vorwürfe zu machen, weil ich ein Kleinkind einem bekannten Säufer überlasse.

Ungeachtet dessen gehören Kinder vor solchen Auswüchsen geschützt. Wenn Du nicht willig bist, eine Therapie zu machen, trocken zu werden und ein Leben lang massiv auf Dich zu achten, dann ist Deine Ex völlig im Recht euer Kind zu schützen. Vielleicht bist Du in einigen Jahren dankbar dafür, wenn Eure Tochter keinen psychischen Schaden mitgenommen hat, weil Deine Ex konsequenterweise DICH und nicht das Kind aus vermeintlicher political correctness hat über die Klinge springen lassen.

Faustregel:
Jedes Kind braucht seinen Vater.
Kein Kind braucht so einen Vater.
Kein Kind darf als Therapeutikum für den Vater eingesetzt werden.
Das Wort Vater ist dabei wertfrei auch jederzeit durch "Mutter" ersetzbar. Denn das gilt für alkoholabhängige Mütter genauso.

Ändere Dich selbst um 180 Grad: Entgiften, entwöhnen, Therapie einzeln und Gruppenbesuche von entsprechenden Selbsthilfegruppen, ernsthafte Job suche - sprich, normales Leben beginnen. Wenn Du das vorweisen kannst, wirst Du wieder ernstzunehmender Gesprächspartern für Deine Ex.

Gruß LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 13:42
(@querulant)
Schon was gesagt Registriert

Es fällt mir sehr schwer, dass meine Exe Recht hat.
Sie wünscht sich für mich, dass ich die Kraft aufbringe mir Hilfe zu
suchen. Ich sah das als Beleidigung an. Aber mittlerweile denke ich,
sie hat es immer gut mit mir gemeint.

Und wie ist es mit deinem Sohn und den Vater heute?
Macht er eine Therapie?
Haben sie Kontakt?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2014 15:26
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Tu es, suche Hilfe. Das ist wichtig. Tu es schon allein für Dich selbst. M.E. vernichtet Alkohol den eigentlichen Menschen in einem, und das extrem zerstörerisch.

Der Knachpunkt eines jeden Abhängigen sollte doch mindestens dann als Selbsteinschätzung zu Tage treten, wenn er sich nicht daran erinnern kann, was er im Delirium (nicht) getan hat. Und dieser Punkt ist nach meiner Interpretation Deiner Beschreibung bei Dir längst erreicht. Sei ehrlich zu Dir, Du hast doch gar keine Wahl. Nicht mehr.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 15:36
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und wie ist es mit deinem Sohn und den Vater heute?
Macht er eine Therapie?
Haben sie Kontakt?

Mein Sohn hat immer altersentsprechend erklärt bekommen, warum Papa nicht kommen konnte oder Versprechen nicht eingehalten hat. In den ersten Jahren ist er zum Umgang zu uns gekommen, mitgegeben habe ich unseren Sohn nie. Nach einer Weile kam er seltener, dann gar nicht mehr. Das ist die Kurzfassung, dauerte aber mehrere Jahre. Das letzte Mal gesehen hat unser Sohn seinen Vater vor ca. 3 Jahren. Es stand dem Jungen aber von meiner Seite immer offen, Papa zu kontaktieren. Er wollte irgendwann nicht mehr, weil er einfach zu oft enttäuscht wurde. Er hat in den letzten Monaten 2x mit seinem Vater telefoniert, will aber eigentlich kein Treffen. Ob mein Ex mittlerweile trocken ist, weiß ich nicht. Er zahlt auch keinen Unterhalt. Zwar habe ich einen guten Job, aber trotzdem ist es nicht einfach, allein ein Kind zu finanzieren. Nicht nur wegen der notwendigen Dinge wie Nahrung, Kleidung, Wohnen. Sondern auch wegen der "Extras", die man einem Kind ja nicht ständig versagen will.

Deshalb: Du schadest nur in zweiter Reihe Deiner Ex. Jeder Euro, den Du Deiner Tochter zukommen lässt, sorgt dafür, dass es ihr gut geht.
Mir war es z. B. selten möglich, meinem Kind mal einen schönen Urlaub zu ermöglichen. Und klar, ich habe vor allem selbst verzichtet, dass es meinem Sohn gut geht und tue das auch gern. 

Bewusst machen solltest Du Dir auch, dass Kinder Alkoholkranker ebenfalls einer höheren Suchtgefahr unterliegen oder psychisch zu erkranken. Auch das ist ein Beweggrund, Kinder aus der Reichweite Süchtiger zu holen. Mein Ex war eher psychisches als physisches Risiko. Er hat keine Anstalten gemacht gewalttätig zu werden (das Echo hätte er auch nicht überlebt!) sondern ist eher zum Jammerlappen mutiert.

Ich kann mich Oldie nur anschließen. Zieh es durch, hole dir Hilfe.

Gruß, LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 18:22
(@querulant)
Schon was gesagt Registriert

Danke, ich suche mir Hilfe.
Ob ich das gleich mit einer festen Arbeit hinbekomme weiss ich nicht.
Aber wenn ich nicht mehr saufe steht dem nichts im Weg.

Ihr habt mir die Augen geöffnet.  :redhead:

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2014 18:45
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Ihr habt mir die Augen geöffnet.  :redhead:

Wenn das hinhaut - hau Dir selbst auf die Schulter. Du bist es , der das zulässt. Und es wird ein verdammt steiniger Weg. Suche Dir ein Ziel, besser mehrere, aber sie müssen Dir selbst ggü. absolut glaubwürdig sein. Ich bin Atheist, aber hier mußt Du glauben :wink:, und zwar an Dich selbst, an Deine innere Kraft. Und die hast Du ohne Zweifel. Finde sie.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 18:50




(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hey Querulant,

sehr gute Einstellung. Da aber Drogen die teuflische Angewohnheit haben, immer gerade dann wieder nach Nachschub zu rufen, sobald ein Entzug geplant wird, gib hier im Forum mal Rückmeldung, ab wann Du einen Therapieplatz bekommst und wie Du die Sache angehst.

Als Ansprechpartner für Hilfe sollte Dein Hausarzt, Beratungsstellen oder auch die Telefonseelsorge (kostenlos und vertraulich) zur Verfügung stehen. Gruß Ingo  

http://www.telefonseelsorge.de/

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 18:53
(@querulant)
Schon was gesagt Registriert

Ich danke euch.
Allein schaff ich das auch nicht.
Wenn ich zurück denke, Frau Ex hat mich auch nur wegen der
Sauferei verlassen, mehrmals.
Im Grunde hab ich alles kaputt gemacht.  ;(

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2014 19:31
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Querulant

Weisst du wie schön es ist morgens aufzustehen, gerade jetzt im Frühling, die Natur zu erleben, um halb 6 draussen zu sein und zu sehen, wie langsam der Tag erwacht?
Da zu stehen und zu denken,...MIR GEHT ES GUT....?
Und das alles ohne verkatert zu sein?
Weisst du wie schön es ist, trotz aller Widrigkeiten, da zu stehen und sagen zu können, ICH HAB ALLES GETAN UND VERSUCHT?

Ich denke du solltest schon heute damit anfangen DEIN LEBEN umzukrempeln und JETZT sagen, ich freu mich auf morgen, da bin ich nüchtern und erlebe mein Leben.

Das wird schön.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2014 20:04
(@querulant)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Forumgemeinde,

ihr habt mir den Kopf gewaschen und das war nötig. Danke, danke, danke.
Ich bin auf dem Weg...
Ich hab über einen Kumpel einen Zweitjob gefunden. Wird nicht so gut
bezahlt, aber ich will der Mutter jeden Monat den KU überweisen und
das kann jetzt. 
Für diesen Monat hat sie etwas bekommen, nur 50€. Immerhin! 
Sie meldete sich und fragte was in mich gefahren sei.
Wir haben geredet, na vertrauen kann sie mir nicht. Noch nicht. 
Sie freut sich über meine Einsicht. 
Und ich hatte ein Gespräch  bei den AAs. 
Es wird ein langer Weg, aber ich bin den1. Schritt gegangen. 
Drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe. 

Und vielleicht will unser Kind mich irgendwann einmal kennen lernen und
sieht, dass ich mein Leben im Griff habe und verspätet für es gesorgt habe.
Das meint auch Frau Ex, die sich im Grunde nur ums Kind sorgt.

Liebe Grüße und danke!

@Wedi, du hast so Recht. Hab erst stark reduziert und hatte gestern den 1. TAG OHNE!!!!
Ich bekomme irgendwann den AA-Orden. Für mein Kind und für mich schaff ich das!!!!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.05.2014 17:24