Hallo,
mein Sohn ist 12 und die Gelegenheiten, dass wir uns sehen werden leider in den letzten Monaten immer seltener! Dies frustriert mich natürlich, weil ich mich dann auch frage was ich besser machen könnte bzw. was ich vielleicht falsch gemacht habe.
Ich weiß, dass es normal ist, dass ein Kind wenn es langsam in die Pubertät kommt, immer eigenständiger wird und weniger auf die Eltern angewiesen ist bzw. sich mehr auf Freunde konzentriert. So ist es auch bei meinem Sohn, der sehr viel mit seinem Freund unternimmt. Bis vor ein paar Monaten, war es noch so, dass wir uns jedes zweite Wochenende gesehen haben bzw. wenigstens Samstags etwas zusammen unternommen haben oder alle 2 Monate oder so war es auch Sa/So. Zusätzlich sahen wir uns ca. alle 2 Wochen abends nach der Arbeit. Jetzt hat er aber meist keine Lust, irgend etwas mit mir zu unternehmen bzw. schiebt die Schule, freund oder "kein Bock" vor. Für mich ist das natürlich unbefriedigend und ich mache mir (vielleicht ungerechtfertigte) Vorwürfe. Hinzu kommt, dass ich seit 3 Jahren in einer Stunde Entfernung wohne. Auf das Fahren hat er meist sowieso keine Lust wobei ich das ja nachvollziehen kann. Aber auch Schwimmen gehen mit mir und seinem besten Freund sagt er ab. Er hat schon seinen eigenen Kopf und versucht den durchzusetzen. Ich andererseits möchte ihn zu nichts zwingen müssen, das funktioniert auch nicht bei ihm. Er soll schließlich gerne etwas machen. Druck geht meist eher nach hinten los.
Könnt ihr mir Ratschläge geben wie ich es schaffen kann, wieder mehr Interesse seinerseits zu schaffen? In seiner Freizeit spielt er am liebsten LEGO oder unternimmt draußen etwas. Ich sage ihm schon, dass es wichtig ist, dass wir etwas zusammen unternehmen, aber mir wäre das mit 12 vermutlich auch egal gewesen. Außerdem hat er daheim ja noch seinen Stiefvater und seine Schwester. Von der Seite hat er also seine eigene Familie und vermisst nichts.
Nichs desto trotz geht es mir nicht gut damit und ich hätte gerne manchmal das Gefühl, als Vater anerkannt zu sein bzw. Bestätigung.
Ich bin für jede Nachricht dankbar. Vielleicht geht es euch ähnlich. Danke!
Hallo,
ich kann Dir nur mein emotionales empfinden weitergeben.
Mein Sohnemann lebt bei seiner Mama 150 km entfernt und ist 8 Jahre alt.
In diesem Alter hat er noch keinen Zugang zu Handy, Mail etc.
Er muss sich auf Mama und Papa verlassen zu beiden Kontakt zu haben und kann noch keine Eigeninitiative zeigen.
Wie sieht es bei Deinem Sohn aus ?
12 Jahr ist grenzwertig - hat er ein Handy, hat er ein Computer etc ?
Hast Du spontan mit Ihm Kontakt oder "verwaltet" das seine Mama ?
Ich sage mir:
Irgendwann kommt der Tag da ist es klar und ich hätte Verständnis wenn Sohnemann lieber etwas mit Freunden unternimmt als mit Papa.
Die BEsuche werden wohl weniger werden.
Kannst Du beurteilen ob das seiner eigenen festen Meinung entspringt oder von seiner Mama impliziert wird, keinen Bock auf Papa zu haben ?
Moin ptp,
Ich bin für jede Nachricht dankbar.
Nun gut, dann verweise ich mal auf diesen Thread, in dem sich einige gute Ratschläge finden, auch wenn die Situation nicht 100% identisch ist.
Gruß
Brainstormer
Hallo albertvater,
danke! Ich kann dein Mitgefühl nur zurückgeben.
Mein Sohn benutzt seinen Computer und hat ein einfaches Handy, von daher kann ich ihm schon mal eine SMS schicken oder mit ihm in Skype chatten. Wir telefonieren auch, aber da ist er meist eher kurz angebunden oder irgendwie genervt weil Papa mal wieder anruft und er doch viel besseres zu tun hat.
Die Mama steht nicht dazwischen, sondern versucht ihn zu Freizeitaktivitäten zu bewegen. Aber gerade prallen quasi alle Vorschläge wie Schwimmen, Ausflug etc. an ihm ab.
Eigentlich möchte ich ja gar kein Event-Papa sein sondern mag den Alltag, nur ist das eben kaum möglich wegen der Entfernung. Aber es war ja meine Entscheidung weiter weg zu ziehen, von daher mache ich mir auch Vorwürfe. Aber es war auch nicht wesentlich einfacher als wir näher zusammen wohnten. Ich würde ja zu ihm fahren, kein Ding, aber wenn er immer nur abblockt, was mache ich da? Mich auch zurückziehen, ihn kommen lassen? Welche Erfahrungen hast du/ihr damit gemacht?
Kannst Du beurteilen ob das seiner eigenen festen Meinung entspringt oder von seiner Mama impliziert wird, keinen Bock auf Papa zu haben ?
Es ist gerade schon seine Haltung dafür ist er alt genug. Ich komme mir gerade dadurch ziemlich blöd und langweilig vor.
Gruß, ptp
___
edit: quoting korrigiert
Hi,
ich glaube, die größte Schwierigkeit für getrennt lebende Elternteile, in diesem Fall Umgangselternteil ist, dieses völlig normale Abnabelungsverhalten nicht auf die Trennungsproblematik zu beziehen.
Wenn Du am Wochenende unterwegs bist, dann guck Dir bitte mal die - tschuldigung - "Fr*sse" die Pubertierende ziehen an, die man dazu nötigt, am Wochenende einen "Familienausflug" zu machen. Die sind in sogenannten "intakten" Familien davon i. d. R. genauso begeistert, wie die Kinder, die am Wochenende zum Umgang "müssen".
Spätestens in der Pubertät müssen Eltern lernen loszulassen, egal ob als Elternpaar oder Einzelstück. Wenn mein Sohn Freizeit hat, dann freut er sich mit seinen 9 Jahren auch noch, wenn Mama mit ihm Minigolfen geht. Aber im oft genug ist es auch heute schon so, dass er sich morgens sein Frühstück einpfeift, in die Klamotten springt und mit einem "Bin bei J**!" aus der Tür ist. Zwischendurch schneit er dann mal rein, um sich einen Joghurt zu nehmen, das Fahrrad zu holen oder zu fragen, ob er mal 2 Euro für ein Eis haben kann. Und an anderen Tagen will er eben auch vor dem Nintendo oder Fernseher abhängen. Dass die Mamazeit sich zugunsten der Freunde oder "Abhängen" verschiebt, halte ich für ganz normal. Ich war ja auch mal Teenie.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin ptp,
ich habe zwei voll pubertierende Söhne. Hilfe! 😉
Ich habe erlebt, wie zwei mit Lego spielende und kuschelnde Kinder sich sozusagen 'über Nacht' in zwei Monster verwandelten, bei denen ich über reduzierten Umgang und damit mehr Zeit für mich gar nicht so unglücklich bin.
Kinder entfernen sich, sobald sie aus der Mama geschlüpft sind. Mit etwa 12 entschwinden sie dann dem Nest. Das ist normal und sinnvoll. Für Trennungsväter können die ohnehin recht offenen Wunden dann nochmals schmerzhaft aufreißen. Geht aber auch 'normalen' Eltern nicht anders.
In Anlehnung an beppo: Für Kontakt muß der Kalender dann der Attraktivität weichen.
Liebgewonnener Alltag ist dann durch ein interessantes Leben der Eltern zu ergänzen, an dem die Kids dann gelegentlich teilhaben können und wollen.
Von einer befreundeten Ärztin weiß ich, daß nicht wenigen Eltern diese Umsteuerung nicht gut gelingt und diese ernsthaft depressiv werden. Davon sind eher rollenkonservative Mütter betroffen, denen die Aufgabe und der Sinn des Lebens verloren geht.
W.
@p-t-p: Korrigiere bitte Deine E-Mail-Adresse im Profil. Ich bekomme laufend E-Mails wegen Unzustellbarkeit zurück. Auch die von Dir im Feedback-Formular händisch eingetragene E-Mail-Adresse ist falsch.
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
@Deep Thought: Danke für den Hinweis. Ich habe die Adresse deaktiviert und vergessen sie hier zu ändern. Jetzt sollte es gehen.
Moin ptp,
meine Große tituliert mich gerne als "stalkenden Nervbolzen" (sie kriegt dann mit einem Lächeln in meinem Gesicht zu hören, dass meine Hauptaufgabe als treusorgender Vater nun einmal aus "Nerven" besteht).
Ich weiß, ich oute mich mal wieder als pädagogisch untauglicher Nichtvorzeige-Vater:
Er kann einen PC bedienen, Du kannst einen PC bedienen ... kann man da nicht mal ne Dattel-Night planen ?
... oder ein gemeinsames Xbox-Zocken.
Besten Gruß
United
(dessen Zeiten als "Dattelkönig" eher länger zurück liegen, der aber immer noch ganz ordentlich mithalten kann)