Hallo Ihr Lieben,
vielleicht könnt Ihr mich / uns mal wieder "auf Spur" bringen. Im Moment steht der Gerechtigkeitssinn ein wenig im Weg.
Zum Hintergrund:
Mein Mann hat 3 Kinder (15 m, 13 w und 10 m) aus erster Ehe. Wir selber haben noch ein gemeinsames Kind (3 m). Der Umgang mit den Kinder läuft eher schlecht als recht (lediglich 1x im Monat, weil mein Mann Schichtdienst auch am WE hat). Die Ferien waren zum Glück bis jetzt nie ein Thema. Ausserhalb der WEs und Ferien finden überhaupt kein Umgang statt, die Kinder werden unter Druck gesetzt, wenn sie den KV z.B. vor oder nach der Schule kurz sehen. Telefonkontakt gibt's auch keinen.
Der Große meines Mannes wollte bereits im August 2010 nach den Sommerferien nicht mehr zurück zu seiner Mutter, weil sein Stiefvater ihn extrem unter Druck gesetzt hat. Nachdem mehrere Gespräche mit dem JA liefen, ist der Große eingeknickt und doch zu seiner Mutter zurück. Es wurde nahegelegt, dass ein intensiverer Umgang mit seinem Vater wahrscheinlich das Problem schon lösen würde. Dies wurde - trotz Mediation von KV und KM - nie durchgeführt.
Im April/Mai 2011 blieb der Große dann nach den Osterferien einfach bei uns. Natürlich war das Geschrei groß und der Große hatte mit Repressalien seiner Mutter zu kämpfen, blieb aber standhaft und lebte sich bei uns ein. Seit August 2011 geht er auf ein Sportinternat in einem anderen Bundesland, hat sich dort gut eingelebt und ist schulisch gut dabei. Hauptwohnsitz ist bei uns, Zweitwohnsitz im Internat.
Jetzt hat mein Mann (und ich ehrlich gesagt auch :redhead:) ein Problem mit dem Umgang während der Ferienzeiten. Aufgrund vieler sportlicher Termine ist der Große höchstens in den Ferien bei uns, evtl. mal ein WE zwischendurch.
Schon die ersten Ferien (Weihnachten) war er von 10 Tagen lediglich 3 bei uns, den Rest bei seiner Mutter. Er wurde dort wieder unter Druck gesetzt, er müsse doch länger bleiben und kam somit 3 Tage später wieder als vereinbart.
Die Osterferien war er dann komplett bei seiner Mutter (er hatte eh nur eine Woche, weil er die andere Woche auf einem Turnier war). In der Zeit wurde er wohl wieder zur Rede gestellt, er müsse sich jetzt endlich entscheiden, wo er wohnen möchte. Er antwortete, dass er doch bei Papa wohnt. Daraufhin gab's wohl wildes Geschrei mit dem Fazit "Dann brauchst Du Dich hier nicht mehr blicken zu lassen" :knockout:
Danach herrschte so 6 - 8 Wochen Funkstille. Die KM meldete sich nicht mehr bei ihm. In den Sommerferien wollte er auch nicht zu seiner Mutter. Vor ein paar Wochen näherten sich die Beiden wieder an. Aus "Ich gehe gar nicht zu meiner Mutter!" wurde ein "OK, ein paar Tage werden wir uns sicherlich treffen" bis jetzt "Ich bin zwei Wochen bei meiner Mutter".
Jetzt haben die Sommerferien begonnen. Der Große selber hat nur 4 Wochen Ferien, in den letzten zwei Wochen beginnt das Training wieder. Grundsätzlich hat mein Mann nichts dagegen, wenn er sich mit seiner Mutter trifft. Er kann sie gerne sehen, wie er will. Er hat nur ein Problem damit, dass er dort jetzt wieder klein beigegeben hat und sich von dem Stiefvater hat bequatschen lassen ("Entweder Du kommst dann und dann oder Du brauchst gar nicht zu kommen!").
Im Gegenzug wird der Kontakt zu den Kleineren vollkommen blockiert. Die Mittlere hat jetzt ein Handy zum Geburtstag bekommen. Damit darf sie den Papa nicht anrufen. Natürlich wird das Ganze über Einzelverbindungsnachweise überprüft :phantom:
Die Kleineren sind "linientreu" und würden sich nie über die Entscheidungen in deren Haushalt hinwegsetzen.
Klar, die Versuchung ist da, den Kontakt zur Mutter ebenso einzuschränken. Aber damit würde mein Mann auch den Großen treffen, der deutlich entspannter ist, seit er bei uns wohnt.
Bitte gebt mal Eure Meinungen dazu ab.
Jaydee
Mission impossible?
Hi,
aus meiner Sicht ist der Junge in dem Alter schon selber fähig, seine Entscheidungen zu treffen, wo er gerne seine Zeit verbringt. Mit zunehmendem Alter wird sich der Trend auch noch verstärken. In 3 Jahren zieht er vielleicht freiwillig aus und die Sache ist eh "durch".
Dazu kommt: Wenn ich mein Kind in ein Sportinternat "abgebe", sollte ich mich nachher auch nicht beschweren, dass ich ihn sowenig sehe. Dann hätte der Gute auch auf die örtliche Schule gegen können und das Problem würde sich nicht stellen.
Problematischer fände ich eher den Punkt, dass mit den anderen Kindern kein Kontakt besteht. Aber auch hier ist es Sache des KVs Veränderungen einzuleiten bzw. mal ein JA-Gespräch anzuberaumen. Gruß Ingo
Moin.
Ich schließe mich Ingo an: Der Große ist alt genug zu entscheiden, wo er die "freie Zeit" verbringen will. Vermutlich würdet ihr ihn ja auch nicht zwangsweise zur Mutter transportieren, wenn er sich anders entschieden hätte. Ich würde mich über seine Erfolge (Schule, Sport) freuen und ihm immer die Tür offen halten. Kinder werden flügge! Und ein Ausspielen des Umgangs des Großen gegen die Kleinen halte ich für vollkommen unangemessen (aber ich glaube, das seht ihr letztendlich genauso).
Bleibt also der Umgang der beiden kleineren bei Euch. Wenn ich es richtig lese, findet Umgang grs. statt, wenn auch nur 1x pro Monat am WE und in den Ferien. Das ist natürlich zu wenig!!!
Ich weiß ja nicht, wielange dieser "gekürzte" Umgang schon so läuft, aber wenn das schon länger der Fall ist, dann halte ich es für schwierig dagegenanzugehen. Zumal Dein Mann wohl den "Standard" wegen seines Schichtdienstes nicht leisten kann. Aber wenn der Umgang in der jetzigen Form verlässlich funktioniert, dann bleibt natürlich die Abwägung, ob ein Gegenangehen die Sache nicht verschlimmbessert und zum totalen Boykott führt.
Eigentlich müsste die Zeit doch für Euch spielen: Mit 13j kommt die Mittlere doch langsam in ein Alter, bei dem sie das Spiel ihrer Mutter und des Stiefvaters raffen müsste. Und die Kinder von sich aus auf die Idee kommen, mehr Umgang zu fordern oder gar ihrem Bruder nachzueifern. Mir tut es nur weh, wenn die Kids phsychisch unter Druck gesetzt werden, wie Du es darstellt.
Etwas ratlose Grüße, toto
Hallo,
zuerst einmal vielen Dank für die Antworten.
Dazu kommt: Wenn ich mein Kind in ein Sportinternat "abgebe", sollte ich mich nachher auch nicht beschweren, dass ich ihn sowenig sehe. Dann hätte der Gute auch auf die örtliche Schule gegen können und das Problem würde sich nicht stellen.
Mein Mann hat das Kind nicht in einem Sportinternat "abgeschoben". Die Entscheidung stand bereits Anfang 2011 fest, als der Große noch bei seiner Mutter gewohnt hat. Diese hat die Entscheidung (natürlich ohne meinen Mann zu fragen) alleine getroffen. Es stand schon fest, dass er ab Sommer in dem Internat sein würde.
Er geht da auch nicht aus Jux und Tollerei hin, sondern sein Talent hätte hier nie so gefördert werden können. Mittlerweile spielt er mit seinen knapp 16 Jahren in der U18-Nationalmannschaft.
Problematischer fände ich eher den Punkt, dass mit den anderen Kindern kein Kontakt besteht. Aber auch hier ist es Sache des KVs Veränderungen einzuleiten bzw. mal ein JA-Gespräch anzuberaumen. Gruß Ingo
Es hat mehrfach mit dem JA Gespräche gegeben und mehrfach wurden von meinem Mann Mediationen vorgeschlagen, die zwar 2x zustande gekommen sind, aber beide Male von der KM abgebrochen wurden.
Leider hat mein Mann nie den Schritt gewagt, den Umgang vor Gericht regeln zu lassen. a) Weil er den Kindern keine Verhandlung "zumuten" wollte, b) weil er der Meinung ist, dass ein Umgang mit WE-Schichtdiensten (24h) nicht möglich sei. Ich habe immer wie auf ein krankes Pferd auf ihn eingeredet, letzten Endes seine Entscheidung akzeptiert.
Bleibt also der Umgang der beiden kleineren bei Euch. Wenn ich es richtig lese, findet Umgang grs. statt, wenn auch nur 1x pro Monat am WE und in den Ferien. Das ist natürlich zu wenig!!!
Ich weiß ja nicht, wielange dieser "gekürzte" Umgang schon so läuft, aber wenn das schon länger der Fall ist, dann halte ich es für schwierig dagegenanzugehen. Zumal Dein Mann wohl den "Standard" wegen seines Schichtdienstes nicht leisten kann. Aber wenn der Umgang in der jetzigen Form verlässlich funktioniert, dann bleibt natürlich die Abwägung, ob ein Gegenangehen die Sache nicht verschlimmbessert und zum totalen Boykott führt.
Das wäre auch meine Befürchtung. Der Umgang findet eigentlich in dieser Form schon seit der Trennung vor 10 Jahren statt. Zwischendurch hatte mein Mann sogar 2 Jahre lang 2x im Monat Umgang, weil ich seine Kids entweder Freitag abend alleine abgeholt habe oder Sonntags alleine zurück gebracht habe. KM hat immer 2 Übernachtungen gefordert. Als wir diesen Kompromiss eingegangen sind, konnte sie schlecht vor der Mediation zurück rudern.
Das hielt sie allerdings nicht davon ab, nach zwei Jahren diese Vereinbarung von heute auf morgen aufzukündigen. :puzz:
Eigentlich müsste die Zeit doch für Euch spielen: Mit 13j kommt die Mittlere doch langsam in ein Alter, bei dem sie das Spiel ihrer Mutter und des Stiefvaters raffen müsste. Und die Kinder von sich aus auf die Idee kommen, mehr Umgang zu fordern oder gar ihrem Bruder nachzueifern. Mir tut es nur weh, wenn die Kids phsychisch unter Druck gesetzt werden, wie Du es darstellt.
Die Mittlere fordert bereits, bekommt aber nur Kontra. Die Kleineren haben uns erzählt, dass wenn einer von Beiden auf die Idee käme, auch zu uns zu ziehen, würden sie nie wieder die Mutter sehen und KM und Stiefvater würden weit weg ziehen (O-Ton KM). Das wirkt natürlich ...
Ich werde noch mal versuchen, meinen Mann davon zu überzeugen, dass es wohl nix bringen wird, jetzt auch von unserer Seite Druck aufzubauen.4
Aber sehr ungerecht finde ich das schon (Ich weiß: Familienrecht hat nix mit Gerechtigkeit zu tun) ;(
Lg
Jaydee
Mission impossible?
Halllo J.
Aber sehr ungerecht finde ich das schon (Ich weiß: Familienrecht hat nix mit Gerechtigkeit zu tun) ;(
Ungerechtigkeit kann ich in Eurem Fall eigentlich nicht erkennen. Ich denke schon, dass ihr gute Chancen hättet, bei einem Umgangsverfahren mit mehr Umgang herauszukommen, als ihr jetzt habt.
ABER:
Wie KM angesichts dessen, was Du hier berichtest, auf die Einleitung "offzieller Schritte" reagiert, bleibt die Unsicherheit. Und ein, wenn auch nur vorrübergehder Boykott oder eine weiteres Schlechtreden bei den Kids, wäre für die Kids und Euer Anliegen kontraproduktiv.
Gegen Fragen bei KM spricht nichts. Aber im Endeffekt müssen die Kids wollen und mitmachen. Bedenke: Die werden auch älter und haben zunehmend eigene "Verpflichtungen" am WE. Umgang in diesem Alter gerichtlich zu erzwingen halte ich für ungut.
LG, toto