Umgangspflicht
 
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Umgangspflicht

 
(@britta_t)
Schon was gesagt Registriert

Hallo!
Ich bin allein erziehende Mutter eines drei Jahre alten und sehr süssen kleinen Jungens.
Ich habe hier ganz viel über Verweigerung des Umgangsrechtes gelesen.
Hat von euch jemand schon einmal den umgekehrten Fall erlebt? Min Ex und ich waren schon bei der Geburt unseres Sohnes nicht mehr zusammen. Ich gebe auch zu, dass ich ihm den Umgang zu Anfang nicht besonders schmackhaft gemacht habe. Das erste Jahr durft er unseren Sohn nur sehen, wenn ich in der Nähe war, sprich im Nachbarzimmer. Im zweiten Jahr für einen Tag alleine. Jetzt darf unser Sohn bei ihm übernachten. Ich kann mir schon denken, dass ihr mich für gemein haltet, aber ich hatte das Vertrauen komplett zu ihm verloren.
Naja, es war halt schon von Anfang an so, dass er nie angerufen hat, um sich nach seinem Sohn zu erkundigen. Und wenn zwischen seinen Besuchstagen vier Wochen liegen, weil es bei ihm nicht anders ginge, dann macht er sich auch keine Gedanken darum. Im Augenblick ist die Regelung so, dass er ihn einmal im Monat für ein ganzes Wochenende hat und dazu noch einen Samstag oder Sonntag. Ich würde gerne, dass er sich mehr um seinen Sohn kümnmert, denn inzwischen freut sich unser Sohn zwar noch, wenn Papa kommt, aber er darf ihn nicht trösten, er will nicht von papa umarmt oder geküsst werden und ähnliches. Ich wollte für unseren Sohn ein normales Verhältnis zu seinem Papa. Ich rede auch nie in seiner Gegenwart schlecht oder streite mich mit ihm, wenn unser Sohn dabei ist. Ich bin immer ganz freundlich und normal.
Kann ich dagegen denn irgendetwas tun? Ich will keine so halbherzigen Sachen. Mein Motto ist: Entweder ganz oder gar nicht!

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.04.2005 20:46
(@weisnich)
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Hallo Britta,
meine Ex ist derzeit, ähnlich, wie Du warst. Und ich finde das nicht prickelnd.

Gut, es ist natürlich auch nicht OK von deinem Ex, sich so wenig um sein Kind zu kümmern.

Aber da sehe ich eine Forderung: All or nothing. Ob das der richtige Weg ist.

Warum versuchst Du nicht einfach, so viele Barrieren wie möglich abzubauen und es Deinem Ex so einfach zu machen wie möglich? Bei uns Vätern gibt es nämlich auch Vätergefühle. Also: nicht Bedingungen stellen, sondern viel geben, etwas warten und wahrscheinlich mehr zurückbekommen als erwartet.

Sprich doch mal mit ihm, ohne Bedingungen zu stellen, sondern unterbreite ihm doch mal echte (gehbare) Wege in Form von Angeboten. Dein Sohn wird es Dir danken.

cu

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2005 21:02
(@taccina)
Registriert

Hallo Britta,

also Dein Ex kümmert sich wenigstens schon mal um das Kind. Das ist fein.
Von sowas träume ich nur, denn mein EX kümmerst sich gar nicht um den Kelinen. Aber ok, das ist ne andere Geschichte.

Hast Du mit Deinem Ex schon mal darüber gesprochen, das Du es lieber sehen würdest wenn sie mehr Kontakt haben?
Wie schätzt Du die Zeit ein, die die Beiden miteinander verbringen? Freut sich der Vater das das Kind zu ihm kommt bzw, das er das Kind zu sich holen kann?

Liebe Grüße
Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2005 21:34
(@britta_t)
Schon was gesagt Registriert

Ich habe meinem Ex gegenüber nie geäußert das er ihn nur ganz oder gar nicht haben kann!
Ich finde es aber auch nicht in Ordnung, das mein Ex seinen Sohn so auf Abstand hält. Jedesmal bin ich diejenige die fragen muss: Wie sieht es denn nächsten Monat aus? Oder hast Du nicht mal Lust ihn und seine Kindergartengruppe zum Schwimmen zu begleiten? Oder Hast Du nicht mal Lust ihn vom Kindergarten abzuholen? An längerfristige Planung, die über 5 Wochen hinausgeht ist seltenst zu denken. Und dabei ist es nicht so, dass er geschäftlich so viel zu tun hätte, das er es nicht schon 3 Monat vorher wüsste, an welchem Tag er Zeit hat oder nicht. Aber anstatt sich mit seinem Sohn zu beschäftigen wird er ja lieber Jugendtrainer und verbringt seine Wochenenden mit fremden Kindern!
Das ist doch auch mal was, oder? 🙁

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.04.2005 21:39
(@taccina)
Registriert

Hallo Britta,

jetzt bin ich zwar immer noch nicht viel schlauer, was meine Fragen betrifft, aber ich versuch trotzdem mal Dir nen Vorschlag zu machen.

Wenn der Vater das nächste mal kommt, bitte ihn (sofern möglich) um ein ruhiges Gespräch.

Versuche ihm zu erklären, das eine Regelmässigkeit für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig wäre. Auch das er sich eventuell öfters um das Kind kümmert. Versuche ihm klar zu machen, das sich sonst kein vernünftiger Bezug zwischen ihm und dem Kind aufbauen kann.
Und dies alles ganz ruhig und ohne Vorwürfe. Eben wie zwei ganz normale erwachsene Menschen etwas klären (sollten) !

Das er lieber mit anderen Kids zusammen ist, leg diesen Gedanken erstmal beiseite.
Da er sich um Euer Kind kümmert, denke ich nicht, das ihm sein Kind egal ist.

Vielleicht meint er ja auch, Dir wäre es nicht recht, wenn er das Kind öfter zu sich nimmt. Kann ja sein, wenn Du vorher nicht gewollt hast, das er das Kind so oft sieht.

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2005 21:57
(@alexa)
Rege dabei Registriert

Hallo Britta
Du hast ja selber geschrieben, das du es ihm am Anfang nicht gerade leicht gemacht hast. Die Regelung, die ihr zur Zeit habt, finde ich für Vater und Kind eigentlich viel zu wenig. Daraus resultiert warscheinlich auch, das der Kleine, sich nicht von Papa trösten läst und der Vater nun auch ein wenig Angst vor solchen Situationen hat.
Du solltest mit dem Vater reden, oder ihm nen Brief schreiben, das du selber merkst, das dieser Umgang zu wenig und zu starr ist.
Biete ihm doch an, seinen Sohn auch spontan anrufen zu können oder mal abzuholen. Und mach es vielleicht deinem Sohn auch schmackhaft, Papa mal öfter anzurufen. Kinder haben ein großes Mitteilungsbedürfnis und ich glaube es würde ihm Spass machen, wenn du ihn ermunterst, Papa anzurufen, wenn er was neues kann oder bekommen hat, oder einfach mal zum gute Nacht Papa sagen.
Vielleicht weckst du auch bei deinem Sohn ein wenig das Interesse am Sport/Fussball und bittest den Papa, den Kleinen doch mal mit zum Training zu nehmen.
Ich glaube du musst dem Vater zeigen, das er für das Kind genauso wichtig ist, wie du als Mutter.Und je lockerer ihr das hinbekommt, desto besser für das Kind.Auch wenn es anfänglich noch ungewohnt ist, den Vater an den meisten Dingen teil haben zu lassen, werdet ihr alle mit der Zeit gut damit umgehen lernen. Ich finde starre Besuchsregelungen immer sehr schade. Denn oft vermissen Kinder ihre Väter doch nicht gerade nach Besuchsplan und andersherum genauso.
Wenn Du dem Papa anbietest ihn vom Kindergarten abzuholen oder die kindergartengruppe zu begleiten, kann ich mir vorstellen, das der Papa das als Bevormundung ansieht oder halt von deinem Wohlwollen abhängig ist. Warum ermunterstdu in solchen Fällen nicht mal deinen Sohnemann. Vielleicht, solltest du ihm mal sagen, Du weisst Du eigentlich das dein Papa zum Beispiel ein ganz toller Schwimmer ist und deine Kameraden im Kindergarten würden staunen. Und dann kannst du ihn ermuntern, wenn er das will Papa selber darum zu bitten. So lernt der Kleine auch, das er Papa fragen kann ob er was mit ihm gemeinsam macht.
Gruß Alexa

Beurteile einen Menschen nie nach seinem Lächeln.... manche Lachen nur um nicht weinen zu müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2005 22:17
(@britta_t)
Schon was gesagt Registriert

Ich werde mich in Zukunft um ein Gespräch mit ihm bemühen, auch wenn es nicht ganz einfach wird. das fehlende Gespräch war einer der Trennungsgründe damals.
Ich denke auch, dass die Besuchsregelungen zu starr sind. Und mein Ex hat auch meine Handynummer unter der ich in der Regel 24 h am Tag zu erreichen bin. Er könnte jederzeit anrufen und fragen, ob er heute oder morgen oder wann auch immer vorbei kommen kann.
Ich frage unseren Sohn jeden abend, mit wem er noch telefonieren möchte. Ich versuche ihn immer zu ermuntern, doch Papa anzurufen und dannach noch Oma und Opa. Aber wenn ich ihn soweit habe seinen Papa anzurufen, dann ist in 80 % der Fälle niemand zu Hause. Der Rückruf von meinem Ex erfolgt dann immer erst wenn unser Sohn schon lange im Bett ist und das ist irgendwie traurig.
Was mich immer am meisten trifft ist, wenn mein Sohn dann traurig wird und sagt: Oh Papa wieder nicht da!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.04.2005 23:11
(@jensb2001)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hey!

Das klingt baer auch ein wenig so als wenn du erwartest das der Vater nur zu Hause sitzt und darauf wartet das sein Sohn evtl anruft..

Weiß der Vater von diesen Anrufen?

Könnte es vielleicht sogar sein das er es als Kontrole empfindet, grad weil du es ihm vorher vielleicht lange "verweigert" hast den Umgang..

Und warum ermunterst du deinen Sohn ständig seinen Vater anzurufen, lass es ihn doch dann tun wenn ihm danach ist .. außerdem umgehst du so schon mal einen Teil von den Anrufen wo dann der Vater nicht da ist .. und hat der Vater nicht auch evtl. ein Handy, auf dem ihr anrufen könnt um "Gute Nacht" zu sagen?

Und auf der anderen Seite sagst du es ist dann traurig das er dann anruft wenn dein sohn im Bett ist, aber er kann wie ja schon gesagtr ja auch nicht nur zu Hause sitzen u warten ob wer anruft, und immerhin meldet er sich dann später.. immerhin!

Dennoch scheinst du irgendwie "mehr" zu erwarten .. und mit dieser Erwartungshaltung könntest du den KV indirekt u ungewollt auch unter Druck setzen ..

Versuche wirklich einmal erst ein gemeinsames Gespräch mit ihm zu führen ... über Umgang, deine und auch seine Vorstellungen und die eures Sohnes.

Gruß
Jens

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2005 23:34
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Britta!

Das du mit ihm reden solltest, das wurde nun schon mehrfach gesagt und geschrieben. Die Notwendigkeit kennst du also!

Ich möchte einfach nur einen Punkt ins Bewußtsein rufen, dass du auch einen großen Teil an dieser Situation beigetragen hast. Deine anfängliche Umgangsverweigerung hat die Gefühlsebene bei beiden etwas ausgekühlt. Deswegen sehe ich dich in der Position, jetzt selbst etwas zu tun. Der Vater wird sicher noch deine alte Einstellung kennen und wird kaum ahnen, dass du jetzt etwas ändern willst. Erkläre ihm das! So werdet ihr einen Weg finden.

das fehlende Gespräch war einer der Trennungsgründe damals.

Schön, dass du diese Einsicht gefunden hast. Dann wirst du jetzt wissen, wie man es nicht tun sollte 😉 Also lerne aus diesen Erfahrungen und nimm die Sache in die Hand!

LG
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

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Geschrieben : 11.04.2005 11:54
(@britta_t)
Schon was gesagt Registriert

Also, ihr stellt das gerade so dar, als hätte ich ihm den Umgang verweigert. Dem war aber nicht so. Er konnte durchaus mit dem Kleinen spazieren gehen oder im Kinderzimmer oder im Wohnzimmer spielen. Ich war dann halt einkaufen oder hab im Nebenzimmer gearbeitet.
Und das war nur im ersten Jahr so. Dann konnte er ihn sunden oder tagsüber abholen.
Aber anstatt seine Zeit mit ihm zu geniessen, erfahre ich dann, das er mit ihm beim Fussball war. Eine Bekannte, dessen Namen er noch nicht einmal wusste hat auf unseren Sohn aufgepasst und er hat Fussball gespielt. Was soll denn das?
Ich verlange auch nicht, dass er zu Hause auf Anrufe wartet, aber er ist nie zu erreichen. Er hat zwei Mal die Woche training, dann ist er mit Freunden unterwegs oder ähnliches.
Und das fehlende Gespräch lag nicht daran, das ich es nicht wollte, sondern das er einfach dicht gemacht hat. Wenn ihm etwas nicht passt oder einfach keine Lust hat darüber zu reden, dann geht er oder sieht fern oder er ignoriert mich.
Ich will nicht behaupten, dass ich gar keine Fehler mache, aber ein vernünftiger Umgang mit diesem Mann wird immer schwerer.

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Themenstarter Geschrieben : 11.04.2005 15:16




 biga
(@biga)
Registriert

Hallo Britta,

ich lese schon eine ganze Weile mit und kann, denke ich, viele Reaktionen hier nachvollziehen.

Ich kann verstehen, dass Du in der ersten Zeit einen langsamen Kontakt zum Gewöhnen wolltest. Euer Kind lebte schließlich ausschließlich bei Dir und war noch sehr klein. Du warst vielleicht ängstlich, ob der Vater das alles kann (bitte haut mich jetzt nicht ihr anderen Männer, ich weiß ihr könnt das alles auch, manche sogar besser), wie sich das alles entwickelt, zumal ihr ja schon getrennt wart und das sicherlich Gründe hat.

Nun ist aber durch dein Verhalten, so gut ich es verstehe, der KOntakt für den Vater nicht einfach gewesen. Je weniger zeit miteinander, desto weniger gegenseitige Gewöhnung.

Das Dein Kind sich nicht trösten läßt von ihm, würde ich gar nicht pberbewerten. Viele kInder in diesem Alter sind auf eine bestimmte Person fixiert. Bei meinem Sohn war es in dem Alter so, dass er am liebsten zu Oma ging...obwohl Mutter und Vater da waren...

Was Du schreibst, vom nicht miteinander reden, kenne ich aus eigener Erfarung. Es ist bitter und es führt vielleicht auch zur Beendigung einer Beziehung.

Wenn Du nun nach allem einen engeren Kontakt zwischen Vater und Kind wünscht, musst Du das deutlich machen. Musst vielleicht auch Deinen Fehler eingestehen, deine Unsicherheit. Wenn der Vater Kontakt möchte, wird er vielleicht auf deine Angebote eingehen. Villeicht könnte aber auch ein Gespräch mit Begleitung z.B. bei einer Erziehungsberatung helfen. Dort ist jemand dabei der das Gespräch moderieren würde. Das könnte euch beiden helfen eindeutig zu machen, was ihr wollt und auch Absprachen schriftlich zu fixieren.

Ich selbst kann deinen Frust über die Gestaltung des Umgangs nur allzugut verstehen. Denn auch das habe ich erfahren, wenn Du magst lies nach unter Umgang: Gestaltung von Umgangszeiten. Vielleicht hilft es Dir, einige Fehler, die ich auch gemacht habe zu vermeiden.

LG und viel Kraft
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 11.04.2005 15:34