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Vollendete Tatsachen

 
(@haektor)
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Hallo zusammen,

ich weiss nicht, ob ich mich hier, verglichen mit dem, was ich bisher gelesen habe, eher mit einem Luxusproblem herumschlage. Aber ich möchte es dennoch loswerden. Dabei bedarf es allerdings ein wenig Vorgeschichte:

Ich habe 2007 meine Frau und meine 3 Kinder verlassen. Etwa 10 Jahre und 2 Kinder zu spät.  Direkt nach der Trennung wurde mir der Umgang mit meinen Kindern verweigert mit der Begründung, sie wollten mich nicht sehen. Hinzu kommt, dass Kind 2 ein relativ problematisches Kind war, sehr aggressiv den Geschwistern und auch den Eltern gegenüber. Wie sich später herrausstellte, war das seine Reaktion auf die Zustände zu Hause.  Die KM jedenfalls war schon vor der Trennung mit den Kindern, insbesondere Kind 2 überfordert. Nach der Trennung eskalierte es so sehr, dass Kind 2 diverse Pflegeeinrichtungen durchlaufen hat, auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie.  Erst eine fitte vom JA beauftragte Erziehungshelferin hat nach und nach die einzelnen Baustellen aufgeräumt. Ich habe regelmäßigen Umgang mit den Kindern, wobei Kind 2 seit zweieinhalb Jahren bei mir lebt. Seine Mutter hat ihn mehr oder weniger rausgeschmissen, auch wenn sie es inzwischen anders darstellt. Das Verhältinis zwischen Kind 2 und seinen Geschwistern hat sich insoweit gebessert, dass es über die Besuchswochenenden ganz gut klappt, bei einem längeren Zeitraum allerdings irgendwann kritisch wird. Zur KM hat Kind 2 kaum noch Kontakt.  Sämtliche Hol- und Bringedienste zu den Besuchswochenenden leiste ich.

Inzwischen ist es so, dass die KM und ich nur noch  per Mail verkehren. Bei einem letzen Versuch von mir, ein gemeinsames Gespräch unter Moderation des JA zu führen, ist sie nicht erschienen, sondern hat stattdessen unsere 12jährige Tochter geschickt. Die KM versucht gar nicht erst, irgendwelche Sachen abzusprechen, sondern stellt einfach nur Forderungen.

Nun kam vor 3 Wochen eine Mail von der KM, in der sie mir vorgab, in welchen Zeiträumen der Ferien ich die beiden anderen Kinder zu nehmen hätte.  Hierbei handelte es sich, nebenbei bemerkt, nicht um einen zusammenhängenden Zeitraum, sondern um 2 Blöcke zu einer und zwei Wochen. Von den 3 von ihr "erwarteten" Wochen hatte ich jedoch nur in einer Woche Urlaub. Zudem habe ein eine psychisch labile neue LG, die ohnehin mit der ganzen Situation mit meiner Ex überfordert ist und dringend selbst ihre Erholungsphasen braucht.  Insofern habe ich der KM mitgeteilt, dass ein Ferienaufenthalt bei mir nicht in Frage kommt, da ich nicht die angedachte Zeit Urlaub habe, die persönlichen Umstände es nicht zulassen und zudem Kind  2 ja auch nicht die Möglichkeit (und auch absolut nicht den Wunsch) hat, seinerseits bei ihr Teile der Ferien zu verbringen.  Darufhin hat die KM Kind 2 angeboten, er könne ja eine Woche mit ihr und den Geschwistern wegfahren, was der aber vorhersehbar abgelehnt hat.

Soviel zur Vorgeschichte. Gestern nun begann ein planmäßiges Besuchswochenende, wobei erstaunlicherweise die KM den Fahrdienst übernommen hat. Wie es sich herausgestellt hat, mit Hintergedanken: Kind 1 und 3 (17 und 12 Jahre alt) wurden an der Straßenecke rausgelassen und tauchten hier mit vollem Gepäck für 2 Wochen auf. Die KM hatte kurz vor ihrer Abfahrt eine Mail geschrieben, mit der Aussage, sie würde ja so hart arbeiten und munmehr mit ihrem neunen LG ihren wohlverdienten Urlaub antreten. Die Kinder wussten nichts davon, dass das nicht abgesprochen war, die Kinder wissen nicht, wo genau sich ihre Mutter aufhält, wann genau sie wiederkommt und wie man sie erreichen kann, und sei es im Notfall. sie hat einfach durch ihr Handeln Tatsachen geschaffen und die Kinder wie Pakete hier abgeliefert.  nicht zum ersten mal...

Was kann ich tun, damit sie so etwas nicht noch einmal macht?  Der zuständige Mensch vom JA sieht keine Handhabe.

Verzweifelte Grüße

Häktor

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 20.08.2011 14:40
(@brille007)
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Moin Haektor,

ein Luxusproblem ist das insofern, als ein 12 und ein 17-jähriges Kind keine Dauerbetreuung durch Dich brauchen und der Aufenthalt bei Dir deshalb nicht erfordert, dass Du Urlaub nimmst, um sie zu betüddeln. Auch in "ganz normalen" Familien gibt es die Diskrepanz, dass erwerbstätige Eltern 4 Wochen Jahresurlaub und Schulkinder 12 Wochen Ferien haben - ohne dass deshalb die Welt untergeht. Eine Wochenkarte für das lokale Freibad löst da schon viele Probleme.

Dass Deine Ex kurzfristig beschliesst, Dir die Kinder für 2 Wochen vor die Tür zu stellen, ist zwar alles andere als planvoll - aber es ist nun mal eben so. Tausende von Vätern in diesem Forum würden sich so etwas wünschen und Purzelbäume schlagen. Vater ist man nicht nur mit wochenlangem Vorlauf. Auch eine "psychisch labile Lebensgefährtin" halte ich nicht für einen Grund, den Umgang auszusetzen; bei 52 Wochen im Jahr und 2 Wochen "Kinder bei Dir" sind die Erholungsphasen ja lange genug.

Der JA-Mensch hat recht: Solche Probleme müssen Eltern untereinander lösen; das JA ist ja keine Kindergartentante, die Eltern sagt, was sie dürfen und was verboten ist.

Mach was draus. Oder wie John Lennon sagte: "Leben ist das, was passiert, während Du ganz andere Pläne hast."

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.08.2011 15:34
(@haektor)
Schon was gesagt Registriert

Morgen, Martin,

ich hatte ja bereits befürchtet, dass sich die Tiefe des Problems so auf Anhieb gar nicht darstellen lässt.  Zur Verdeutlichung: Meine Ex hat Kind 2 ja nicht ohne Grund rausgeschmissen. Als er noch bei ihr war gab es Aufenthalte in Jugendeinrichtungen und auch in mal in der Psychiatrie. Seitdem er bei uns ist, hat er sich zu einem ganz normalen pubertierenden Jungen entwickelt. Allerdings geht ein Zusammensein mit den Geschwistern nicht über einen längeren Zeitraum gut, schon mal gar nicht ohne Aufsicht. Irgendwann brechen dann halt wieder alte Wunden auf, und das möchte ich allen Beteiligten ersparen.

Dazu kommt, die Situatiion doch mal aus der Sicht der anderen Kinder zu sehen: Die KM spielt Ihnen vor, es sei alles mit mir geklärt, und hier erfahren sie, dass dem nicht so ist. Ich muss also den Spagat leisten, den Kindern klar zu machen, dass es nicht an ihnen liegt, warum ich mich so aufrege und meine LG einen Nervenzusammenbruch nebst Heulkrampf bekommt, die Lg beruhigen und irgend eine Lösung finden. Verwandtschaft die einspringen könnte gibt es nicht, und die KM hat auch so ziemlich alle Freunde verprellt, die eventuell noch einspringen könnten. Unser Arbeitgeber ist zwar wirklich spitze, was die Vereinbarkeit von Kindern und Arbeit betrifft, aber alles ist halt auch nicht möglich. Wir sind also nach wie vor ratlos, was wir in der nächsten Woche mit den Kids machen sollen, insbesondere mit meiner Tochter, die nun mal gar nicht mit Kind 2 kann (und umgekehrt).

es geht also wirklich nicht darum, dass ich meine Kinder nicht bei mir haben will, aber ich möchte nicht, dass die Situation hier so wird, wie es damals war, als ich gegangen bin. Ich weiß auch nicht, wie lange meine jetzige Beziehung die Situation noch aushält. Und wenn das in die Brüche geht, stehe ich mit nichts da, was den Kindern auch nichts nützt.

Meine Frage zielte auch eher dahingehend ab, was ich der Verantwortungslosigkeit der KM entgegensetzen kann: Ich kann sie im Notfall nicht erreichen, weiss nicht, wann sie wieder da ist, habe keinerlei Unterlagen (Impfpass o.ä.) hier...

Danke für´s Lesen.

Häktor

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.08.2011 14:53
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Häktor,

und trotzdem bleibt Dir doch derzeit nur die Option, das Beste aus der Situation zu machen.

Im Notfall bekommst Du die erforderliche ärztliche Behandlung auch ohne Vorlage von Impfbuch und Versicherungskarte.
ein anruf beim Arzt der Kinder am Wohnort der KM reicht, bzw. auch ein Telefonat mit der Krankenkasse und ein Fax dazu ebenfalls.

Und Kindern im Alter zwischen 12 und 17 Jahren kann man auch erklären, dass KM eben nicht, wie erklärt, alles optimal vorbereitet hat, sonder das Gegenteil davon.
Aber Du erklärst eben dazu, dass Du und ihr nun das Beste aus der Situation rausholt und auf diese Weise eben doch eine gute Ferienzeit hinbekommen werdet.

Heulkrampf und Nervenzusammenbruch der LG und Aufregen auf Deiner Seite passen da natürlich nicht gut dazu.
Das lässt sich sicherlich auch nicht auf die Schnelle bereinigen.
Aber so ganz grundsätzlich müsst ihr natürlich an der Klärung dieser Konflikte arbeiten. Verdrängen und hoffen reichen dabei natürlich nicht.
Den nach den Ferien ist vor den Ferien.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 15:00
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

Meine Frage zielte auch eher dahingehend ab, was ich der Verantwortungslosigkeit der KM entgegensetzen kann:

die Antwort ist einfach: Verantwortungsvolle Vaterschaft.

Ich kann sie im Notfall nicht erreichen, weiss nicht, wann sie wieder da ist, habe keinerlei Unterlagen (Impfpass o.ä.) hier...

Und? Du bist kein Flaschenkind, das nicht ohne Muddi leben kann - warum solltest Du sie erreichen müssen?

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 15:57