Moin yacc,
als ich deinen Beitrag vom 01.11.2005 las und auch meine Freude über das Erreichte ausdrückte, grummelte mein Magen und böse Gedanken kamen in mir hoch. Ich hielt die Gedanken dir gegenüber zurück, hielt sie für nicht relevant.
Das scheint nun anders zu sein.
Es laufen jetzt zwei Dinge ab:[list=1]
Was kannst du nun tun?
Auf bedingungslose Umsetzung des Urteiles bestehen und ggf. das JA auf Umgang verklagen. Denke immer daran: Es ist das Recht des Kindes und der (Mit-)Sorgerechtsinhaber darf dieses Recht nicht beschneiden.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
So ein S C H E I ß!
Sorry, das musste einmal gesagt werden!
Ich werde mich heute Abend weiter äußern ... dass muss ich erst einmal verdauen!
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo,
der Gerichtsbeschluss ging mir heute schriftlich und beglaubigt zu. Darin ist alles so festgehalten, wie ich es bereits erzählt hatte. Interessant sind aber folgende Absätze:
...
Der Kindesmutter wirg gemäß §§ 1666, 1666 a BGB die Personensorge und die Vermögenssorge für das Kind O..., geboren am ..., entzogen.
Als Vormund wird gemäß § 1667 BGB das Jugendamt T... ausgewählt.
...
Nach den angestellten Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Kindesmutter derzeit nicht in der Lage ist, die Personensorge für O... selbst verantwortlich in ihrem Haushalt auszuüben ... Nach dem Ergebnis der persönlichen Anhörung von O... sowie den Ermittlungen des Jugendamtes kann auch nicht erwartet werden, dass sich hieran in absehbarer Zeit etwas ändert. Die Kindesmutter ist zwar zur Zeit mit dem Aufenthalt im ...-Kinderdorf einverstanden, lehnt aber weiterhin jeglichen Kontakt von O... zur übrigen Familie ab. und hat dem Jugendamt sowie den Betreuenden des ...-Kinderdorfes Gestattung oder Vermittlung von Umgangskontakten jeglicher Art zwischen O... und und den Verwandten, insbesondere ihrer Mutter, strikt untersagt. ...
Im Fall von tatsächlichen Kontakten, insbesondere mit der Großmutter mütterlicherseits, sei sie zu keiner Mitarbeit und Mitwirkung mehr bereit und werde ihrerseits den Kontakt zu O... abbrechen. Vor diesem Hintergrund ist es für die kontinuierliche Förderung und Entwicklung von O... wichtig eine rechtliche Sicherheit zu schaffen; zumal die Ankündigungen der Kindesmutter nach dem von ihr in der persönlichen Anhörungen gewonnenen Eindruck leider ernst zu nehmen sind, wobei der Kindesmutter nochmals dringend ans Herz gelegt wird, den Kontakt zu O... nicht abzubrechen, sondern weiterhin zu pflegen, auch und gerade im falle von Kontakten zwischen O... und der weiteren Familie. Hinzu kommt, dass sich O... selbst klar und unmissverständlich dazu geäussert hat, weiter im ...-inderdorf leben zu wollen, wo sie sich offensichtlich gut eingelebt hat und wohlfühlt., aber auch Kontakten zu den übrigen Familienangehörigen offen gegenüber steht, die im übrigen auch für die gedeihliche Entwicklung förderlich sind. Denn sie hat ein Recht auf ihre familiären Wurzeln und es gehört zur verantwortungsvollen Ausübung des Sorgerechts, den Umgang mit den übrigen Familienangehörigen zu pflegen, zu fordern und zu unterstützen.
Das Gericht ist deshalb gehalten, die zur Abwehr der konkreten und akuten Gefährdung des Kindeswohls gebotenen Maßnahmen zu treffen.
Nach der Lage der Dinge ergibt sich die Notwendigkeit, der Kindesmutter das Sorgerecht insgesamt zu entziehen, da nur so sichergestellt werden kann, dass die gebotenen Massnahmen umfassend getroffen werden können, nicht zuletzt auch etwaige Maßnahmen zur ärztlichen Versorgung oder die Beantragung von Hilfen zur Erziehung, weil auch die finanzielle Grundlage des Kindes gewährleistet sein muss.
...
So wie es mir scheint, ist das Gericht voll auf meiner Seite, aber das JA spielt nun nicht mehr so ganz mit. Mir wurde zumindest ein riesengrosser Maulkorb umgebunden und ich darf allenfalls brieflichen Kontakt haben. In diesen Briefen darf auch nichts stehen, was O... in irgend einer Weise beeinflussen könnte. Im Prinzip darf ich ihr noch nicht mal sagen, dass ich sie lieb habe.
Ok, jetzt hab ich ihr halt doch nen relativ emotions- und inhaltslosen Brief abgeschickt. Irgendwie sehe ich da den Willen des Gerichts nicht umgesetzt. Von meinem Willen will ich erst gar nicht anfangen.
Wäre nett, wenn ihr mir dazu ein paar Meinungen hättet.
Viele Grüsse,
Uli
Moin,
So wie es mir scheint, ist das Gericht voll auf meiner Seite
Oberflächlich betrachtet: Ja.
ABER: Das Gericht ist deshalb gehalten, die zur Abwehr der konkreten und akuten Gefährdung des Kindeswohls gebotenen Maßnahmen zu treffen.
Wenn da JA so richtig mies wird, dann werden die einen Umgangsausschluss beantragen! Diesem wird das Gericht statt geben, weil es dem Kindeswohl entspricht. Ansonsten würde die KM sich ja, wie angedroht, zurück ziehen und das wäre, so das JA, nicht gut fürs Kind. Letztlich wird eine positive Entwicklung des Kindes unter Einbeziehung aller Familienmitglieder für die Kontinuität "Bezugsperson KM" geopfert. Was jetzt Kindeswohl ist, müssen wir nicht diskutieren. Ich habe mal eine sehr nette, nicht tageslichttaugliche, Formulierung bekommen.
Schreib das JA an und fordere den Umgang ein. Nenne drei Termine an WEs, von denen die sich einen aussuchen können. Bau das kontinuierlich aus.
Ich sehe hier mit leisen Sohlen den zweiten Görgülu-Fall nahen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo,
mal ne ganz blöde Frage. Ich hab gestern erfahren, dass Frau X Prozesskostenbeihilfe bekommt und ihr die Reisekosten erstattet wurden. Nun ja, bei mir wächst das Geld auch nicht eben auf den Bäumen und ich frage mich, ob ich nicht auch in den Genuss einer Kostenbeteiligung kommen könnte. So wie's momentan aussieht, wird die Geschichte eh noch teuer genug.
Jetzt schon vielen Dank für eure Antworten und viele Grüsse,
Uli
Moin,
lade dir mal >PKH-Fix< runter. Es könnte auch schon eine Entlastung sein, wenn du Antrag auf Gewährung von PKH auf Ratenbasis stellst.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo, nach einer neunmonatigen Pause will ich mich mal wieder melden. Eure Skepsis war nicht unbegründet. Trotz des Urteils verwehrte mir das JA jeglichen Kontakt zu meiner Tochter, lediglich ein zensierter Briefkontakt war erlaubt. Mitte des Jahres erlaubte das JA auch einen wöchentlichen telefonischen Kontakt von maximal 10 Minuten. Anfangs August war es dann soweit und ich hätte das nicht für möglich gehalten. Es war tatsächlich ein unbegleiteter Besuch bei den Grosseltern und mir erlaubt. Es war ein grandioses Erlebnis und ich hatte den Eindruck, dass sich auch meine Tochter sehr wohl gefühlt hat. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die KM drohte sofort, dass wenn der Besuch weiter fortgesetzt wird, sie aus unserem Leben verschwindet. Die Folgen hätten wir uns dann selbst zuzuschreiben. Das JA hat nicht sofort gekuscht und bestand erst mal darauf, dass der Besuch plangemäss durchgezogen wird. Seither kehrte aber Ruhe ein, d.h. meine Tochter ist für mich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu sprechen. Ich versuche es nun fast ne Woche, sie wenigstens mal kurz ans Telefon zu bekommen - Keine Chance!
Langsam werd ich sauer und denke schon wieder ans Gericht. Da gibt es doch diesen schönen Begriff "Beihilfe zum Kindesentzug". Ich schau mir das jetzt noch ne weitere Woche an und dann knallt's.
Viele Grüsse,
Uli
Hallo,
nach so langer Zeit mal wieder ein Update.
Vor etwa drei Jahren hatte meine Tochter wohl ein paar Problemchen in ihrer Unterbringung in Berlin bekommen - Sagen wir's mal ganz offen, sie wurde regelrecht rausgeschmissen und in einer Notunterkunft untergebracht.
Hier muss ich ausnahmsweise mal das JA sehr loben, denn die bemühten sich wirklich darum einen vernünftigen neuen Heimplatz zu bekommen und das hat auch funktioniert. Berlin war wohl ein "zu heisses Pflaster" und als Alternative bot sich Stuttgart an und dort ist sie auch untergekommen.
Nun ja, das gelbe vom Ei ist diese Unterbringung nun auch nicht - Das ist wirklich fast wie Knast. Aber immerhin war sie nun in meiner Nähe und wir konnten auch spontane Kontakte organisieren.
Vor etwa 6 Monaten hat es dann angefangen, dass sie gegen die Lebensumstände dort rebelliert hat. Das ist teilweise für mich auch verständlich, denn dort wird fast alles verboten, was einer Heranwachsenden eigentlich wichtig ist (kein Fernseher, kein Internet, bedingter Ausgang bis spätestens 22:00 usw.).
Alternativen für eine andersweitige Unterbringung sah/sieht das JA nicht. Okay, die Kleine macht dieses Jahr ihren Realschulabschluss und einen erneuten Schulwechsel wollte man ihr (verständlicherweise) nicht zumuten.
Aber, oh Wunder, man erinnerte plötzlich an den Daddy, der ja ganz in der Nähe wohnt. Von der KM ist nichts zu erwarten und die hat sich wohl nun endgültig in Wien verkrochen und lehnt Kontakte zu ihrer "missratenen" Tochter ab.
Ich will mich nicht beklagen, ganz im Gegenteil, denn das ist Wasser auf meine Mühlen. Die Lösung sieht nun so aus, dass der Hauptwohnsitz meiner Tochter das Heim bleiben wird, sie aber jederzeit zu mir kommen und auch hier übernachten darf. Mein "Arbeitszimmer" hab ich umgemodelt und das ist jetzt ihres. Da hat sie ihr Bett, ihren Schreibtisch, ihren PC, nen eigenen Fernseher und reichlich Musik - Findet sie natürlich toll 😉
Sogar mein Angebot sie etwas in Mathe und Physik zu unterstützen hat sie dankend angenommen und das klappt auch.
Sie möchte sogar dieses Jahr mit mir in nen Kurzurlaub fahren.
Die einzige Auflage ist die, dass ich regelmässig beim JA Bericht erstatten muss und Unregelmässigkeiten sofort zu melden habe.
Okay, es ist nicht einfach mit ner Sechzehnjährigen, aber so hab ich das gewollt :frech2:
Das funktioniert nun schon einige Zeit recht gut und ich bin sehr glücklich über diese Situation. Seither läuft sie auch nicht mehr aus dem Ruder. Auch die unangenehme Geschichte mit dem "Gras" ist seither fast erledigt.
Anscheinend sind Eltern halt doch wichtig, auch wenn's in diesem Fall nur der Vater ist.
Man muss ja auch mal was Positives berichten und das wollte ich euch nicht vorenthalten. Ich frag mich aber dann doch manchmal, warum sowas 16 Jahre dauern muss und der Vater plötzlich wichtig ist, um die Karre wieder aus dem Dreck zu schieben.
Viele Grüsse,
Uli
Ach, Uli :applaus1: :applaus1: :bussie:
das liest sich richtig gut!
Am meisten bei der ganzen Geschichte aber bewundere ich das Kind.
Alles, alles, alles, alles Gute für euch!