moin, zusammen,
mir ist kürzlich (aus leider aktuellem anlass) der begriff 'übergabetagebuch' über den weg gelaufen. dies soll eine art 'nachrichtenbuch/-heft' sein, in den anlässlich eines umganges der abgebende elternteil für den anderen etwas reinschreibt, was er/sie nicht sagen kann oder will bzw. der/die andere alles ignoriert.
wenn ich den fall, von dem ich (in einem anderen forum) gelesen habe, richtig verstehe, hat das familiengericht das buch angeordnet, weil KM und KV nicht mehr miteinander reden konnten/wollten.
weder mein JA noch mein RA haben davon bislang gehört.
hat jemand von euch so was schon mal gesehen oder benutzt es sogar? wie sieht so ein 'übergabetagebuch' aus? was gehört da rein??
muss das angeordnet werden, oder kann ich mir sowas auch selbst 'basteln'?
danke für eure erleuchtungen!
gruss
ulli
ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)
Hallo Ulli,
meinem Mann und seiner Exfrau wurde bei der Erziehungsberatungsstelle geraten, so ein Übergabebuch anzuschaffen.
Die Idee an sich ist ja gar nicht schlecht, wenn die Eltern Probleme haben, sachlich zu kommunizieren. Es ist eine Möglichkeit, Informationen an den anderen Elternteil zu geben.
Wir haben auch eine Kladde dafür angeschafft. Diese haben wir allerdings nie wieder gesehen.
Liebe Grüße
Andrea
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Dalai Lama
Hallo ulliberne,
ich kenne solche Bücher aus dem Bereich Kindertageseinerichtung. Kinder mit Behidnerungen werden oft per Taxi gebracht, so dass man ncit ständig KOntakt mit den Eltern hat.
Da wird dann in das Buch geschrieben, wenn es etwas besobnderes gibt, Bitten um Termine, schönes das am Tag passiert ist, Krämpfe etc...
Pflicht ist halt, dass jeder reinschaut, wenn das Kind kommt.
Ich denke, in Bezug auf Trennung, Scheidung, Eltern kann das was bringen, wenn man sichnicht sieht oder nicht miteinander sprechen kann. Nur wenn man nciht miteinander spricht, weiß ich nicht ob dieses Buch wirklich helfen kann. Andrea hat es ja auch nicht wieder gesehen.
In der Gestaltung des Buches denke ich, bist du relativ frei. Ich würde Datum eintragen und vielleicht immer dann wann was wichtiges war, wie Krankheit, Schulnoten o.ä.
Vielleicht bringt es auch was, wenn man sich einigt, das jeweils als gelesen iunterschreiben zu lassen.
LG
Biga
Na toll,
und das alles zum Wohle des Kindes.
Versteh da einer die Welt wenn Tochter oder Sohn irgendwann erfahren wie die Eltern miteinander kommuniziert haben :knockout:
Was ist das für eine Materiale Welt, wo es um Uns Menschen geht.
*blödguck* :mad2:
Andererseits *ja* eine Notlösung in der Not.
Notebook währe zu teuer :crash:
[Editiert am 22/09/2004 von joysilence]
Hallo,
ich praktiziere das schon seit mehreren Jahren und finde es sehr gut. Wenn meine Ex und ich zusammen kommen, auch unter Mediation, fallen wir sehr rasch in kontraproduktive Kommunikationsmuster (Ausdruck vom JuAmt) zurück.
Der Vorschlag kam vom Sachverständigen. Er führte es so ein, dass die Km wissen wollte, was Knuddel bei mir isst, ob er geschlafen hat, was ich mit ihm machte usw.
Bereits nach einigen Monaten habe ich den Inhalt darauf beschränkt, dass alles o.k. ist und wann ich ihn das nächste mal hole. Knuddel kennt das Buch und er bat auch schon selbst, dass ich etwas für ihn reinschreibe, da es Mama vergisst (er wollte das nächste mal ein besonderes Spiel mitnehmen).
Ich finde das Ding sehr gut und es hat sich bei mir bewährt.
Leider schreibt die KM nicht immer die Sachen rein, die notwendig sind, insbesondere, wieviel Tabletten Knuddel mal wieder nehmen muss. Das sagt sie dann bei der Übergabe in einem befehlshaberischen Ton, und da wendet sich Knuddel sofort ab und spürt die Spannungen zwischen seinen Eltern.
Das "Umgangsbuch" (so heißt es bei uns) hilft aber, die Kommunikation bei der Übergabe weitgehenst zu minimieren und nur einen schönen Tag zu wünschen.
Gruß´
Kleinegon
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
Ergänzung:
Auch hat die Ex im Umgangsheft mal ihre Meinung geäußert, z.B., dass ich doch das salomonische Urteil lesen solle und auf mein Kind verzichten müßte. Da das jetzt schriftlich vorlag konnte ich es auch vor Gericht vortragen -- ein Leugnen war nicht mehr notwendig.
Zum anderen haben wir ein Buch, aus dem die Umgangstage schön nachzuvollziehen sind. Streitereien oder ein eigenes Tagenbuch bzgl. den Umgangstagen entfällt.
Und so findet auf jeden Fall eine Kommunikation statt, auch wenn es nur auf niedrigem Level ist. Zusatz: heute gabe die Klassenlehrerin eine Internetadresse vom Kultusministerium bekannt und meine Ex schrieb sie ab. Ist sie also am Netz und wir könnten uns darüber unterhalten ???
Gruß
Kleinegon
[Editiert am 22/9/2005 von kleinegon]
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
moin, zusammen,
erstmal vielen dank für eure inputs - jetzt sehe ich etwas klarer! aber abscheinend funktioniert so ein 'tagebuch' nur, wenn beide ET zumindest reinschauen und sich das, was geschrieben wurde, auch 'zu herzen nehmen'. das setzt natürlich ein gewisses mass an kommunikationsbereitschaft voraus (wenn auch auf sehr niedrigem niveau, wie kleinegon richtig schrieb).
und das fehlt halt in meinem fall 🙁 ; was ich sage/schreibe, wird ignoriert (mit einer schon fast 'bewundernswerten' konsequenz!); was 'sie' sagt/schreibt/tut ist immer das enzig richtige und wer es wagt, eine eigene meinung zu äussern, die nicht deckungsgleich mit 'ihrer' ist (und sei es nur als 'alternativ-vorschlag' oder 'anfrage' vorgetragen), der will der KM was 'böses' - mit den entspr. reaktionen (tel.-abbruch, brief halb- oder ungelesen vor die füsse werfen etc.pp.).
naja, meine frage an euch war halt ein versuch, noch eine weitere kommunkationsmöglichkeit zu finden/ins spiel zu bringen.
wichtig ist und bleibt mir nur, die kinder da raus zu halten, aber das versteht 'sie' nicht, wie das jüngste beispiel aus den letzten tagen zeigt (KM verabredete sich mit der grossen (10) kurzfristig ohne mein wissen für eine zeit, in der ich auf arbeit bin und die grosse sport hat, liess diese(!) dann mich vor vollendete tatsachen stellen und schaltete das handy ab, damit ich sie nicht mehr kontaktieren konnte). wenn das so weitergeht, werde ich wohl doch das JA um ein gespräch bitten....
gruss und allen einen schönen/erfolgreichen/genesungsreichen (an uli's frau!!!) tag!
ulli
p.s.: zur erläuterung: kinder leben bei mir = KM ist umgangselternteil
ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)
Hallo Ulliberne,
ich kann das grad gut verstehen was du schreibst. Ich bin zwar die betreuende, aber bei uns ist es halt auch so, dass eine Kommunikation nicht geht und Besuche vom Vater gar nicht bzw. ganz spontan gemacht werden bzw. er ruft einfach irgendwann an oder smst dem Kind (10 fast 11) und wir sollen dann alles schmeißen bzw. muss das Kind alles alleine klären.
Da kein regelmäßiger Umgang stattfindet, würde so ein Buch gar nichts nutzen...
Wenn es aber die Chance geben würde, dass deine Ex was liest, würde ich es zumindest versuchen...aufs Amt reagiert sie wahrscheinlich coh "allergischer".
LG
Biga
moin, kleinegon,
Ist sie also am Netz und wir könnten uns darüber unterhalten ???
also in meiner situation weiss ich, dass 'sie' am netz ist (auch wenn sie ihr ebay-passwort öfters vergisst und andere für sich bieten lässt :knockout: ). aber ob wir uns per email unterhalten könnten, wage ich stark zu bezweifeln, allein schon deswegen, weil sie ihre adresse nicht rausrücken würde (wir, sowohl kinder als auch ich, haben nach inzwischen 2,5 jahren weiterhin noch nicht einmal ihre festnetznr.! will ihr LG angebl. nicht :puzz: ).
gruss
ulli
p.s.: den ausdruck 'kontraproduktive Kommunikationsmuster' find' ich klasse! der trifft's gut!!
[Editiert am 23/9/2005 von ulliberne]
ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
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(fritz grasshoff)
moin, biga,
der umgang findet ziemlich regelmässig statt (fast jedes WE, sa oder so, ca. 3 - 5 std.; ankündigung per sms 3 tage vorher; wenn bis dahin aber schon ein geburtstags-besuch o.ä. verabredet wurde (mit info-sms an ihr ausgeschaltetes handy), 'verwehre ich ihr das umgangsrecht').
Wenn es aber die Chance geben würde, dass deine Ex was liest, würde ich es zumindest versuchen...aufs Amt reagiert sie wahrscheinlich coh "allergischer".
ad 1: lesen ja, aber dann ignorieren und als 'zatterkram', 'blabla' bezeichnen.
ad 2: ganz sicher 🙂 , zum bislang einzigen JA-gespräch vor der verhandlung über ABR kam sie erst garnicht.
gruss
ulli
ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)