Hallo Ihr lieben,
nach langer Zeit melde ich mich jetzt wieder zu Wort. Folgende derzeitige Situation bei mir:
Seit Dezember 2020 ohne Streit geschieden (Trennung war 2018), wir haben eine gemeinsame 7 jährige Tochter (2. Klasse), wir leben alle 3 im gleichen Ort (700m Distanz). Wir haben in einer notariellen Scheidungsfolgevereinbarung vereinbart, dass wir von einem unechten Wechselmodell in ein echtes Wechselmodell im Jahr 2023 gehen. Jedes Jahr kommt eine zusätzliche Übernachtung bei Papa dazu. In 2021 hatte ich einen Betreuungsanteil von ~45%.
Das Modell funktioniert sehr gut und wir können uns als Eltern aufeinander verlassen. Nun hat mir meine Ex-Frau offeriert, dass sie zu Ihrem neuen Freund 50km entfernt ziehen will (anderes Bundesland). Sie kennen sich seit ca. 10 Monaten. Er hat vor kurzem ein Haus gebaut und Ihr angeboten dort einzuziehen zu können.
Seit der Trennung 2018 war sie nicht Willens, Ihre derzeitige Wohnsituation zu verändern (sie wohnt noch im ehemals gemeinsamen Mietshaus). Eine Verkleinerung hätte finanziell durchaus Sinn gemacht, da der Nacheheliche Unterhalt Ende 2022 ausläuft und Sie sich ohne meinen Beitrag die Miete nicht leisten könnte.
Argumentation Ihrer Seite war immer, dass es das Zuhause unserer Tochter ist und Sie sich hier wohlfühlt.
Unsere Tochter würde gerne mehr Zeit mit mir verbringen, dass teilt Sie mir regelmäßig mit. Sie will gerne die Betreuung halb/halb haben. Sie fühlt sich bei mir wohl, hat ein eigenes Zimmer und Ihre Freunde wohnen in der näheren Umgebung. Ich kümmere mich um Ihre Hobbys und engagiere mich in der Schule als Elternsprecher Ihrer Klasse.
Die berufliche Situation bei der Mutter wird sich vorerst nicht ändern, sie will weiterhin hier im aktuellen Nachbarort arbeiten und 4xWoche jeden Tag 100km pendeln.
Ich kenne die Situation am gewünschten Umzugsort nicht. Sie schrieb, dass sie gerne eine Lösungsvorschlag von mir haben will, wie wir die Betreuung zukünftig gestalten wollen…
Ich fühle mich ziemlich vor den Kopf gestoßen und weiß nicht wie ich darauf reagieren soll?
Sie will auch unsere Tochter in die Entscheidung nicht mit einbeziehen, was ich als sehr fatal erachte…
Was ist eure Meinung dazu? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und wie habt ihr eine Lösung gefunden?
Vielen Dank für euer Feedback und viele Grüße - bleibt gesund
pabloc
Servus pabloc!
Sie schrieb, dass sie gerne eine Lösungsvorschlag von mir haben will, wie wir die Betreuung zukünftig gestalten wollen…
Wie sieht denn der Vorschlag von KM aus? Ich meine, sie ist diejenige, welche Änderungen herbeiführt, ergo sollte sie sich auch proaktiv Gedanken machen, wie sie eure getroffenen Vereinbarung umzusetzen gedenkt.
Meine Meinung:
Solange KM am alten Arbeitsplatz ist, könntet ihr ohne Weiteres ein WM z.B. im wöchentlichen Wechsel gestalten. Mit Übertritt und dergl. ab der 5. Klasse werden die Karten eh´ neu gemischt.
Könntest Du eine hälftige Betreuung vollumfänglich leisten?
Im jetzigen Alter sollten m.E. die Bedürfnisse und Wünsche Eurer Tochter nicht vernachlässigt oder ignoriert werden; insbesondere ihre sozialen Kontakte und Wahrnehmung/Pflege dieser...
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
@Marco: wie soll das funktionieren? Dann müsste das Kind ja ständig die 100km mit pendeln.
Ich würde ihr vorschlagen, Kind zieht zu dir, an 3 Wochenenden nimmt sie es Freitagabend mit und bringt es Montag früh zur Schule. Und natürlich muss man mit einer Zweitklässlerin darüber reden, wenn sich ihr Leben so verändert und auch ihre Meinung dazu hören.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
@Marco: wie soll das funktionieren? Dann müsste das Kind ja ständig die 100km mit pendeln.
Ist sicherlich nicht der Königsweg (natürlich wäre eine Schule vor Ort oder geringere Distanzen bequemer), aber damit wäre doch auch eine Betreuung durch KM und KV möglich.
Wenn die Fahrerei tatsächlich zu viel fürs Kind werden sollte (meiner hat im Auto oft gedöst/geschlafen :wink:), müssten andere Lösungen her, z.B. der Vorschlag von LBM.
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo und vielen Dank für euer Feedback,
hier mal meine Antworten, ich würde gerne die Zitat-Funktion nutzen, leider funktioniert es bei mir nicht.
@Marco:
Wie sieht denn der Vorschlag von KM aus? Ich meine, sie ist diejenige, welche Änderungen herbeiführt, ergo sollte sie sich auch proaktiv Gedanken machen, wie sie eure getroffenen Vereinbarung umzusetzen gedenkt.
-> Sie hat keinen Vorschlag, ich soll einen ausarbeiten... Kenne aber die Umstände an Ihrem neuen Wohnort nicht...
Könntest Du eine hälftige Betreuung vollumfänglich leisten?
-> Na klar, sonst hätte ich das ab 2023 nicht notariell festlegen lassen, ich kann das auch gerne früher umsetzen. Meine Arbeit kann ich zu 100% aus dem Home-Office machen. Zudem habe ich einen sehr familienfreundlichen Arbeitgeber. Notfalls könnte ich auch auf 80% Arbeitszeit gehen.
@lausebackesmama
Ich würde ihr vorschlagen, Kind zieht zu dir, an 3 Wochenenden nimmt sie es Freitagabend mit und bringt es Montag früh zur Schule. Und natürlich muss man mit einer Zweitklässlerin darüber reden, wenn sich ihr Leben so verändert und auch ihre Meinung dazu hören.
-> Sehe ich genau so und dein Vorschlag hört sich durchaus valide an. Ich verstehe nur nicht, wieso Ihre Mutter sie nicht in die Entscheidung mit einbinden will... - ich schätze mal, dass Sie mit dem Feedback nicht konfrontiert werden will
Da sich mit der 5. Klasse sowieso ein Schulwechsel anbahnen würde, wäre die Möglichkeit gegeben, dass sich die Mutter in Ihrer neuen Heimat einlebt und sich die Beziehung zu Ihrem neuen Partner festigt. Wie Marco schon sagt, würden die Karten mit der 5. Klasse neu gemischt werden.
Unter der Woche nach der Arbeit könnte die Mutter gerne auch Zeit mit Ihr verbringen, übernachten würde Sie bei mir.
Was meint Ihr oder habe ich etwas vergessen...
Ich will ungern, das JA oder Gericht einbinden. Aber falls doch notwendig, was meint Ihr welche Chancen ich hätte?
Ps.: Ist das normal, dass bei manchen Browsern die Buttons im Forum nicht funktionieren?
LG und danke für eure Meinungen
pabloc
Ps.: Ist das normal, dass bei manchen Browsern die Buttons im Forum nicht funktionieren?
Liegt wohl an Edge bzw. Java-Script, Lösungsvorschlag guggst Du >>hier<<
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Servus pabloc!
Ich will ungern, das JA oder Gericht einbinden. Aber falls doch notwendig, was meint Ihr welche Chancen ich hätte?
Die Chancen sind schwer einzuschätzen; der Vorschlag per se und das zu erhaltende soziale Umfeld könnte allerdings erst mal für einen Verbleib bei Dir sprechen.
Du wirst sicherlich mehr wissen, nachdem Du diesen (oder auch anderen) Vorschlag KM unterbreitest; bis dato schien alles einvernehmlich und friedlich zu verlaufen.
Und ich bleibe dabei: KM bringt den Ball ins Rollen, ergo sollte sie auch ihre Vorstellungen/Vorschläge auf den Tisch legen; es gibt eine Vereinbarung, an welche Ihr beide Euch so gut es geht halten wollt.
By the way: wie habt ihr den KU bisher geregelt bzw. könnte der Wegfall des KU (z.B. bei Dir, wenn KM nicht leisten kann .. oder umgekehrt) ein Entscheidungskriterium werden?
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Hi,
Und ich bleibe dabei: KM bringt den Ball ins Rollen, ergo sollte sie auch ihre Vorstellungen/Vorschläge auf den Tisch legen; es gibt eine Vereinbarung, an welche Ihr beide Euch so gut es geht halten wollt.
Sehe ich und mittlerweile auch mein Anwalt so...
By the way: wie habt ihr den KU bisher geregelt bzw. könnte der Wegfall des KU (z.B. bei Dir, wenn KM nicht leisten kann .. oder umgekehrt) ein Entscheidungskriterium werden?
Ich zahle KU 4. DT, ich könnte auf einen KU verzichten, würde mir aber wünschen, dass die Schulbetreuung und Hobby-Kosten geteilt würden... Das läuft auch jetzt schon so. Ich zahle hälftig.
Grüße pabloc
Ich hab da so meine Befürchtungen in welche Richtung die Reise geht, wenn die Mutter kommuniziert bekommt, dass ihr Kindergeld und Unterhalt wegfallen. Dann wirst du schnell darauf verwiesen, dass ihr noch kein Wechselmodell habt. Ich vermute mal, dass im Kopf der Mutter folgende Idee geistert: Kind lebt ja eh schon bei ihr, also wird Schule gewechselt und du holst dann das Kind zum Umgang ab. Sicherlich meint sie nicht dass sie demnächst der Umgangselternteil ist.
Ich würde die Idee verfolgen, dass ihr wochenweise wechselt und sie halt das Kind zur Schule bringt. Ist zwar erstmal scheiße für das Kind, aber auf Dauer bleiben ihr beide Eltern erhalten. Nach Eintritt in die 5te Klasse wird sie sich sicher für einen Wohnort entscheiden.
Servus!
Ich würde die Idee verfolgen, dass ihr wochenweise wechselt und sie halt das Kind zur Schule bringt. Ist zwar erstmal scheiße für das Kind, aber auf Dauer bleiben ihr beide Eltern erhalten.
...und das WM wird gelebt und womöglich etabliert/zementiert; könnte später in Hinblick auf "Kontinuität" bei weiteren Umgangsvereinbarungen von Bedeutung sein. 😉
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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