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Wie soll/wird das weitergehen?

 
(@peter68)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo zusammen,

einige von Euch kennen ja meine Geschichte. Nun ist es mittlerweile so, dass  die Kinder zu meiner Exfrau gezogen sind (einfache Entfernung 300 km). Die Sommerferien sind nun fast vorbei. Die ersten drei Wochen waren die beiden bei mir. die zweite Ferienhälfte sind die beiden bei meiner Exfrau. Letzte Woche Donnerstag rief mich meine Exfrau an und sagte ich könne die Kinder noch zusätzlich von Freitag bis Montag abend haben. Also ich sofort für Montag Urlaub genommen, am Freitag ins Auto und die Kinder geholt und gestern abend wieder zur Mutter gebracht (auf der Hälfte der Strecke getroffen). Soweit alles gut, war ein tolles Wochenende und alle haben es sehr genossen.

Ich habe allerdings das Gefühl das die Große (10 Jahre) nun realisiert was dieser Umzug bedeutet. Gestern Nachmittag fing sie an zu weinen und sagte sie wäre gern noch ein paar Tage länger bei mir. Ich hab sie versucht zu trösten und ihr den Plan mit den Umgangswochenenden für den Rest des Jahres gezeigt, da ging es dann wieder etwas besser.

Was kann ich tun um weiterhin ein enges Verhältnis zu meinen Kindern zu behalten?
Wie kann ich den Kindern die Angst nehmen etwas zu verlieren?
Wie kann ich den Kindern zeigen das ich immer für sie da sein werde?
Ist es überhaupt richtig, alles stehen und liegen zu lassen, Termine und Verabredungen abzusagen wenn ich die Kinder außer der Reihe holen kann, oder soll ich auch mal sagen "es geht nicht" (wiederstrebt mit total) um nicht zum Spielball meiner Exfrau zu werden?
Ist es überhaupt möglich über Jahre einen Vater / Kind Kontakt zu behalten wenn man nur die Besuchswochenenden und die hälftigen Ferien zur Verfügung hat?
Kann man sich an so einen 2wöchigen Wechsel jemals gewöhnen? (Ich ertappe mich dabei wie ich die Tage zähle bis ich die beiden wiedersehe.)

Vielleicht kann mir ja der eine oder die andere von Euch aus seinen Erfahrungen raten oder erzählen wie man(n) mit so einem Mist klarkommt.

Grüße
Peter

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 16.08.2011 10:21
(@nadda)
Registriert

Hallo Peter,

habe lange darüber nachgedacht was ich dir jetzt in dieser Situation raten kann. Es ist natürlich total schwierig damit  erst einmal umgehen zu lernen und ich fürchte es gibt keine allgemeingültigen "Tipps".

Ich habe allerdings das Gefühl das die Große (10 Jahre) nun realisiert was dieser Umzug bedeutet. Gestern Nachmittag fing sie an zu weinen und sagte sie wäre gern noch ein paar Tage länger bei mir. Ich hab sie versucht zu trösten und ihr den Plan mit den Umgangswochenenden für den Rest des Jahres gezeigt, da ging es dann wieder etwas besser.

Gerade in dem Alter kann ich mir die Trennung mit dazugehörigem Umzug als sehr schwer vorstellen für deine Tochter. Helfen kannst du ihr mit Sicherheit, das hast du ja mit dem Plan schon getan. Ein Kalender in dem sie sich eintragen kann wann sie immer bei Papa ist, könnte für sie z.B. eine Hilfe sein. Kinder tun sich leichter etwas zu kapieren wenn sie es sehen - wie wir ja auch oft. Vielleicht findest du einen Schülerkalender in dem du bunt die Papazeit eintragen kannst? Oder einen kleinen Wandkalender mit dem ganzen Schuljahr drauf? Es gibt im Schreibwarenladen jedenfalls total schöne Schülerkalender auch für diese Altersgruppe, guck dich mal um.

Was kann ich tun um weiterhin ein enges Verhältnis zu meinen Kindern zu behalten?

Zeig ihnen das du für sie da bist. Gestalte die Umgangszeit so, dass jeder auch mal Zeit hat mit dir alleine  zu reden, sich wichtig zu fühlen. Vielleicht könnt ihr auch zwischen den Umgangskontakten kleine Kontaktmöglichkeiten finden. Mal eine Postkarte, eine SMS, eine Mail. Das ist sehr von den Personen abhängig. Überleg dir etwas auszuprobieren, teste es einmal und warte ab wie die Reaktion ist. Schwierig wäre es wenn die Kinder das Gefühl hätten der Papa drängt ihnen etwas auf, da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Als positiv empfinde ich es persönlich wenn die Kinder den Kontakt haben können ohne das die Mutter mit drin hängt. Ich als Mutter möchte meinen Ex möglichst wenig sprechen und möchte ihn deshalb auch ungern hier ständig am anrufen haben.

Auch mit dem "Angst nehmen" und dem "immer für sie da sein" ist das so eine Sache. Wenn die Kinder eine gute Beziehung zu dir haben und du einfach eine Art "Fels in der Brandung" bist dann klappt das von alleine. Wichtig ist, so schwer es auch manchmal fällt, den Kindern gegenüber immer auszudrücken das du deine Ex als ihre Mutter respektierst und schätzt. Fair sein ist denke ich der Schlüssel zu vielem. Die Kinder sollten in dir einen Mann erleben der sie als Kinder in den Mittelpunkt stellt und der seine eigenen Gefühle in Bezug auf die Ex hier rausnimmt. Es ist für die Kinder sonst schrecklich schwierig dich als Vater zu lieben und zu respektieren wenn du ihrer Mutter gegenüber negativ bist.
Wichtig ist aber auch, dass du deine Erziehungsprinzipien jetzt nicht über den Haufen schmeißt nur weil du ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber hast. Deine Kinder brauchen ihre sicheren Regeln weiterhin.

Ist es überhaupt richtig, alles stehen und liegen zu lassen, Termine und Verabredungen abzusagen wenn ich die Kinder außer der Reihe holen kann, oder soll ich auch mal sagen "es geht nicht" (wiederstrebt mit total) um nicht zum Spielball meiner Exfrau zu werden?

Prinzipiell finde ich es richtig alles stehen und liegen zu lassen für die Kinder. Aber ich finde es genauso wichtig im Fall der Fälle auch einmal nein zu sagen wenn es nicht geht. Du musst da ein Gleichgewicht finden, der normale Umgang muss immer sein, den würde ich nicht verlegen und auch nicht ohne gute Gründe verlegen lassen. Zusätzliches würde ich immer möglich machen wenn es möglich ist. Es ist auch eine Chance für euch als Eltern euch zu beweisen, dass ihr im Fall der Fälle an einem Strang zieht, und das ist auch gut für eure Kinder.

Ob es wirklich möglich ist über Jahre Vater zu bleiben, nun das hängt von so vielen Dingen ab. Ich bin überzeugt davon das es geht wenn alle sich zusammenreißen. Es wird unendlich schwer wenn einer anfängt zu blockieren.
Aber ich erlebe bei meinen Jungs, auch 4 Jahre nach der Trennung und in einer echt unguten Ausgangsposition, das sie ihren Vater immer noch lieben.

Meine Kinder waren nie von mir getrennt, ich weis nicht wie es wäre. Aber du musst lernen damit umzugehen damit du ein gutes Leben führen kannst. Nur wenn du ausgeglichen bist und des dir gut geht bist du auch ein guter Vater.

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 11:59
(@peter68)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo nadda,

vielen vielen Dank für Deine Antwort.
Die Idee mit den Schülerkalendern find ich super, werde ich auch umgehend in die Tat umsetzen.

Mittlerweile klappt es mit der KM relativ gut. Am Wochenende wurde die kleine Tochter eingeschult. Wir waren zusammen (Ex, ihr neuer LG ich und ein wenig Familie) zur Einschulungsfeier und hinterher in einem Restaurant essen. Alles war soweit "harmonisch" und die Kinder haben sich sehr wohl gefühlt. Anschließend hab ich die beiden mit zu mir nach Haus genommen, wo dann noch mit meiner Familie gegrillt wurde. Sonntag dann zurück gebracht und auf halber Strecke, wie verabredet; mit Ex getroffen.

Zur Zeit telefoniere ich fast täglich mit meinen Kindern und sie möchten das auch so. Meine Ex hat auch nichts dagegen.

Was mir nur wirklich zu schaffen macht, sind die zwei Wochen zwischen den Besuchswochenenden. IAm Besuchswochenende nehme ich mir komplett Zeit für die beiden, auch meine neue Lebensgefährtin spielt an den Wochenenden nur eine untergeordnete Rolle (Freitags hole ich die Kinder und frühestens Samstag Nachmittag kommt dann evtl meine LG an diesem Wochenende!).
Ich bin auch immer für die Kinder erreichbar, stehe auch in Kontakt mit den Lehrern (mit Wissen und Billigung meiner EX), aber ich habe immer das Gefühl ein Vater zweiter Klasse zu sein.
Und ich werde auch weiterhin alles stehen und liegen lassen wenn es nur die Möglichkeit gibt mit den Kindern Zeit zu verbringen!

Viele Grüße
Peter

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.08.2011 15:59
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

IAm Besuchswochenende nehme ich mir komplett Zeit für die beiden, auch meine neue Lebensgefährtin spielt an den Wochenenden nur eine untergeordnete Rolle (Freitags hole ich die Kinder und frühestens Samstag Nachmittag kommt dann evtl meine LG an diesem Wochenende!).
Ich bin auch immer für die Kinder erreichbar, stehe auch in Kontakt mit den Lehrern (mit Wissen und Billigung meiner EX), aber ich habe immer das Gefühl ein Vater zweiter Klasse zu sein.

Ein "zweiter Klasse" Vater bist Du sicherlich nicht.
Dazu bist Du zu aktiv und dazu lässt Dir KM auch genug Möglichkeiten.

Die Dinge werden sich entwickeln und ich denke Du solltest auch lernen, die Gegebenheiten wie sie nun einmal sind zu akzeptieren.
Momentan machst du das Beste daraus und bist deshalb mehr ein "erstklassiger" Vater.

Und kommt der neue LG Deiner Ex auch nur die halbe Woche ins Haus  😉

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 16:09
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Peter,

finde Deine Einstellung gut und sehe bei Euch jetzt auch nicht so die Hindernisse (ausser der Entfernung). Vielleicht bietet sich ja auch für Dich der Umzug in die Nähe der Kinder (doch lass mich raten, Exilein ist in die strukturschwache Heimat gezogen?;)

Wenn ihr so ein gutes Verhältnis pflegt ist das gut und richtig für die Kinder. Sie merken, dass sich Mama und Papa noch respektvoll begegnen können. Das baut auch Ängste ab.

Deine Kinder sind ja schon größer und können selbst telefonieren. Wenn es Deine Ex nicht stört okay. Denk halt daran, über welchen Anschluss Du den Kontakt führst. Ich kann Nadda nur zustimmen - man hat keine Lust den Ex-Partner regelmäßig in der Wohnung zu haben. Auch nicht durch Klingelei des Festnetztelefons. Aber hier gibt es ja heute viele Möglichkeiten.

Und denk auch die Bedürfnisse Deiner LG. Finds super, dass Du soviel machst mit Deinen Kids- aber versuch sie doch auch mit einzubeziehen. Nicht das sie sich nachher zurückgesetzt fühlt (was sicher nie ganz ausgeschlossen ist, an Umgangswochenenden). Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 16:13