Wo bin ich zu Hause...
 
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Wo bin ich zu Hause?

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(@leahspapa)
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Hallo,
mein Name ist Franky und ich bin Vater einer 8 Jahre alten Tochter (Rest gelöscht).
Meine Frau und ich sind nun 7 Monaten getrennt. Meine Frau und ich haben uns darauf geeinigt es mit dem Wechselmodell zu versuchen. Das scheint aber schwieriger zu sein als gedacht.
Wir praktizieren das Modell nun seit 5 Monaten immer im 7 Tage Wechselmodus, immer von Sonntag abend zu Sonntag abend. Es hat sowohl für mich als auch für meine Frau Vorteile und ist eigentlich von uns beiden gewollt. Leider macht unsere Tochter noch nicht so richtig mit.

Spätestens am dritten Tag wenn sie bei mir ist sagt sie sie will "nach Hause". Immer fehlt ihr was und sie bekommt dann Wutanfälle. Heute Morgen war es ein bestimmter Pulli den sie anziehen wollte, der aber bei ihrer Mutter ist. Sie will immer die Bücher lesen die sie gerade nicht dabei hat oder mit Dingen spielen die bei ihrer Mutter sind.

Sie möchte auch nicht von mir morgens zur Schule gefahren werden sondern mit ihrer Besten Freundin die bei der Mutter in der Nachbarschaft  wohnt zur Schule laufen. Ich wohne einige Kilometer von der Schule und meinem alten Wohnort entfernt. Tochter möchte, dass ich sie morgens zur Mutter fahre damit sie von dort aus mit der Freundin zur Schule laufen kann.

Probleme gibt es auch mit den Schulsachen. Sie hat 3 verschiede Deutschbücher. Ein Lesebuch, ein Gramatikbuch und noch ein Arbeitsbuch wo sie Dinge ausfüllen können. Auch in Mathe gibt es zwei Bücher. Dann noch Turnbeutel und Sachen für den Malunterricht. Ich komme mir beim abholen am Sonntag immer vor wie ein Umzugsunternehmer. Die Schule hatte schon einen Brief geschrieben weil unsere Tochter das Lesebuch nicht dabei hatte. Sie braucht es nur alle paar Wochen mal trotzdem muss es am Sonntag mit zu mir denn die Lehrerin könnte ja am Dienstag sagen, dass man es Donnerstag braucht.
Manchmal brauen meine Frau und ich das Nachbarskind als Boten.  Wenn z.B. satt Sportunterricht in dieser Woche doch Schwimmunterricht stattfindet aber bei mir kein Badeanzug vorhanden ist.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Wechselmodel? Wie lange dauert es bis sich Kinder an diese Situation gewöhnt hat. Wann gewöhnt man sich als Eltern an die Situation?

Edit: Realnamen Dritter gelöscht

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 08.04.2014 21:15
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Oja, ich habe nun mehrere Jahre sehr gute Erfahrungen mit dem WM! Unser Kind war deutlich jünger als wir damit starteten und macht es nach unserem Dafürhalten sehr gut mit, je regelmäßiger die Wechsel stattfinden, desto problemloser (KM und ich können auch mit Flexibiltät umgehen). Klar gab es immer mal wieder kurze Phasen, da passte irgendwas nicht und ich mache mir auch nichts vor, dass es immer mal wieder Situationen geben wird, in denen unserem Kind irgendwas nicht passt, irgendein Spielzeug nicht da ist oÄ.

Aber gib bitte nicht auf. Die Problemchen die Du beschreibst erscheinen doch sehr lapidar:
- Klamotten muss ein Kind lernen, dass nicht immer der Lieblingspuli verfügbar ist. Er könnte auch in der Wäsche sein. Und was spricht dagegen, wenn sie ihn am nächsten Nachmittag bei KM abholt? und beim nächsten Mal ihn gleich mitbringt?
- und warum bringst Du sie nicht an einen Treffpunkt, von wo aus sie mit ihrer Freundin gemeinsam in die Schule laufen kann? hier wiederum verstehe ich Eure Tochter, dass sie vielleicht morgens noch ein paar Minuten ratschen will...
- ja, die Packerei. Wenn dann auch noch Fahrrad mit muss und dieses oder das andere Spielzeug, dann hat das zwar nichts von Umzug, aber ein wenig Schlepperei bleibt. Aber mal ehrlich: ein Deutschbuch mehr? und an den Badeanzug denken oder einen zweiten kaufen? Das kann dich nicht ein Grund gegen das WM sein!  😡

Noch mehr Fragen zum Wm? Nur zu, immer gerne!

Gruss, Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 08.04.2014 23:06
(@leahspapa)
Schon was gesagt Registriert

Ich habe einfach das Gefühl, dass die kleine von der Regelung genervt ist.
Sie sagt Dinge die mich beunruhigen. Zum Beispiel spricht sie davon, dass sie nach dem Wechsel die erste Nacht nie richtig schläft. Sie sagt sie wird immer wieder wach und weiss dann nie wo sie ist.
Sie fragt mich einfach wo ihr zu Hause ist und das andere Kinder ein Zuhause haben.
Abends kann sie nicht einschlafen ohne, dass sie mit ihrer Mutter telefoniert hat, oft weint sie wenn die Mutter aufgelegt hat. Zunächst dachte ich die Mutter würde das Kind beeinflussen seit dem mach ich den Lautsprecher am Telefon an. Die beiden geben sich durchs Telefon Küsschen und die kleine sagt ihrer Mutter dass sie sie Vermisst. Die Mutter versucht die kleine zu beruhigen und wünscht ihr eine gute Nacht. Es ist oft herzerreisend. Meine Tochter sagt danach weinend, dass sie zu Hause schlafen möchte.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 08.04.2014 23:45
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Leah,

mach Dir doch vielleicht noch einmal deutlich, dass es kein feste Definition des Wechselmodells gibt. Auch Elterteile mit einem 3 oder 4 Tage Modell über das Wochenende praktizieren ein Wechselmodell (was bei vielen auch gut funktioniert). Dann haben die Kinder den Rest der Woche auch "ihr Zuhause".

Wenn es sich ohne Beeinflussung von Außen so belastend für Eure Tochter darstellt, solltet ihr als Elternteile darauf auch eingehen. Warum das Modell nicht gemeinsam anpassen und so Druck aus der Sache nehmen? Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 00:12
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Du/ ihr müsst natürlich sensibel damit umgehen. Aber auch selbstsicher sein und das Kind dabei bestärken, dass die Situation so ist wie sie eben ist, und das nichts schlimmes oder nerviges ist.

Sie fragt mich einfach wo ihr zu Hause ist und das andere Kinder ein Zuhause haben.

Die Antwort finde ich einfach: Sie hat eben zwei zu Hause.

Das Sie die KM vermisst ist normal und auch gut so. Eure Tochter vermisst mit Sicherheit auch Dich. Vielleicht zeigt sie es nicht so, vielleicht vermisst sie auch die KM etwas mehr, aber all das wären für mich keine Gründe, am WM zu zweifeln. Auch unser Kind hatte zeitweise so Anwandlungen, aber es war gar nicht gegen das WM (und für einen Standardumgang als Alternative ), sondern letztlich wollte es Mama und Papa wieder zusammen. Aber das ist ja nicht die Alternative... Manchmal muss man die Kinder auch etwas zu ihrem Glück zwingen. es ist ja auch nicht so, dass bei Kinder die beim Standard-WE-Umgang, wenn dass Kind keine Lust hat, der Umgang eben abgesagt wird (auch wenn manche KM es so wollen...  :mad:)

Abends kann sie nicht einschlafen ohne, dass sie mit ihrer Mutter telefoniert hat, oft weint sie wenn die Mutter aufgelegt hat.

Wir haben auch viel und jeden Abend telefoniert. War nicht immer gut. Irgendwann haben wir es dahin gehend eingeschränkt (in Absprache zw. mir und KM), dass Mama (bzw, ich) eben nicht immer zu erreichen waren (Sport, Einkaufen, noch auf Arbeit). Das hat unser Kind verstanden und mit zunehmenden Alter auch als Gesprächsaufhänger beim nächsten Anruf genutzt (Wo warstDu? Hat Sport Spaß gemacht?...). heute (mit knapp 7 J) entscheidet das kind selbst, ob es anrufen möchte. manchmal viel seltener als wir Eltern es uns wünschen  😉

Ich glaube herauszulesen, dass Du selbst noch nicht ganz überzeugt bist vom WM?!?! Lies Dich noch mal ein bisschen ein, es gibt jede Menge Vorteile und gute Aspekt fürs Kind. Suche mal hier im Forum. Ich hab mal ne buchempfehlung und nen Link zu ner Präsentation mit guten Argumenten gepostet.

Gruss, Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 00:18
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Das Wechselmodell: Definition, Praxis und Stand der psychologischen Forschung
von Prof.Dr. jur. Hildegund Sünderhauf
http://vev.ch/index.php/unsere-angebote/veranstaltungen/fachtagung/unterlagendoppelresidenz?download=62:hildegund-suenderhauf

buchtipp: "Eine Woche Mama, eine Woche Papa" von Ina Kiesewetter.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 00:20
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich finde, bei aller Sympathie für das Wechselmodell sollte man das Kind nicht aus den Augen lassen. Wenn die Kleine sich partout nicht daran gewöhnt und leidet und dazu auch NICHT beeinflusst wird, dann hilft es nix, dass die Lösung politisch korrekt und wünschenswert ist.

Eurer Tochter muss es gut gehen. Und tut es das langfristig nicht, dann ist sie vielleicht eines der Kinder, das für das Wechselmodell nicht gemacht ist.

Eine Möglichkeit wäre, es vorerst zu modifizieren. Auf jeden Fall würde ich mal behutsam eruieren, was sie such wünscht. Wenn es nicht das Wechselmodell ist, das ihr praktiziert, würde ich das auch nicht mit der Brechstange durchsetzen. Man könnte dann die Lösung verschieben und versuchen wieder sukzessive zum WM auszubauen.

Behaltet das Kind im Fokus und nicht eine Bilderbuchlösung, die das Kind aber unglücklich macht.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 00:27
(@bagger1975)

Servus leahspapa,

erst einmal willkommen. @TotoHH und @Ingo und @lbm haben schon gute Tipps gegeben, aber aufgrund Deiner Schilderungen habe ich ehrlicherweise den Eindruck, dass Du zu dem Problem einiges beiträgst...das soll kein Vorwurf sein, sondern Dir zu denken geben, gerade auch weil viele hier wissen, wie schwer Trennungen sein können.

Wenn man als neutraler Dritter dies hier:

Manchmal brauen meine Frau und ich das Nachbarskind als Boten.  Wenn z.B. satt Sportunterricht in dieser Woche doch Schwimmunterricht stattfindet aber bei mir kein Badeanzug vorhanden.

lesen muss, dann spricht das -ganz ehrlich- für eine gewisse Hilf- u. Einfallslosigkeit des Beitragschreibenden...

Es gestattet auch die begründete Vermutung, dass eine schöne Freizeitgestaltung, wie z.B. Schwimmengehen am Wochenende, etc., wohl nicht praktiziert wird, wie wohl auch anderes...wenn hier schon ein fehlender Badeanzug zu größeren Beschaffungsaktivitäten führt...

Es drängt sich auch der Verdacht auf, dass dem Kind eine Regelung der Eltern einseitig auferlegt wurde und es an wesentlichen Dingen mangelt; das kann fehlende Fürsorge, Mitnahme, Einfühlung, Aufmerksamkeit, Einbindung, etc. sein...

Allein die Tatsache, dass das Kind ein fehlendes Zuhause rügt u. weinen muss, wenn es mit der Mama telefoniert oder einen Pulli vermisst, ist meines Erachtens schon heftig...

Dir schreiben sicher noch andere; ein 8-jähriges Mädchen ist sicher vom Wesen her noch nicht derart kompliziert, dass sich Probleme nicht lösen lassen...das erfordert aber m.E. schon aktive Initiative und Einbindung....

Um auf das Zuhause zurück zu kommen: Kommen denn Freunde zu Besuch, gibt es gemeinsame Beschäftigungen, Hobbies, etc.? Wenn nein, dann ist auch dies zu ändern...

Viele Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 01:13
(@leahspapa)
Schon was gesagt Registriert

Das bei uns nicht alles rund läuft weiss ich auch.

Ich finde es hackt manchmal an Kleinigkeiten die wir oft auch schlecht steuern können. Wenn das Kind am Sonntag die Tasche packt und auf dem Plan für die Woche Sport steht und am nächsten Morgen auf dem Vertretungsplan steht, dass die Sporthalle geschlossen ist und diese Woche schwimmen stattfindet und dieser Schwimmunterricht am Dienstag stattfindet komme ich einfach in die Klemme.
Wenn mir das die Tochter dann noch Abends nebenbei beim Ranzen packen mitteilt dann ist die Kacke am Dampfen.
Auch wenn es komisch klingt, wir waren noch nie am Wochenende schwimmen. Ich bin kein Wochenend Spassvater. Mein Kind lebt bei mir Alltag und dazu gehören nicht ständige Ausflüge und Dauerbelustigung.

Ich arbeite Vollzeit und hole meine Tochter abends nach der Arbeit vom Hort ab. Dann kontollierie ich Hausaufgaben, koche Abendessen, wir essen gemeinsam, danach Schulranzen packen, duschen ab ins Bett.
Am Samstag ist es wie bei jeder anderen Familie: Hausputz, Wochenendeinkauf, meine Mutter im Pflegheim besuchen.....
Wir gehen manchmal am Sonntag morgen Fahrrad fahren. Meistens wünscht sich meine Tochter ausschlafen zu dürfen. Mittags ist ja auch schon wieder die Besuchswoche rum.
Es ist ja auch Sinn und Zweck des Wechselmodells, dass das Kind Normalität erlebt und nicht jedes zweite Wochenende Circus Halli Galli.

Das Kind lebt bei mir wie früher in der Famile und wie bei der Mutter. Es hat die gleichen Regeln, die gleichen Schlafenszeiten etc. Es hat die gleichen Pflichten Zimmer aufräumen, Geschirrspüler ausräumen.
Dadurch versuche ich meiner Tochter die nötige Stabilität zu geben.

Finanziell ist es mir einfach nicht möglich meiner Tochter einen kompletten Satz Klamotten hier zur Verfügung zu stellen.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.04.2014 01:45
(@hexesyl)
Nicht wegzudenken Registriert

Es ist ja auch Sinn und Zweck des Wechselmodells, dass das Kind Normalität erlebt und nicht jedes zweite Wochenende Circus Halli Galli.

Hm, das ist schwierig, schließlich gehört es auch zur Normalitäz, mal ins Kino, mal in den Zoo oder so zu gehen. Jedenfalls war das bei meinen Eltern normal (nicht getrennt lebend) und auch bei anderen Eltern (einige getrennt lebend). Auch wir halten das so, wir gehen mit allen Kindern mal weg, mal sind sie nur auf dem Spielplatz. So wie es unser finanzieller Rahmen es zulässt. Wir haben uns mit der KM der drei Kinder meines Partners eine Jahreskarte für den Zoo geteilt. Da haben wir alle was von, in den Ferien holen wir den Ferienpass und da sind auch Aktivitäten drin.

Finanziell ist es mir einfach nicht möglich meiner Tochter einen kompletten Satz Klamotten hier zur Verfügung zu stellen.

Dann muss man Lösungen finden. Es gibt Flohmärkte, Tauschbörsen und Läden wie KIK und Tedi.  Und zur Not holt man nach und nach. Das so ein Wechselmodel nicht unbedingt günstiger ist, als nur alle zwei Wochenende das Kind zu haben ist klar, aber ich denke auch machbar. Wir fahren kein 50/50 Model und trotzdem haben wir hier für drei Kinder Kleidung zu liegen. Manche Sachen haben wir gekauft- auch mal sehr gute Kleidung für besondere Anlässe, wie z.B. eine Taufe; andere haben wir von Freundschaft geschenkt bekommen.

Mein Partner wäre glücklich gewesen, so ein Modell mit der KM fahren zu können und würde auch alles dafür geben, es auch zu erhalten.

A life lived in fear is a life half lived

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 09:29




(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Für mich klingt dein Modell auch etwas streng und reizlos.

Anscheinend ist das, was du da vorlebst doch etwas zuviel "Normalität" und zu wenig Kind.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 09:37
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Papa von Leah,

[...] dieser Schwimmunterricht am Dienstag stattfindet komme ich einfach in die Klemme.
Wenn mir das die Tochter dann noch Abends nebenbei beim Ranzen packen mitteilt dann ist die Kacke am Dampfen.

Ganz ehrlich ...

... wenn der Badeanzug ein solches Problem darstellt, dann solltest Du diese Investition nicht scheuen.
Zwischen "Badeanzug" und "komplettem Satz neuer Klamotten" sehe ich durchaus einen kleinen Unterschied.

Treten die gleichen Probleme ("ich will nach Hause") auch auf Seiten der Mutter auf ?

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 10:24
(@hampelchen)
Rege dabei Registriert

Man muss bei solchen Situationen auch immer bedenken, dass man da gern die Perspektive der Erwachsenen auf das Kind projeziert.
So wie ein kleines Kind erstrecht anfängt zu brüllen, wenn es gefallen ist und die Oma hinrennt "Oh Gott mein armer kleiner Engel, hast du dir weh getan?!" reagiert auch ein Kind in dem Alter wie hier sensibel darauf, wenn die Grundstimmung eine "hoffentlich verpackt die Kleine das jetzt gut"-Stimmung ist.

Es gibt einfach keinen Grund zum Trösten. Das kann dann noch so gut gemeint sein, aber es bestärkt das Kind in der Emotion, es gäbe irgendein Problem, wenn sie abends bei dir ist.
Wenn du dann auch noch - vielleicht aus Angst, die Kleine würde es nicht annehmen - überzogen auf ihre Launen eingehst, habt ihr ganz schnell genau das Theater, das du da beschreibst.

Gleichzeitig sehe ich es wie mein Vorschreiber - wegen Badesachen sollten nicht solche Probleme entstehen. Zwei zu Hause heißt eben auch zwei Mal Kinderaussstattung.
Aus dem Koffer leben funktioniert im Wechselmodell eben nicht.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 13:20
(@pristine)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Franky,
zunächst einmal finde ich es sehr lobenswert, dass Ihr Euch als Eltern für das WM entschieden habt, um Eurer Tochter beide Elternteile gleichwohl zu erhalten und Euch offensichtlich gut miteinander versteht und euch keine Kämpfe übers Kind liefert.

Ihr seid mit den besten Absichten an dieses Modell herangegangen und lebt es bereits seit 5 Monaten. Das ist schon eine recht lange Zeit für ein 8-jähriges Mädchen. Eigentlich sollte der Gewöhnungsprozess so gut wie abgeschlossen sein, insbesondere da Ihr Eltern Euch einig seid und m.E. schon für Stabilität sorgt und das Kind ja nicht auf Wunsch nach 3 Tagen zurück zur Mutter bringt, sondern die Wochen komplett durchzieht.

Nun denke ich, dass ein 8-jähriges Mädchen durchaus ernst genommen werden muss, wenn es wiederholt äussert, dass es sich in dem derzeitigen Rhytmus nicht wohlfühlt und sich konkret wünscht, mehr Zeit bei der Mutter zu verbringen. Da kommen so Kleinigkeiten wie Schulbücher, Lieblingspulli und Schwimmsachen gerade recht, um Euch Eltern zu zeigen: "Seht Ihr, es funktioniert nicht". Da finde ich es auch schön, dass Du Dir Gedanken machst und hier nach Ratschlägen und Erfahrungen Anderer suchst, die Euch helfen können.

Arbeitet die Mutter auch Vollzeit oder kann sie die Nachmittage mit Eurer Tochter verbringen?
Das ist ein wichtiger Punkt, denn so ein Schultag mit anschließendem Hortbesuch bis 17.00 oder 18.00 Uhr ist schon anstrengend für unsere Kinder.

Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Unsere Tochter hat sich in dem Alter auch mehr Zeit mit Mutter und/oder Vater gewünscht und war um jeden hortfreien Tag dankbar.

Hinzu kommt die beste Freundin, die in direkter Nachbarschaft zur Mutter wohnt. Darf man nicht unterschätzen, in dem Alter festigen sich Kinderfreundschaften.

Ich würde an Eurer Stelle mal prüfen, ob Ihr die Zeiten anpassen könnt, statt 50:50 eben 70:30 oder wie es für Euch eben am besten umsetzbar ist. Und dann würde ich mit Tochter sprechen, was sie sich wünscht.

tschüss,
Pristine

AntwortZitat
Geschrieben : 09.04.2014 16:50
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Hinzu kommt die beste Freundin, die in direkter Nachbarschaft zur Mutter wohnt. Darf man nicht unterschätzen, in dem Alter festigen sich Kinderfreundschaften.

Hi Franky,

beste Freundin ist total wichtig für die Kleinen. Die beste Freundin meiner Tochter ist bei mir wie Kind im Haus. ich sitz öfter am Steuer und gondel die Kurzen durch die Gegend. Hat sich aber bewährt. Morgens vor der Arbeit setze ich meine Prinzessin nicht an der Schule und nicht bei der Mutter ab. Ich fahr zur besten Freundin und setz sie dort vor der Tür ab. Dann stiefeln die zwei zusammen zur Schule und der Tag ist gerettet. Nach der Arbeit hol ich mal beide Mädchen an der OGS ab und mal meine Kurze bei der Freundin. Das planen wir Eltern mit den Mädchen so wie es am besten geht. zur KM kann die beste Freundin spucken. Da läuft das ganz spontan. Wär meine Kleine eine Woche von der Bildfläche verschwunden wärs Essig mit der Freundschaft. Da tu ich ihr nicht an.

Einen gebrauchten Badeanzug hat unsere auf dem Kirchenbasar für 3€ bekommen. Wenn du solche Quellen nicht kennst wird es eng mit dem Wechselmodell. Alles doppelt und flammneu geht ins Geld.

Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 12:12
(@psoidonuem)
Registriert

Ein WM kann mMn in keinem Fall funktionieren, wenn nicht in beiden Haushalten gewisse Dinge redundant vorhanden sind. Hin- und herzuschleppen sind wirklich nur die Dinge, die individuell in dieser Woche gebraucht werden.

Doppelt vorhanden sein müssen selbstverständliche Dinge wie Bett, Schreibtisch, Spielsachen. Dazu kommt alles, was ggf. kurzfristig bzw in der Freizeit benötigt wird: von Schulmaterial (Mäppchen, Stifte, Zeichenblock, Malkasten usw) über Sportsachen (Badeanzug, Jogginganzug und anderes) und sonstige Freizeitgestaltung (Bücher, CDs, DVDs, ggf. CD-Player, Fahrrad) und eben mindestens ein Grundstock an Klamotten, mindestens das, was ein Kind an einem Tag anzieht und dazu gehören eben auch Mütze, Matschhose, Gummistiefel, Handschuhe usw.).

Ist das nicht gegeben, kann das Kind das zweite Zuhause nicht als zweites Zuhause empfinden.

Wie habt ihr denn den Unterhalt geregelt? Falls ihr euch geeinigt habt, dass der Unterhalt entfällt, solltest Du vom "gesparten" Unterhalt in der Lage sein, die Sachen anzuschaffen. Selbst von 92€ Kindergeld im Monat kann man erstaunlich viele - gebrauchte - Klamotten und Spielsachen kaufen. Ich behaupte sogar, von einmal 92€ bei einem Besuch beim Kinderbasar eine komplette Minimalgrundausstattung zusammen bekommen zu können.

PS: Ich habe noch nie gehört, dass überraschend Schwimmunterricht stattfindet.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 12:38
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Also eine abschließende Aufzählung was doppelt vorhanden sein muss und was hin und her gekarrt werden kann, geht eigentlich nicht. Ich denke, dass ist schon sehr individuell und dürfte sogar von Woche zu Woche sich verändern. Da müssen die Eltern mitdenken (und schleppen). Und auch von Schulkindern kann ein Mitdenken erwartet werden. Und ab & an wird mal was fehlen, mal kann man es noch holen/ hinterherbringen, mal nicht. Das sind Nachteile des WM, die m.E. aber von den Vorteilen deutlich überstrahlt werden.

Schulmaterial (Mäppchen, Stifte, Zeichenblock, Malkasten usw) über Sportsachen (Badeanzug, Jogginganzug und anderes) und sonstige Freizeitgestaltung (Bücher, CDs, DVDs, ggf. CD-Player, Fahrrad) und eben mindestens ein Grundstock an Klamotten, mindestens das, was ein Kind an einem Tag anzieht und dazu gehören eben auch Mütze, Matschhose, Gummistiefel, Handschuhe usw.).

Ist das nicht gegeben, kann das Kind das zweite Zuhause nicht als zweites Zuhause empfinden.

Ich glaube nicht, dass die hier aufgeführten Gegenstände doppelt vorhanden sein müssen, damit ein Kind sich zu Hause fühlt. Gerade Gegenstände die nicht tgl. benutzt werden, die aber schnell zu klein werden (zB Gummistiefel) braucht es nicht doppelt (oder gar 3fach, wenn noch ein paar in Kita/ Schule steht). Aber natürlich müssen daran dann die Eltern denken, das immer mitzugeben, auch wenn sonntags die Wettvorhersage für die kommende Woche noch kein Regen anzeigt. Das mal nur als Beispiel.

Auch Fahrrad doppelt vorhalten muss nicht sein. Wenn, ja wenn Eltern bereit sind und in der Lage sind, dieses hin- und heruz transportieren. Schlecht ist natürlich, wenn nur ein Fahrrad vorhanden ist, dieses aber nicht (regelm.) mitgenommen wird/ werden kann. Dies wird absehbar zu Frust beim Kind führen.

Und natürlich braucht es Klamotten in beiden Wohnungen und Spielsachen. Aber genauso kann es natürlich das das Kind den einen Lieblingspulli oder die Puppe die gerade "in" ist, auch mitzunehmen.

Aber das sind Details - ich hatte schon geschrieben, dass ich Zweifel habe, dass der TO sich selbst schon auf das WM 100% comittet hat...
gruß, toto

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 13:04
(@psoidonuem)
Registriert

Wenn man ein WM mit einer Mutter hat, die eigentlich gar keins will, braucht man das, Toto ^^

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 13:10
(@engel211)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo leahspapa!

Zu den Schulbüchern, die nicht immer im Gebrauch sind kann ich Dir folgendes Vorschlagen. Mach einen Termin mit der Klassenlehrerin oder Lehrer aus, erklär dieser wie ihr Euer Wechselmodell praktiziert und frage einfach freundlich nach, ob nicht die Möglichkeit besteht diese nicht regelmäßig benutzten Bücher in der Schule zu belassen (abschließbarer Schrank oder ähnliches)

Und zu den Sportsachen/Schwimmsachen, also (auch wenn jetzt ein Aufschrei kommt) Turnschuhe gibts in dem Alter noch sehr günstig bei Aldi/Lidl und Co, und ein Badeanzug auch sehr günstig bei kik. Daran sollte es doch nicht wirklich scheitern.

Zu den Wünschen der Tochter bezüglich was sie anziehen möchte bzw Spielzeuge mit welchen sie Spielen möchte und auch dem Sonntagswechsel könntet ihr es wie folgt handhaben.

Ihr Wechselt nicht erst Sonntag Abend, sondern Nachmittags, das Elternteil bei dem das Kind dann die Woche verbleibt, holt es ab. Vielleicht trink ihr noch Kaffee miteinander und dann fragt ihr Eure Tochter welches Spielzeug/Klamotten sie von dort unbedingt zusätzlich mitnehmen möchte, macht ihr dabei dann aber liebevoll klar, dass wenn sie es nun selbst aussucht auch kein Rumgeheule nach anderen Dingen(beim Nichtbetreuungselternteil) mehr akzeptiert wird.

Ich schlage auch deshalb den Sonntagnachmittag vor, da die Tochter dann noch genug Zeit hat wieder in dem jeweiligen Zuhause anzukommen. Da ja jedesmal die ganzen Sachen verräumt werden müssen, gegessen und dann schon wieder die Tochter sich bettfertig machen muss bleibt ihr kaum Zeit richtig anzukommen.

Auch in anderen Umgangsmodellen ist die erste Nacht, belastetend uns oft noch in dem Alter sehr schwierig. Auch unsere Kids waren da total aufgedreht, verdreht und schliefen sehr schlecht.
Ankommen und sich wohlfühlen braucht eben seine Zeit, vorallem da ja alles (Trennung, zuerst lebte sie bei der Mutter, nun das Wechselmodell, "neues Umfeld bei Dir", Freundinnen in der Nähe der Mutter) doch recht frisch ist und Eure Tochter augenscheinlich sehr überfordert damit ist.

Vielleicht hilft es auch, dass Du, wenn die Tochter zum Wechsel abholst, nicht sagst jetzt gehts los zu mir Papa, sondern sagst so jetzt fahren wir nach Hause.
Vielleicht könntest Du in Erwägung ziehen, doch in der Nähe der Wohnung der Mutter Dir selbst eine Wohnung zu suchen. Für ein Mädchen in dem Alter, mit keinem wirklichen Bezug zu anderen Mädchen in Deiner Gegend, wiegt das Wegfallen (auch nur Zeitweilig) von täglichen Freundschaften sehr.

Ich denke auch, dieser "Schrei" der Sehnsucht nach der Mutter ist nun sinnbildlich so. Denn mal ganz ehrlich, die Sehnsucht nach der Mutter könntest Du ohne weiteres nachvollziehen, aber würde die Tochter (was in dem alter auch schwer ist) zu dir sagen, ich will zu Mama weil ich meine Freundin haben will, dann würde sie Dich damit treffen und Dir aufzeigen, dass die Freundin "wichtiger" ist als Du. Das ist ja nicht so, aber Euer Kind hat da einfach Angst Euch/Dich zu enttäuschen bzw zu verletzen.

LG Engel

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 13:24
(@psoidonuem)
Registriert

Du bist süß, Engel :*

Ich hätte keinen Bock, jeden Sonntagnachmittag mit meiner Ex Kaffee zu trinken. Lieber verkaufte ich eine Niere und kaufe alles neu ^^

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 13:29




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