Wo bin ich zu Hause...
 
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Wo bin ich zu Hause?

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(@engel211)
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Hallo psoidonuem!

Würde mein Ex anders ticken  :gunman:, hätte ich damit kein Problem. Denn im Gegensatz zu ihm, kann ich die frühere Paarebene von der Elternebene trennen und würde dafür, dass es den Kindern gut geht auch in diesen sauren Apfel beißen.

Der Ex ist mir gleichgültig, aber als Vater unabdingabar, total notwenig im Leben der Kinder und so halte ich es auch. Was er daraus macht bzw nicht macht steht auf einem anderen Blatt und von mir eh nicht zu ändern.

Nun zurück zu leahspapa  😉 so wie er schreibt ist die Elternebene in Ordnung und da Beide dieses komplett befürworten, seh ich hier dieses Kaffee trinken nicht als Problem sondern als Erleichterung für die Tochter im Umgang mit dem Wechsel.

LG Engel

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Geschrieben : 10.04.2014 13:51
(@psoidonuem)
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🙂

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Geschrieben : 10.04.2014 13:54
(@brille007)
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Moin,

bei allen Badeanzügen und Fahrrädern würde ich vorab eine ganz andere Frage stellen: Wie war die Betreuung denn vor der Trennung geregelt? Wenn dort ein "klassisches" Hauptverdiener-Modell praktiziert wurde, bei dem Papa vor allem (oder höchstens) an den Wochenenden zur Verfügung stand, ist "hey, wir haben uns jetzt getrennt und deshalb müssen wir sofort ein Wechselmodell einführen, damit es gerecht ist" eine ziemlich schlechte Idee, zumindest aus Kindersicht. Denn die Gewohnheiten und die Betreuungsbedürfnisse des Kindes und sein Wunsch nach Stabilität ändern sich nicht, nur weil seine Eltern auseinandergehen - im Gegenteil: Da bricht ganz viel auseinander. Dass ein Kind da abends mal das heulende Elend kriegt, kann man schon verstehen.

Wechselmodelle sind dafür gedacht, Kindern das Maximum an beiden Eltern zu erhalten (wofür es dieses "Maximum" auch schon vorher gegeben haben sollte). Sie sind vollkommener Blödsinn, wenn sie nach dem Muster gestrickt wurden "Eigentlich hatte (und habe) ich wegen meiner Vollzeit-Tätigkeit ja nicht wirklich Zeit für's Kind, aber jetzt, wo wir Eltern getrennt sind, beanspruche ich aus Gerechtigkeitsgründen (oder in der Annahme, ich würde damit Unterhalt sparen) genau die halbe Zeit mit dem Kind."

Wechselmodelle machen nur aus Kindersicht Sinn; nicht aus irgendwelchen "Gerechtigkeitsüberlegungen" der Erwachsenen. Also muss man oft genug auch den Erwerbs- und Betreuungsmodus umstellen; sonst schaut das Kind buchstäblich in die Röhre. Fulltime wie zu Ehezeiten weiterarbeiten und für Kinder nur die Zeit zu haben, die dabei übrigbleibt, wird kaum funktionieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 14:01
(@bagger1975)

Fulltime wie zu Ehezeiten weiterarbeiten und für Kinder nur die Zeit zu haben, die dabei übrigbleibt, wird kaum funktionieren.

Genau das ist der Kern.

Wenn dann auch noch die berechtigte Frage nach den Freunden des Kindes unbeantwortet bleibt und die Frage nach üblicher Freizeitgestaltung offenbar als Verpflichtung für

ständige Ausflüge und Dauerbelustigung (...) jedes zweite Wochenende Circus Halli Galli

verstanden wird, dann ergibt sich schon ein gewisses Bild. Eben wie @Beppo schon zutreffend schrieb:

Anscheinend ist das, was du da vorlebst doch etwas zuviel "Normalität" und zu wenig Kind.

@leahspapa: Du sollst kein

Wochenend Spassvater

sein.

Vatersein ist aber schon auch etwas mehr als nur Vollzeitarbeit, Hortabholung, Kochen und Ranzenpacken ...

Viele Grüsse

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 14:41
(@Wolkenhimmel)

Fulltime wie zu Ehezeiten weiterarbeiten und für Kinder nur die Zeit zu haben, die dabei übrigbleibt, wird kaum funktionieren.

Du weißt, ich widerspreche Dir nur selten, aber in dem Fall ganz vehement...  wir haben in Zeiten des WM natürlich beide Fulltime gearbeitet, und gerade das WM hat das möglich gemacht.
Allerdings war unsere Süße auch schon vorher von 7:00 bis mindestens 17:00 in Betreuung, das war genauso "ihr Job" wie wir unseren gemacht haben, und sie hat es geliebt.

Ich hätte keinen Bock, jeden Sonntagnachmittag mit meiner Ex Kaffee zu trinken. Lieber verkaufte ich eine Niere und kaufe alles neu ^^

:rofl2: Psoido, das macht doch Bilder!
Wir haben das genau so gemacht, allerdings Samstagabend. Ab und zu ist auch ein gemeinsames Abendessen und eine Flasche Rotwein daraus geworden... aber da hat man ja gesehen wohin das führt...  :redhead:

@leahspapa:
Bei uns gab es auch keine spezielle Wochenendbespassung, trotzdem waren wir natürlich mal schwimmen, radfahren oder sind ins Kino gegangen... ich habe aber festgestellt, dass unser Kind am WE, nach einer langen Schulwoche, auch eher Ruhe einfordert statt draußen rumrennen zu wollen.

Was ich anders machen würde, wäre diese Geschichte mit den Klamotten. Natürlich hat auch unser Prinzesschen ab und an mal einen Rappel bekommen weil ausgerechnet Hose xy bei Papa war und nicht bei uns, darauf bin ich null eingestiegen (und da war sie erst 5). Kurz gefragt ob sie vergessen hat, dass sie nun 2 Zuhause hat, nächste Woche wieder, und damit hatte sich das schnell erledigt.

Die Idee, Schulsachen evtl. in einer Kiste in der Schule zu deponieren finde ich ganz gut.

LG WH

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Geschrieben : 10.04.2014 15:26
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi WH,

Was ich anders machen würde, wäre diese Geschichte mit den Klamotten. Natürlich hat auch unser Prinzesschen ab und an mal einen Rappel bekommen weil ausgerechnet Hose xy bei Papa war und nicht bei uns, darauf bin ich null eingestiegen (und da war sie erst 5). Kurz gefragt ob sie vergessen hat, dass sie nun 2 Zuhause hat, nächste Woche wieder, und damit hatte sich das schnell erledigt.

  :thumbup: Yepp, genauso! Klamotten werden sowieso überbewertet. Die Freundin oder das Lieblingsspiel sind für unsere kleine Maus viel wichtiger. Für alles andere gibt es e-Mails.
Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 15:55
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Wolkenhimmel,

Du weißt, ich widerspreche Dir nur selten, aber in dem Fall ganz vehement...  wir haben in Zeiten des WM natürlich beide Fulltime gearbeitet, und gerade das WM hat das möglich gemacht.
Allerdings war unsere Süße auch schon vorher von 7:00 bis mindestens 17:00 in Betreuung, das war genauso "ihr Job" wie wir unseren gemacht haben, und sie hat es geliebt.

Du widersprichst mir keineswegs, denn genau auf diesen Punkt hatte ich ja abgehoben: Dass man als bisheriger Wochenend-Elternteil nicht über Nacht zum Wechselmodell-Elternteil wird, der ansonsten aber alles genau so lassen kann wie es vorher war. Bei Euch dagegen war das Wechselmodell schon vor Eurer Trennung Standard, weil Eure Lütte zwei Eltern hatte, die sich Erwerbsarbeit und Betreuung bereits teilten. Wozu auch "Fremdbetreuung" gehörte, die ja keineswegs schädlich für Kinder ist: Dort sind sie mit anderen Kindern zusammen; das ist vor allem für Einzelkinder oft spannender als mit den eigenen Eltern abzuhängen.

Bei uns gab es auch keine spezielle Wochenendbespassung, trotzdem waren wir natürlich mal schwimmen, radfahren oder sind ins Kino gegangen... ich habe aber festgestellt, dass unser Kind am WE, nach einer langen Schulwoche, auch eher Ruhe einfordert statt draußen rumrennen zu wollen.

Wochenend-Dauerbespassung gibt es ja auch in "ganz normalen" Familien nicht. Ich finde sogar, das Kinder nicht fortlaufend etwas "Sinnvolles" tun müssen, das ihrer Bildung und Entwicklung irgendwie zuträglich ist. Kinder sollen sich durchaus mal langweilen, in ein Buch vergraben oder einfach ihre ganz eigenen Spiele spielen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

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Geschrieben : 10.04.2014 16:58
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo leahspapa,

bereits @Engel211 hatte die Idee aufgebracht, dass der Sonntagabend bei euch vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt für den Wechsel ist (und den Sonntagnachmittag ins Spiel gebracht). Vielleicht setzt ihr euch mal zu dritt zusammen und überlegt, welcher Zeitpunkt ganz konkret für eure Situation der beste ist. Sonntagabend hat halt z.B. den Nachteil: Kind kommt mit vollem Gepäck an, muss bald darauf ins Bett, und am nächsten Morgen in der Früh' beginnt gleich die lange, lange Schulwoche. Somit bleibt kaum Zeit, in der anderen Umgebung richtig "anzukommen".

Möglicherweise ist daher der Samstag der deutliche bessere Tag für den Wechsel, denn das ist bei dir ja ohnehin "klusjesdag", d.h. der Tag, an dem du einen Haufen lästigen Kleinkram im Haushalt zu erledigen hast, und eine Aufgabe auf der Liste wäre dann neben "Einkaufen", "Putzen", "Bügeln" halt außerdem "Kind wechselt an den jeweils anderen Standort". Hat somit den Vorteil, dass der Sonntag völlig zur freien Verfügung bleibt, und die Woche bei Papa bzw. bei Mama jeweils mit einem weitgehend stressfreien Tag für Elternteil und Kind beginnen kann.

Was das Thema "Spasspapa" betrifft: Nein, man braucht nicht jedes Wochenende den Alleinunterhalter zu spielen, aber gelegentliche "Highlights" können und sollen durchaus sein. Was ein Highlight ist, ist natürlich von Kind zu Kind verschieden, und da ist selbstverständlich deine Fantasie gefragt. Es ist aber keineswegs so, dass "toll" immer auch gleich "teuer" bedeutet; und da musst du halt selber herausfinden, welche "tollen" Dinge es bei dir in der Gegend auch für kleines Geld gibt. Hängt also sowohl von deinem Standort als auch von den Interessen und Wünschen deines Kindes ab; aber um mal ein Beispiel aus meiner Welt zu geben, hier in München gibt es ein hochinteressantes naturwissenschaftliches Mitmachmuseum, das von meinen beiden Schurken (inzwischen 9 und 16 Jahre) immer mal wieder gern besucht wird - und an den Sonntagen kostet der Spass für Erwachsene gerade mal 1,- Euro Eintritt und die Kinder sind eh' frei. Finanziell also vernachlässigbar, und trotzdem für beide Jungs ein- oder zweimal im Jahr gut für einen ziemlich zufriedenstellenden Sonntagsausflug. Wie gesagt - was bei dir geht und was deiner Tochter gefällt, wirst du allerdings selber herausfinden müssen.

Übrigens, ein ganz einfaches Ding, das für deine Tochter trotzdem etwas besonderes sein dürfte, und womit du außerdem gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst: die beste Freundin der Tochter mal auf so einen Sonntagsausflug mit einladen ...

Und dann zum Schluss noch eine Anregung, was man antworten kann auf die Kinderfrage "Wo bin ich zu Hause?". Meine Antwort auf diese Frage wäre: "Zu Hause bist du dort, wo du geliebt wirst - und genau deshalb bist du sogar an zwei Orten zu Hause, nämlich sowohl bei mir als auch bei Mama".

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.04.2014 23:14
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Meine Antwort auf diese Frage wäre ist gewesen: "Zu Hause bist du dort, wo du geliebt wirst - und genau deshalb bist du sogar an zwei Orten zu Hause, nämlich sowohl bei mir als auch bei Mama".

  :thumbup: ganz genauso! Unsere Kleine kommt damit seit fast 5 Jahren prima zurecht.
Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 11.04.2014 12:53
(@psoidonuem)
Registriert

Samstag und Sonntag sind mMn schon deshalb nicht optimal, weil man ja eventuell auch mal ein Wochenende für sich möchte. Sonntagabend geht noch so eben.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.04.2014 12:57




(@Wolkenhimmel)

Wir haben Mittwochmorgen und Samstagabend gewechselt, damit die Zeit (für keinen von uns  😉 ) zu lang wurde und wir Beide unserem Sport nachgehen konnten, Wünsche nach ganzen Wochenenden mit oder ohne Kind wurden flexibel gehandhabt.
Man muss es nur auf beiden Seiten wollen...

"Zu Hause bist du dort, wo du geliebt wirst - und genau deshalb bist du sogar an zwei Orten zu Hause, nämlich sowohl bei mir als auch bei Mama".

Besser kann man nicht sagen.  :thumbup:

LG WH

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Geschrieben : 11.04.2014 13:31
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Samstag und Sonntag sind mMn schon deshalb nicht optimal, weil man ja eventuell auch mal ein Wochenende für sich möchte. Sonntagabend geht noch so eben.

Vor genau diesem Hintergrund finde ich Sonntag Spätnachmittag/ Abend eigentlich ganz gut. Aber in der Praxis scheint das Kind hier derzeit damit ja Probleme zu haben.

Da die beiden ET hier ja aber gut kommunizieren können, beide das WM eigentlich auch wollen, würde ich auch mal testweise den Wechsel auf Sonntag Mittag, vielleicht auch Samstag legen. Sollten mal Wochenendveranstaltungen - sei es mit oder ohne Kind - anfallen, kann man dabei ja auch gemeinsam vereinbaren, dass der Wechsel eben doch Sonntag Abend stattfindet.

Oder - das fällt mir jetzt beim Schreiben ein - warum nicht Freitag Abend mal ausprobieren. Dann kann ganz gemütlich das Wochenende eingeläutet werden, wenn das Einschlafen länger dauert dann macht das auch nichts, da am nä Morgen ja länger geschlafen werden kann...

Wir haben Mittwochmorgen und Samstagabend gewechselt, damit die Zeit (für keinen von uns  😉 ) zu lang wurde

Das haben wir anfangs auch gemacht. Derzeit dehnen wir die Zeiten stückweise aus, sind aber noch nicht ganz bei einer Woche angelangt. Aber beim TO, da Kind ja schon etwas älter ist als bei mir (und Euch damals?) würde ich es eher bei einer ganzen Woche belassen und die Häufigkeit des Wechselstress dadurch mindern und dem Kind mehr Zeit lassen, sich jeweils zu Hause zu fühlen...

Erfahrung bei uns ist: Je regelmäßiger, desto besser kommt Kind damit klar. Häufig wird auch gefragt, wieviel Nächte bin ich hier? Oder: wann und wie findet der Wechsel statt? Klare Antworten helfen dem Kind dabei dann auch. Manchmal ist bei uns (beruflich bedingt) Flexibilität gefragt (also: heute muss ich auf Dienstreise, deshalb holt Mama Dich von der Schule ab und Du schläfst eine Nacht bei Mama). Damit kommen die KM und ich nach Absprache durchaus klar. Wir merken aber, dass unserem Kind diese Flexibilität nicht so gefällt... Deshalb versuchen wir es zu vermeiden.

Gruß, toto

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Geschrieben : 11.04.2014 14:16
(@oceanborn)
Rege dabei Registriert

Den Wechsel am Freitag handhaben wir so. Klappt sehr gut. Wir haben dann das schöne Wochenende vor uns.

Und ich sehe da nichts Schlimmes daran, dass ich an diesem WE auch mal den "Wochenend-Spaßvater" mache: Zoobesuche, Freizeitpark, Sport, Freunde einladen oder auch einfach mal ne DVD zusammen gucken. Warum auch nicht? Diese Zeit seinen Kindern zu verbringen ist doch schön 🙂 Allltag und Routine haben wir trotzdem genug.

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Geschrieben : 11.04.2014 19:57
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Den Wechsel am Freitag handhaben wir so. Klappt sehr gut. Wir haben dann das schöne Wochenende vor uns.

Bei uns fängt das Papa-Wochenende auch am Freitagnachmittag bzw. frühen Abend an. Sobald der KV von der Arbeit kommt. Die Zeit zwischen Schulende und Abholung verbringt unser Sohn (8) entweder bei mir im Büro oder mit der großen Schwester Zuhause. Was mit zu Papa soll, wird Donnerstag Abend gepackt und steht griffbereit im Hausflur oder im Büro, bis Papa kommt.

Das Papa-Wochenende endet am Mittwoch früh vor der Schule. Falls noch etwas zurückwechseln soll (Kleidung, Spielzeug, Schulbücher o.ä.) kommt der KV am Dienstagabend mit dem Junior kurz vorbei und spielt Gepäcktaxi. Das erleichtert den Schulranzen und gibt bei Bedarf die Gelegenheit zu kurzen Absprachen. Wenn der KV oder ich feststellen, dass ein Elternteil alle dünnen T-Shirts oder der andere alle warmen Jacken hat, mailen wir am Wochenende und tauschen das Benötigte am Dienstagabend. So ein bis zweimal im Monat ist das nötig, im Herbst und im Frühjahr auch häufiger. Dienstags ist der Kleine immer bei seinem Vater - das war schon während unserer Ehe so. Mittwochs und donnerstags ist der Kleine immer in meiner Obhut - auch das war schon während unserer Ehe so.

Ein exaktes 50/50 WM scheitert bei uns an den Arbeitszeiten des KV. Für uns ist die 3:4-Variante ganz passend. Für unseren Sohn hat sich nach Papas Auszug nur geändert, dass die abwechselnde Betreuung nicht mehr in einer sondern in zwei Wohnungen stattfindet. Und dass es keine gemeinsamen Aktivitäten mehr gibt, was er natürlich (wie alle Scheidungskinder) sehr bedauert. Feste Nur-Papa- oder Nur-Mama-Zeiten hat es auch während unserer Ehe schon gegeben. Da wir beide fußläufig zur Schule (bzw. früher zur Kita) wohnen, kann der Kleine seine Freunde hier oder dort treffen. Seitdem er Rad fährt, ist vieles noch einfacher geworden. Wichtig ist eine klare Struktur, damit auch die Eltern von Freunden wissen, wohin der Kleine ggf. Abends nach Hause gebracht wird. Im Zweifelsfall rufen sie eben an. Wenn die übliche Struktur z.B. durch eine Dienstreise o.ä. unterbrochen wird.

Als ich mich Anfang des Jahres nach einem Unfall verstärkt um meine pflegebedürftige Mutter kümmern musste, hat der KV mich sehr entlastet. Ist für unseren Sohn ja auch kein Spaß, im Krankenhaus still dabei zu sitzen, während mein Vater und ich mit den Ärzten reden. Als es vor 2 Jahren dem Schwiegervater schlecht ging und die Schwiegermutter die Unterstützung ihres Sohns nötig hatte, habe ich meinen geschiedenen Mann ebenfalls soweit möglich entlastet.   

Wichtig ist nach unserer Erfahrung, dass man nicht pedantisch auf jede Minute und jeden Cent guckt, die man der/dem anderen Elternteil missgönnt, sondern dass man liebevoll und verantwortungsbewusst auf das gemeinsame Kind guckt. Mit dieser inneren Haltung ist ein WM (oder beinahe WM) auch für unser Kind attraktiv. Wenn das WM nur dazu dient, eine abstrakte Gerechtigkeit minuten- und centgenau zu realisieren, bleibt das Kind auf der Strecke. Wo beim Wechsel um jedes Söckchen und jeden Buntstift erbittert gefeilscht wird, fühlt das Kind sich als Zankapfel zwischen den Eltern, als Handelsobjekt und Spaltpilz. Das wollen weder mein geschiedener Mann noch ich unserem Kleinen antun - und machen deshalb manches Mal "eine Faust in der Tasche" statt jeden albernen Vorwand zum Streiten zu nutzen.

Ein erholsames Wochenende wünscht 🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 12.04.2014 17:17
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