Hallo an alle,
Da es mein erster Foreneintrag ist und ich erst seit 10 min in dieser Community registriert bin, verzeiht mir etwaige "Noob-Fehler". Ich habe die Fragen überflogen zur Berechnung des Betreuungsunterhaltes für meine Ex-Partnerin, habe aber nicht gefunden, was meine Frage hätte beantworten können.
Hier nun meine Frage:
Wir leben getrennt seit mein Sohn 2 monate alt ist. Sie ist zu ihren Eltern gezogen. Mittlerweile ist er Zehn Monate alt. Bis jetzt haben wir uns zwecks Unterhaltzahlungen für das Kind und für Sie privat geeinigt(Düsseldorfer Tabelle, Unterhaltsrechner...). Meine Expartnerin bezieht Elterngeld was sie auf zwei Jahre hin Beantragt hat, sprich 1/2 der 67% ihres vorherigen Nettoeinkommens. Was muß ich jetzt als Nettoeinkommen für meine Ex nehmen?
Zusätzlich habe ich gelesen das beim Elterngeld die ersten 300Euro als anrechnungsfrei gelten. Muß ich grundsätzlich immer 300 Euro abziehen, ob jetzt Nettoeinkommen der Mutter als sie noch arbeitete, volles Elterngeld(für ein Jahr) oder halbes Elterngeld(auf zwei Jahre verteilt)?
In Zahlen:
aktueller bezug meiner Ex-Partnerin:
488Euro (1/2 Elterngeld auf zwei Jahre beantragt)
danke bereits im Vorraus
Moin Tassilo,
Muß ich grundsätzlich immer 300 Euro abziehen
Ja.
In Zahlen: 488 ./. 300 = 188 EK KM.
Da Du vermutlich nicht über ein unendliches EK verfügst, wäre die Bekanntgabe der relevanten Daten für eine kleine Kontrollrechnung hilfreich.
Gruß
United
Danke erstmal für die schnelle Antwort,
hier meine Zahlen:
Unterhalt Kind(Düsseldorfer Tabelle: Stand 2014)
bei einem Nettogehalt von 2700Euro ergibt sich ein Unterhalt von 285Euro,
bereits zur hälfte vom Kindergeld bereinigt(92Euro)
Elterngeld Mutter(nach Ihren Angaben): 976Euro. Da Sie es auf zwei Jahre beantragt hat: 488Euro
Betreuungsgeld Carolin:
mein Nettogehalt, vom Kindsunterhalt bereinigt: 2700-285=2415Euro
Ehem. Nettoverdienst der Mutter(habe es anhalnd des erhaltenen Elterngeld berechnet), bereinigt vom Freibetrag: 1460-300=1160Euro
mein bereinigtes Nettogehalt - bereinigtes Nettogehalt der Mutter: 2415-1160=1255Euro
3/7Regelung: 3/7 von 1255=ca.537Euro
Gemeinsamer Unterhalt für Mutter und Kind: 285Euro+537Euro=822Euro
zuzüglich Elterngeld für die Mutter : 822Euro+488Euro= 1310Euro
Bei dieser Rechnung bin ich davon ausgegangen das Die Berechnung des zu zahlenden Betreungsgeldes NICHT das Elterngeld als Nettoverdienst der Mutter genommen wird, sondern ihr Nettogehalt vor der Geburt. Stimmt das ?!
(Wie ich Darauf komme - als ich der Mutter über das finanzielle gesprochen habe war Sie mit 550Euro einverstanden gewesen und auf solch einen Betrag komme ich nur wenn ich es wie oben dargestellt berechne. Ansonsten kommen horrende Beträge von 800+Euro rechnerisch zusammen und ich kann mir nicht vorstellen das sich die KM diesen "dicken Fisch" nicht sofort an Land ziehen würde).
Moin nochmal,
Bis jetzt haben wir uns zwecks Unterhaltzahlungen für das Kind und für Sie privat geeinigt(Düsseldorfer Tabelle, Unterhaltsrechner...).
Sorge dafür, dass es so bleibt.
Ansonsten kommen horrende Beträge von 800+Euro rechnerisch zusammen und ich kann mir nicht vorstellen das sich die KM diesen "dicken Fisch" nicht sofort an Land ziehen würde).
Ihr Bedarf (abgeleitet vom Verdienst vor der Geburt): 1.460 EUR.
Zur Verfügung stehen Ihr tatsächlich 188 EUR (die 300 EUR sind unterhaltsrechtlich nicht da).
D.h. sie hat einen ungedeckten Bedarf von 1.272 EUR.
Für diesen bist Du theoretisch in Form von Betreuungsunterhalt schadensersatzpflichtig ...
Da eine unverheiratete Mutter aber nicht besser gestellt sein darf als eine verheiratete kommt zur Kontrolle der Halbteilungsansatz zum Tragen:
( 2.415 - 188 ) x 3 / 7 = 954 EUR (ein bisserl mehr als der befürchtete Horror) ...
Einkommensbereinigung (Werbungskosten/Altersvorsorge) hast Du durchgeführt ?
Gruß
United
Verstehe ich es richtig, das der Kindsmutter und meinem Sohn rechnerisch 285Euro(Kindergeldbereinigter Kindsunterhalt) + 488Euro(Elterngeld) + und 954Euro(Betreuungsunterhalt KM) = 1727Euro monatlich zur Verfügung stünde und ich davon 1239Euro berappe?!
WEnn es so is tut sie mir einen "Riesengefallen" mit unserer privaten Einigung. Im Umkehrschluß bedeutet das für mich, ich darf mir nichts zu Schulden kommen, zu allem was sie will ja und Amen sagen und ihr nicht Kontra geben-
Moin Tassilo,
WEnn es so is tut sie mir einen "Riesengefallen" mit unserer privaten Einigung. Im Umkehrschluß bedeutet das für mich, ich darf mir nichts zu Schulden kommen, zu allem was sie will ja und Amen sagen und ihr nicht Kontra geben-
naja, den Boden küssen, auf dem Deine Ex geht, musst Du deswegen sicher nicht. Aber Dich einfach so kooperativ und freundlich verhalten, dass sie nicht auf die Idee kommt, zu einem Anwalt zu marschieren, der ihr mal ausrechnet, "was ihr zusteht". Denn das wird - siehe Rechnung von @United - unter allen Umständen teurer. Insofern kannst Du bei anstehenden Investitionen (Kinderwagen, Kindersitz etc.) durchaus auch mal grosszügig sein und zu Deiner Ex sagen "Lass stecken, ich übernehme das!"
Grundsätzlich sind private Einigungen sowieso immer eine gute Basis für Elternschaft auf Augenhöhe. Es geht trotzdem nicht allein um Finanzfragen: Ist denn auch vorgesehen, dass Du selbst Dich irgendwann mit eigener Elternzeit einbringst? Habt Ihr schon einmal über das Gemeinsame Sorgerecht gesprochen? Wie wollt Ihr künftig den Umgang zwischen Deinem Sohn und Dir regeln? Für die eine Mutter ist jede Stunde Vater-Kind-Umgang eine persönliche Attacke gegen sie und "ihr" Kind; andere sind dagegen heilfroh, auf diese Weise auch zeitliche Entlastung zu erfahren, regelmässig freie Wochenenden zu haben, ausschlafen zu können etc.
Sollte (und kann!) man alles freundlich und einvernehmlich klären.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin nochmal,
ergänzend zu Martin´s Antwort (der ich uneingeschränkt zustimme):
285Euro(Kindergeldbereinigter Kindsunterhalt) + 488Euro(Elterngeld) + und 954Euro(Betreuungsunterhalt KM) = 1727Euro
Du hast die 184 EUR Kindergeld vergessen.
Wenn es so is tut sie mir einen "Riesengefallen" mit unserer privaten Einigung.
Ja.
Gruß
United
Erst mal Danke an United und brille 007 für eure Antworten,
klar ist mir in allen Belangen eine private Einigung lieber als das Gezerre mit Jugendamt und Familiengericht. Sie hat sich von mir im April getrennt und wir waren uns schnell einig das wir als Eltern versuchen müssen ein gutes Verhältniss unserem Sohn zu liebe zu haben. Wenn sich ein Paar trennt ist die immer auf beiden Seiten zu finden, auch wenn meine Ex darauf pocht, daß ich an allem Schuld sei(alte Leier...).
Als unser Sohn anfang des Jahres geboren wurde haben wir beim Jugendamt das gemeinsame Sorgerecht beantragt und das ist weiterhin auch so. Bis zum August haben wir uns wirklich alle 14 Tage für einpaar Stunden getroffen. Seit Ende August ist die KM mit unserem Sohn zu ihren Eltern nach Hannover gezogen(ich arbeite in Fulda). Ab da haben wir uns einmaal alle 4-6WOchen gesehen. Ich wollte ihr nicht zu sehr auf die Pelle rücken, wollte ihr Zeit geben...ich habe wirklich noch um sie gekämpft und um sie getrauert - jetzt ist fast nur noch Trauer geblieben.
Naja, auf jeden Fall geht es mir darum das ich im letzten Halben Jahr bereits an mir die negativen Effekte bemerkte, dass ich meinen Sohn zu selten sehe. Neben dem wahnsinnig ihn vermissen - es baut sich diese Vater-Kind Beziehung auf der emotionalen Ebene nicht richtig auf. Ich habe den direkten Vergleich: ich bin vor vier Monaten zum zweiten Mal Onkel geworden und ich sehe meinen Neffen wirklich fast jedes Wochenende. Ich entwickle zu meinem Neffen eher eine Vater-Beziehung als zu meinem eigenen Kind und das schmerzt.
Ich möchte meinen Sohn einfach öfters sehen - zwar sagt Sie, es sei kein Problem und ich könne jeder Zeit kommen, aber bis jetzt sind es nur Worte - immer wird ein Grund gefunden wieso es nicht häufiger als 1Mal im Monat gehen könne.
Zusätzlich gibt es aus meiner Sicht viele offene Punkte: als wir noch zusammen waren hatte wir gesagt, das das Kind erst mal den Familiennamen der Mutter annimmt - eine Hochzeit war für 2015 geplant gewesen. Auch über die Konfession des Kindes und einer doppelten Staatsbürgerschaft sollte nach unserer Trauung nochmal geredet werden. Für mich als Griechen war es schon Überwindung meinem Sohn keinen griechischen Namen zu geben, aber ich habe es gemacht ihr zu Liebe.
Jetzt hat die KM alles: sie hat den deutschen Namen, Mein Sohn trägt ihren Familiennamen, er wird nicht zweisprachig aufwachsen, er wird nicht zusätzlich die griechische Staatsbürgerschaft haben, er wird spätestens mit 14 katholisch werden (ich habe mich vorerst geweigert, für eine katholische Taufe meine Einverständniss zu geben). Wer weiß schon wie die KM und ihr Umfeld über mich reden werden und in solcher Atmosphäre wird er aufwachsen. Das ich durch einen Stiefvater irgendwann "ersetzt" werde ist auch sicher wie das Amen in der Kirche.
Zurück zu diesen ganzen Punkten: ich wollte mich dafür einsetzen das der Kleine ein-zwei Sachen von mir haben kann - meine Chancen stehen natürlich gleich null, wenn die Mutter uneinsichtig ist und sagt "wir hätte doch alles geklärt" (klar, Sie hat ihren Willen mir aufgezwungen). Das einzige was mir noch bliebe, ist das ich den kleinen wirdklich häufiger sehe. Wenn die Kindsmutter mir steine in den Weg legt, könnte ich über den hier im Forum umschrieben 3er-Schritt aktiv werden: Mutter mehrfach anschreiben - Jugendamt informieren - FamGericht einschalten. Damit würde ich aber von meiner Strategie der Nicht-Konfrontation abkommen und dann konnte mich alles erwarten, höhere finanzielle Belastung, und vielleicht würde Sie das alleinige Sorgerecht oder Ümgangsrecht anstreben.
Hallo Tassilo,
wenn Du die Zukunft so pessemistisch siehst wird das nichts.
Ich denke, dass Du auch jetzt jedes Wochende besuchen kannst. Du wirst der KM nicht verwehren können bei Ihren Eltern zu leben, weil das für sie einfacher ist. Warum Du Dich für die Taufe querstellst verstehe ich nicht. Auch eine katholische Taufe erzwingt nicht einen lebenslänglichen Katholiken und Du hättest eine Chance bei der Taufe als Vater präsent zu sein.
Sicher musst auch Du erst die Trennung verarbeiten, aber so pessemistisch wie sie sich für Dich im Moment darstellt, ist es nur, wenn Du nicht aktiv wirst.
VG Susi
Hi Susi64,
naja, das mit der Konfession ist für einen Nicht Griechen schwer zu verstehen: in Mitteleuropa würde keiner auf den Einfall kommen sich über seine REligion zu identifizieren. In Südeuropa sind die Menschen oft anders gestrickt und in Griechenland erst recht: ein Griechen identifiziert sich primär über seine Sprache, seine Geschichte und vorallem über seine Religionszugehörigkeit. Wenn das alles nicht mehr gegeben ist - plakativ ausgedrückt - hat mein Sohn nichts mehr von mir(außer meine Gene und mein Geld).
Jedoch werde ich diese bittere Pille schlucken, weil ich für meinen Sohn alles tuhen würde, damit er mir nicht ganz entfremdet und weggenommen wird.
Grüß
Moin
Versuche es doch mal mit menschlichen Werten wie Liebe, Achtung, Verständnis etc. Ich kenne keine Religion, die sich dem verschliessen tut. Vielleicht solltest Du einfach mal die Basis Deines Selbstverständnisses betrachten, nicht nur Deine Interpretation dessen. Eventuell wird die bittere Pille dann sogar süß.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Vielleicht habt ihr recht und ich sehe aktuell alles etwas schwärzer als es ist. Für mich ist es auch nach 6Monaten ein Wechselbad der Gefühle - sowohl meiner Ex gegenüber als auch gegenüber diesem kleinen Knopf. Manchmal glaube ich fest daran, daß ich IHR verziehen hab als Basis für ein normales Elternverhältnis, andere Male packt mich die blinde Wut, heule wie ein Schloßhund, hasse Sie für das was Sie unserem Sohn und mir angetan hat und weiß nicht mehr weiter...
Wenn ich meinen Sohn sehe oder ihn in Armen halte bin ich einfach nur glücklich und vergesse all die Sch... um mich herum und dann kommt der Zeitpunkt wo ich gehen muß und es bricht mir JEDES MAL aufs neue das Herz. Ich frage mich dann immer was ich schlimmes nur verbrochen habe und wo genau meine Schuld liegt - jedoch das zu ergründen ist müßig und bringt rein garnichts.
Ich dachte das es irgendwann besser werden würde, jedoch scheint es noch ein sehr, sehr langer Weg zu sein.
Vielleicht ist mein Verhalten und meine Sturheit gegenüber der Konfession, Ausdruck meiner Trauer und Verzweiflung, da mir Scheibchen für Scheibchen nalles genommen wurde was mir lieb und teuer war.
allen noch ein erholsames Wochenende :thumbup:
Moin
Vielleicht ist mein Verhalten und meine Sturheit gegenüber der Konfession, Ausdruck meiner Trauer und Verzweiflung, da mir Scheibchen für Scheibchen nalles genommen wurde was mir lieb und teuer war.
Verbitterung ist konfessionslos - versprochen. Und sie ist menschlich. Erinnere Dich an Deine Werte und handele entsprechend. Ich meine Deine Werte, nicht Deine Reaktion darauf, wenn Du diese in Gefahr siehst. Die Fähigkeit hier zu unterscheiden macht Dich erst zu dem, was Du bist bzw. sein möchtest.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.