:question:
Ich bin völlig verwirrt und durch Zufall auf diese gute Seite gestoßen.
Ich bin seit dem 10.6.200 verheiratet. Vor gut einem halben Jahr hat meine Frau ein Verhältnis mit einem anderen Mann. Dies hat sie dann beendet. Seit dem sind wir in Paartherapie, aber sie hat wie sie wörtlich sagt ihre Liebe zu mir verloren, kann mir auch trotz aller Versuche nicht sagen, wie und ob sie sie wiederfindet. Allein dies Thema könnte seiten füllen. Auf jeden Fall sehe ich nach einem halben Jahr des leidens, des Kämpfens um meine Frau und mir blutige Nasen holen mitlerweile keinen anderen Ausweg als rigerose trennung und Scheidung. Was macht die Sache kompliziert ?
Vor 2 Jahre hatte meine Frau eine Fehlgeburt. Damals hatten wir uns auf das Kind gefreut. Durch die schilddrüsenerkrankung meiner frau schlossen die Ärzte eine weitere Schwangerschaft eher aus. Nach dem Verhältnis meiner Frau wollte ich mich trotzdem Sterilisieren lassen, weil ich schon damals etwas das vertrauen verloren hatte. Sie sagte damals, warte doch noch damit, dann ist alles so entgültig, und ich hätte doch so gern ein Kind, vielleicht haben wir ja später nochmal Lust.
Im letzten halben jahr haben wir vieles versucht und trotzdem jedes Fettnapf für Streit gefunden. Getrennten Urlaub, Wohnmobilkauf, damit ich auswärts schlafen kann.
Wir haben im letzten nur 3 Mal mitteinander geschlafen. Meine Frau wollte nicht, sie hatte sich wohl schon innerlich gelöst. Nun ist sie aber doch Schwanger !
Ich habe ganz klar gesagt, dass ich dieses Kind nicht möchte, wo im Grunde die Trennung jeden tag bevor steht. Noch bevor ich das sagen konnte, hat sie gesagt, dass sie das Kind bekommt, egal ob mit mir oder ohne mich. da hat man dann kein Mitspracherecht. ich dachte immer das NEIN ist in einer Eher das stärkere Argument. Wenn ich ** wollte und sie nicht. dann gab es eben keinen **. hätte ich ihn mir (mit Gewalt) genommen, wäre es Vergewaltigung. was ist das jetzt ?
Sie will das Kind, ich kann das verstehen, aber dann soll es auch ihr alleiniger Spaß sein.
Ich möchte mich nicht erst emotional an ein Kind gewöhnen, welches ich später kaum zu Gesicht bekomme. Und ich möchte eigentlich auch nicht dafür zahlen, für etwas was wir theoretisch zusammen noch anders entscheiden könnten.
Ich werde mich trennen, und hoffen, gar nicht, oder erst sehr spät mit dem zuünftigen Erdenbürger Kontakt zu bekommen. Ich kann in dem Spannungsfeld Vaterpflichten, Trennung, Streß mit noch Ehefrau über dieses und jenes, und, und , und nicht überleben. Bin auch jetzt schon beim Neurologen in Behandlung durch innere Unruhe , Nervösität, Überlastung etc.
Nun suche ich einen Anwalt und hilfe bei Unterhaltsfragen. Ist es eigentlich von Belang, ob ich das Kind will oder nicht. Muß ich in jedem Fall zahlen, auch wenn es allein ihre Entscheidung ist.
Dummerweise ist sie nach 17 Jahren Arzthelferin vor 9 Monaten Arbeitslos geworden, weil ihre Chefin aus Altersgründen aufhören mußte. Jetzt macht sie noch eine Weiterbildung. Wird aber mit dem Kind keine Arbeit finden/wollen. Ich bin seit 25 Jahren Programmierer und verdiene ca. 3000 Euro im Monat.
Hätte ich sie gleich nach dem Seitensprung verlassen. was hätte ich dann für sie als Unterhalt zahlen müssen. Was jetzt für sie und das Kind. Und alles nur, weil sie es so will.
Noch bin ich nicht verbittert, weil troz aller Probleme unsere Umgangsformen noch fair und umsorgend sind. Aber wenn ich für ihre alleinige Entscheidung über die nächste Jahre verteilt mehr als 100.000 Euro zahlen soll, macht das keinen Spaß.
Hat einer einen guten Anwalt für mich im Raum Hamburg.
Muß ich meine Entscheidung, das Kind nicht zu wollen, noch in der Zeit, in der eine Abtreibung möglich wäre notariell Äußern. Oder spielt das wirklich keine Rolle ?
Gruß
Thorsten
hi thorsten,
ich kann nur sagen, selber schuld. warum schläfst du noch mit einer frau auf die du keinen bock mehr hast.
warum hast du nicht verhütet?
soll euer kind jetzt darunter leiden nur weil dir geld und besitztum wichtiger ist?
ich kann deine gedankengänge nicht verstehen.
eine frage stellt sich allerdings noch, ist dass kind von dir?
mel
Hallo Thorsten,
ich dachte immer das NEIN ist in einer Eher das stärkere Argument
Es gibt kein "stärkeres" Argument in einer Ehe. Du verlangst als Richter die Hinrichtung eines Ungeborenen. Nur weil du nicht willst, muss der Rest der Welt sich danach richten. Ne, Thorsten, so geht es nicht. Zum Zeugen eines Kindes gehören immer 2 (Gewaltverbrechen ausgenommen). Und als Mann hast du ebenso Möglichkeiten der Verhütung. Sich nur auf die Aussage eines Arztes zu stützen ist fahrlässig.
aber dann soll es auch ihr alleiniger Spaß sein.
Achso, und dein Spaß hörte mit der Samenabgabe auf? Auch Kinder machen Spaß und sogar mehr als du dir vorstellen kannst.
Ich kann in dem Spannungsfeld Vaterpflichten, Trennung, Streß mit noch Ehefrau über dieses und jenes, und, und , und nicht überleben. Bin auch jetzt schon beim Neurologen in Behandlung durch innere Unruhe , Nervösität, Überlastung etc.
Du wirst, wie jeder Erst-Vater, es lernen, damit umzugehen und auch deine Freude dran haben.
Hätte ich sie gleich nach dem Seitensprung verlassen.
Das Schuldprinzip ist 1977 abgeschafft worden. Zwar greift es u.U. heute noch, aber nur in sehr extremen Fällen. Den von dir zu leistenden Unterhalt wird dir dein RA ausrechnen.
Und alles nur, weil sie es so will.
Dazu habe ich oben schon was gesagt.
Aber wenn ich für ihre alleinige Entscheidung
Es ist ihre Entscheidung für einen Menchen, der in ihr heranwächst. Es ist ihre Entscheidung und damit Ausdruck von Hoffnung und Liebe. ich glaube nicht, dass sie das Kind behält, um dich zu bestrafen. Und wenn eines dieses Land ganz besonders braucht, dann sind es Kinder, die nach Möglichkeit noch in einem liebevollen Umgeld aufwachsen und gefördert werden. Und aus all dem willst du dich rausziehen. Dieses Kind wird seine Wurzeln kennen wollen und du verweigerst dich. Kinder brauchen beide Elternteile und du ziehst dich zurück. Hast du mal an später gedacht? Das Kind wird älter, wird seinen Vater kennenlernen wollen. Lässt du die Tür verschlossen? Du hast dann vielleicht Kinder mit einer anderen Frau. Diese Kinder sind Halbgeschwister deines erstgeborenen Kindes.
Ich hoffe, deine Worte sind in deiner momentanen Verfassung bedingt und du kommst noch zur Vernunft.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Thorsten,
meiner Meinung nach solltest Du versuchen, die zwei Dinge zu trennen, die Dich momentan so offensichtlich belasten.
Die Geschichte Deiner Ehe ist die eine Sache, das Vater-werden die andere.
Als Frau und Mutter kann ich es nur allzu gut verstehen, dass Deine Frau dieses Baby bekommen möchte. Ein NEIN von Deiner Seite hat hier, da hast Du völlig recht, keinerlei Bedeutung.
Natürlich kannst Du Dich Deinem Kind entziehen, rein rechtlich aber bist Du der Vater und stehst damit auch in der Pflicht. Unterhalt für Dein Kind wirst Du auf jeden Fall zahlen müssen.
Auch wenn es Dir im Moment unvorstellbar erscheint: so ein Kind bedeutet weit mehr als nur finanzielle oder sonstige Pflichten! Wenn Du es erst kennen gelernt hast, dann wirst Du begeistert sein, da bin ich mir ganz sicher. Und Du hast mit Deiner Frau eine gute Basis, wie Du schreibst. Die kannst Du nutzen und ausbauen. Wo die Liebe aufhört, da muss noch lange nicht die Freundschaft aufhören.
Freu´Dich auf Dein Kind, Thorsten. Da wächst auch ein Teil von Dir heran!
Ich wünsche Dir, dass Du mit Deinen Problemen zur Ruhe kommen kannst, damit Du Platz hast für die positiven Dinge, die das Leben so zu bieten hat!
Claire
Hallo Thorsten
Als ich denen Bericht gelesen habe ich erst gedacht das du so um die 25 Jahre alt bist, aber dein Profil hat mich eines besseren belehrt.
Ich bin zwar erst 24 und hab noch ne menge zu lehrnen aber eins kann ich dir auf jeden Fall sagen. Vater sein ist das Größte. Klar das du nach deiner Situation nicht mehr wirklich an die Liebe glaubst aber die Liebe eines Kindes ist im Gegensatz zu der einer Frau etwas unendliches und auf jeden Fall mehr als 100.000€ wert. Ließ dir mal bitte im Forum unter "Deine Geschichte" meinen Beitrag durch. du findest ihn unter "Die Hölle". Dann weißt du was manche Menschen alles für ihre Kinder erdulden nur um sie nicht zu verlieren.
Kleiner Tipp: Unterhalt mußt du eh Zahlen. Da führt kein Weg daran vorbei. Es hört sich zwar schwachsinnig an aber wenn du schon zahlst dann nimm auch den Gegenwert in Anspruch: Die liebe eines Kindes. !!!BITTE NICHT FALSCH VERSTEHEN: DAS KIND IST KEIN AUTO!!!
😮 Erstmal Danke, für die vielen schnellen, mich nachdenklich machenden Reaktionen.
Ich will nochmal versuchen 2, 3 Punkte klar zu stellen.
Ich bin nicht gegen Kinder. Auch nicht dagegen mich um meine Kinder vernünftig, liebevoll zu kümmern. Vor 2 jahren bei der ersten Schwangerschaft habe ich mir sehr darauf gefreut.
Aber wenn die Zeichen auf Trennung stehen, dann kann man als Ehepaar zumindest darüber diskutieren, ob ein Kind zu diesem zeitpunkt sinnvoll ist, ob man als Eltern die Kraft und Liebe und Ruhe hat, dem Kind, das verdient liebevolle und umsorgende Umfeld zu bieten.
Ich habe für mich gemerkt, gespürt, gefühlt und auch gedanklich bedacht, dass ich nicht glaube, dass wir das hinbekommen.
Meine Frau möchte dieses Kind, auch durch die Aussage der Ärzte, dass eine weitere Schwangerschaft weitestgehend ausgeschlossen ist. Wäre das nicht so, hätte sie wahrscheinlich auch eher darauf gewatet noch den richtigen Mann für eine richtige Familie zu finden.
Das Kinder das größte geschenk sind, und dass es Spaß macht sich um seine Kinder zu kümmern glaube ich sehr wohl. Aber was wird denn passieren. Wir werden uns räumlich trennen, weil es einfach nicht mehr anders geht. das heißt, ich bin weitestgehen ausgeschlossen aus der Schwangerschaft, auch aus der Stillzeit, aus der Entwicklung. Ich darf vielleicht eine stundenweise Betreuung in der ersten zeit vornehmen. Bin Gasthelfer bei meinem eigenen Kind. Diesen emotionalen Stress, alles aus der Zuschauerrolle wahrnehmen zu müssen, aber wieder keine eigenen Entscheidungen zum Wohle des Kindes, zum Lebensweg beisteuern zu können, finde ich unerträglich. Ich weiß, das Kind hat es bei meiner Frau gut. Deswegen kann ich mich zurück ziehen. Entweder ganz oder gar icht. Entweder bringe ich mich gestalterisch ein, und wenn das nicht geht, dann eben gar nicht.
Es ist völlig etwas anderes, wenn wir uns erst getrennt hätten, wenn das Kind auf der Welt gewesen wäre. Ich hätte mich bestimmt nicht mehr entzogen.
Das klingt vielleicht zu gradlinig und logisch durchkalkuliert. Aber es ist einfach der Versuch, in einen Knoten von Gefühlen, Anforderungen von Außen und Innen. Moralischen Ansprüchen, enttäuschter Liebe, den Boden verloren haben, nicht wissen wo man steht, und was mit einem und seinen Gefühnlen passiert. In einer Zeit, wo sich alles dreht, und nichts mehr sicher ist, etwas Klarheit zu kriegen.
Ob das Kind von mir ist war noch eine Frage. Ich weiß es nicht. Wir haben einmal miteineinder geschlafen, zu einem Zeitpunkt der rechnerisch passen würde. Das war als nach einer Zeit der Trennung, zum versuch der Findung. Erst war ich allein 3 Wochen auf mallorca zm Rennradtraining, dann sie eine Woche auf Mallorca mit Freundin.
Was in diese 4 Woche passiert ist, weiß ich natürlich nicht. Vom Gefühl wüde ich aber zu 80 Prozent sagen ich bin der Vater. Aber meinen Gefühlen traue ich auch nicht mehr so richtig. Ich denke, ich werde einen Vaterschaftstest antstreben. Kann man das erst nach der Entbindung, oder auch schon vorher ?
Thorsten
Hallo Thorsten,
das hört sich schon anders an 🙂
Das Kind wird ehelich geboren, damit bist du der rechtliche Vater. Die leibliche Vaterschaft kannst du mit der Geburt anfechten, wobei schon jetzt der 2-Jahreszeitraum läuft, da du von Vorkommnissen, die Zweifel an deiner Vaterschaft begründen, seit den Urlauben weißt.
Das Leben ist nicht linear planbar. Es gibt derart verschachtelte IF-THEN-Clauses, da kommst irgendwann nur völlig verdattert hervorgekrochen, suchst das finale END IF und findest es nicht. Gerade das Leben mit einem Baby erfordert ein Umdenken, da sich diese kleinen Menschen nicht in ein (Lebens-)Raster bringen lassen. Versuche dies für dich zu akzeptierne, dann wird alles leichter.
Die Schwangerschaft kannst du nicht mitgestalten und auch an den ersten Lebensmonaten wirst du nicht den von dir erwarteten Anteil haben. Dir schwebt im Kopf die klassische Familie vor und das ist gut so. Die klassische Familie ist in unserer Zeit nahezu ausgestorben. Es sind Kurzzeitgemeinschaften und auf der Strecke bleiben die Kinder. Das muss sich ändern. Und du kannst deinen Teil dazu beisteuern, dass dein Kind später einmal den Wert Familie für sich neu entdeckt und daran festhält, in dem du zeigst, was für ein Mist für alle eine Trennung ist. Wir alle müssen dies realisieren, denn anders ist Deutschland nicht mehr zu helfen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo,
das mit dem Zweijahreszeitraum habe ich nicht verstanden. Habe mich noch nicht mit fristen und Gesetzen befasst. Auch erst hier über das Forum die Düsseldorfer tabelle gefunden.
Alles noch bömische Dörfer. Darum kümmert man sich ja auch normalerweise nicht.
Eine technische Frage zum Ehegattenunterhalt. Ist diese 3/7 Regelung immer anzuwenden, egal wie lange man verheiratet war.
Beispiel : ich verdfiene 3000, meine Frau 1000. Nach nur 2 Jahren lassen wir uns scheiden,
weil wir beide Fehler gemacht haben. Durch die Ehe hat sich nichts an der persönlichen Entwicklung geändert.
Man hatte 2 schöne Jahre. Danach lebt jeder wieder auf seinem finanzellem Niveu wie vorher.
Tritt dann für die 2000 Euro Differenz die 3/7 Regelung in Kraft ?
Wenn dem so ist, warum trägt der Besserverdienende das volle Risiko. Versteh ich nicht.
Thorsten
Hallo Thorsten,
Tut mir leid, aber ich muß schon sagen: Dein Posting erzeugt in mir ziemliche Aggros. Ein bischen armselig kommt es daher, denn:
Du machst sehr stark den Eindruck als sei dein Verhältnis zu Deiner Frau eher devoter Natur. Dich selbst scheinst Du nicht so besonders toll zu finden. Du nimmst ein indiskutables Verhalten "deiner" Frau über Zeit hin, womit Du dich letztendlich nur erniedrigst. Und leidest. Dann schreibst Du, daß Du davon ausgehst, nicht der richtige Mann zum Fortpflanzen (verzeih mir den Terminus) zu sein. Da sehe ich ein Problem.
Und jetzt lehnst Du das Kind ab? Für mich sieht das ganz so aus, als dass das Baby nun das Fett abkriegt, das eigentlich deine werte Gattin verdient hätte.
Also reiß Dich zusammen und sieh die Sache einmal so: Was wäre, wenn Du mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt hättest? Du bist dafür in einer klassischen Lebenssituation. Das würde deine Lage bestimmt nicht einfacher gestalten. Verlange also nach der Geburt einen Vaterschaftstest, genug Gründe hast Du ja allemal. Und dann weißt Du, ob es Dein Kind ist oder nicht und kannst Dich dann gerecht verhalten gegenüber dem Kleinen.
Gruß
Stefanos
[Editiert am 26/5/2004 von stefanos]