Hallo liebe Forengemeinde,
ich bin schon seit einiger Zeit interessierter Mitleser und dieses Forum konnte mir schon viele Fragen beantworten. Auch hat es mir gezeigt, dass ich wohl nicht der einzige bin, der sich dank unserer wunderbaren Gesetzeslage auf der Nase rumtrampeln lassen muss.
Für das Problem, dass sich jetzt auftut konnte ich weder durch Google noch hier in der SuFu einen Lösungsansatz finden und ich bin - um ehrlich zu sein - mit der Situation etwas überfordert.
Also ich erzähle mal meine Geschichte (in abgekürzter Fassung) um dann auf das eigentliche Problem zu kommen:
Ich bin 29 Jahre alt und habe einen Sohn der mittlerweile 7 ist.
Die KM und ich waren nur kurz zusammen, ich habe relativ schnell gemerkt, das die Gute außer fürs Bett zu nicht viel zu gebrauchen ist. Leider kam diese Einsicht eine Woche zu spät - naja den Rest könnt ihr euch denken. Dumm gelaufen aber ich stehe dazu.
Natürlich war ich im gesamten Bekanntenkreis (von dem ich mich glücklicherweise schnell lösen konnte) der Böse, da ich sie ja angeblich schwanger sitzen gelassen habe, was so nicht stimmt, denn ich bin gegangen, bevor ich wusste dass ihr Bauch jetzt dicker wird.
Naja wie dem auch sei... es kam die Geburt, soweit alles gut. Ich habe meinen Kleinen und die Ex regelmäßig besucht, zum Teil mehrmals die Woche, wenn es sich einrichten ließ. War alles okay und wir hatten ein ganz gutes Verhältnis.
Ich habe übrigens ab dem ersten Tag lückenlos Unterhalt gezahlt gemäß der jeweils aktuellen Düsseldorfer Tabelle. Es gibt keinen Titel.
... tja und dann kam ihr Neuer. "Kennengelernt" habe ich ihn dadurch, dass ich plötzlich äußerst "freundliche" und natürlich anonyme SMS auf meinem Handy gefunden habe, in denen ich ziemlich übel bedroht und beschimpft wurde. Auf ein paar neutrale, eher ironisch gemeinte Provokationen als Antwort, kamen die Inhalte der Nachrichten dann Richtung Ex und Kind und da wurde mir so langsam klar, dass das wohl ihr Neuer sein musste.
Das ging sinngemäß von "wenn du deinem Sohn nochmal nahe kommst, prügel ich dich ins Krankenhaus" und "wenn du deine Ex nochmal kontaktierst, bring ich dich um" - garniert mit allerlei äußerst hässlichen Bezeichnungen für meinereiner, die ich hier lieber nicht wiedergeben möchte.
Ich habe mich davon nicht sonderlich beeindrucken lassen, da ich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes mit solchen Gestalten recht gut umzugehen weiß und ich mir im Falle eines körperlichen Angriffes seinerseits durchaus mein Recht auf Notwehr rausgenommen hätte, ihm 3-5 Knochen zu brechen bevor er blutend auf dem Boden aufschlägt und anschließend zu einem handlichen Päckchen verknotet der Polizei übergeben wird.
Dennoch habe ich mit einem befreundeten Hauptkommissar erörtert, was ich tun könnte - habe letztlich von einer Anzeige aber abgesehen.
Warum erzähle ich das? - Naja, dieser liebenswürdige Herr hat meine Ex nach sage und schreibe 3 Monaten Beziehung geheiratet.
Und mein "Umgangsrecht" bestand zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr.
Ich habe nur eine Prepaid Nummer von ihr gehabt, auf der sie natürlich nie zu erreichen war. Mal eben vorbeigehen ist auch nicht drin, da ich damals sehr viel beruflich auf Reisen war und mittlerweile 400km entfernt von ihr wohne.
Ich habe auch davon abgesehen mein Umgangsrecht gerichtlich einzufordern (was im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich blöd war) ... ich dachte mir aber, das so ein Gerichtsbeschluss der zwischenmenschlichen Beziehung auch nicht grade förderlich ist und der Kleine halt dann immer "krank" ist oder so. Zumal ich ja ohnehin keine Möglichkeit habe, ihn regelmäßig zu sehen (zB jeden Samstag nachmittag oder so), da ich wie gesagt viel unterwegs bin und ich nur unregelmäßig zuhause bin, geschweige denn in ihrem Wohnort.
Naja ich zahle seit dem ersten Tag fröhlich Unterhalt, Kontakt gibt es eigentlich keinen und ich sehe mein Kind auf Facebook aufwachsen (da postet sie zu meiner Freude reichlich Fotos, so dass ich zumindest weiß, wie ähnlich mir der Kleine sieht). Kontakt findet nur dann statt, wenn die Banküberweisung (ich zahle natürlich per Dauerauftrag an jedem ersten) mal einen Tag länger braucht und sie fragt wo ihre Kohle bleibt.
Auf meine zeitweisen Nachfragen, wie es ihr und/oder dem Kleinen geht, wie er sich neuerdings in der ersten Klasse macht, ob ich ihn mal besuchen dürfte etc etc bekomme ich natürlich weder über die mir bekannte Handynummer noch über Facebook eine Antwort.
Naja mittlerweile hatte ich mich mit dem Zustand beinahe abgefunden, da ich weder Lust noch Zeit habe, mich weiter damit rumzuärgern... auch weil ich glaube, dass mehr als Ärger damit nicht rüber kommt.
Nun trat allerdings eine nicht ganz uninteressante Veränderung der Situation ein.
Ich bekam von ihr (natürlich per Facebook :heu: ) die Nachricht, sie würde jetzt in Trennung leben. Mich hat zunächst einen Moment lang gewundert, wie es der Kerl so lange mit ihr ausgehalten hat, oder umgekehrt... na jedenfalls schrieb sie mir, sie hätte nur einen 400 Euro Job und deshalb müsse mein Sohn nun bei mir mit krankenversichert werden.
Jetzt bin ich völlig verunsichert ob das wirklich so ist?! Ich bin eigentlich eher geneigt mich möglichst weit von ihr zu entfernen, anstatt mit so einer Maßnahme wieder öfter in Kontakt zu sein, aber davon hat ja letztlich der Kleine nichts. Der kann ja am wenigsten dafür wie doof seine Eltern sind.
Ich möchte natürlich nicht, dass mein Sohn nicht krankenversichert ist und würde diese Last tragen... natürlich nur, wenn es keine Alternative gibt.
Ich kenne mich mit 400 Euro Jobs / Sozialamtunterstützungen etc etc überhaupt nicht aus, da ich es in meinem bisherigen Leben stets vorzog, einer anständigen Arbeit nach zu gehen.
Nach meinem Verständnis muss aber doch auch jemand der einen 400 Euro Job hat eine Krankenversicherung haben, schließlich ist diese ja hierzulande gesetzlich geregelt. So und wenn die Mutter eine KV hat, hat doch ihr midnerjähriges Kind, welches in ihrem Haushalt lebt automatisch auch eine, oder verstehe ich da was falsch?
... so und jetzt dürft ihr mich steinigen, was ich alles falsch gemacht habe und wie blöd ich mich verhalten habe... ich wäre jedoch sehr dankbar, wenn mir jemand hier bezüglich meines Anliegens weiterhelfen könnte...
Falls noch weitere Fragen bestehen, einfach raus damit.
Viele Grüße aus Frankfurt am Main!
Hi flamethrower,
ich gehe davon aus, dass das Kind bisher durch die Heirat der KM in der Familienversicherung mitversichert war. Mit Trennung/Scheidung ändert sich das nun.
Es gibt 3 Möglichkeiten:
1. Die KM wird übre die ARGE versichert, weil sie von dort Leistungen bezieht. Dann kann das Kind ebenfallsdort versichert werden, muß aber nicht.
2. Du nimmst das Kind in deine Familienversicherung mit auf. Kostet dich nichts, ist für dich auch kein weiterer Aufwand, da du aufgrund des fehlenden SR eh keine Infos bekommen wirst.
3. Du verweigerst die Aufnahme und mußt dann eben die Kosten tragen, die durch eine eigenständige Versicherung des Kindes entstehen anfallen. Dies wäre der Fall, wenn die KM das Kind eben nicht bei sich mitversichern kann.
zu Nr. 2 und 3. bist du gesetzlich übringes verpflichtet.
Ich würde erstmal nachhaken, warum das Kind nicht bei der KM mitversichert werden kann.
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo Tina,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich habe leider keine Ahnung, ob und welche Leistungen die KM von irgendwelchen Ämtern bezieht. Ich habe lediglich die Info bekommen, sie lebe jetzt getrennt, hat nur nen 400€ Job und der Kleine müsse bei mir versichert sein. Punkt.
Was bedeutet SR?
Ich werde mal nachfragen was der Grund ist, das das Kind nicht bei ihr mitversichert ist.
Viele Grüße
Manuel
Hi,
SR= Sorgerecht
Es kann sein, dass durch die Trennung die Mitversicherung eines Stiefkindes nicht mehr möglich ist, die KM aber bis zur Scheidung weiterhin familienversichert ist. Es kann aber auch sein, dass bei der jährlichen Überprüfung der Voraussetzung für die Stiefkindversicherung die KK festgestellt hat, dass du alsKV den überwiegenden Barunterhalt leistest und die Stiefvater das Kind deshalb nicht weiterverischern kann.
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Okay, also habe ich das richtig verstanden, dass ich im Endeffekt die Wahl habe ihn bei mir mitzuversichern oder seine Krankenversicherung zu bezahlen?
... ich liebe dieses Land! :exclam:
Sofern die KM über keine eigenen Versischrung verfügt, ja!
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Ich dachte der Terminus "gesetzliche Krankenversicherung" impliziert, dass jeder eine haben muss? Wie kann es sein, das die KM keine hat?
Zahlt die nicht das Amt wie oben erwähnt?
Sorry wenn ich so doof frage, aber ich stehe hier grade etwas auf der Leitung..
Ja, wenn die KM Sozialleistungen bezieht, dann zahlt der Staat die KK.
Aber während der Trennung kann die KM durchaus noch über den Ehemann familienversichert sein. Es gibt aber Konstellationen bei denen das Kind eben nicht in dieser Familienversicherung sein kann. Dann muß es ja irgendwo versichert werden.
Es kann also sein, das die KM versichert ist und trotzdem das Kind nicht mitversichern kann.
Ist bei mir auch so. Ich bin über meinen Mann in seiner Versicherung. Meine Töchter mußte bich aber beim KV mitversichern lassen, weil die Relation Gesamteinkommen/KU nicht passte. Auch ich hatte nur noch die Wahl mich selbst zu versichern und damit meine Kinder mitzuversichern (konnte ich nicht finanzieren), der KV nimmt sie in seine Familienversicherung auf oder sie werden einzeln selbst versichert und die Kosten muß der KV übernehmen.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Okay, verstehe!
Vielen lieben Dank für deine Hilfe.
Ich werde dann am Montag mal mit meinem Versicherungs-Onkel telefonieren.
Moin.
Ich sehe auch keinen Nachteil für dich, dein Kind bei dir zu versichern, sofern du selbst in der GKV bist.
Ich denke, du solltest auch schnell zustimmen, sonst ist dein Kind schneller separat und kostenpflichtig versichert als du papp sagen kannst.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin,
in Ergänzung zu @Beppo:
Ich denke, du solltest auch schnell zustimmen, sonst ist dein Kind schneller separat und kostenpflichtig versichert als du papp sagen kannst.
"kostenpflichtig" bedeutet, dass Du (!) die Kosten der KV zusätzlich zum Kindesunterhalt übernehmen musst. Insofern ist die Familienversicherung über Dich in der GKV wirklich eine gute Idee.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Das kostet nichtmal extra oder wie?
Ja ich werde das dann am Montag mal klären.
Das kostet nichtmal extra oder wie?
wenn Du gesetzlich versichert bist, dann nicht.
Deswegegen: "Versicherungsonkel" = Sachbearbeiter bei der Gesetzl KV (AOK, BKK, DAK,...)?
Nicht der Vers.makler/ Vers.vertreter von Allianz & Co!
Gruss, Toto
"Versicherungsonkel" = Sachbearbeiter bei der Gesetzl KV (AOK, BKK, DAK,...)?
Ja genau den meine ich. Meinen Sachbearbeiter bei der BKK. Ich bin gesetzlich versichert.