In einem Verfahren um Unterhalt und zukünftig auch Umgang habe ich eine Gegenseite, die Kindsmutter und Rechtsanwältin (Selbstvertretung, kein RA für Familienrecht) ist. Sie arbeitet sich gerade auf meine Kosten in das Thema ein, da sie genug Zeit dazu hat.
Die Schriftsätze sind voll mit Unterstellungen, Manipulationen, Falschdarstellungen. Das man mir die Kosten des Verfahrens anlastet wird doppelt unterstrichen etc. Auch werden Themen mehrfach in Schriftsätzen aufgeführt, immer schön die gleiche Sau durch mehrere Schriftsätze treiben damit man die Manipulierte Geschichte möglichst glaubt. Damit scheint sie beim Richter am Amtsgericht aber durchzukommen.
Zumindest hatte der ihr einige Punkte ungefragt abgenommen.
Mein RA formuliert sauber, sprachlich elegant und für den geneigten juristischen Leser. So als ob man „Die Zeit“ mit der „Bild Zeitung“ vergleichen würde ist das.
Dem Antragsgegner ist nur Geld wichtig.
Was man von solch einem Vater zu halten hat, mag das Gericht selbst beurteilen.
Mit dieser moralischen Last wird er nun wohl leben müssen.
Gerne wird auch mit Nichtwissen erstmal alles bestritten. Auch Dinge, die dann später unbestritten als Argument auftauchen. Teilweise wirr zu lesen, aber mich wundert, dass ein Gericht sowas zulässt und daraus noch Argumente liest.
Wieso werden vom Gericht diese offensichtlichen Widersprüche und Manipulationen nicht gewürdigt?
Wieso darf man als Anwalt völlig unsachlich die andere Seite mit Dreck bewerfen?
Nun geht das eine Verfahren eine Instanz weiter und ich frag mich sollen wir da etwas plakativer werden Dinge massiver darzustellen. Scheinbar braucht es zumindest beim AG Richter so einen Ton der dann auch mal über 8-10 Seiten Schriftsatz geht. Das liest sich eher wie Frust runtergeschrieben als juristisch belegt und logische argumentiert.
Gruss Jon
In dieser Welt kann man auf zwei Arten reich sein, entweder hat man viel Geld oder viele Freunde, aber nie beides.
Hallo @jonathanm ,
eine organisatorische Frage: Geht es dir "nur" darum, diese Grundsatzdiskussion über Anwälte fortzusetzen, oder benötigst du Hilfe in deinem konkreten Fall?
Wenn letzteres, dann würde ich deinen Beitrag nämlich hier abtrennen, und dann ein eigenständiges Thema daraus machen.
Viele liebe Grüße,
Malachit
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
@malachit ja stimmt dann besser Abtrennen geht eher um die konkrete Frage in der Situation. Wusste nur nicht wohin zum posten.
In dieser Welt kann man auf zwei Arten reich sein, entweder hat man viel Geld oder viele Freunde, aber nie beides.
Ist erledigt.
Da es nach deinen Worten derzeit vorrangig um Unterhalt geht, habe ich das neue Thema im Forum "Unterhaltsrecht" untergebracht.
Falls es jemanden interessiert, die oben erwähnte Grundsatzdiskussion war diese hier: https://www.vatersein.de/forum/rechtsanwaelte/grundsatzdiskussion-ueber-anwaelte/
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Danke für's verschieben.
Die Fragen stehen weiter oben und was nicht halt umtreibt ist, wie und wo wird ein permanentes Sticheln, Missachten von Zustellungsberechtigungen, Druckaufbau, etc. gewürdigt. Die Art des privaten Schriftverkehrs und des rechtlichen lässt kein Vertrauen aufbauen.
Es kann nicht sein, dass derjenige der manipuliert und plakative angreift, Falschdarstellungen anbringt vor deutschen Gerichten weiterkommt. Noch dazu wenn es die KM und RA ist, also sachkundig.
In dieser Welt kann man auf zwei Arten reich sein, entweder hat man viel Geld oder viele Freunde, aber nie beides.
Hallo, Dein Problem ist vielleicht etwas schärfer, weil Deine Ex auch Anwältin ist, es trifft aber viele, dass die Gegenseite manipulativ auftritt. In gewisser Weise ist es ein Normalzustand bei Familiengerichten, dass es viele Behauptungen und Unterstellungen gibt und der Wahrheitsgehalt der Aussagen kaum überprüfbar ist. Damit können Familiengerichte mehr oder weniger gut umgehen.
Wir können hier nur unsere Erfahrungen und Einschätzungen wiedergeben. Eine allgemeine Methode wie man mit dem Problem umgeht gibt es nicht. Es macht aber durchaus Sinn und hat letztlich auch Erfolg sich nicht auf die gleiche Stufe wie die Gegenseite zu stellen sondern sachlich, kurz und bündig Dinge richtig zu stellen und ansonsten sachlich zu argumentieren.
Wichtig für Dich ist die Anwürfe und Anschuldigen nicht zu nahe an Dich heran zu lassen und einen Anwalt zu haben, dem Du vertraust.
Wir können bestenfalls Tipps geben und auf konkrete Fragestellungen eingehen.
VG Susi
Hallo Susi, das motiviert schonmal weiter sachlich und korrekt zu bleiben. Denke wir müssen viel mehr drauf achten, die kleinen Manipulationen und erste Anschuldigungen gleich zu entgegnen. Aber das ist halt ein Balanceakt, sonst werden die Schriftsätze lang und unsachlich. Aber mit der polemischen Art wird halt von der Gegenseite ein Bild gezeichnet, das Stimmung machen soll.
Wir bringen, sofern vorhanden, Beweise/Nachweise und die Gegenseite zitiert nur ihre eigenen Schriftsätze immer wieder die gleichen Themen bis auch der taubeste Richter das glaubt.
Meine Überlegung geht nun dahin meinen Anwalt zu motivieren, etwas plakativer Themen herauszustellen. Nicht falsch verstehen, die Formulierungen sind genau mein Stil und schön sachlich mit Nuancen. Die Gegenseite wird immer dann unsachlich und reagiert bissig, wenn wir mal die Wahrheit beschreiben und sie aus der eigenen Welt herausholen. Aber das ist eine andere Story.
In dieser Welt kann man auf zwei Arten reich sein, entweder hat man viel Geld oder viele Freunde, aber nie beides.
Guten Morgen,
ich kann Dir von meiner Erfahrung - die ich gerade schmerzhaft gemacht habe - berichten. Vorgeschichte ist eine Kindsmutter, die in den letzten Jahren vor Gerichten, Helferkreisen usw. durchgängig negativ aufgefallen ist. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß sich 99% aller irgendwie involvierten wunderten, wieso sie überhaupt noch irgendwas zu sagen hatte.
Nach drei Jahren ohne jegliche konstruktive Kommunikation ging sie dann vor Gericht, wir waren uns 100% sicher. Derselbe Richter, Rechtsbeistand, Jugendamt. Alles diejenigen, die schon ihre Erfahrungen mit ihr gemacht haben.
Ihr neuer Anwalt hat dann erstmal ein eindeutiges Bild gemalt: „Die Kindsmutter muß sich verzweifelt ans Gericht wenden, weil sie monatelang versucht mit der Erziehungsberatung die Probleme zu lösen. Der Kindsvater denkt nur an sich selbst, drängt die Kindsmutter aus dem Leben des Kindes. Alle Beteiligten sind auf Seiten der Kindsmutter. Alle Unterstellungen des Kindsvaters sind gelogen und zeugen von Bindungsintoleranz usw. und so fort.” Gelogen von vorne bis hinten.
Mein Anwalt war ebenfalls sachlich und höflich, ging nicht auf die vermeintlich offensichtlichen Unwahrheiten ein, nur eine sachliche Schilderung der Situation.
Im Termin dann gings schön bergab und mein Anwalt saß wie versteinert da „Oh, der Richter hat sich schon entschieden, das nützt alles nichts mehr. Nein nein, sagen sie bloß nichts negatives über die Kindsmutter, das legt man ihnen gleich als zu aggressiv aus. Und nur nichts gegen das Jugendamt sagen.”
Die Entscheidung ging dann komplett pro Kindsmutter aus.
Außer, daß ich jetzt mit neuem Rechtsanwalt versuche, die Situation für mein Kind zu retten, kann ich Dir nur den dringenden Rat geben, diese böse Propaganda auf keinen Fall unkommentiert durchgehen zu lassen. Egal wie oft du argumentierst „Also objektiv ist das so und so”, solange Du die Lüge unkommentiert stehen lässt, wird man sie irgendwann glauben.
Und diese ewige Credo von „Nur nichts gegen die Kindsmutter” gilt zwar immer noch, aber bitte nur solange man sich im Angriff befindet. Wenn die Kindsmutter mit Dreck wirft auf jeden Fall die Karten auf den Tisch legen.
Danke @PausBanderl für das Teilen der Erfahrung. Das ist genau mein Punkt, dass eine KM, die ggf. selber noch Anwältin ist, mit den Lügen durchkommt.
Auch wir haben einige Punkte nicht kommentiert, da diese jedem rechtskundigen auffallen sollten. Aber je mehr man die Manipulationen durch die Schriftsätze zieht, der Richter glaubt dann am Ende diesem Yellow Press Style der angeblich doch so verzweifelten KM.
Daher denke ich auch gegen jeden der Punkte ist anzugehen. Die Gegenseite nutzt ja alles nach ZPO aus: Allem wird mit Nichtwissen widersprochen, wenn man beweisbelastet wird der Anhörung widersprochen, Kosten der Gegenseite aufzuerlegen wird extra beantragt, Zustellungsbevollmächtigungen werden missachtet, Fristen immer kurz setzen und dann eine super kurze Nachfrist obwohl alles ungeklärt ist, Gegenseite anfauchen, zur vorgerichtlichen Einigung nur zum Schein mal die Gegenseite kontaktieren um daraus wieder einen Antrag zu stellen, etc.
Die Art wie das Verfahren geführt wird, das halten auch befreundete Juristen für einen nicht angemessenen Tonfall, angriffslustig, diffamierend und schlechten Stil, aber scheinbar darf man das vor deutschen Gerichten. Das war mein Post oben auch und daher ursprünglich bei dem Thema Anwälte/Gerichte gepostet.
Dir viel Erfolg mit dem neuen Anwalt, wichtig ist, dass man da auf einer Wellenlänge ist und das gleiche Verständnis vom Fall und der eigenen Rechtsposition hat.
Ich würde mir bei solchen eher psychisch gelagerten Fällen einen Consigliere (das könnte auch der Anwalt oder jemand der Kanzlei sein) wünschen, der den mittelfristigen Plan im Blick hat oder mit einem entwirft. Also Optionen aufzeigt, auch Mediation und das ganze mal in eine Analyse aufzeigt was bei den Optionen rauskommen kann. Wo gibt es sowas? Ist man in diesem Land dem Wahnsinn der Juristerei als nicht unschaluer aber hier nicht sachkundige Staatsbürger einfach ausgeliefert?
Grüsse Jon
In dieser Welt kann man auf zwei Arten reich sein, entweder hat man viel Geld oder viele Freunde, aber nie beides.