Hallo zusammen,

ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Ratschläge von euch bekommen könnte.

Die KM und ich sind seit vielen Jahren getrennt. Wir waren nicht miteinander verheiratet, aber es besteht gemeinsames Sorgerecht. Da die Mutter seinerzeit ein sehr ernst zu nehmendes Alkoholsucht-Problem hatte und ständig Rückfälle kamen, konnte sie damals keinen festen Job finden, zumindest keinen dauerhaften. Diese Umstände brachten mich dazu, dass das Kind besser bei mir und meinen Eltern aufgehoben wäre. Und zu allem Glück, hatte ich mich mit der KM friedlich und ohne Ämter darauf einigen können, dass das Kind bei mir wohnen kann.

Ich bin ihr auch heute noch sehr dankbar, dass wir alles so friedlich und verständnisvoll regeln konnten.

Das Kind wird bald 13 und der Kontakt zwischen den beiden und auch zwischen der KM und mir ist nach wie vor in Ordnung. Mal vergehen zwar Wochen ohne Kontakt, aber das ist schon seit unserer Trennung so. Obwohl getrennt, versuchen wir dennoch das Beste aus allem zu machen und verstehen uns nicht nur als Eltern, sondern auch privat ganz gut.

Um auf das Thema Mutter vs. Arbeitsplatz zurück zu kommen, sieht es jetzt seit ca. einem Jahr etwas anders aus:

Seit 7 Jahren bekomme ich vom Amt Unterhaltsvorschuss gezahlt. Die KM hat seit einem Jahr wieder einen festen Job und in diesem Jahr gab es wieder 4 bis 5 Trink-Rückfälle. Ihr Arbeitgeber weiß davon, toleriert es aber bisher, da sie, wie er es behauptet, ihren Job besser macht als so manche seiner anderen Mitarbeiter. Dass sie, wenn sie rückfällig wird, völlig unerwartet mal 5-7 Tage nicht zur Arbeit kommt, scheint er auch zu tolerieren. Aber fragt sich nur wie lange, denn es gab offenbar auch schon derbe Streitigkeiten wegen der Sache zwischen ihr und ihrem Arbeitgeber. Sie bemüht sich, nicht mehr so wie früher zu trinken, aber das Problem besteht immer noch und es ist wie ein tickende Zeitbombe.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin froh, dass sie wieder einen festen Arbeitsplatz hat, aber seit ein paar Tagen quält mich eine Sache:

sie fragte mich, ob wir uns untereinander einigen könnten, dass sie mir jeden Monat den entsprechenden UV-Betrag aufs Bankkonto überweist, damit sie nicht mehr mit irgendwelchen "ständigen Formularen" und Forderungen des Amts zu kämpfen hat. Sie hat noch eine Tochter aus einer späteren Beziehung, bei der es leider ähnlich aussieht. Auch sie wohnt bei dem KV, allerdings besteht dort überhaupt kein gegenseitiger Kontakt mehr, weder zum KV, noch zu dem Kind.

Auch dieses bekommt UV-Zahlungen vom Amt und mit dem KV wird sie sich höchstwahrscheinlich niemals einigen können, dass sie die Unterhaltszahlungen privat unter sich einigen können. 

Ich weiß nun nicht, was ich tun soll. Ich verstehe mich, wie gesagt, wieder ziemlich gut mit der KM, habe sie auch wieder gern (rein freundschaftlich) und wir gehen auch ab und zu, zusammen mit unserer Tochter essen, oder werden bei ihr daheim zum Essen eingeladen. Allerdings weiß nicht ob ich ihr mein Vertrauen schenken kann.

Es ist einfach so: seit Jahren kommen die UV-Zahlungen regelmäßig auf mein Konto und ich habe Angst, wenn ich dies widerrufe, dass die KM irgendwann vielleicht wieder ihren Job verlieren könnte und ich dem dann hinterher laufen muss

und das Amt dann fragt wieso ich mich überhaupt auf die Sache mit ihr eingelassen habe.

Denn das mit der Trinksucht ist zwar tatsächlich weniger geworden, aber sie besteht leider immer noch. 

Würdet ihr auf die Anfrage der KM eingehen? 

Und falls nicht, welche Argumente zu meiner Nichtzustimmung könnte ich ihr friedlich nennen, ohne sie zu enttäuschen oder ihr zu denken zu geben, dass ich bei der Sache ziemlich misstrauisch bin?