Dass viele andere hier schon in ähnlicher Situation waren will ich gerne glauben.
Nur hilft mir das nicht wirklich weiter.
Doch! Es hilft dir insofern weiter, als dass du daran sehen kannst, dass es nur eine Phase ist, die gemeistert werden muss, die "viele andere" eben schon erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Und ja, es mag ungerecht sein, dass deine Ex dich mit dem Finanziellen allein lässt, aber du kannst es nicht ändern und somit bleibt nur die Möglichkeit es anzugehen.
Dinge lassen sich regeln - step by step - wie Martin es schön formuliert hat. Und glaub mir, das Leben wird auch wieder "lebenswerter" mit jedem Schritt, den du geschafft hast.
Gruß
Brainstormer
Moin despair,
Das kann doch nicht richtig sein!
Dass viele andere hier schon in ähnlicher Situation waren will ich gerne glauben.
Nur hilft mir das nicht wirklich weiter.
offenbar wartest Du noch auf eine Art "überirdischer Gerechtigkeit", die Deine DEF in die Verantwortung nimmt. Die gibt es aber nicht; insofern ist es fruchtlos, ihr Fehlen zu beklagen oder auf ihr Eintreten zu warten. Die Dinge sind, wie sie sind.
Den Kardinalfehler habt Ihr (und Millionen andere) an dem Tag gemacht, an dem Ihr einen unbefristeten Vertrag namens Ehe geschlossen habt, in dem Du der wirtschaftlich stärkere Partner warst (bist) und von dem Ihr im damaligen Emotions-Überschwang angenommen habt, er würde ohne weiteres Zutun ein Leben lang halten. Das ist nicht der Fall. Jetzt stehst Du vor der Alternative, die Zitronen, die Dir das Leben vor die Füsse schmeisst, als "sauer" zu beklagen - oder Limonade daraus zu machen.
Der erste Schritt dafür ist, aus der gefühlten Opferrolle herauszukommen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Den Kardinalfehler habt Ihr (und Millionen andere) an dem Tag gemacht, an dem Ihr einen unbefristeten Vertrag namens Ehe geschlossen habt, in dem Du der wirtschaftlich stärkere Partner warst (bist) und von dem Ihr im damaligen Emotions-Überschwang angenommen habt, er würde ohne weiteres Zutun ein Leben lang halten. Das ist nicht der Fall. Jetzt stehst Du vor der Alternative, die Zitronen, die Dir das Leben vor die Füsse schmeisst, als "sauer" zu beklagen - oder Limonade daraus zu machen.
Der erste Schritt dafür ist, aus der gefühlten Opferrolle herauszukommen.
Grüssles
Martin
Da magst du wohl recht haben. Sollte ich die Schulden aber nicht allein abtragen können, sei es durch einen schnellen Hausverkauf oder anderen Dingen, werden diese Schulden auch meine Frau eines Tages einholen. Sie wird nicht ihr ganzes Leben ohne Einkommen bleiben.
Gesamtschuldnerisch ist sie jedenfalls auch haftbar, auch wenn jetzt nichts zu holen ist.
Moin despair,
Da magst du wohl recht haben. Sollte ich die Schulden aber nicht allein abtragen können, sei es durch einen schnellen Hausverkauf oder anderen Dingen, werden diese Schulden auch meine Frau eines Tages einholen. Sie wird nicht ihr ganzes Leben ohne Einkommen bleiben.
Gesamtschuldnerisch ist sie jedenfalls auch haftbar, auch wenn jetzt nichts zu holen ist.
auch wenn das jetzt nicht die wichtigste Frage ist: "Haften" kann man nur für Dinge, die man auch leisten kann. Will heissen: Wenn die Bank von Deiner DEF eine Unterschrift unter die Kreditverträge für Euer Haus wollte zu einer Zeit, zu der sie gar kein oder nur ein kleines eigenes Einkommen hatte, wird es sowieso eng mit ihrer Haftung. Abgesehen davon gibt es ja nicht nur Schulden, sondern auch einen Wert namens "Haus", der nach der Verteilung der Besitzverhältnisse laut Grundbuch aufzuteilen ist und der im Idealfall höher sein sollte als die Schulden. Ansonsten habt Ihr mit dem Haus über Eure Verhältnisse gelebt.
Wenn Du mal ins Kleingedruckte des Kreditvertrages schaust (und vielleicht auch mal >>>HIER<<<, wirst Du feststellen, dass gesamtschuldnerische Haftung gerade etwas anderes bedeutet als Du vermutest:
Zweck der Gesamtschuld ist es in bestimmten Fällen, in denen mehrere Schuldner an der Entstehung eines Schuldverhältnisses beteiligt sind, dem Gläubiger die Möglichkeit der Durchsetzung seiner Forderung zu erleichtern und besser zu sichern. Dies wird dadurch erreicht, dass der Gläubiger nicht jeden einzelnen Schuldner auf den Teil der Schuld in Anspruch nehmen muss, den dieser im Innenverhältnis zu den anderen zu leisten verpflichtet ist. Vielmehr kann der Gläubiger jeden einzelnen der mehreren Schuldner auf die ganze Leistung in Anspruch nehmen.
Die Bank holt sich Geld dort, wo welches ist, also vermutlich eher bei Dir. Du hast dann die Möglichkeit, Deine DEF im Wege einer Zivilklage in Anspruch zu nehmen; ob eine solche Klage von Erfolg gekrönt wäre, steht in den Sternen. Aber wie gesagt: Das ist eines der unwichtigsten Probleme, die Du derzeit hast und gehört ggf. auch in die zuvor erwähnte Kategorie der "nicht eintretenden Gerechtigkeit".
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Wir haben das Haus vor etwa 7 Jahren gekauft (Altbau). Das Studium meiner Frau (nicht direkt vor Ort) war dann auch nicht ganz umsonst.
Ich habe also gearbeitet und war auch in der Betreung des Kindes eingebunden, auch auf meine Frau musste ich mehr oder weniger verzichten;
ständiges lernen und Aufenthalt an der Uni.
Nach dem Studium sollte es dann alles besser werden und fällige Renovierungen am Bau vorgenommen werden.
Es ist vieles liegengeblieben...
Nach 5 Jahren ist das Studium nun beendet und die Ehe auch.
Ich denke schon dass auch bei ihr irgendwann was zu holen ist. Wenn die Bank es nun nicht von mir bekommt, dann wird sie sicherlich zahlen müssen.
Nach 5 Jahren ist das Studium nun beendet und die Ehe auch.
Komisch, dass solche Sachen immer auf den gleichen Zeitpunkt fallen...
Ich denke schon dass auch bei ihr irgendwann was zu holen ist. Wenn die Bank es nun nicht von mir bekommt, dann wird sie sicherlich zahlen müssen.
Wie Martin bereits schrieb, ist dieses Problem momentan eher unwichtig. Wenn es dir hilft (mir hat es jedenfalls sehr geholfen), dann rechne dir doch einfach mal durch, wie es finanziell nach dem Hausverkauf aussehen könnte. Dazu suchst du z. B. bei Immobilienscout nach ähnlichen Objekten in deiner Gegend und ziehst vom Kaufpreis die Restschuld sowie die Vorfälligkeitsentschadigung ab. Sollte dabei sogar noch etwas über bleiben, kannst du diesen Gedanken leicht beseite schieben.
Gruß
Brainstormer
Moin despair,
Wir haben das Haus vor etwa 7 Jahren gekauft (Altbau). Das Studium meiner Frau (nicht direkt vor Ort) war dann auch nicht ganz umsonst.
Ich habe also gearbeitet und war auch in der Betreung des Kindes eingebunden, auch auf meine Frau musste ich mehr oder weniger verzichten;
ständiges lernen und Aufenthalt an der Uni.
[...]
Nach 5 Jahren ist das Studium nun beendet und die Ehe auch.
ja, das war Eure selbstgewählte Rollenverteilung. Sie hätte auch lauten können "sie studiert nicht, wir arbeiten beide und verdienen Geld und teilen uns Hausarbeit und Kinderbetreuung paritätisch." War aber nicht so und ist jetzt auch nicht mehr zu ändern. Die gute Fee, die aus dem Gebüsch springt und Deine DEF dazu verdonnert, jetzt für weitere fünf Jahre die Rollen zu vertauschen, wird es nicht geben.
Ich denke schon dass auch bei ihr irgendwann was zu holen ist. Wenn die Bank es nun nicht von mir bekommt, dann wird sie sicherlich zahlen müssen.
Eher nicht. Im Idealfall will die Bank überhaupt nichts anderes haben als die monatlichen Raten und ggf. eine Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Kreditablösung. Wenn Du die Raten nicht mehr bedienst (und es damit auf eine Zwangsversteigerung ankommen lässt), sagt die Bank auch nicht "wir warten jetzt mal ein paar Jahre, bis Ex-Frau "despair" genügend Geld verdient und holen uns dann die Hälfte bei ihr" (zumal die Bank weiss, dass die Unterschrift Deiner DEF unter dem Kreditvertrag mangels Leistungsfähigkeit möglicherweise sittenwidrig war); die Bank bedient sich in diesem Fall bei Dir und darf das auch (gesamtschuldnerische Haftung).
Es ist vieles eine Frage des Blickwinkels. Hättet Ihr die vergangenen sieben Jahre Miete für ein Haus bezahlt, wäre die auch weg und von niemandem mehr zurückzuholen. Und auch die Miete hättest Du sieben Jahre lang allein erwirtschaftet. Dein Fokus sollte also darauf liegen, das Haus möglichst gut zu verkaufen und dabei keine Miesen zu machen - dann bleiben im Idealfall auch keine Schulden übrig, sondern ggf. sogar ein kleiner Gewinn. Auf eine solche Lösung solltest Du Deinen Blick richten und nicht auf irgendeine Form persönlicher Gerechtigkeitsvorstellungen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
So,
ich denke, hier wäre etwas mehr männliche Solidarität schon mal angebracht, auch wenn man sich davon nix kaufen kann.
Denn fair ist das Abzocken der Männer + das ganze Diskriminierungsgejammer weiß Gott nicht... Das hilt Dir natürlich am Ende wenig, denn es ist wie es ist. Aber Du kannst das Ganze ja mal bei den nächsten Wahlen berücksichtigen. Vielleicht liegen die Probleme ja gar nicht bei den gläsernen Decken...
Was Du versuchen solltest, argumentativ darzulegen, dass ein solches Studium ja auch eine Vollzeitätigkkeit ist, das bekommen ja schließlich einige Väter hier auch immer zu hören. Und wenn sie bis jetzt vollzeitig tätig war und zudem das Studium beendet ist, gibt es jetzt überhaupt keinen Grund, dies zu ändern und entsprechend kann ein solche Studienvollzeitstelle nach einer sehr kurzen Übergangszeit durch eine Arbietsvollzeitstelle substituiert werden. Das ist zumutbar, da die Arbeitsbelastung ja konstant bleibt. Um Betreuungslücken zu schließen, bist Du, WIE BISHER auch, bereit, Dich einzubringen und wie bisher 50% der Betreuung zu übernehmen. Obs nutzt, bleibt abzuwarten.
P.S. wenns ein Einfamilienhaus ist, ist Möblierung oder Vermietung eher von Nachteil. Wer das kauft, will üblicherweise einziehen und will drin wohnen und die Frau will neue Möbel und nicht den alten Plunder...
@Dantes_79: Vielen Dank, in meiner Situation ist auch Solidarität schon eine große Hilfe!
Was Du versuchen solltest, argumentativ darzulegen, dass ein solches Studium ja auch eine Vollzeitätigkkeit ist, das bekommen ja schließlich einige Väter hier auch immer zu hören. Und wenn sie bis jetzt vollzeitig tätig war und zudem das Studium beendet ist, gibt es jetzt überhaupt keinen Grund, dies zu ändern und entsprechend kann ein solche Studienvollzeitstelle nach einer sehr kurzen Übergangszeit durch eine Arbietsvollzeitstelle substituiert werden. Das ist zumutbar, da die Arbeitsbelastung ja konstant bleibt. Um Betreuungslücken zu schließen, bist Du, WIE BISHER auch, bereit, Dich einzubringen und wie bisher 50% der Betreuung zu übernehmen. Obs nutzt, bleibt abzuwarten.
Das ist eine gute Idee, ich werde meinen Anwalt mal den Vorschlag unterbreiten, fals er selber nicht darauf kommt.
Allerdings arbeitet meine Frau jetzt in einer Schule (wohl nur Vormittags) und bekommt (angeblich) 30,- Euro in der Woche dafür.
Sie hat Lehramt studiert und das Referendariat beginnt im Mai, dann wird sie ca. 1000,- Euro netto haben.
Gestern kam übrigens ihre Forderung:
Kindergeld 184,-
Nettoeinkommen: 3000,-
Wohnwert 400,-
Kredit Immobilie -680,-
Kredit Pkw -180,-
Anr. Eink. 2550,-
Kind laut Tab. 419,-
Kindergeld -92,-
Monatliche Forderung: 1300,-
Hi,
ich finde ebenfalls, dass Deine Frau keinen Grund hat, jetzt nach Beendigung des Studiums ihre Arbeitsbelastung zurückzufahren. Ein Studium bringt oft mehr als eine 40 Stunden Woche mit sich, je nach Fach auch mal 60 Stunden.
Ich verstehe nicht, wieso manche Männer nach der Trennung so defensiv vorgehen. Die Frauen reiten Attacke und nehmen sich alles Mögliche raus, verdrehen die Tatsachen, stellen sich plötzlich als Hausmütterchen dar usw., auf Empfehlung ihrer RAtten, und die Männer schauen zu. Ich bin für mich selber 100% überzeugt, dass ich eine wichtige Rolle im Leben meiner Kinder spielen kann und das ich das auch tun werde. Meine beiden Kinder wurden immer umfassend fremdbetreut und nach der Trennung stilisiert sich meine Frau als treusorgende Hausfrau, was sie niemals war (Tagesmutter, Hort bis 16 Uhr, Putzfrau, eingekauft und gekocht habe ich..., die Ex ist halt eher wenig leistungsbereit, um es mal vorsichtig auszudrücken). Sowas kann man doch nicht durchgehen lassen. Ich sehe die Situation bei Dir vergleichbar und würde Dir zur Offensive raten. Ich habe es selber erlebt, und auch im Bekanntenkreis beobachtet, dass die nicht-so-nette Tour, wo die Männer den Exen eben nicht alles durchgehen lassen, viel eher zum Erfolg und manchmal auch zu ganz neuem Respekt vor dem Expartner führt.
Viele Grüsse
Azurit
Hallo despair,
Monatliche Forderung: 1300,-
Für mein Verständnis, und bevor ich lange rätsele: Heißt das, sie fordert 973 Euro für sich plus 327 Euro fürs Kind (Zahlbetrag, d.h. hälftiges Kindergeld bereits verrechnet)? Dann stimmt der Trennungsunterhalt zwar halbwegs mit den angegebenen Zahlen überein, aber bei einem anrechenbaren Einkommen von 2.550 Euro, dem noch abzuziehenden KU in Höhe von 327 Euro und der 3/7-Regelung des OLG Hamm komme ich auf (2.550 - 327) * 3/7 gleich 953 Euro, nicht 973 Euro. (Übrigens: Die saubere Aufteilung in KU und TU ist für dich schon deshalb wichtig, weil du TU ab nächstem Jahr ggf. via Anlage U steuerlich geltend machen kannst; KU hingegen ist, steuerlich betrachtet, grundsätzlich bedeutungslos.)
Wobei es da noch einen kleinen Rechenfehler gibt: 3000 plus 400 minus 680 minus 180 sind nicht 2.550, sondern nur 2.540. Außerdem muss man ja auch noch ihr "Einkommen" von 30 Euro/Woche, also 120 Euro/Monat berücksichtigen. Damit wären's dann (2.540 - 327 -120) gleich 2.093 Euro Unterschied im verfügbaren Einkommen, davon 3/7 sind 897 Euro. Alles in allem komme ich daher auf 327 Euro KU und 897 Euro TU, in Summe 1.224 Euro.
Falls Madame allerdings meint, ihr stünden zusätzlich zum KU auch noch 1.300 Euro für sich selbst zu, dann hat sie offensichtlich irgendwo in ihrer Berechnung plus und minus miteinander verwechselt.
Ab Mai, wenn Madame 1.000 Euro netto hat, sieht die Rechnung dann erst mal so aus: (2.540 - 327 -1.000) gleich 1.213 Euro, davon 3/7 sind 520 Euro TU. Allerdings bedenke, nach Ablauf des Trennungsjahres wird irgendwann der volle Wohnwert des Hauses zuschlagen, das dürften deutlich mehr sein als die 400 Euro, die jetzt auf der Liste stehen, und das erhöht dein rechnerisches Einkommen, ohne dass du deswegen auch nur einen roten Kreuzer mehr in der Tasche hast. Der geordnete Verkauf des Hauses bleibt also ein wichtiger Punkt auf deiner Tagesordnung.
Noch ein paar Dinge:
Die 180 Euro Raten für den Autokredit treten hier offenbar an die Stelle der berufsbedingten Kosten (die "Menschenfreunde" vom OLG Hamm lassen da ja keine Pauschale zu). Prüfe aber bitte trotzdem, ob nicht die Kilometerpauschale aus den Unterhaltsrechtlichen Leitlinien des OLG Hamm (Punkt 10.2.2) für dich günstiger ist; ab ca. 17 Kilometer einfache Fahrtstrecke dürfte es interessant werden. Auf die öffentlichen Verkehrmittel brauchst du dich auch von den Hammer Menschenfreunden m.E. nicht verweisen zu lassen (es sind keine "engen wirtschaftlichen Verhältnisse", und ÖPNV ist wegen deiner Rufbereitschaften außerdem unzumutbar). Falls du neben der Fahrerei noch weitere berufsbedingte Kosten hast, dann versuche, diese ebenfalls geltend zu machen.
Hast du eine zusätzliche Altersversorgung (Riestervertrag, Lebensversicherung o.ä.)? Das kann nämlich in gewissen Grenzen ebenfalls einkommensmindernd geltend gemacht werden.
Mit welcher Steuerklasse ist dein Nettoeinkommen berechnet? Wenn noch Steuerklasse 3, dann denke bitte daran, dass du spätestens ab Januar zwingend die Steuerklasse 1 nehmen musst, sonst gibt es für 2013 eine üppige Steuernachforderung vom Finanzamt, auf der du wahrscheinlich alleine sitzen bleibst, während Madame die zu hohen Unterhaltszahlungen vsl. behalten darf. Denn mit der schlechteren Steuerklasse und dem sich daraus ergebenden niedrigeren Nettoeinkommen reduziert sich auch der Unterhalt, nur musst du dich selber darum kümmern. Also, falls noch Steuerklasse 3: Bitte für Januar 2013 auf Steuerklasse 1 ändern lassen, und Unterhalt ab Januar entsprechend neu berechnen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hi,
ich finde ebenfalls, dass Deine Frau keinen Grund hat, jetzt nach Beendigung des Studiums ihre Arbeitsbelastung zurückzufahren. Ein Studium bringt oft mehr als eine 40 Stunden Woche mit sich, je nach Fach auch mal 60 Stunden.
Ich verstehe nicht, wieso manche Männer nach der Trennung so defensiv vorgehen. Die Frauen reiten Attacke und nehmen sich alles Mögliche raus, verdrehen die Tatsachen, stellen sich plötzlich als Hausmütterchen dar usw., auf Empfehlung ihrer RAtten, und die Männer schauen zu. Ich bin für mich selber 100% überzeugt, dass ich eine wichtige Rolle im Leben meiner Kinder spielen kann und das ich das auch tun werde. Meine beiden Kinder wurden immer umfassend fremdbetreut und nach der Trennung stilisiert sich meine Frau als treusorgende Hausfrau, was sie niemals war (Tagesmutter, Hort bis 16 Uhr, Putzfrau, eingekauft und gekocht habe ich..., die Ex ist halt eher wenig leistungsbereit, um es mal vorsichtig auszudrücken). Sowas kann man doch nicht durchgehen lassen. Ich sehe die Situation bei Dir vergleichbar und würde Dir zur Offensive raten. Ich habe es selber erlebt, und auch im Bekanntenkreis beobachtet, dass die nicht-so-nette Tour, wo die Männer den Exen eben nicht alles durchgehen lassen, viel eher zum Erfolg und manchmal auch zu ganz neuem Respekt vor dem Expartner führt.
Viele Grüsse
Azurit
Wie könnte eine solche Offensive denn aussehen?
Beim JA haben die leidenden und sooo schwachen Frauen immer recht.
Zur Arbeit zwingen kann ich sie nicht und wenn sie behauptet, nur einen ein-euro Job an einer Schule (!) zu haben, dann kann ich wohl auch erstmal nichts machen.
Hallo despair,
Zur Arbeit zwingen kann ich sie nicht und wenn sie behauptet, nur einen ein-euro Job an einer Schule (!) zu haben, dann kann ich wohl auch erstmal nichts machen.
Lass es mich so sagen: Da offenbar ziemlich sicher ist, dass Madame ab Mai besser verdienen wird, dürfte es müßig sein, für dieses halbe Jahr zwischen "jetzt" und "dann" ein großes Fass aufzumachen. Der Zeitraum bis dorthin fällt noch ins Trennungsjahr, und solange haben die Damen nach Ansicht unserer feinen Justiz ohnehin weitgehende Narrenfreiheit. Mir wäre es jedenfalls weitaus wichtiger, die Dame mittelfristig in einem brauchbaren Arbeitsverhältnis zu sehen, als sie jetzt kurzfristig in irgendwelche Aushilfsjobs zu drängen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Für mein Verständnis, und bevor ich lange rätsele: Heißt das, sie fordert 973 Euro für sich plus 327 Euro fürs Kind (Zahlbetrag, d.h. hälftiges Kindergeld bereits verrechnet)?
Genau!
Ab Mai, wenn Madame 1.000 Euro netto hat, sieht die Rechnung dann erst mal so aus: (2.540 - 327 -1.000) gleich 1.213 Euro, davon 3/7 sind 520 Euro TU. Allerdings bedenke, nach Ablauf des Trennungsjahres wird irgendwann der volle Wohnwert des Hauses zuschlagen, das dürften deutlich mehr sein als die 400 Euro, die jetzt auf der Liste stehen, und das erhöht dein rechnerisches Einkommen, ohne dass du deswegen auch nur einen roten Kreuzer mehr in der Tasche hast. Der geordnete Verkauf des Hauses bleibt also ein wichtiger Punkt auf deiner Tagesordnung.
Um den Verkauf kümmere ich mich sofort. Aber wer weiß...
Trennung war vor einigen Monaten, jedoch ohne schriftliche Beläge im eigenen Haus. Ist es nun von Vorteil den Auszug oder die tatsächliche Trennung zu wählen?
Welche Kosten kommen nach dem Trennungsjahr auf mich zu? Ich dachte bisher, alles läuft nun bis zur Scheidung so weiter.
Die 180 Euro Raten für den Autokredit treten hier offenbar an die Stelle der berufsbedingten Kosten (die "Menschenfreunde" vom OLG Hamm lassen da ja keine Pauschale zu). Prüfe aber bitte trotzdem, ob nicht die Kilometerpauschale aus den Unterhaltsrechtlichen Leitlinien des OLG Hamm (Punkt 10.2.2) für dich günstiger ist; ab ca. 17 Kilometer einfache Fahrtstrecke dürfte es interessant werden. Auf die öffentlichen Verkehrmittel brauchst du dich auch von den Hammer Menschenfreunden m.E. nicht verweisen zu lassen (es sind keine "engen wirtschaftlichen Verhältnisse", und ÖPNV ist wegen deiner Rufbereitschaften außerdem unzumutbar). Falls du neben der Fahrerei noch weitere berufsbedingte Kosten hast, dann versuche, diese ebenfalls geltend zu machen.
Sind nur wenige Km zur Arbeit
Hast du eine zusätzliche Altersversorgung (Riestervertrag, Lebensversicherung o.ä.)? Das kann nämlich in gewissen Grenzen ebenfalls einkommensmindernd geltend gemacht werden.
Mit welcher Steuerklasse ist dein Nettoeinkommen berechnet? Wenn noch Steuerklasse 3, dann denke bitte daran, dass du spätestens ab Januar zwingend die Steuerklasse 1 nehmen musst, sonst gibt es für 2013 eine üppige Steuernachforderung vom Finanzamt, auf der du wahrscheinlich alleine sitzen bleibst, während Madame die zu hohen Unterhaltszahlungen vsl. behalten darf. Denn mit der schlechteren Steuerklasse und dem sich daraus ergebenden niedrigeren Nettoeinkommen reduziert sich auch der Unterhalt, nur musst du dich selber darum kümmern. Also, falls noch Steuerklasse 3: Bitte für Januar 2013 auf Steuerklasse 1 ändern lassen, und Unterhalt ab Januar entsprechend neu berechnen.
Leider nein, sind den keine Versicherungen (Gebäude, Hausrat, Haftpflicht etc.) anrechenbar? Was ist mit den Kosten für Sportverein (Kind) Ganztagsschule?
Die Berechnung läuft noch auf Steuerklasse 3, Ab Januar werde ich dann wechseln.
Ach ja, ich werde zur sofortigen Zahlung aufgefordert und möchte das vorher vom Anwalt prüfen lassen, ich habe aber erst für Mittwoch einen Termin.
Ist das okay, oder muss ich sofort zahlen?
Bis Ende der Woche will auch das JA eine kompl. Aufstellung meiner Einkommen haben um das UG fürs Kind zu berechnen, wir das nun hinfällig?
Nicht dass das UG zweimal gefordert wird.
Hi despair,
könntest Du mal eine saubere Aufstellung zu Deinem Einkommen und Abzügen machen? Inzwischen geistern hier so viele Zahlen und Annahmen durch den Raum (z.B. zu den Hausdarlehen), dass es schwer ist, durchzublicken.
Die Aufforderung, "sofort" zu zahlen, ist keine Fristsetzung. Zumal Dir keine ordentliche Berechnung vorliegt. Mach Dir doch keine Panik deswegen.
Das Jugendamt kannst Du hinhalten mit der Frage, ob denn nun eine Beistandschaft besteht (dann darf Exe nicht selbst einfordern) oder nicht (dann brauchst Du dem Jugendamt eh nicht zu antworten).
Gruss von der Insel
Moin,
könntest Du mal eine saubere Aufstellung zu Deinem Einkommen und Abzügen machen? Inzwischen geistern hier so viele Zahlen und Annahmen durch den Raum (z.B. zu den Hausdarlehen), dass es schwer ist, durchzublicken.
Ich habe mal versucht, alles etwas zu ordnen und komme auf das gleiche Ergebnis wie Malachit:
3000 € (Gehalt Netto LSK 3)
- 280 € (Differenz Immobilienkredit - Wohnwert)
- 180 € (Kredit PKW als Werbungskosten)
- 327 € (Kindesunterhalt)
=2213 € bereinigtes Netto despair
- 120 € (Einkommen DEF)
=2093 €
davon 3/7 = 897 € Trennungsunterhalt
Ich würde zusätzlich noch versuchen, den Tilgungsanteil des Immobilienkredits als Altersvorsorge abzuziehen und somit das bereinigte Netto weiter zu senken.
Gruß
Brainstormer
könntest Du mal eine saubere Aufstellung zu Deinem Einkommen und Abzügen machen? Inzwischen geistern hier so viele Zahlen und Annahmen durch den Raum (z.B. zu den Hausdarlehen), dass es schwer ist, durchzublicken.
Die Aufforderung, "sofort" zu zahlen, ist keine Fristsetzung. Zumal Dir keine ordentliche Berechnung vorliegt. Mach Dir doch keine Panik deswegen.
Das Jugendamt kannst Du hinhalten mit der Frage, ob denn nun eine Beistandschaft besteht (dann darf Exe nicht selbst einfordern) oder nicht (dann brauchst Du dem Jugendamt eh nicht zu antworten).
Eine sauber Aufstellung muss ich mir selber noch machen, werde am we mal daran arbeiten.
Das mit der Beistandschaft verstehe ich nicht. Was bitte muss ich genau an das JA schreiben? Kann ich meine Unterlagen dann so lange zurückhalten und muss diese noch nicht einreichen an das JA?
Ich würde zusätzlich noch versuchen, den Tilgungsanteil des Immobilienkredits als Altersvorsorge abzuziehen und somit das bereinigte Netto weiter zu senken.
Das wären dann 2%. Das sollte ich dann alles dem Anwalt mitteilen, oder?
Hi,
sowohl beim Immobiliendarlehen als auch beim Wohnwert würde ich noch mal einhaken.
Wenn die Ex 400,- Wohnwert ansetzt, dürfte das bereits eine Obergrenze sein.
@despair: stell Dir vor, Du müsstest Dir eine Einzelbutze suchen, die auch für Umgang gerade noch geeignet ist. Wie viel müsstest Du da durchschnittlich Kaltmiete bezahlen?
Und bei den Darlehenszahlungen standen mal 1.400 irgendwo im Raum. Wo kommen die 680 jetzt her? Solange der Scheidungsantrag nicht zugestellt ist, würde ich Zins- und Tilgungsanteil vollständig abziehen und das unabhängig von ggf. zusätzlich bestehender Altersvorsorge. Der durch die Tilgung ausgelöste Mehrwert fliesst in den Zugewinnausgleich ein und damit ist er auch noch voll zu berücksichtigen.
Gruss von der Insel
Moin,
ich finde ebenfalls, dass Deine Frau keinen Grund hat, jetzt nach Beendigung des Studiums ihre Arbeitsbelastung zurückzufahren. Ein Studium bringt oft mehr als eine 40 Stunden Woche mit sich, je nach Fach auch mal 60 Stunden.
das eigene Gerechtigkeitsempfinden oder das, was die eigenen Angehörigen oder Freunde "finden", ist ungefähr der schlechteste Berater, den man in einer Trennungssituation haben kann. Denn die DEF muss sich diesem Empfinden in keiner Weise anschliessen; die hat ganz eigene Empfindungen.
Ganz wesentlich dabei wird sein, wie das Thema Kinderbetreuung zu Ehezeiten gehandhabt wurde (auch wenn selbst das kein Garant für irgendwas ist). Bei Ehen nach dem klassischen Rollen-/Einverdiener-Modell, wo der Vater in der Regel kaum für den Alltag zur Verfügung stand und in der Freizeit vielleicht noch ein paar Hobbies gepflegt hat, bevor er sich um die Familie kümmern konnte, wird es den Müttern befremdlich erscheinen, wenn ihre angehenden Ex-Männer anlässlich der Trennung plötzlich alles "ganz genau und gerecht" verteilt haben möchten.
Natürlich kommt es auch darauf an, wie man den Müttern das verkauft. Auf "Rechte" pochen (die man schon immer hatte, aber nicht wirklich wahrgenommen hat) ist da ein ziemlich schlechter Ratschlag; vor allem, wenn es gleichzeitig mit der Erwartung verminderter Unterhaltszahlungen verknüpft wird. Erfolgversprechender ist eine Argumentation in Richtung "mütterlicher Freizeit und Entlastung". Das funktioniert in der Regel aber nur in gemeinsamer elterlicher Verantwortung; ggf. unter Zuhilfenahme eines Mediators. Die Idee, der Mutter hier per Gericht die eigene Vorstellung von "Gerechtigkeit" aufzwingen zu wollen, geht regelmässig schief.
Ich verstehe nicht, wieso manche Männer nach der Trennung so defensiv vorgehen. Die Frauen reiten Attacke und nehmen sich alles Mögliche raus, verdrehen die Tatsachen, stellen sich plötzlich als Hausmütterchen dar usw., auf Empfehlung ihrer RAtten, und die Männer schauen zu.
naja, Familienrecht ist nicht Strafrecht; hier geht es nur selten darum, etwas zu beweisen. Wegen der Klärung von Unterhaltsfragen liegt die selbstgewählte Rollen- und Einkommensverteilung eines "Beinahe-Nicht-mehr-Ehepaares" üblicherweise bereits auf dem Richtertisch; da geht es dann nicht mehr um die Frage, wer wann Essen gekocht, Englisch-Vokabeln abgehört hat oder mit den Kindern beim Arzt war.
nach der Trennung stilisiert sich meine Frau als treusorgende Hausfrau, was sie niemals war (Tagesmutter, Hort bis 16 Uhr, Putzfrau, eingekauft und gekocht habe ich..., die Ex ist halt eher wenig leistungsbereit, um es mal vorsichtig auszudrücken). Sowas kann man doch nicht durchgehen lassen.
bei Scheidungen werden keine Ehen rückabgewickelt und keine Fleisskärtchen oder schlechte Noten verteilt. Bei solchen Vorträgen subjektiver Wahrnehmung wundern Richter sich eher, dass die behauptete Faulheit eines Ehepartners dem anderen just zum Trennungszeitpunkt aufgefallen sein will und dass "das bisschen Hausarbeit" ja keine wirkliche Arbeit sei. Punkten kann man damit nicht.
Grüssles
Martin
(der nicht der Ansicht ist, dass man sich mit Hilfe von Gerichten beim Ex-Partner wirklichen Respekt verschaffen kann)
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.