Hallo!
Wie ist das mit der Unterhaltszahlung für den vierjährigen Sohn meines Freundes, der sich in der Privatinsolvenz befindet? Kennt sich damit jemand aus?
Zur Situation:
Mein Freund und seine Ex waren sieben Jahre ein Paar. Daraus entstand ihr heute fast vierjähriger Sohn.
Während der Beziehung (keine Ehe) machte er sich Selbstständig, das Geschäft lief nicht und er ging in die Privatinsolvenz. Als er sein Geschäft aufgab, bekam er sofort wieder einen Job und verdient jetzt ca 1500 netto monatl. Davon zahlt er monatlich diverse Kredite ab und bestreitet seinen Lebensunterhalt. Sie leitet eine gut gehende Praxis und hat 4000-6000 Euro netto im Monat. Im Verlauf der Beziehung wurden getrennte Konten geführt. Er zahlte von seinen 1500 euro den kompletten Lebensunterhalt der Familie und ihr Geld wurde größtenteils auf dem Konto gespart, da irgendwann mal ein Haus gebaut werden sollte.
Es kam wie es kommen musste, sie trennte sich von ihm und setzte ihn allein mit seinem Koffer gepackter Klamotten vor die Tür. - ohne Geld ohne nichts.
dies ist jetzt ein Jahr her. alle 14 tage am Wochenende kommt sein sohn zu besuch.
er zahlt an sie 150 euro unterhalt und noch 150 euro für einen "Kredit" der aber nirgends schriftlich festgehalten ist (also müsste er diesen eigentlich gar nicht zahlen). sie lebt nun in saus und braus, hat das gemeinsam ersparte Geld sicherlich schon verprasst und liegt ihn in den Ohren sie habe so viele ausgaben fürs Kind und er solle doch bitte regelmäßig seinen unterhalt zahlen.
er hat bis Juni in seinem ehemaligen Zimmer bei seien Eltern leben müssen da er sich vorher noch keine eigene Wohnung leisten konnte. nun, da er endlich in der Lage war aus zu ziehen, muss er sich noch die Wohnung einrichten - d. h. es fallen wieder diverse kosten an für Möbel etc... so zahlte er zwei Monate nichts an sie und es gab streit.
Sooooo.... Jetzt wäre meine Frage ob er nicht besser kommen würde wenn er nach dd-tabelle zahlen würd? wird bei der Berechnung berücksichtig das er noch Kredite an seine gläubiger abzahlt?
er und ich wollen das endlich ruhe ist und sie ihm nicht ständig die geldgeschichte aufs Brot schmieren kann. Mein freund möchte zahlen, aber auch nur so viel wie angemessen ist und nicht noch ihre Hobbys bezahlen. denn in Anbetracht der Tatsache wieviel sie doch selbst verdient sind die 150 euro für sie Trinkgeld..
das macht echt wütend.
hat wer schon so einen ähnlichen fall erlebt und kann uns einen tipp geben?
Moin Grey,
willkommen hier im Forum.
Und wie so oft zunächst der Rat, dass sich der Betroffene hier selbst anmeldet - denn er ist ersteinmal für die Problemlösung verantwortlich.
er zahlt an sie 150 euro unterhalt und noch 150 euro für einen "Kredit" der aber nirgends schriftlich festgehalten ist (also müsste er diesen eigentlich gar nicht zahlen).
Der Mindest-KU liegt bei 225 Euro. Somit ist Dein Freund hier schon drunter.
Verträge können auch mündlich abgeschlossen werden und sind somit u.U. auch gültig. Hier muss sich Dein Freund rechtlichen Rat einholen, ob ein wirksamer Vertrag zustande gekommen ist oder nicht.
In Eurem Fall könnte es auch sein, dass durch das (vielfach) höhere Einkommen der KM gar keine Unterhaltspflicht mehr besteht. Siehe dazu auch den Trennungs-FAQ:]www.trennungs-faq.de. Auch das müsste im Zweifelsfall rechtlich durchgeprüft werden.
er und ich wollen das endlich ruhe ist und sie ihm nicht ständig die geldgeschichte aufs Brot schmieren kann.
Nun ja, Kinder kosten Geld. Da finde ich so eine Ansage schon etwas abenteurlich. Wie würdest Du Dich in der Situation fühlen, wenn Du in dem Fall der getrennte Elternteil wärst?
Übrigens habt ihr keinen Anspruch darauf zu erfahren, was mit dem KU passiert (wenn Dein Freund überhaupt welchen bezahlen muss). Ansonsten stellt mal alle Zahlen im Bereich Unterhalt ein und dann können unsere Unterhaltsexperten drüber schauen. Gruß Ingo
Nun, ich bin auch Mutter einer Tochter und lebe von deren Vater getrennt. Was die Finanzen betrifft haben wir uns geeinigt und das funktioniert auch. Wir sind aber auch andere Charaktere 😉
Vielleicht habe ich das auch etwas negativ Formuliert. Er möchte schon für seinen Sohn zahlen, aber er möchte sich nicht ständig anhören müssen wie sehr sie doch auf das Geld angewiesen ist (denn das ist sie auf keinen Fall).
Es geht eher darum das es keine Diskussion mehr über dieses Thema Geld gibt. Wenn einmal rechtlich richtig festgelegt ist wieviel er zahlen kann/muss/soll dann kann sie auch nicht mehr mit Vorwürfen kommen oder ihm versuchen ein schlechtes Gewissen einzureden.
Ich denke die momentan angespannte Situation könnte sich dann auch sehr entspannen.
Moin Grey,
ich kann mir nicht helfen, aber Dein Eingangspost klingt für mich als hättest Du ziemliche Neidgefühle gegenüber der Ex.
Zur Sache:
Wenn die Einkommensverhältnisse tatsächlich so sind, wie Du es schilderst (Frage wäre, woher Du ihr EK kennst), dann hat er evtl. eine Chance, dass seine Ex aufgrund der hohen EK-Unterschiede am Barbedarf beteiligt wird.
Evtl. hat er auch eine Chance, dass seine Schulden in einer UH-Berechnung berücksichtigt werden.
Beides liegt im Ermessen eines Richters, eine einvernehmliche Einigung ist in der Regel günstiger.
Frage diesbezüglich wäre, ob der gezahlte Unterhalt tituliert ist.
Dass er einen Schuldendienst gegenüber seiner Ex leistet, wird schon einen Grund haben.
Fakt ist (wie Du weisst): Kinder kosten Geld (und zwar mehr als 150 EUR) ... und das noch über einen längeren Zeitraum.
Gruß
United