Hi Besucherin,
nur noch eine zusätzliche Überlegung: Ich bin mit einer wunderbaren Frau zusammen (und inzwischen mit ihr verheiratet). Meine Kinder und sie haben sich vor etwa 5 Jahren - zwar vorsichtig, aber eigentlich spontan begeistert - kennengelernt, als der Rosenkrieg mit meiner Ex tobte. Meine Kinder sind ein ausserordentlich wichtiger Teil meines Lebens - meine Partnerin würde mich also nur teilweise kennen, wenn sie die Kinder und meinen ganz normalen Umgang mit ihnen nicht kennen würde. Und es widerspricht der Idee einer echten Partnerschaft, solche wichtigen Bestandteile auszuklammern. Wenn der (vorgebliche) geliebte Partner nicht die Nummer 1 in meinem Leben ist - was ist er dann? Ein Nebenbei-Verhältnis, nicht mehr. Ein Mensch, der wirklich liebt, stellt keine Bedingungen - und vor allem: Er versteckt den geliebten Menschen nicht! Auch und gerade nicht vor seinen Kindern - das ist Lebenslüge pur!
Hinzu kommt: Meine Kinder haben mich damals (nach der Trennung und in meiner neuen Partnerschaft) als ganz anderen Menschen kennengelernt als der, der ich während der letzten Zeit meiner Ehe war: Fröhlich, ausgelassen, aufgekratzt, unternehmenslustig und vieles mehr. Und es hat ihnen gefallen - und gefällt ihnen bis heute. Sie kennen ihren ganzen Vater - und nicht nur den halben oder irgend eine blöde Inszenierung, in der jemand einen "Papa" spielt, der er gar nicht ist.
Er sagte heute: diese Vaterschaftsanerkennung sei bedeutungslos für uns. Ich fürchte, es könnte anders sein oder werden. Und ich sehe eben auch die Nachteile, die ihm daraus erwachsen.
Sie ist tatsächlich bedeutungslos für Euch; allerdings in einem anderen Sinne als Du vielleicht denkst: Es wird sich dadurch für Euch und an Eurem Verhältnis nichts ändern.
Denn der weitere Punkt wäre doch: will er sich doch irgendwann trennen, so wäre es ein Leichtes für sie, seine Vaterschaft wieder aberkennen zu lassen, oder? Sie kann das Spiel doch spielen wie es ihr in Zukunft beliebt! Oder sehe ich das falsch?
nein, das Spiel "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln" funktioniert in diesem Fall nicht; dann würde auch die Personenstandsfälschung auffliegen. Und die ist kein Kavaliersdelikt. Abgesehen davon: Er betrügt eines seiner Kinder um die Kenntnis seiner Abstammung. Und das kann ihm irgendwann in einer Art um die Ohren fliegen, die er sich heute noch gar nicht vorstellen kann.
Ich prognostiziere jetzt mal: Die Variable in diesem dummen Spiel bist Du. Das Bauernopfer. Du kannst selbst entscheiden, ob und wie lange Du es mitspielst. Bei der Vorstellung, meine Frau würde jeden Tag zu ihrem Ex zurückfahren und dort "leben", damit die Kinder, die Familie und die Nachbarn nichts merken, graust es mir...
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Besucherin,
Mir wurde dazu gesagt, dass der nicht-eheliche Partner in beiden Fällen Unterhalt zu zahlen hatte und, aufgrund der langjährig bestehenden Partnerschaft, auch eine Ausgleichszahlung zu leisten hatten, da die versorgungsrechtlichen Anspräche (Versorgungsausgleich) bei nicht-ehelichen Paaren nicht zum Tragen gekommen seien. Die Partnerin also die Kinderbetreuung übernommen hatte und sich somit keine Anwartschaft hat erarbeiten können und auch in Zukunft nicht können wird.
Hmmm
Scheinbar war das doch eine Mär?
ja, das war eine. Der Gesetzgeber beschränkt die "nacheheliche" Versorgung ganz klar auf Ehen und nicht auf irgendwelche freien Konstrukte. Will heissen: Wer versorgt sein will, muss eben heiraten; ansonsten endet die Unterhaltspflicht mit dem 3. Lebensjahr des jüngsten (gemeinsamen!) Kindes. Ist ja auch logisch - wie sollte man "nichteheliche Kurzzeit-Verhältnisse" von Langzeitverhältnissen unterscheiden? Dass seine Ex bei seinem Auszug der Sozialhilfe anheimfällt, weil sie mit 53 keinen Job mehr kriegt (oder kriegen will) - nun, das ist nichts anderes als wenn jemand in diesem Alter seinen Job verliert - dann gibt's eben Sozialleistungen. Dass man mal Vorarbeiter oder Geschäftsführer war, ist auch im Arbeitsleben nur für die Dauer des Bezuges von Arbeitslosengeld relevant.
Dein "Partner" (sorry für die Gänsefüsschen, aber ein wirklicher Partner ist etwas anderes) hätte mit freiwilligen Unterhaltszahlungen also ein mächtiges Druckmittel in der Hand, um dem Kindesentzug vorzubeugen. Wenn er stattdessen lieber weiter kuschen und den schönen Schein aufrechterhalten will - ach, ich schreibe lieber nicht weiter, so ein Verhalten finde ich einfach nur jämmerlich...
Ganz sicher ist aber: Wenn eine Freundin von Madame (ich meine die, die ihn deswegen aus dem Elternabend komplimentieren liess) längst weiss, dass Dein "Partner" nicht der Vater dieses Kindes ist, wird es das Kind irgendwann auch erfahren. 100-prozentig. Und es wird seinem "Vater" nicht dankbar dafür sein - im Gegenteil...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Danke nochmals, Martin, für Deinen ausführlichen offenen Bericht und Deine Einschätzung.
Viele Aspekte, die Du darin ansprichst, habe ich mir nie zu denken erlaubt. Zum Beisiel das, was Du über Deine Ehe sagst und Deine Kinder aus der ersten Ehe und ihren Blick auf Dich. Und alles eben ... alle Aspekte, die Du anführst.
Du sagtest, ich solle ihm einen Ausdruck von diesem Thread geben. Ich weiß, dass er mich dafür lynchen wird, wenn er erfährt, dass ich hier schreibe.
Auch, weil ich Intimes und Privates vom ihm preisgebe.
Aber es ist mein Egoismus, es dennoch zu tun. Denn ich finde, auch ich habe einen Teil seines Lebens mit zu tragen und vor allem, wie es seither war, auch mit zu leben.
Es hat sehr direkten Einfluss sowohl auf mein Seelenheil als auch auf mein Leben schlechthin.
Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich mich schlecht und wertlos fühle als "nur Geliebte". Es gibt Phasen, da misstraue ich seinen Ausführungen um seine Motivation etc.. Es gibt Phasen, da traue ich ihm und trage es mit.
Es gibt Momente, da komme ich um vor Eifersucht und Ängsten, ob die Version, die ich habe, auch die tatsächliche ist. Insgesamt traue ich ihm aber und glaube ihm.
Aber in Momenten wie diesen, wo ich wieder ein Teil des Puzzles (mit Eurer Hilfe) zu entdröseln versuche, bin ich in tausend Teile zerschlagen und finde meine eigene Mitte nicht mehr.
Ihr könnt jetzt darüber lachen und sagen, dass dies (also die Anerkennung dieser Vaterschaft) nicht so weit reichen sollte, dass es mich aus den Bahnen wirft.
Aber ich hab mich für diesen Mann einmal entschieden. Trotz seiner Situation und seiner Pläne, weiterhin bei den Kindern zu bleiben. Er tut so, als müsse mich das alles unberührt lassen. Als sei unsere Beziehung davon in keinster Weise berührt. Denn "sie" sei kein Problem für uns. Die Kinder auch nicht. Eigentlich gibt es ja gar keine Probleme. (Außer meiner eigenen, wirtschaftlichen, die in seinen Augen unglaublich schwer und belastend für usnere Beziehung wiegen).
Es ist so, dass man sich sein Leben malt ... "ausmalt". Für die Zukunft. Und darin kommt nunmal dieser Mann vor, den ich liebe. Ich richte mein Leben nach ihm aus. Ich warte. Und so langsam bekomme ich Panik. Wird sich je was ändern? Wird er sich je aus dieser Konstellation so rauslösen können, dass wir eine Zukunft habe? Irgendeine?
Nicht die Vaterschaft spricht dagegen oder ähnliches, sondern den Eindruck, den ich von seinem Verhalten mit all diesen Themen in Summe habe.
Was will er wirklich?
Und da ich eben sehe, dass er dieser Dame mehr und mehr und noch mehr in den Rachen stopft und Dinge tut, die ihn noch mehr dort binden, anstatt eine vernünftige Lösung step by step zu finden, bin ich so langsam am Ende meiner Energien. Ich sehe keinen winzigen Schritt von ihm, der darauf hinarbeitet, sein "Familienleben" auf die Zukunft hin auszusteuern. Im Gegenteil. Ich sehe nur, dass er sich dort mehr und mehr "niederlässt" und sie, die Kindsmutter, die Zukunft ausrichtet, die so bleiben soll wie sie ist.
Ein Nebenbei-Verhältnis, nicht mehr. Ein Mensch, der wirklich liebt, stellt keine Bedingungen - und vor allem: Er versteckt den geliebten Menschen nicht!
Er hat mich jetzt seinen Eltern vorgestellt. Das ist ein Schritt. Und er sagt, das sei ein Zeichen. Nur: was ändert das für mich? Nichts, bis auf die Tatsache, dass sie mich jetzt kennen und wissen, dass es da jemanden gibt.
Mir sagte mal jemand, der in ähnliches Situation, also in der Geliebten-Position, war:
Sobald die Dame des Hauses von Dir erfährt und diese Affaire billigt, hast Du verloren.
Ich verstand es nicht.
Sie meinte dann: nun, Du bist gebilligter Bestandteil der Familie geworden. Indirekt. Ab jetzt muss er nichts mehr ändern. Gar nichts mehr.
Ich will ihn nirgends rausreißen. Aber ich kann jetzt bald nicht mehr. Ich will auch sein Verständnis für meine Gefühle diesbezüglich. Gerade heute. An diesem Tag vor der Vaterschaftsanerkennung. Ich möchte diese nicht verhindern oder dergleichen, jetzt, wo er am Ziel dessen ist, was er sich wünscht. Aber ich möchte auch meine Meinung dazu sagen können und meine Befürchtungen. Denn das, was in der Konsequenz passiert, geht auch mich was an, denn es ist auch mein Leben.
Sie ist tatsächlich bedeutungslos für Euch; allerdings in einem anderen Sinne als Du vielleicht denkst: Es wird sich dadurch für Euch und an Eurem Verhältnis nichts ändern.
Ja.
Vielleicht ist es gerade das, was mich jetzt so erschüttert. Dass ich weiß, dass sich jetzt erst recht nie was ändern wird.
Dein Satz hat es mir erst deutlich gemacht. Zuerst dachte ich: hmm was meint er DAMIT?
Es ist wohl so ähnlich wie mit dem, was meine Bekannte meinte: sobald auch dieser Schritt gegangen ist, wird es keinen weiteren Schritt mehr auf ein "uns" geben. Er ist am Ziel dessen, was er sich wünscht und wie er sich sein Leben vorstellt:
Vater von beiden Kindern. Ende.
nein, das Spiel "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln" funktioniert in diesem Fall nicht; dann würde auch die Personenstandsfälschung auffliegen. Und die ist kein Kavaliersdelikt.
Und wenn sie dann schlicht erklärt, sie habe sich geirrt? Im Laufe der Jahre sähe das Kind ja nun doch nicht aus wie er und da hat sie sich dann doch mal tiefergreifende Gedanken gemacht ... und ist sich jetzt ziemlich sicher, dass diese kleine Affaire, die sie hatte, der Vater sein könnte?
Du kannst selbst entscheiden, ob und wie lange Du es mitspielst. Bei der Vorstellung, meine Frau würde jeden Tag zu ihrem Ex zurückfahren und dort "leben", damit die Kinder, die Familie und die Nachbarn nichts merken, graust es mir...
Just my 2 cents
Martin
Liebe stellt keine Bedingungen oder Forderungen. Liebe ist.
Aber ich halte es kaum mehr aus, wenn von ihm nicht etwas kommt, was mir meine Last, die ich dadurch habe, nimmt.
Heute schrieb er mir, er sehe ein, dass ich diese "Bürde" nicht mehr länger tragen könne und es sei um meinetwillen besser jetzt, er trennt sich von mir.
Nun ....
Hallo Besucherin,
Du hast die tatsächliche Qualität Eurer Beziehung ganz am Ende Deines Posts in einem Satz zusammengefasst:
Heute schrieb er mir, er sehe ein, dass ich diese "Bürde" nicht mehr länger tragen könne und es sei um meinetwillen besser jetzt, er trennt sich von mir.
Er sieht nicht Deine Bürde, sondern seine: Du wirst unbequem, bewegst Dich heraus aus der Position der wartenden, allzeit bereiten Geliebten, indem Du Ansprüche stellst. Das könnte sein Selbstbild erschüttern, denn es erinnert ihn daran, dass er mehr tun müsste als gelegentlich mal bei Dir vorbeizuschauen, wenn keiner davon weiss. Ich behaupte: Die Kinder sind nur ein Vorwand, alles so zu lassen wie es ist. Damit wird er leben müssen - und untergehen, denn eines Tages platzt diese Bombe. Und sie wird auch seine leibliche Tochter nicht verschonen, denn die wird sich genauso betrogen und angelogen fühlen. Seine heutigen "Motive" spielen dann keine Rolle mehr; Handwerker sagen: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.
Auch das hier
Du sagtest, ich solle ihm einen Ausdruck von diesem Thread geben. Ich weiß, dass er mich dafür lynchen wird, wenn er erfährt, dass ich hier schreibe.
Auch, weil ich Intimes und Privates vom ihm preisgebe.
lässt tief blicken: Du hast ihn nicht namentlich benannt; kein Mensch kennt ihn hier, also hast Du ihn auch nicht blossgestellt. Du suchst eine Lösung für ein Problem, das nicht er für sich exklusiv hat: Ihr habt es beide. Es zerreisst Dich fast, wie ein Alien versteckt zu werden, nicht die Nummer 1 in seinem Leben zu sein, immer nur nach allem anderen zu kommen. Er selbst nimmt für sich in Anspruch, jederzeit seine Priotitäten definieren zu dürfen - warum solltest Du das nicht auch tun? Seine sind nicht "besser" oder "wichtiger", nur weil es sich (angeblich) um Kinder handelt. Denn man kriegt alles - Partnerin UND Kinder - unter einen Hut.
Wenn er Dich dafür auch nur strafend anschauen oder ein dummes Wort sagen würde, weil Du hier schreibst, solltest Du Dir klarmachen: Es ist in seiner Welt nicht vorgesehen, dass dieses Problem gelöst wird; schon gar nicht von Dir. Dieser Mensch - egal, ob Du ihn liebst oder nicht - will um jeden Preis in seiner mühsam inszenierten Scheinwelt leben. Das Tüpfelchen auf dem I wird die rechtliche Vaterschaft für die zweite Tochter sein. Nach meiner Einschätzung wird er frühestens dann aufwachen, wenn er feststellt, dass seine Kinder ihn für seine Lebenslügen nicht schätzen, sondern verachten. An diesem Tag wird ihm klarwerden, dass er nur ein Leben hat - und keine Chance, auf Reset zu drücken und nochmal von vorn anzufangen.
Du wirst es heute nicht hören wollen oder Dir vorstellen können - aber ich hoffe für Dich, dass Du dann Lichtjahre entfernt von ihm bist - und stattdessen an der Seite eines echten (!) Partners, der Dich in Deiner Gesamtheit zu lieben weiss - und nicht nur, solange Du nicht aufmuckst oder sein bequemes Leben nicht in Frage stellst.
Aufmunternde Grüsse
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
"...wenn die gemeinsame elterliche Sorge dem Kindeswohl dient"
Kein Begriff unserer Gesellschaft ist undefinierter und wurde mehr pervertiert als "Kindeswohl". Es lässt dem Unrechtsprecher derart viel Spielraum, dass ein 6er im Lotto genauer vorherzusagen ist.
Im Hausaufgaben-Zettel des Bundesverfassungsgerichts vom 29.1.2003 stand ja auch:
"...wenn die gemeinsame elterliche Sorge dem Kindeswohl nicht entgegensteht"
Ist mir gerade am Sonntag abend wieder eingefallen, beim "Tatort", der spielte im Bundesgesundheitsministerium, und da ist jemand gestorben für den Unterschied zwischen "ausschliesslich" und "vorrangig", weil ein Lobbyist diese Formulierung gekauft hatte.
Ich möchte Euch nochmal von Herzen danken für die Mühe, die Ihr Euch mit den Antworten bzw meiner/unserer Problematik gegeben habt und für die Bereitschaft, Eure Meinung zu dem Thema aufzuschreiben.
Heute Abend habe ich Eure Beiträge mehrfach gelesen und mir nachhaltige Gedanken dazu gemacht.
Natürlich ist es so, dass ich hier alles nur subjektiv wiedergeben kann. Auch fehlt die Position aus Sicht meines Partners.
Was ich nicht möchte ist, ihn hier als Buhmann darzustellen. Nun, teilweise habe ich das unterschwellig oder auch mehr oder weniger direkt doch getan. Die ganze Geschichte ist natürlich hochkomplex und dies hier sind nur Ausschnitte aus dem Gesamtbild bzw. der -situation.
Momentan fühle ich mich mies damit, ihn hier als den Buhmann (vor allem mir gegenüber) darzustellen oder darstellen zu müssen.
Andererseits spüre ich, wie ich mehr und mehr den Blick auf "die Realität" verliere. Meine Realität ist eine andere als seine. Naturgegeben. Jeder läuft in seinen eigenen Mokassins.
Ich kriege aber meine Realität nicht mehr auf die Reihe. Ich kann für mich nicht mehr (be)werten. Was ist nun gut? Was ist "böse"? Liege ich in manchem total verkehrt. Was ist/wäre "normal"??
Martin schrieb vom Modell der 50/50-Kinderbetreuung bzw. verlinkte einen Artikel dazu. Ja, das halte ich für nahezu ideal. Für alle.
Ich selbst habe den sehr schmerzhaften Schritt gemacht, meinen Sohn (jetzt 18 geworden) seit 5 Jahren bei seinem Vater aufwachsen zu lassen. Es hat mir fast den Verstand geraubt und es ist noch heute in großer Schmerz. Auch wenn das Verhältnis zw. seinem Vater und mir ein gutes ist. Auch wenn er dort sehr gut aufgehoben ist. Auch wenn er "gut geraten" ist und wir ein schönes Verhältnis haben. Aber es ist Herzschmerz pur. Ich hab es aber damals für ihn, meinen Sohn, gemacht.
Nun ist da ein Vater (mein Partner), der diesen Schmerz nicht aushalten will. Auf der anderen Seite sind da Millionen Väter, die gehen oder gegangen werden und die auch "getrennt" von ihren Kindern sind. Ist der Schmerz anders als der einer Mutter? Nicht so hart und erbarmungslos? Nein, das kann man, so denke ich, so pauschal nicht sagen. Wie bei allem, ist der Einzelfall entscheidend.
Dieser Vater nun, mein Partner, kann sich genauso wenig ein Leben ohne bzw. nicht direkt mit seinen Kindern nicht vorstellen. Für ihn mag eine Trennung ein genauso großer Schmerz wie für mich seinerzeit und auch noch heute sein.
All das dahingestellt.
Was ist nun gut? Gut war für meinen Sohn, dass ich ihn losgelassen und zurück in seine vertraute Umgebung gelassen habe. Zurück zu seinen Freunden und in seine alte Schule. Er ist nicht glücklich mit der neuen Partnerin meines Ex-Mannes. Aber er geht seinen Weg und wir sind uns dennoch sehr nah.
Was ist gut im Falle meines Partners? Ihr habt es hier aufgezeichnet. Und darüber spekuliert, was für die Kinder gut sein könnte oder eben nicht gut ist.
(Ich labere gerade so wie's aus mir rauskommt, denn ich bin dabei, das Thema jetzt ein wenig mehr zu sortieren ... nach Euren Inputs und Meinungen).
Fazit ist für mich, dass er es selbst entscheiden muss, inwieweit es für alle Beteiligten seiner Familie gut ist in der Gesamtheit. Fakt ist aber auch, dass er vor Vielem und vielen Konsequenzen daraus kräftig die Augen verschließt.
Dieses Thema ist seine Achillesferse und wir konnten zu keinem Zeitpunkt entspannt darüber reden, denn er blockte oder schob mir nur wenige Brocken hin und sagte letztlich dann: "Es ist alles okay so wie es ist. Anders geht's nicht".
Es tut mir unendlich weh, wenn er jetzt sagt "Aha, Du kommst damit nicht mehr zurecht. Wir trennen uns besser." Mir tut diese Bequemlichkeit weh. Bequem jetzt auch mir gegenüber.
Ich glaube, es trifft zu, was Martin schreibt: Eigentlich weiß er selbst ganz genau, dass das ganze Szenario ein Konstrukt ist, das in gewissen Ecken oder sogar insgesamt Änderung erfahren muss. Und dem geht er kategorisch aus dem Weg. Sowohl mir gegenüber als auch allen Beteiligten gegenüber.
Für ihn ist der morgige Tag ein Glückstag. Wobei ich mir die Frage stelle, was er nun "mehr" hat als zuvor. Im Grunde nichts. Sozialer Vater ist und bleibt er. Papier hin oder her.
Für mich heißt der morgige Tag, dass er sich von mir damit entfernt, indem er das Schlamassel in seiner Familie noch vergrößert und sich noch mehr hinein begibt in "schnell, gemauschelte" Scheinlösungen. Und ich fühlte mich wie mittendrin und zermalmt. Eigentlich müsste auch ich happy sein darüber, dass er nun sein Ziel erreicht hat. Weil's ihn freut. Aber für mich heißt dies: es ändert sich durch die Anerkennung nichts für ihn in Bezug auf "Rechte an der sozialen Tochter".
Für mich ändert sich auch vieles, nämlich dass ich jetzt immer mehr ahne, dass sich für mich nichts ändern wird. Nicht aus dem Anspruch heraus, mit ihm zusammen leben zu wollen, sondern aus der Gewissheit heraus, dass diese "Familie", so wie sie jetzt ist, genauso weitermacht wie bisher.
Hallo Besucherin,
Ich möchte auch nochmal ein bisschen was dazu sagen, da ich einen etwas anderen Standpunkt habe als hier bisher hauptsächlich vertreten wurde.
Zunächst mal kann ich dir sagen, dass du ihn überhaupt nicht als Buhmann dargestellt hast.
Du hast deinen Standpunkt und die Gesamtsituation plausibel dargestellt, zumindest soweit man das beurteilen kann ohne die andere Seite zu hören.
Ich habe für deinen Freund mehr Verständnis als hier bisher ausgedrückt wurde, vermutlich weil ich ein klein bisschen selbst so aufgewachsen bin.
Mein Vater hat eine Andere kennengelernt, da war ich gerade geboren. Sie haben sich scheiden lassen als ich 6 war und erzählt haben sie mir das als ich 12 war. Mein Schwester war schon 16 und hat es auch nicht früher gewusst. Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon 2 kleine Halbgeschwister von 3 und 7 Jahren , die wir kurz danach kennengelernt haben.
Es war für keinen der Beteiligten leicht damit klar zu kommen aber alle haben ihr Päcken zugunsten von uns Kindern getragen.
Heute haben alle, ausser den beiden Müttern, ein super Verhältnis
Auch habe ich meine eigene Familie länger beisammen gehalten habe als meine Ehe.
Ich sehe kein so grosses Problem in der Anerkennung der Vaterschaft. Was verliert er/ihr denn schon? Er verpflichtet sich nur gegenüber dem Gesetz weiter für ein Kind aufzukommen, wofür er sich sowieso schon verantwortlich fühlt.
Er festigt die Verbindung zur KM auch nicht besonders, da sie ja schon durch das erste Kind verbunden sind. Das kann man nicht multiplizieren.
Er möchte seinem 2. Kind einfach das Gefühl der Gleichwertigkeit vermitteln und die Sicherheit, "Ich liebe dich genauso wie mein eigenes Kind". Das ergibt auch dann einen Sinn wenn es eines Tages erfährt, das er nicht der leibliche Vater ist. Die Möglichkeit dem Kind eines Tages zu sagen, dass es da noch jemand gibt ist damit genausowenig ausgeschlossen wie bei Adoptivkindern. Was immer man dafür für den richtigen Zeitpunkt halten mag.
Du hast deine eigene Situation sehr einfühlsam beschrieben und man spürt dass du dir nicht nur Gedanken über deine eigenen Probleme machst.
Ob du die Situation noch länger ertragen kannst oder ob du es schaffst die Situation zu ändern weiss ich nicht. Er ist natürlich auch schon in einem Alter wo der eigene Standpunkt schon eine gewisse Festigkeit haben kann und die Bereitschaft ihn zu ändern abnimmt aber diese Situation könnte vielleicht auch Anlass geben das neu zu hinterfragen. Mit welchem Ergebnis auch immer.
Mann muss das Verhalten deines Freundes nicht unbedingt richtig finden, verwerflich finde ich es nicht.
Ich wünsche dir die Kraft, Dinge zu ändern, die zu ändern sind.
Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die nicht zu ändern sind
und die Weissheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.
Grus Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Er möchte seinem 2. Kind einfach das Gefühl der Gleichwertigkeit vermitteln und die Sicherheit, "Ich liebe dich genauso wie mein eigenes Kind". Das ergibt auch dann einen Sinn wenn es eines Tages erfährt, das er nicht der leibliche Vater ist. Die Möglichkeit dem Kind eines Tages zu sagen, dass es da noch jemand gibt ist damit genausowenig ausgeschlossen wie bei Adoptivkindern. Was immer man dafür für den richtigen Zeitpunkt halten mag.
Guten Morgen Beppo,
vielen Dank für Deine Worte!
Ich habe aus Deinem Beitrag das Obige herausgezogen, denn dies war es auch, was ich ihm jetzt drei Jahre lang gesagt hatte. Ich empfand es wichtig, das Kind, für das er gleich fühlt wie für sein leibliches, dem eigenen gleichzustellen. Eben auch rechtlich.
Das Kind ist ungewollt geboren. Es war ein "Unfall". Sie kam mit einer schweren Hauterkrankung zur Welt. So, nun kannst mich als spinnert ansehen, aber ich bin eine Anhängerin der Psychosomatik. Diese Art der Hauterkrankung heißt auf der Symbolebene: solch ein Mensch fühlt sich in seiner Haut nicht wohl, fühlt sich abgelehnt. Ich denke auch, dass ein Fötus/Embrio mehr spührt von dem, was "draußen" vor sich geht, als das unsere Schulmedizin bestätigen bzw. für möglich halten mag.
Auch darüber führten wir irgendwann ein Gespräch und ich vertrat die Theorie, dass diese Hauterkrankung durchaus Symbol für das Nichtwillkommen-Sein und aber auch für sein Drängen nach einer Abtreibung stehen kann. Und dass ich von daher der Ansicht bin, da ja eine Vaterschaftsanerkennung für ihn große Bedeutung hätte, dass damit sich zwar die Liebe zu dem Kind nicht noch verstärkt oder mehr festigt, sondern dass sich in seiner gesamten Haltung eine Art "Versöhnung mit seinen damaligen eigenen schlechte Gedanken" einstellen kann, was alle unterbewusst spüren könnten.
Wohlgemerkt: er liebt dieses Kind nicht weniger oder anders als sein leibliches. Dennoch ...
Soviel dazu. Und meiner Bestärkung an ihn, es unbedingt durchzusetzen. Das ist aber nur die eine Ebene.
Die andere ist die, dass ich meinen damaligen Ratschlag an ihn gleichzeitig damit verknüpft habe, das GSR unbedingt im selben Zug durchzusetzen. Er kümmert sich ohnehin weitaus mehr um die Kinder als die Kindsmutter.
Und in seinem Kümmern stößt er bei ihr permanent auf Widerstand. Manchmal habe ich den Eindruck, es ist ein Machtkampf zwischen den beiden, wer nun der bessere Elter ist. Er ist der Übervater, sie diejenige, die zuerst an sich selbst denkt ... und dann kommt lange nichts. So ist zum Beispiel nicht mal die Grundversorgung der Kinder so, dass ich sagen wollte: das passt von ihrer Seite. Sie kocht so gut wie nicht. Es gibt Fastfood. Es wurde noch nie eine Familienmahlzeit zubereitet. (Wenn, dann macht er das gelegentlich mit einfachen Rezepten, die ich ihm gebe)
Pizza, Tütensuppe, Salat, Schokoriegel und Obst. That's it. O-Ton von ihr scheinbar: "Kochen ist unnötig und nichts, womit ich mich beschäftigen möchte". Für ihn hat sie noch nie gekocht, außer mal ne Kanne Kaffee aufgesetzt, wenn sie auch einen mochte.
Ich habe es in Gänze noch nicht durchschaut, was da eigentlich abgeht. Ihre Worte: "Es sind meine Kinder. Ich entscheide. Ende. Kein Thema mehr.", wenn er mal wieder um das GSR bat.
Was passiert nun heute, wenn er die Vaterschaftsanerkennung durchzieht?
Meiner Ansicht nach verwirkt er damit die Gelegenheit, gleichzeitig das GSR durchzusetzen. Wie hier schon einige schrieben, sitzt er letztlich am längeren Hebel. Warum bedient er diesen Hebel nicht? Warum lässt er sich dies alles bieten?
Er anerkennt die Vaterschaft heute, ist jedoch schon seit 8 Jahren Vater durch und durch. Was ändert sich? Meiner Ansicht letztlich nichts, außer, dass er für dieses Kind nun Unterhalt zahlen darf. (Auch rückwirkend für die letzten 8 Jahre?)
Er steht bei ihr nun in der Schuld. Sie hat ihm einen Traum erfüllt ... mit der Konsequenz, dass er mich nun abserviert. Als Dankeschön ihr gegenüber?
Zu Beginn unserer Beziehung sagte er: "Meine Kinder sind mir das wichtigste auf der Welt. Keine Frau der Welt wird je ihren Stellenwert einnehmen". Ich liebe meinen Sohn. Und ich liebe meinen Partner. Beide anders. Beide sehr intensiv. Aber mein Sohn bekommt nicht weniger Liebe von mir als mein Partner oder umgekehrt. Das sind zwei Paar Schuhe. Ich kann nicht "exklusiv und ausschließlich lieben". Ich halte das für eine "Affenliebe", die meiner Ansicht nach auf keinen gesunden Füßen mehr steht, wenn es dieses Entweder Oder letztlich dann doch gibt.
Ich sehe dort den täglichen Konkurrenzkampf um die Kinder. Er kämpft gegen Windmühlen (die Kindsmutter), die lässig lächelnd jedwede Aktion von ihm ausbremsen kann und auch ausbremst, da sie die allein Bestimmende ist.
Sie hat ihn damit an der Kandarre. Er wird weiterhin Bittsteller bleiben, wenn es um die Interessen der Kinder geht. Er plant, agiert, findet bestimmte Dinge gut ... muss sie ihr vortragen, um ihr Einverständnis zu bekommen. Und sie verweigert in den meisten Fällen sogar den Ansatz eines Gespräches darüber. "Meine Kinder".
Ein Grundsatz in meiner damaligen Ehe war, dass Meinungsverschiedenheiten in Punkto Kindererziehung nicht vor dem Kind ausgetragen werden. Also auch Kleinigkeiten: ich erlaube den Freibadbesuch, mein Ex verbietet ihn. Das war ein No Go. Nicht um dem Kind Heile Welt vorzuspielen, sondern um nicht auf seinem Rücken unsere eigentlichen Ehekonflikte und unsere grundsätzliche Kontra-Haltung auszutragen.
Dort, in seiner Familie, nehme ich etwas anderes wahr.
Das Schlimme für mich ist: ich habe bei diesem Thema keinen Zugang zu ihm. Dann und wann kommen ein paar Fetzen in der Erzählung. Aber wir können nicht darüber diskutieren.
Ich finde nicht, dass Kinder sozialkompetent aufwachsen, wenn z.B keine Familienmahlzeiten stattfinden. Wenn sie mitbekommen, dass ihre Mutter im Alleingang entscheidet, dass sie jetzt z.B. plötzlich über Ostern mit zu den Großeltern möchte, obwohl er mir sagte, dass keinerlei gemeinsame Aktivitäten mehr stattfinden. Er nahm sie mit, verschwieg mir das ... um hinterher zu sagen: "Ich wollte sie nicht dabei haben. Aber sie kam damit eine halbe Stunde vor Abfahrt an. Was hätte ich tun sollen? Sie sagte den Kindern, sie fahre mit. Dann fuhr sie eben mit".
Ich fühle mich nur noch sch**** mit allem. Es ist genau dieses Gefühl, das Martin beschrieb: man hat nur ein Leben. Einen Reset-Knopf gibt es nicht. Und ich spüre, dass er der Spielball ihrer Wünsche ist, nur, weil er seine Kinder abgöttisch liebt. Muss man aber dafür sein eigenes Leben aufgeben? Seine eigenen Bedürfnisse negieren? Nur um "bei seinen Kindern bleiben zu dürfen"?
Ich sehe, dass er vieles, was dort im Argen liegt, mit der Beziehung mit mir kompensiert. Eigentlich hat er damit alles. Er ist bei den Kindern, hat Nähe, Liebe, Zärtlichkeit, einen Menschen, der ihn wahnsinnig liebt. Und muss nichts und null ändern. Sein Leben ist letztlich dann doch rund. Oder eben dieses Scheinleben, von dem Martin in einem Posting sprach.
Darf die Liebe zu einem Kind als das Alleinentscheidende allem anderen voranstehen? Darf man sowas überhaupt aufwiegen oder in die Waagschale werfen?
Würde ich unsere Liebe in die Waagschale werfen und sagen: "Entweder ich oder Deine Familie. Entscheide Dich", so würde er (zurecht) mit mir gebrochen haben.
Aber er tut jetzt nichts anders. Nachdem ich ihm gestern meine Bedenken geschrieben habe und vehement äußerte, er solle es nicht so kopflos tun, spürte ich, dass er jetzt bereit ist, ALLES, was wir hatten, aufzugeben, nur, um diesen Termin heute so stattfinden zu lassen. ER ist nach meinem Empfinden derjenige, der jetzt sagt: "Meine Familie geht immer vor. Entweder Dir passt das ... oder scher Dich zum Teufel".
Ich bat um ein Telefonat. Abgelehnt. Er "kann" das. Ich habe keine Möglichkeit, ihn zu erreichen, wenn er nicht möchte.
Er schrieb mir dann, dass ich ihn tyrannisiere. Dass er davon die Schnauze vollhabe. Dass ich mich um meine eigenen Probleme scheren solle. Das sei wichtiger.
Ich denke einfach, dass heute mit dieser Vaterschaftsanerkennung ohne die Durchsetzung des GSR ein großer Fehler passiert. Ich sehe einfach, dass er ihr damit einen weiteren Machthebel in die Hand drückt. Und dass das sein Leben maßgeblich bestimmen wird in der Zukunft. Sie wird gerade jetzt dann weiterhin sagen: "Ich entscheide. Meine Kinder".
Ich sehe ein Elternpaar, das in der Zukunft weiterhin die Kinder als Synonym für die Vorstellungen zu leben benutzen kann und wird.
Er wird nichts ohne ihr Wohlwollen tun können. Sie wird immer in der Machtposition bleiben, da er Bittsteller bleiben wird.
Wo bleibt das Wohl der Kinder? Mir dreht es aktuell den Magen rum, wenn ich dann höre "Ich liebe meine Kinder abgöttisch". Wo ist in alledem noch etwas Gutes für die Kinder zu sehen? Etwas wirklich Gutes. Ich meine damit "eine schöne Kindheit"?
Sehe ich das alles so verzerrt, dass ich sage: DAS kann keine schöne Kindheit sein. Auch nicht bei all den Reisen, die er mit den Kindern unternimmt, auch nicht bei all dem Materiellen, das er den Kindern und ihr zur Verfügung stellt.
Und mir dreht es den Magen rum, wenn ich sehe, dass es so dargestellt wird, als geschehe alles "für die Kinder".
Mir tut es in der Seele weh, wenn ich jetzt sehe, dass ich sogar der Preis bin, den er gerne zu zahlen bereit ist, um ihrem Willen zu entsprechen. Ich fühle mich um die letzten drei Jahre betrogen, in denen ich seine Situation mitgetragen habe, damit er mit seinen Kindern leben kann.
Hallo Besucherin,
ich hab nochmal ne Nachfrage: Irgenwo hattest du geschrieben, das er noch nicht mal bei seiner was-auch -immer und den Kindern gemeldet ist. Wie geht denn das?
Die andere Frage die ich mirstelle: Könntest du ihn loslassen? Aus der Rolle der heimlichen Geliebten heraustreten und die "Probe" machen wie wichtig du ihm wirklich bist?
Ich kann mich erinnern ,das wir vor nicht allzulanger zeit auch eien Frau heirhatten die in einer ähnlichen Konstellation war. Vielleicht liest du ihre Geschichte mal. Wenn du magst such ich dir den Thread raus.
Tina
*edit* Die Info hast du ja schon
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Vielleicht passt es hier gerade nicht wirklich her....aber wie sicher bist du dir eigentlich, dass er die Beziehung zu der Mütter seiner beiden sozialen Kinder wirklich so führt, wie du es glaubst? Nach drei Jahren scheint nicht wirklich allzuviel aus seinem "anderen" Leben euren Alltag zu bestimmen - wobei der Alltag von ihm ja wohl zeitlich und auch emotional am meisten bei seinen Kindern gelebt wird....
Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....
Mir tut es in der Seele weh, wenn ich jetzt sehe, dass ich sogar der Preis bin, den er gerne zu zahlen bereit ist, um ihrem Willen zu entsprechen. Ich fühle mich um die letzten drei Jahre betrogen, in denen ich seine Situation mitgetragen habe, damit er mit seinen Kindern leben kann.
Liebe Besucherin,
wir beide hatten ja vor ca. 2 Jahren Deine Situation ja schon ausgiebig diskutiert. Ich möchte nicht rechthaberisch erscheinen, aber hatten wir die Zwickmühle in der Du heute steckst, damals nicht auch schon gesehen?! Es hat sich nicht viel getan. Du fühltest Dich damals nicht wohl und heute noch weniger.
Dein LG ist ein bequemer Mensch, er versucht ALLE Probleme zu umschiffen. Bist Du aber nicht auch "ein wenig bequem"? Dein Verstand und Dein Bauch sagen Dir: Es ist nicht gut so. Aber Du handelst nicht adäquat!
Du behälst den status quo bei. Warum? Ich kann das bei vielen Leuten verstehen, bei Dir aber überhaupt nicht. Du hast einen interessanten Job, Du führst ansonsten ein ausgefülltes Leben, Du sprichst und schreibst als Ausländerin ein gewählteres Deutsch, als das Gros aller Deutschen. Wovor fürchtest Du Dich. Jedes Ende ist immer auch die Chance für einen Neuanfang. Dieser sähe für Dich ganz gewiss interessanter aus, als für Deinen LG!
Ganz liebe Grüße,
Uli
Edit: Rechtschreibfehler
Hallo Besucherin,
ich hab nochmal ne Nachfrage: Irgenwo hattest du geschrieben, das er noch nicht mal bei seiner was-auch -immer und den Kindern gemeldet ist. Wie geht denn das?
Hallo Tina,
ganz einfach: indem er woanders gemeldet ist.
Die andere Frage die ich mirstelle: Könntest du ihn loslassen? Aus der Rolle der heimlichen Geliebten heraustreten und die "Probe" machen wie wichtig du ihm wirklich bist?
Tina, ich halte nichts von solchen "Proben". Sie haben einen erpresserischen Charakter. Denn ICH stelle ihn nicht vor die Wahl, Prioritäten setzen zu sollen oder mir zu beweisen, wen er mehr liebt oder dergleichen. Das halte ich für illegitim.
Auf der anderen Seite ist es jetzt so, dass er mich nicht mehr will. Ich komme mir vor wie ausgetauscht. Er hat nun die Vaterschaft des Kindes. Er wägt es ab, zieht es vor ... und lässt mich deshalb fallen. Auch diesen Gedankengang kann ich nicht wirklich nachvollziehen, es sei denn, es ist wirklich so: wahre Präferenz in seinem Leben ist die Familie einschl. der "WG-Mitbewohnerin". Ja, ich habe mehr und mehr in den letzten Stunden den Eindruck, dass er sich sein Leben nicht vorstellen kann ohne diese Frau. Auch wenn sie kein Paar mehr sind. Sie gehört zwangsläufig und unwiderruflich zu seinem Leben. Nicht passiv, sondern aktiv.
Ich habe ihm den Link zu diesem Thread hier heute Morgen geschickt. Seine Reaktion:
Forengelabere
"Wie schon gestern gesagt, wer nicht mal das einfachste im Leben versteht und auf die Reihe bringt, der sollte sich davor hüten sich mit komplexeren Themen zu beschäftigen und noch dazu andere Menschen dann mit seinen in Depperlforen aufgesaugten Stammtischparolen zu belästigen. Lass mir bitte einfach meine ruhe und kümmere um dich selbst. Und wenn du das net kannst dann denke mal darüber nach was du deinem Sohn alles angetan hast ..."
Er wirft mir einiges vor ... ich beschreibe es kurz in Antwort auf Ulis Posting.
Ich sagte mehrfach, ich sehe nicht mehr klar. Für mich selbst nicht mehr und in der ganzen Situation nicht mehr.
Über die Jahre hinweg ist es so, dass man als "Geliebte" (er negierte immer, dass ich nur Geliebte sei) versucht, sich ein Gesamtbild zusammen zu puzzeln.
Denn:
@weserfroch
Vielleicht passt es hier gerade nicht wirklich her....aber wie sicher bist du dir eigentlich, dass er die Beziehung zu der Mütter seiner beiden sozialen Kinder wirklich so führt, wie du es glaubst?
Es gibt in einer solchen Partnerschaft zwei Möglichkeiten: entweder man vertraut ... oder man misstraut.
Wenn man sich darauf einlässt, muss man vertrauen.
Geliebte zu sein wird klassisch bewertet: da ist ein Mann bequem, gibt vor, alles wegen der Kinder zu tun. Hat angeblich keinen Sex mehr mit der Kindsmutter. Und pflückt sich die Rosinen raus. Und hält vor allen Dingen hin.
Nun hat man als Geliebte zu Möglichkeit zu kämpfen, den Mann ganz zu sich zu ziehen und an sich zu reißen. Entscheidungen zu fordern.
Oder frau hat die Möglichkeit, dem Glauben zu schenken, was gesagt wird.
Das ist die Theorie.
Die Praxis sieht so aus, dass man immer hin und her gerissen ist. Ständig. Dass man analysiert, bewertet, zusammenreimt und auch zusammenspinnt. Dass man zerrissen ist zwischen Eifersucht und Geduld und Vertrauen.
Ich kenne das gesamte Spektrum, das noch viel mehr beinhaltet als das gerade Aufgeführte.
Heute, 12.12.2007, ist für mich Stand der Dinge, dass ich nichts mehr weiß. Dass all seine Handlungen genau das Gegenteil von dem aussagen, was er mir versicherte und was ich glaubte.
Heute ist für mich Stand der Dinge, dass ich die Vermutung habe, die sich immer mehr breit macht, dass alles für ihn so in Ordnung ist. Dass es keinen Grund gibt, jemals das Zusammenleben mit dieser Frau zu beenden. Dass es immer einen Grund geben wird, es fortzusetzen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, dann eben deshalb, weil sie noch in ihr Elternhaus zurückkommen können sollten. Etc.
Ich glaube, er kann sich kein Leben ohne "sie" vorstellen. Warum auch immer. Ich weiß nicht mehr, was es ist.
Vielleicht hat er auch nur keine Pläne gemacht. Vielleicht ist es einfach so, dass er Jahr um Jahr einfach dort weiterlebt und eben mit seinen Kindern. Und dass er heute noch nicht weiß, was er sich für seine Zukunft wünscht.
Nur: wenn die Kinder groß sind, ist er dann locker 53 oder älter. Sie wird dann 63 Jahre alt sein. Herrliche Zukunft bis dahin! Kein Reset-Knopf.
Aber ich bin dann auch 53 und warte noch immer und liebe noch immer.
Was sollte sich also aktuell ändern? Was wäre meine Idee?
Meine Idee wäre, dass er diese Vaterschaftsgeschichte vernünftig durchzieht. Mit GSR für beide Kinder. Mit dem Willen und dem Wunsch, den Kindern wirklich eine vernünftige Basis zu bieten und keine Scheinwelt mit Windmühlenkämpfen.
Was hieße das für uns beide? Sicherlich, dass er dort wohnen bleiben würde. Aber ich hätte dann nicht dieses verdammte Gefühl, dass er stets und immer auf ihr Wohlwollen angewiesen ist und sie jederzeit Kaiser Nero spielen kann: Daumen hoch, Daumen runter.
Sie nimmt nicht nur Einfluss auf sein Leben, das seiner Kinder, indem sie bestimmt, wo's langgeht, sondern auch indirekt auf meines. Nur will er das nicht wahrhaben. Wenn ich liebe, dann ganz. Und somit ist das alles auch mein Problem geworden, nicht nur seines.
Abgesehen von den Auswirkungen auf unsere Beziehung: ohne das GSR zu haben, wird er keinen einzigen Schritt in irgendeine Richtung verbessern können. Für niemanden.
Wenn es BEIDEN wirklich um das Wohl der Kinder ginge (und das wäre zu unterstellen, da sie ja beide eine Bürde mit dem Zusammenleben auf sich nehmen), dann wäre das Mindeste, dass sie sich das Sorgerecht teilen. Dann wäre diese Motivation auch von außen betrachtet echt und wahr.
So werden meine Zweifel immer größer, was das alles wirklich sein soll. Er der Ausführende, sie die Tonangebende? Die Kinder ....? Ja, haben ihren Spaß. Machen Ausflüge und Spiele mit Papa, machen Reisen und kuscheln und tun und machen. Ist DAS wirklich etwas, was man unter Kindheit verstehen kann?
Hallo Tina,
ganz einfach: indem er woanders gemeldet ist.
Das schon, aber was für einen vernünftgen Grund gibt es denn dafür?
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Laß uns mal in die Zukunft schauen.....was passiert denn, wen die Kinder größer, selbstständiger sind...sie vielleicht für eine Ausbildung, ein Studium oder um eine Familie zu gründen aus dem Haus gehen. Will er dann weiterhin in seiner "WG" leben, weil es ja nie den richtigen Zeitpunkt gibt? Weil die Kinder ja nochmal zurückkommen....zurückkommen könnten....nach dem Studium....nach der Ausbildung...wer weiß...wer weiß....weil sie es doch so gewohnt sind.....
Verdammt noch mal - wer wird ihn mal beerdigen? Seine jetzige LG (wenn sie denn dann noch lebt...) - nicht du!
Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....
Will er dann weiterhin in seiner "WG" leben, weil es ja nie den richtigen Zeitpunkt gibt? Weil die Kinder ja nochmal zurückkommen....zurückkommen könnten....nach dem Studium....nach der Ausbildung...wer weiß...wer weiß....weil sie es doch so gewohnt sind.....
Ich schrieb hier gestern von einem guten Freund mit einer ähnlichen Geschichte: Der kam nie wieder zu seiner Mutter nach hause, nicht einmal, als sie im Sterben lag. Ich glaube, er ging auch nicht zu ihrer Beerdigung.
Manchmal wenden sich Lebenslügen - so "gut" sie angeblich gemeint gewesen sein mögen - eben auch gegen den, der sich zeitlebens hinter ihnen versteckt hat.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
May be Martin.......aber dann wird es in dieser Geschichte hier verdammt Zeit! Da wird eine ganze Familie zum Lügensumpf.....
Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....
Liebe Besucherin,
wir beide hatten ja vor ca. 2 Jahren Deine Situation ja schon ausgiebig diskutiert. Ich möchte nicht rechthaberisch erscheinen, aber hatten wir die Zwickmühle in der Du heute steckst, damals nicht auch schon gesehen?! Es hat sich nicht viel getan. Du fühltest Dich damals nicht wohl und heute noch weniger.
Lieber Uli,
ja, wir hatten das schon alles. Es hat sich nichts verändert.
Die Frage ist nun wirklich: wie kommt es, dass ich es zu meinem Problem mache? Ich könnte die gemeinsame Zeit genießen. Mir könnte es egal sein, welchen Schlamassel er daheim hat. Aber er ist mein Partner. Ich habe mich für ihn entschieden und damit ist auch sein Päckchen in mein Leben getreten.
Es ist die Grätsche, die ich nicht auf die Reihe bekomme:
Einerseits sagte er immer: "Du bist meine Frau. Meine Partnerin. Sonst ist das niemand". Andererseits erwartet er, dass ich die Situation einfach handle. Die Kindsmutter sei doch für unsere Beziehung kein Problem! Sie duldet das, sie gingen getrennte Wege. Also wo sei das Problem?
Das Problem ist aktuell, dass ich meinen Wert verloren habe. Das Schlimmste ist: vor mir selbst.
ER postuliert, dass seine Kinder immer mehr wert hätten. Dass er sich im Zweifel immer für die Kinder entscheiden würde. Aber die Frage stellt sich doch gar nicht! Da gibt es nicht für oder gegen die Kinder zu entscheiden. Sie sind seine, er lebt mit ihnen. Wo steht da eine Entscheidung für oder gegen an?
Er kennt meinen Sohn. Mein Sohn ist vernarrt in ihn. Mein Ex-Mann kennt ihn. Mir ist wichtig, dass ich ihn als meinen Partner dort eingeführt habe. Er genießt die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn und dessen Freundin. Ich würde im Traum nicht auf den Gedanken kommen, dass da meinerseits ständig das Damoklesschwert über uns hinge, das da heißt: "Im Zweifel liebe ich meinen Sohn mehr! Also benimmt Dich entsprechend".
Da ist doch gar nichts zum Abwägen! Beider Kinder sind da, werden geliebt - aber man kann doch auch einen anderen Menschen lieben. Anders, aber man kann das doch!
Gerade weil wir enorme Höhen in dieser Partnerschaft hatten und weil die Liebe so groß war, ist das Loch, in das ich jetzt falle, unendlich. Das ist meine Fassungslosigkeit im Moment.
Und ich muss darüber reden bzw. schreiben, sonst zereißt es mich. Er ist nicht bereit, sich damit - mit meinen Gefühlen im Moment - mit mir auseinander zu setzen.
Er wirft mir vor, dass ich jetzt hier schreibe. Ich hatte ihm ja den Link geschickt.
Es gibt zwei Menschen, die aktuell meine Verfassung mitbekommen. Meine beiden Nachbarinnen, die entsetzt sind, wie ich rumlaufe. Die mir gestern klipp und klar gesagt haben, ich solle dringend in eine Therapie, weil ich das alles nicht mehr packe. Weil mein letztes Bisschen Selbstwert zersplittert ist.
Hier zu schreiben, in diesem Forum, ist momentan meine Akuttherapie. Mich zerreißt es gerade fast, dass er nicht bereit ist, mit mir zu reden. Meine Ängste und Nöte nur ansatzweise anzuhören, wenn er sich vielleicht auch nicht verstehen würde.
Gestern spätabends sprach ich mit einer der Nachbarinnen. Sie sagte, es deute alles darauf hin, dass ich in eine schwere Depression gestürzt bin. Pathologisch gesehen, nicht nur emotional. Und ich glaube, das stimmt. Ich kann mich aus eigener Kraft nicht mehr aus diesem Loch herausziehen.
Ich habe mich verrannt in dieser Gesamtproblematik. Diese Partnerschaft hat für mich einen solch hohen Stellenwert, dass sie mein ganzes Befinden bestimmt.
Und er hilft mir nicht dabei, das alles irgendwie zu packen.
Dein LG ist ein bequemer Mensch, er versucht ALLE Probleme zu umschiffen. Bist Du aber nicht auch "ein wenig bequem"? Dein Verstand und Dein Bauch sagen Dir: Es ist nicht gut so. Aber Du handelst nicht adäquat!
Nein, Uli, ich handele alles andere als adäquat. Aber genau dieses Handeln zieht sich wie ein roter Faden durch all diese Geschichten von "Geliebten". Sie lassen nicht los, obwohl sie vor die Hunde gehen. Die Männer haben ihr eigenes Leben, in das sie immer wieder zurückkehren. Aber die Frauen in der Geliebtenposition verlieren ihr leben mehr und mehr, da sie auf diese gemeinsamen Momente so stark fixiert sind ... und in der Restzeit dasitzen und nicht mehr wirklich ein eigenes Leben haben.
Der Irrwitz bei der Sache ist (und das hört man auch aus vielen diesen Geliebten-Berichten), dass diese Männer meistens stinkeifersüchtig sind und alles unterbinden, was die Geliebte in der Off-Zeit alleine macht.
Du behälst den status quo bei. Warum?
Weil der Schmerz noch immer nicht groß genug ist? Weil die Schmerzgrenze noch immer nicht erreicht ist?
Weil ich ihn liebe und an das glaube, was wir füreinander fühlen. Trotz aller Umstände.
Uli, ich denke, in dieser Konstellation gibt es kaum einen Umstand, der nicht zu handlen wäre. Nur setzt das Bereitschaft voraus. Die Bereitschaft, irgendwas (egal was) zu ändern, damit es dem anderen besser geht. Das können Kleinigkeiten sein.
In meinem Falle wäre das der Wunsch nach Verständnis für meine Gefühlslage. Und auch für meine Zweifel, bin ich doch nur auf das, was er mir als Bild von allem gibt, angewiesen. Und deshalb bin ich auch angewiesen darauf, dass er mir bei dem Umgang mit diesem Bild hilft. Ich finde, dass ich das eigentlich erwarten könnte. Ich wünschte es mir jedenfalls...
Aber wann immer sich meine Emotionen mehr und mehr hochschaukeln, weil ich keine für mich befriedigende Hilfe von ihm bekomme, eskaliert das Ganze. Dann wird sich getrennt und beschimpft und dergleichen.
Es beginnt mit einem leichten Anfragen meinerseits: "Du, wie ist das bei Dir? Machst Du ihr das Frühstück? Wie läuft das? Sitzt Ihr gemeinsam am Tisch?" Woraufhin er blockiert und stinksauer ist, dass ich sowas überhaupt fragen kann ... und ob ich wohl auf Streit aussei, weil ich das "provoziere". Und durch sein Blockieren wird mein Aufbegehren stärker und stärker. Ich kann da gar nicht mehr anders. Ich will gehört werden mit meinen Ängsten.
Ich kann das bei vielen Leuten verstehen, bei Dir aber überhaupt nicht. Du hast einen interessanten Job,
Ich habe extreme Schwierigkeiten mit meinem Job, Uli.
Ich kann mich zu fast nichts mehr aufraffen. Mir fehlt die Kraft. Der Wille. Die Energie.
Aktuell habe ich einen Auftrag, der sich jetzt aufgrund der Erkrankung der Auftraggeberin vermutlich bis in den Januar hinauszieht. Das heißt, dass das ein Fiasko für mich ist. Wirtschaftlich. Das kommt dazu.
Er wollte, dass ich meine Selbständigkeit aufgebe, meine Hunde verkaufe oder verschenke, einen Job in Festanstellung annehme, eine kleine Wohnung beziehe und somit ein "normales Leben" führe.
Ohne die ständigen finanziellen Probleme.
Du führst ansonsten ein ausgefülltes Leben,
Nein.
Auch nicht ansatzweise.
Außer den Nachbarinnen, die jetzt nach dem Umzug hier her zu Freundinnen wurden, habe ich sämtliche sozialen Kontakte vernachlässigt und auf Eis gelegt. Es gibt im Grunde nur noch ihn als Bezugsperson.
Wovor fürchtest Du Dich. Jedes Ende ist immer auch die Chance für einen Neuanfang. Dieser sähe für Dich ganz gewiss interessanter aus, als für Deinen LG!
Ja, im Grunde schon.
Er sagte, das einzige Handicap an unserer Beziehung sei meine finanzielle Misere. Wäre die nicht, könnten wir leben wir Gott in Frankreich. Keine Probleme gäbe es mehr.
Ich sagte ihm mal, dass ich das anders sehe: meine Misere kann beseitigt werden. Definitiv und endgültig. Sein Problem aber bleibt bestehen.
Er wirft mir gestern aktuell vor (weil ich anmahnte, dass er bis im Sommer immer wöchentlich ein Mal gekommen sei, nunmehr nur noch 1 Monat monatlich), dass ich nie zu ihm in die Großstadt käme, wo er wohnt. Dass mit die Mittel fehlten, dies aufzubringen. Was soll ich dort? Mit ihm Händchenhaltend durch die Straßen und dann tschüß sagen? Und er geht zurück in sein Nest, das ich nie sehen werde?
Ich habe hier ein Häuschen, in dem wir Partnerschaft leben können. Und ja, ich müsste es momentan woanders eisern absparen, wenn ich mir den Tank fülle, um eine Lustfahrt dorthin zu machen. Ich will nicht mit diesem Mann in der Stadt und in der Kälte rumlaufen und mich hernach verabschieden. Ich will diese Insel hier mit ihm haben und nicht irgendwelche Restaurantbesuche und dergleichen.
Wovor ich mich fürchte, Uli?
Davor, dass bei mir jetzt alles den Bach runtergeht, weil ich für NICHTS mehr Kraft habe. Weil mich alle Sorgen insgesamt derart erdrücken, mir Angst machen (Existenzangst ist die schlimmste Angst) ... und somit alle Energien aus mir raus fließen, sodass ich gar nichts mehr auf die Reihe kriege. Genau das wirft er mir auch vor. Und genau deshalb beendet er nun die Beziehung.
Ich wünschte, Uli, ich könnte einen Neuanfang machen. (Ob jetzt mit oder ohne ihn). Morgens an den Schreibtisch sitzen und mir sagen: alle Energie nur für den Job. Los, auf geht's. Du hast jetzt keine Sorgen mehr, die Dir den Großteil der Energie ziehen und nichts mehr zustnade bringen lassen. Ich wünsche mir Normalität. Nichts Großes, nichts Bewegendes. Ich bin bescheiden und brauche nicht viel. Ich will nur Normalität und diese Ängste nicht mehr, für die er mich noch obendrauf verurteilt.
Ich habe ihm den Link zu diesem Thread hier heute Morgen geschickt. Seine Reaktion:
Forengelabere
"Wie schon gestern gesagt, wer nicht mal das einfachste im Leben versteht und auf die Reihe bringt, der sollte sich davor hüten sich mit komplexeren Themen zu beschäftigen und noch dazu andere Menschen dann mit seinen in Depperlforen aufgesaugten Stammtischparolen zu belästigen. Lass mir bitte einfach meine ruhe und kümmere um dich selbst. Und wenn du das net kannst dann denke mal darüber nach was du deinem Sohn alles angetan hast ..."
Liebe Besucherin,
warum hast Du ihm den Link geschickt?? Wolltest Du ihm Dinge sagen, zeigen, die ihr unter 4 Augen nicht besprechen könnt ?!
Seine Reaktion verwundert auf der einen Seite nicht und läßt Dir auf der Anderen kaum einen anderen Weg, als den, zu gehen, wenn Du Dir selbst noch aufrecht begegnen möchtest!
Wovor ich mich fürchte, Uli?
Davor, dass bei mir jetzt alles den Bach runtergeht, weil ich für NICHTS mehr Kraft habe. Weil mich alle Sorgen insgesamt derart erdrücken, mir Angst machen (Existenzangst ist die schlimmste Angst) ... und somit alle Energien aus mir raus fließen, sodass ich gar nichts mehr auf die Reihe kriege. Genau das wirft er mir auch vor. Und genau deshalb beendet er nun die Beziehung.Ich wünschte, Uli, ich könnte einen Neuanfang machen. (Ob jetzt mit oder ohne ihn). Morgens an den Schreibtisch sitzen und mir sagen: alle Energie nur für den Job. Los, auf geht's. Du hast jetzt keine Sorgen mehr, die Dir den Großteil der Energie ziehen und nichts mehr zustnade bringen lassen. Ich wünsche mir Normalität. Nichts Großes, nichts Bewegendes. Ich bin bescheiden und brauche nicht viel. Ich will nur Normalität und diese Ängste nicht mehr, für die er mich noch obendrauf verurteilt.
Wenn Du jetzt nicht Nägel mit Köpfen machst, wird das eintreten wovor Du Angst hast und Du wirst nicht bekommen, was Du Dir wünscht!
LG, Uli
warum hast Du ihm den Link geschickt?? Wolltest Du ihm Dinge sagen, zeigen, die ihr unter 4 Augen nicht besprechen könnt ?!
Ja. Genau.
Wenn ich das Thema nur anschnitt oder auch nur von meinen Ängsten ansatzweise sprach oder spreche, empfindet er es als Vorwurf und als Anklage, als Beginn eines Streits etc.
Ich kann deine Angst und deine Sorge ja verstehen und in gewissem Umfang nachvollziehen....aber wohin haben dich die letzten Jahre gebracht? Eigentlich nur runter....emotional, jobmäßig, vom Selbstwertgefühl.....
Es ist einfach eine ganz persönliche Frage, wieweit man/frau erst kommen muss, bevor er/sie die Notbremse zieht. Deine Leidensfähigkeit scheint groß zu sein - sie ist aber nicht unerschöpflich.....
Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....