Hallo liebe Papagemeinde!
Ich hoffe ich habe die richtige Rubrik ausgewählt, falls nicht möge man es mir verzeihen und mich gegebenfalls verschieben.
Kurz zu unserer Geschichte:
Ich habe eine Tochter von bald 4 Jahren und lebe in einer 10 jährigen Beziehung mit einer Frau (bin selbst eine).
Der Papa von der Kleinen war vor der Zeugung ein guter Freund. Die Schwangerschaft war alles andere als geplant/gewünscht.
Das es damals dazu kam war also ein Versehen. Ich habe mir zwar mit meiner Frau irgendwann mal ein Kind gewünscht,
aber nicht auf diese Art und Weise (sprich "huch passiert"). Sondern geplant und von allen Seiten abgesegnet.
Denn da würde in unserem speziellen Fall ja einiges dazugehören.
Nun denn, es ist halt geschehen.
Ich habe die Schwangerschaft erst recht spät bemerkt. Dies dann meiner Frau zu erklären war auch nicht einfach.
Sie wusste zwar von gelegentlichen Treffen, aber DAS ist natürlich etwas anderes.
Kontakt zum Erzeuger gab es zu diesem Zeitpunkt nichtmehr. Als ich von der Schwangerschaft erfahren habe,
hatten wir schon einige Zeit nichtsmehr miteinander zu tun. Er wohnt knappe 300km entfernt von uns.
So stand ich also da und wusste nicht so recht was ich machen sollte.
Jedenfalls kam alles so, dass er es erst nach Geburt vom Kind erfahren hat.
Bei Geburt haben wir Vater unbekannt angegeben und auch keinerlei Unterhaltsvorschuss etc beantragt.
Er hat sich nach dem ersten Schock und den folgenden Erklärungen über das Kind gefreut. Es steht ihm frei sie jeder Zeit sehen zu dürfen,
auf Unterhalt wird jedoch verzichtet. Er ist also immer herzlich Willkommen sobald es sein Terminkalender zulässt.
Ferner habe ich die erste Zeit aktuelle Videos ins Netz gestellt (die nur für ihn zugänglich waren), damit er auch auf diese Distanz etwas mitbekommt.
Die Reaktionen waren mäßig bis nicht vorhanden. Also habe ich das irgendwann sein gelassen. In den letzten 2 Jahren haben die beiden sich 4x gesehen.
Obwohl er bei dem jeweiligen Treffen immer versichert, dass er in 4-6 Wochen wieder vorbeikommen möchte, wird daraus eine ziemlich lange Zeitspanne.
(Wenn er jedoch erstmal hier ist, bleibt er bis tief in die Nacht, weil es ihm immer so gut gefällt laut seiner Aussage)
Ferner habe ich ihm auch mehrmals gesagt, dass er immer willkommen ist, ob telefonisch oder persönlich, ich ihm aber nicht hinterher
telefonieren möchte, weil ich nicht weiß wie das grad in sein Konzept passt. (Wegen der vorhandenen Beziehung, dem Job zu allen möglichen Zeiten etc).
Zusammenfassend gesagt: Er kann sich immer melden, ihm geht aber keiner auf den Wecker, falls er es nicht macht.
Zudem habe ich ihm auch angeboten, mit der Kleinen zu ihm zu fahren, wenn er das mal möchte. Ich wollte nicht, dass er immer den Weg zurücklegen muß.
Das hat er bis jetzt aber auch noch nicht angenommen. Erst kam die Zusage, was aber wieder im Sande verlief.
Ich weiß garnicht so recht was ich nun von Euch will. Wahrscheinlich eine Antwort darauf, ob ich mich im Moment richtig verhalte?
Zusammenfassend gesagt: Er kann/darf/soll sich melden wie er möchte ohne jegliches finanzielles Interesse oder generve.
Ich hatte gehofft, dass wir damit gut zurecht kommen. Die paar Male in denen wir uns gesehen haben, waren es wirklich tolle Tage für die Kleine
und auch wir verstehen uns nach wie vor sehr gut. Trotzdem lässt er nie was von sich hören, bis zu dem jeweiligen Treffen halt.
Da kommt dann eine Woche vorher ein Anruf, ob wir Zeit haben, denn er würde herfahren wollen. Na klar hab ich Zeit bzw nehme mir sie,
damit die Kleine auch was vom Papa hat. Aber das ist halt so verdammt selten. Ich hatte auch ein Album mit Bildern chronologisch zusammengestellt,
welches man erweitern kann. Nicht einmal kam die Frage nach einem neuen Bild. Irgendwie finde ich das alles schade.
Sicher kann Frau nicht alle Männer über einen Kamm scheren, aber denken Väter nichtmehr an ihre Kinder wenn sie außer Sichtweite sind? Bzw nur sporadisch?
Jedenfalls versuche ich nach wie vor die Treffen und den Kontakt zu fördern soweit es mir möglich ist.
Vielen dank fürs lesen bis hierher. . .
Liebe Grüße
Clarice
servus Clarice,
willkommen bei vatersein.de oder eben auch muttersein.de 😉
Ich weiß garnicht so recht was ich nun von Euch will.
Liegt daran, dass Du eigentlich gar kein Problem hast.
Ich finde es völlig in Ordnung, wie Du Dich verhältst. Du lässt dem Vater alle Türen offen. Ich hoffe auch für Dich, dass dieses keine Probleme in der Beziehung zu Deiner Partnerin macht.
Ein fast 4jähriges Kind versteht natürlich noch nicht alle diese Beziehungen. Erlebt Dich und Deine Partnerin als Eltern und den Vater als Menschen, den sie immer wieder mal zu sehen bekommt.
Für die Zukunft des Kindes ist es meiner Ansicht nach auf jeden Fall wichtig, dass die Person des Vaters für das Kind erhalten bleibt.
Du tust Deinen Anteil dazu und es sollte unbedingt auch so bleiben. Ermuntere den Vater einfach dazu, ebenfalls weiterhin Kontakt zu Eurem gemeinsamen Kind zu halten.
Hier ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt die Häufigkeit der Punkt sondern vielmehr die Qualität bei diesen Treffen.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Hallo Clarice,
so wie du dich, und deine Einstellung schilderst würden sich viele Väter hier wünschen, es mit dir als Mutter ihrer Kinder zu tun zu haben.
Eine Frage von "typisch" oder "untypisch" würde ich hier aber weder aus seinem noch aus deinem Verhalten ableiten wollen, zumal die ganzen Diskussionen rund um das Familienrecht sowieso viel zu sehr von Dogmen und Vorurteilen beherrscht werden.
Zur Frage, was du tun kannst.
Ich denke, du machst es schon ganz richtig.
Evtl. würde ich ihn etwas häufiger per Mail an die Besuchsmöglichkeit erinnern, vielleicht immer garniert, mit einem aktuellen Foto der Kleinen, oder irgendeiner Information, was sie gerade gesagt, getan oder gelernt hat.
So wie du ihn beschreibst, scheint er ja nicht generell desinteressiert, nur verschwindet sie wohl immer wieder aus seinem aktuellen Bewusstsein.
Das kannst du durch so etwas vieleicht stimulieren.
Hast du eine Idee, warum er sich davon gestört fühlen könnte?
Hat er ne Partnerin?
Will er evtl. mehr von dir?
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Lieben Dank schonmal für eure Antworten!
@ Michael:
Liegt daran, dass Du eigentlich gar kein Problem hast
Ich empfinde es schon so, denn ich mache mir täglich Gedanken darüber, dass der Kontakt zu kurz kommt.
Ich hoffe auch für Dich, dass dieses keine Probleme in der Beziehung zu Deiner Partnerin macht.
Stimmt, das habe ich vergessen zu erwähnen. Anfangs gab es bedenken von ihrer Seite, dass es spannungen geben könnte.
Deswegen haben wir uns die ersten beiden Male allein getroffen. Bei den anderen Treffen kam sie am abend dazu nach der Arbeit,
damit die Kleine ganz viel exklusive Papazeit hat und wir halt den Abend als erwachsene verbringen, falls noch redebedarf besteht.
Das ist nichts für Kinderohren. Aber es war alles OK und die bedenken sind weg.
Ein fast 4jähriges Kind versteht natürlich noch nicht alle diese Beziehungen.
Erlebt Dich und Deine Partnerin als Eltern und den Vater als Menschen,
den sie immer wieder mal zu sehen bekommt.
und genau DAS versuche ich zu verhindern. Ihr Papa ist regelmäßig Gesprächsthema, damit er auch im Alltag für sie präsent ist.
Wir gucken zusammen Bilder von den Tagen an dem er hier war usw. Ich möchte nicht das er nur der Besucher ist.
Hier ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt die Häufigkeit der Punkt sondern vielmehr die Qualität bei diesen Treffen.
Das seh ich ja grundsätzlich auch so und die Treffen sind wirklich immer toll. Aber grad das macht es so schwer ihr dann erklären zu müssen, warum er sie wenig sehen mag. Denn ich weiß er könnte öfter reineweg von der Zeit. Noch klappt es mit Aussagen wie "Papa wohnt ganz weit weg und kommt dich so schnell es geht wieder besuchen, aber er hat dich trotzdem ganz doll lieb" etc. Hoffe das bleibt so einfach wenn sie älter wird :-/
@ Beppo:
Um sowas wie das Familienrecht wollen wir garnicht nachdenken in unserem Fall. Traurig genug das man dafür Rechte und Pflichten einteilen muß.
Bin froh das es ohne geht. Grausam.
Anfangs habe ich das mit den Mails usw getan. Bis halt von ihm nichts diesbezüglich zurückkam. Mein eigener Vater meinte dazu "Männer sind halt so" mit einem zwinkern.
Mit ihm hatte ich selbst viele Jahre als Kind keinen Kontakt, obwohl es von meiner Mutter unterstützt wurde.
Desinterssiert ist er nicht nein. Hat auch eine neue Partnerin, die er gerne mitbringen darf so es mal was festes ist und die Beziehung von Papa & Kind etwas gefestigt ist.
Ich habe ihm auch gesagt das es keinesfalls böse gemeint ist, dass ich mich nicht mehr von mir aus melde, weil ich ihm halt nicht auf den Sack gehen will (auf Deutsch gesagt).
Daraufhin kam nur, dass er das auch nicht böse aufgefasst hat. Naja hmm...
Ob er noch mehr von mir will ist schwer zu sagen. Wir sind noch sehr vertraut miteinander, aber auf freundschaftlicher Ebene. Wenn dem so ist, dann hat er es bis jetzt noch nicht gesagt.
Liebe Grüße Clarice
Servus Clarice,
hmmm, natürlich finde ich es wunderbar, wie Du den Vater im Leben des Kindes präsent hältst und wie wichtig Dir dieser Punkt auch ist.
Appeliere weiter an ihn, dass er seiner Verantwortung dem Kind gegenüber gerecht wird. Euer Kind hat ein Recht darauf, ihn regelmäßig zu sehen. Evtl. ist ihm das noch nicht ganz klar.
Immerhin scheint er ja auch die gemeinsamen Unternehmungen positiv zu erleben, das wäre schon mal eine gute Ausgangsbasis.
Was würdest Du Dir von ihm wünschen? Wie oft sollte er zu Besuch kommen, oder gar das Kind (auch mehrere Tage am Stück) zu sich nehmen?
Hat er Angst vor der Verantwortung?
Habt ihr all diese Punkte schon mal thematisiert? Was ist Deiner Meinung nach sein Grund dafür, dass er sich so zurückhaltend zeigt?
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle