Hallo,
natürlich bin ich neu hier, und um ehrlich zu sein habe ich nie gedacht einmal so ein Forum zu befragen.....
Was soll´s jetzt ist es soweit. Meine Freundin hat mir am Mittwoch mitgeteilt schwanger zu sein. Sie ist davon genauso überrascht wie ich. Wir sind rund 1,5 Jahre zusammen, leben getrennt. Sie ist geschieden, hat ein Kind 9J (ein klasse Junge).
Bislang war die Beziehung für uns beide richtig, genau so wie sie war, mit getrennten Wohnungen und teilweise eigenständigen Lebensbereichen.
Jetzt müsste man das allerdings etwas überdenken.
Wir haben miteinander gesprochen und sind uns einig, dass die derzeitige Situation doch etwas unglücklich ist. Die Beziehung, die wir führen ist (für uns beide) zweifelsfrei nicht soweit Kinder zu zeugen, wüden wir uns diese frage stellen. Allerdings ist es seit ca. 2 Wochen gezeugt...........
Wie ich mich zu der Situation stelle, weiß ich bislang noch nicht. In mir wechselt stetig Gedanken von: JA, KLASSE , bis BITTE NICHT. Nun, das dürfte wohl in Anbetracht der Situation auch nichts ungewöhnliches sein. Neu aber ist die Gewissheit: Ich bin es eigentlich nicht, der jetzt entscheidet.
So hat sie sich um eine Beratung bemüht die vorwiegend die Möglichkeiten des Elterngeldes und der finanziellen Unterstützung abdeckt, die sie erhalten kann, wenn ich mich dagegen entscheide. Sie selbst sagt, auch noch nicht entschieden zu haben. Sie müsse aber, von meiner Entscheidung gelöst, selbst entscheiden, ob sie das Kind wolle. Mit mir, oder eben auch ohne mir.
Hilflos, komme ich mir gerade vor.
Wie auch immer meine Entscheidung ausfällt, scheint mir, hänge ich von Ihrer Stellung ab. Wir wollten eigentlich gemeinsam prüfen, ob, und wie wir das hinbekommen.
Das macht mir Angst.
Ich bin jetzt 37 Jahre alt, habe ein paar Beziehungen geführt und mich bislang aus einem Grund gegen Kinder entschieden: Wenn die Beziehung scheitert, wird mein Kind wohl nur noch ein Wochenenderlebnis. Ich mag Kinder. Ich weiß, in mein eigenes werde ich mich unsterblich verlieben. Aber ich weiß auch: in meinem Bekanntenkreis hat kein Beziehung ohne Trauschein länger als 5 Jahr gehalten, solche mit nicht länger als 8 Jahre. Und ich sehe die Väter, die Ihre Kids nur noch Teilzeit erleben. Jetzt stehe ich genau vor dieser Situation. Entscheide ich mich dagegen und sie sich dafür, darf ich das Kind gelegentlich besuchen. Dito, wir wagen es beide, es funktioniert aber nicht (und bislang wäre es so gewesen).
Ich bin nicht gegen das Kind. Als sie es mir erzählt hat, wurde mir warm und kalt zugleich. Aber ich bin mir nicht sicher. Nicht sicher ob es jetzt und in dieser Beziehung so weit ist. Allerdings befürchte ich gerade, dass es auf meine Entscheidung nicht wirklich ankommt..............
Moin KL
Du hast deine Situation schon ganz gut eingeschätzt.
Aber mal eine generelle Frage: Hast du ein Auto und fährst du es auch? Und wieso fährst du es? Dann könntest du ja einen Unfall bauen und es könnte kaput gehen.
Sorry aber da mußt du dir schon andere Gründe überlegen. Ist deine Freundin eine schlechte Mutter? Du hast sie schon mit einem Kind erlebt. Bist du ein schlechter Vater? Du hast ja auch schon ein wenig Übung.
Wenn du jetzt beides mit nein beantwortet hast und ein erschrockendes Gesicht machst, denke ich das es das Kind gut haben wird.
Und da du eh keine Entscheidungsgewalt hast, solltest du dir lieber Gedanken darüber machen wie du die Holde dazu bewegst die "Erklärung der gemeinsamen Sorge" zu unterschreiben. Dann habt ihr GSR (gemeinsames Sorgerecht) und du brauchst nicht extra heiraten. 😉
Gruß
Martin
Hallo KL!
Erst mal herzlich willkommen hier bei VS!
Ich fasse mal zusammen, dass Du und Deine Freundin euch eigentlich super versteht, eine tolle Beziehung hast und Du auch mit ihrem Sohn klar kommst. Auf der anderen Seite sind Ängste und Sorgen da für den Fall, dass Du das Kind durch eine mögliche Trennung verlierst.
Ich könnte jetzt fragen: Gehst Du nicht mehr über die Straße, weil Dich ein LKW treffen könnte? Ißt Du keine Sahne auf dem Kuchen, weil Du Durchfall kriegen könntest? Natürlich scheitern viele, viele Beziehungen. Aber genauso gehen Beziehungen gut.
Wie ist die Einstellung Deiner Freundin zum Umgang mit Vätern? Wie geht sie mit dem Vater ihres Sohnes um? Kannst Du ableiten, was passiert, solltet ihr euch mal trennen?
Rede mal mit ihr, über ein gemeinsames Sorgerecht (das kann man beim JA erklären), für den Fall, dass ihr weiter unverheiratet bleiben wollt.
Mal außer Acht gelassen, warum es zur Schwangerschaft kam, bin ich der Meinung, dass die Frage, ob sie das Kind austrägt oder nicht nur sie treffen kann. Die psychischen Auswirkungen eines Abbruchs kann man nicht absehen und aushalten und tragen muss sie diese dann. Das ist eine Gewissensfrage, die jede Frau für sich treffen muss. Und ich kenne ein paar Frauen, die einen Abbruch haben vornehmen lassen und damit lange Jahre extrem zu kämpfen hatten.
Ich habe den Eindruck - du sprichst von Verlieben - dass Du Dir im Innern ein Kind wünschst. Dann solltest Du positiv auf sie einwirken und natürlich auch versuchen, offen mit ihr über all eure Sorgen und Befürchtungen zu reden.
Und für den Fall, dass DU wirklich keine Kinder willst, dann wäre es nicht verkehrt, mal über eine Vasektomie nachzudenken. Denn dann kannst Du Deinen Beitrag zur Verhütung leisten und mußt auch nie wieder vor so einer Entscheidung stehen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Naj,
vielleicht muss ich doch noch einmal etwas klarstellen.
1. Die Beziehung ist OK, aber bislang hat niemand von uns daran gedacht zusammen zu ziehen oder zu leben.
2. Richtig, ich kann mir durchaus vorstellen mit Kindern zu leben, aber nur wenn es in der Beziehung stimmt. Dass es keine Garantie gibt ist mir klar. Nur gibt es derzeit in mir nicht das Gefühl: "Mit Ihr wirst du alt". Und Kinder möchte ich nicht in einer Beziehung, von deren Möglichkeit ich nicht überzeugt bin sie auf lange Dauer zu schließen.
Soviel zu meinen Gedanken zum Vater - werden allgemein.
Konkret geht es mir doch etwas mehr um die Frage, ob jemand diese (ich nenne es:) Hilflosigkeit kennt. Ich weiß derzeit nicht wirklich damit umzugehen von der Entscheidung eines anderen mein Leben bestimmt zu sehen. Ich würde gerne mir Ihr gemeinsam eine Entscheidung treffen. Und meines Erachtens wäre Grundlage dieser Entscheidung: Ist unsere Beziehung geeignet Kinder großzuziehen? Ich glaube nicht dass sie das alleine zu entscheiden hat. Das geht sie genauso an wie mich.
Klar geht es um Ihren "Bauch". Und sie muss mit den Belastungen danach fertig werden (was auch immer "danach" bedeutet). Aber auch ich muss mit dem Alllem klarkommen können. Und wer sagt, dass die Belastung eines Abbruchs größer ist als diejenige ein ungewolltes Kind zu erhalten?
Und wer sagt, dass die Belastung eines Abbruchs größer ist als diejenige ein ungewolltes Kind zu erhalten?
Ihre Belastung oder deine?
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Die Belastungen für Beide natürlich.
Ihr geht es im wesentlichen nicht anders als mir. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie bereits ein Kind hat und ich nicht. Für sie vielleicht der Wechse der Lebensverhältnisse nicht ganz so gewichtig ausfällt.
Na, dann schreib ich halt mal was dazu
Körperlich hat sie alleine die Konsequenzen zu tragen, in beiden Richtungen. Auch bei einem Abbruch gibt es körperliche Beenträchtigungen bis alles wider ok ist.
Seelisch ist schon schwieriger. Das müssen sicher beide verarbeiten, wobei es Frauen wohl schwerer fällt, da der eigentliche Eingriff an ihrem Körper durchgeführt wird und sie u.U trotz Narkose noch genug mitbekommen und das immer wieder aus dem Unterbewußtsein auftauchen kann.
Es können immer wieder auf beiden Seiten die Fragen auftauchen: Was wärte wenn? Hätten wie es vielleicht doch geschafft?
Ich persönlich kenne auch keine Partnerschaft die einen Abbruch überdauert hat. Alle sidn an diesem Geschehen gescheitert, ob sie das nicht so oder so wären, keine Ahnung.
Im übrigen muß man sichdie Frage stellen, was dieses arme Baby dafür kann, es hat sich nicht ausgesucht gezeugt zu werden. Zu bednekn ist auch, ob ihr damit leben könnt, das zumZeitpunkt des Abbruchs auf dem Ultraschall der Herzschlag schon zusehen ist und man bewußt dieses Kind tötet.
Wenn ihreuchdazu entscheidet kann ich nur den Rat geben euch entweder getrennt oder zusammen in eine therapeutische Behandlung zu begeben, damit keine Spätfolgen psychischer Art zu erwarten sind.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hi,
Mal außer Acht gelassen, warum es zur Schwangerschaft kam
Ich finde das eine nicht unwesentliche Frage. Es ist schon ein Unterschied, ob eine mögliche Schwangerschaft wissentlich in Kauf genommen wurde, oder ob es sich um eine Pillenpanne o. ä. handelt. Und selbst hier besteht in den allermeisten Fällen die Möglichkeit noch VOR dem Eintreten einer Schwangerschaft zu reagieren!
Ist das Baby erst mal im Bauch, ist es m. E. zu spät sich darüber Gedanken zu machen, ob eine Beziehung für ein Kind tragfähig ist oder nicht.
Mit dem kleinen Unterschied, dass sie bereits ein Kind hat und ich nicht. Für sie vielleicht der Wechse der Lebensverhältnisse nicht ganz so gewichtig ausfällt.
Liegt hier vielleicht der Hund begraben? Kann es sein, dass du dich ein klein wenig vor den Konsequenzen einer Vaterschaft fürchtest? Passt auch dazu, dass ihr oder du noch nicht daran gedacht habt, zusammen zu ziehen. Für mich liest sich "das Gefühl, mit der könnte ich alt werden fehlt" ein wenig nach einer vorgeschobenen Ausrede an.
Irgendwie komisch. Liebst du diese Frau wirklich? Was fehlt zum Kick mit ihr alt werden zu wollen? Wieviel fehlt, dass dir morgen eine andere über den Weg läuft, bei der du diesen Kick plötzlich hast?
Ich persönlich finde eine Abtreibung wegen einer möglicherweise nicht funktionierenden Beziehung völlig daneben. Mag aber auch daran liegen, dass ich bis auf wenige Ausnahmen prinzipiell Abtreibungsgegner bin.
Du willst eine gemeinsame Entscheidung, kann ich verstehen, ihr wart ja auch beide beteiligt :phantom:
Gruß AJA
. Mag aber auch daran liegen, dass ich bis auf wenige Ausnahmen prinzipiell Abtreibungsgegner bin.
Gruß AJA
Du sprichst mir aus der Seele Aja.
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Moin KL
Konkret geht es mir doch etwas mehr um die Frage, ob jemand diese (ich nenne es:) Hilflosigkeit kennt. Ich weiß derzeit nicht wirklich damit umzugehen von der Entscheidung eines anderen mein Leben bestimmt zu sehen. Ich würde gerne mir Ihr gemeinsam eine Entscheidung treffen.
Sorry wen ich hier ein wenig überdeutlich werde. Ja diese hilflosigkeit ist vielen hier bekannt, wenn auch in einem anderem Sinn. Deswegen auch mein obengenannter Rat. 😉
Desweiteren mußt du das von einem anderem Standpunkt aus sehen. Du als Mann hast nur die Möglichkeit über eine mögliche Zeugung mitzuentscheiden, welche dein leben verändern kann. Die Entscheidung ob das Kind gebohren wird oder nicht liegt schlichtweck nicht bei dir. Erinnerst du dich an den Fall eines brühmten deutschen Tennisspielers? Der hatte auch kein Mitspracherecht und die Richter haben Ihm durch die Blume gesagt, das er, wenn er kein Kind haben will seinen Samen für sich behalten soll. That's it.
Gruß
Martin
Hallo,
die Entscheidung liegt bei ihr ob sie das Kind bekommt oder nicht.
Eine Arbeitskollegin hatte eine Abtreibung weil sie das Kind nicht wollte (war behindert) und sie war danach für die Firma nicht mehr leistungsfähig. Weil sie mit dieser Entscheidung trotz allem nicht leben konnte. Und aus diesem Grunde muss jede Frau das für sich entscheiden. Sie muss damit leben.
Selbst meine Fehlgeburt hängt mir ab und an nochmal nach obwohl ich da gar nichts beeinflussen konnte und das auch schon über 7 Jahre her ist.
Versuch ihr zu vermitteln das sie das entscheiden soll. Das du sie gerne unterstützt, möglichst schon mit Sorgerecht und Vaterschaftsanerkennung vor der Geburt. Erkläre dass du gerne 2 Monate Erziehungsurlaub nehmen wirst und das Kind betreuen möchtest.
Sophie