Moin zusammen!
Vor einigen Tagen habe ich einen Nachmittag im Kindergarten verbracht und laufe seit dem schwanger mit einigen Gedanken.
Es war ein Elter-Kind-Picknick, initiiert vom Kindergarten zwecks Kennenlernen der neuen Gruppenleiterin. Treff 14:00Uhr am Kiga, kurze Wanderung mit anschließendem Picknick und Spielen im Wald. Ich mit dem Kurzen an der Hand (Mama auch dabei) also mit dem Trupp seiner Gruppe mitmarschiert und ich kam mir sehr merkwürdig vor - was eigentlich nicht sein dürfte.
23 Mütter und -mich eingeschlossen- 2 Väter. Ich versetzte mich in die Lage der Passanten, die uns entgegen kamen. Sie sahen eine Horde Mütter mit Kindern und Rucksäcken. Die Väterquote war so erschreckend gering, dass wir quasi gar nicht in da waren.
Der Eindruck, der dadurch für die Umwelt entsteht, muss doch sein: Väter spielen im alltäglichen Leben der Kids keine große Rolle.
Mich wundert nicht, dass wir uns auf rechtlicher Seite ständig darüber streiten müssen, dass Väter sehr wohl eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die Mütter.
Ne Lösung habe ich da jetzt auch nicht. Aber solange die Väter ihr Leben mit den Kids am Abend und hinter der eigenen Wohnungstüre verbringen und im Kiga oder der Schule durch Abwesenheit glänzen, wird sich an dem Eindruck sicher nichts ändern.
Nur mal so...
Milan
Hallo Milan,
also mich wundert die Väterquote in dem Fall nicht. Bei Kindergartenkindern ist es weit verbreitet das die Mutter
bestenfalls halbtags berufstätig ist (meine persönlichen Beobachtungen). In einem Arbeitnehmerverhältnis ist man(n)
selten vor 17 Uhr zuhause (in meinem Fall).
Allerdings stelle ich fest das man abends und an Samstagen oft Väter mit Kindern gemeinsam sieht. Meist bei Dingen zu
denen die Mütter dann vielleicht weniger Lust haben. Schwimmbad gehen, Radfahren, ...
Gruß Bart
Hallo Milan!
Das gleiche habe ich auch schon oft beobachtet. Bei meinem Elternabend neulich kamen zwei Väter auf 13 Mütter, bei dem Gruppenabschied im Sommer im Waldkindergarten waren von 30 anwesenden Kindern drei Väter da.
Aus der Schule kenne ich das nicht anders, weder von mir früher noch aus der Zeit meines Studiums.
Ich finde das ähnlich problematisch wie Du. Ich muss dazu sagen, dass das zB bei meinem Mann eine Einstellungsfrage war. Der wäre nie auf die Idee gekommen, seinem Chef zu sagen, er muss Freitag mal 2h früher los, weil er einen Termin mit seinem Kind hat. (war auch ein lang geplantes KiGa-Fest). Das ist für die meisten Mütter meist gar keine Frage, irgendwie. Mein Mann meinte immer, seinem (!) AG sei das nicht zuzumuten. Meiner mußte da immer irgendwie durch....
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
hi!
Also ich finde das auch sehr traurig..ich kenne es schon von meinem Papa nicht anders....Kann mich nicht erinnern wann er mal auf irgendeinem Elternabend oder veranstaltung der Schule oder Sporttunier war....?????????
Ich fand das immer sehr schade....
LG
Moin,
auch meine Wenigkeit ist eines der regelmäßigen Gesichter im KiGa ... muss aber leider auch gestehen, dass sich unsere Geschlechtsgenossen es sich manchmal recht einfach machen. Sie lassen sich die Arbeit/Entscheidungen gerne abnehmen und sind dann überrascht wenn sie wirklich nichts mehr zu sagen haben.
Wie oft hörte ich Sätze wie "ich wünschte meiner würde sich ein wenig mehr kümmern", oder "meiner interessiert sich nur für Fußball und dass kann der/die Kleine(r) noch nicht".
Auch wurden Hilfetage an Samstagen eingerichtet, in dem der Hausmeister unterstützt wird, aber eigentlich war das kein arbeiten, sondern mehr ein Kennenlernen am Grill und beim Bierchen. Wenn ich mir vorstelle, dass der KiGa etwa 200 Kinder hat, war die Anwesenheit von 5 Vätern erbärmlich. Ich sehe ja ein, dass nicht jeder eine flexiblen Arbeitgeber hat, nicht jeder Selbständige genügend Zeit für andere Dinge hat, mir fällt es auch nicht immer leicht, nach einem 12 Stunden Tag noch die Fassung zu bewahren ... aber wen ein solches Desinteresse vorliegt, sollte man sich nicht allzusehr wundern.
Nachdenkliche Grüße
Kasper
Nachtrag: Ich kann mich auch nicht anders an das Verhalten meines Vaters erinnern, er war auf nahezu jedem Elternabend dabei und hat in dem KiGa meiner Kinder die Spielzeuggeräte gebaut, die erst vor 6 Jahren abgebaut werden mussten. Es mag sein, dass ich hierbei schon ein entsprechendes Vorbild in die Wiege gelegt bekommen habe ....
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Moin
Leider ist das hier im Münsterland auch nicht anders. Abgesehen von meiner Person bringt sich kein Vater im KIGA ein. Ich scheine hier so etwas wie ein Alien zu sein, da ich sogar für die Tochter meiner LG beim KIGA auflaufe (z.B. beim Elternabend).
Na für mich Grund genug mich in den Elternbeirat wählen zu lassen. Mal schauen was dabei rumkommt.
Gruß
Martin