Gefühlskarussell
 
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Gefühlskarussell

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(@simonesommer)
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Hallo, auf der Suche nach Informationen, wie man sich verhält, welchen Rat man gibt und ob überhaupt, bin ich auf diese Seite gestoßen.
Vielleicht erzähl ich mal kurz meine Vorgeschichte:
Meinen jetzigen Freund habe ich vor ca. 2 Jahren kennengelernt. Schon damals hat er mir erzählt, dass er sich von seiner Frau trennt und
um das Sorgerecht für seinen Sohn kämpfen will. Nach einem Jahr voller Hochs und Tiefs, einem weiteren Versuch seinerseits, die Ehe
mit seiner Frau aufzufrischen und der Entscheidung, sich dann doch lieber zu trennen, stehen wir jetzt wieder an einem Punkt, der mich
zu überfordern scheint.
Im Februar diesen Jahres haben wir beide entschieden, dass wir zusammensein wollen. Er hat die Scheidung eingereicht und sein Sohn
lebt bei seiner Frau. Der ständige Kampf, den es darum gibt, ist mir also nicht neu.
Seit ein paar Wochen geht die Scheidung nun in die "heiße Phase": Sie kämpfen gegeneinander, was das Zeug hält. Zeigen sich gegenseitig
bei der Polizei an, treffen sich vorm Jugendamt und treiben den ganzen Scheidungsprozess auf die Spitze. Ich versuche ruhig zu bleiben.
In der letzten Woche nun hat sie verkündet mit dem kind in die Ukraine zu ihren Eltern zu reisen. Damit ist das Fass übergelaufen. Meinem Freund,
wird plötzlich klar, dass er neben Arbeit, Haushalt, Freundin usw. keine Zeit fürs Kind hat und die Chancen diesen Besuch zu vereiteln, wohl fehlschlagen.

Mich scheint er dafür zu bestrafen. Er zieht sich zurück, redet kaum mehr mit mir, findet Ausflüchte und stellt wieder alles in Frage. Für mich ein Zustand,
der mich fast zusammen brechen lässt. Jetzt hab ich ihn zur Rede stellen wollen, was er eigentlich will. Die Reaktion natürlich kein Gespräch, sondern
Sturheit. Er macht mich zu seiner Feindin. Ich fühle mich ziemlich verraten.

Vielleicht mag einfach mal jemand ein bisschen mit mir reden oder hat Ähnliches erlebt.

Liebe Grüße

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 05.06.2007 13:20
(@papi74)
Registriert

Hallo,

ich denke Dein Freund weiss im Moment selber nicht was er will und kann.

Auf der einen Seite führt er den Kampf gegen seiner holden Ex gattin auf der anderen Seite kämpft er gegen sich.

Ihn plagen sicherlich Schuldgefühle, weil er anscheinend seinen Sohn verlieren wird und er auf der einen Seite nicht die Zeit hat dagegen etwas zu tun und auf der anderen Seite kurz vor der Resignation stehen wird.

Was kann man Dir raten??? Ich denke du solltest weiterhin versuchen mit Ihm zu reden, wobei du Ihm aber auch erstmal Zeit geben solltest, dass er für sich selber seine Position finden kann.

Ein Trennung ist immer schwer besonders wenn Kinder im Spiel sind. Die gegenseitigen Anzeigen etc. helfen im Momant auch nicht weiter, ausser das Sie noch mehr Kraft kosten.

Was du machen könntest...schreibe Ihm einen Brief und stelle Deinen Standpunkt da, sage Ihm das du Ihn liebst und er mit Deiner Unterstützung rechnen kann.

Zeige Ihm auf, dass er nicht alleine ist und das Ihr gemeinsam stark sein könnt.

Sollte es sich auf die Dauer nicht verändern...dann musst du Deinen Standpunkt für Dich neu definieren.

Ich wünsche Euch viel Kraft!!!

Mfg

papi74

Der Morgen ist immer klüger als der Abend.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.06.2007 13:32
(@simonesommer)
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Das hab ich mir auch schon alles hundertmal gesagt und wirklich versucht beide Seiten zu bedenken. Aber weißt du, ich habe auch Wünsche und
Träume und bis jetzt mussten sie immer hinter seinen Problemen zurück stecken. Es trifft mich einfach, dass er mich ausschließt und sich zurück
zieht. das Barometer reicht von jeden Tag 24 Stunden zusammensein bis zu Null Kontakt. So darf man doch in einer Beziehung nicht sein. Das verletzt
den anderen und streut Zweifel.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.06.2007 15:09
(@papi74)
Registriert

Hallo,

eine verzwickte Situation. Ich würde es so versuchen wie bereits geschrieben...sollten dann trotzdem keine für Dich vertretbaren Ergebnisse erzielt werden, so musst du Deine Entscheidung treffen.

Fakt ist, zu einer Beziehung gehören immer zwei und es sollten sich beide wohlfühlen.

Gerade jetzt wo Dein Partner viel "Ärger" hat sollte Eure Beziehung stimmen. Dazu ist es aber wichtig, dass er das nochmals als finale Ansage offeriert bekommt.

Viel Glück und Kraft...

Mfg

papi74

Der Morgen ist immer klüger als der Abend.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.06.2007 18:26
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

ich danke dir.

es ist wirklich verzwickt. Jeder von uns fühlt sich verletzt. Er schottet sich ab, ich komm nicht an ihn ran. dazu meine zweifel aus der vergangenheit und
immer das kind als "waffe" von ihr, aber inzwischen denke ich, auch von ihm. sie spielen machtspielchen auf dem rücken des kindes und jeder denkt,
es ist zum wohle des kleinen. dabei geht es in meinen augen nur um die eitelkeiten der eltern.

ich versuche natürlich ihn ein bisschen dahin zu lenken, dass er sich mit den konsequenzen, die eine trennung (scheidung) mit sich bringt, vertraut macht .
sobald er aber mit der realität konfrontiert wird, macht er dicht. lass ich ihm also seine scheinwelt und geh auf tauchstation!?

ich find schön, mal die sicht eines mannes zu hören. wirklich vielen dank.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.06.2007 19:35
(@diemystiks)
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Hallo SimoneS.,

nicht komplett auf Tauchstation gehen, aber vieleicht ein wenig.

Was ich meine ist, ihm Luft zum Atmen zu geben. Es ist schwer den richtigen Mittelweg zu finden. Wichtig für ihn ist es wohl jetzt zu wissen, daß du da bist und ihm den Rücken stärkst.
Sicher möchtest du auch deine Einwände loswerden und auch von deinen Träumen und Wünschen erzählen.
Das alles ist wahrscheinlich zu viel für ihn, er hat den einen Berg noch nicht überwunden und sieht den nächsten auf sich zukommen.

Inwieweit du es schaffst dich etwas aus seinem Thema zurückzuziehen, kannst nur du dir beantworten. Du musst für dich herausfinden wie weit du bereit bist ihm NUR zuzuhören.
Er  befindet sich mit seiner Ex auf einer Schiene, die Kraft abverlangt und die die Gedanken bestimmt. Alles weitere, besonders was neue Partnerschaft oder Zukunftpläne angeht ist einfach zu viel.

Die Idee einen Brief zu schreiben, finde ich nicht schlecht. Dieser sollte aber frei von Vorwürfen sein und ohne Forderungen. Jede Forderung könnte seinerseits nun noch mehr Rückzug bedeuten.

Überlege für dich mal allein, wie viel und wie lange  du geben kannst ohne zu nehmen. Es hilft ihm sicher zu wissen, daß du da bist und du hinter ihm stehst. Die Bereitschaft und die Kraft deinerseits für ihn da zu sein, kannst letztendlich nur du dir beantworten.

Ein neuer Versuch zu einem Gespräch kann auch nicht schaden. Das Ende einer Beziehung ist wenn die Kommunikation in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht findest du einen neuen Ansatz in ein Gespräch zu gehen. Ansonsten bleibt der Brief.

Vergiß dich selbst dabei nicht !!
Wenn die Beziehung stimmt, ist diese Zeit zu schaffen.

Lg
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.06.2007 20:04
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Tina,

im Moment ist es still um uns und natürlich ist die Stille ganz ohne Worte gekommen. Wir sind wieder in ein Schweigen geschlittert,
dass genug Raum für trübe Gedanken lässt. Ich weiß nicht, warum seine Probleme unsere Beziehung so stark belasen, dass
es keinen anderen Weg zu geben scheint.

Er macht viel mit sich aus, hat vielleicht andere Personen zum Reden. Personen, die bereitwillig nur seine Version der Geschichte
hören wollen. In dieser Phase komm ich nicht an ihn ran, weil ich die Situation (Frau+Kind) doch mit einer gewissen Nüchternheit
betrachte und einfach zusehr Realistin bin, um mir einreden zu lassen "Sie ist durch und durch schlecht und er gut". In dieser Trennung
hält sich das die Waage.

Vielleicht kommt er über den Berg und vielleicht sind wir dann auf derselben Seite, aber im Moment sieht das leider nicht so aus.

Deine Geschichte habe ich inzwischen begonnen zu lesen und was mir beim Lesen auffällt  ist, dass ihr während der ganzen Zeit ein
Team seit. Darum beneide ich ich dich.

Liebe Grüße Simone

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 11:16
(@weserfrosch)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Simone....
ich habe deine Geschichte hier gelesen und auch die Meinungen anderer User dazu....aus eigener Erfahrung kann ich nachvollziehen, dass dein Freund sich abschotte - ohne es damit gut zu heißen! Ich habe das auch gemacht damals, viel darunter gelitten und meine neue Beziehung damit erheblich gefährdet - ähnlich wie bei euch. Inzwischen sehe ich das anders, aber damals habe ich genauso reagiert wie dein Freund. Warum? Es war einfach zu viel - und die entscheidung, in welchem Bereich man(n) zumacht und sich abschottet ist relativ einfach: in dem Bereich, in dem man am wenigsten Probleme deswegen erwartet, wo man sich einigermaßen sicher fühlt. Und das ist in der Regel die neue Beziehung, die ja eigentlich gut läuft, die eigentlich durch neue Gefühle etc. geprägt ist....
Ich kann verstehen, dass du deine Bedürfnisse nicht immer hinten anstellen willst und auch die Gefahr besteht, eure neue Beziehung durch ein solches Verhalten gleich auf "falsche" Wege auch für die Zukunft zu leiten.Dein Freund sieht sich aber wahrscheinlich an allen "Fronten" im Kriegszustand und braucht vielleicht einfach nur eine Ecke, die sich eher als ruhiger Hafen darstellt....wie es Tina schon geschrieben hat: Luft zum Atmen.... zum durchatmen.
Und halte daran fest, ihm auch immer wieder - möglichst diplomatisch - klar zu machen, das auch er an dem Scheidungskrieg seinen Anteil hat und das nicht nur seine Frau dazu beiträgt, das Ganze ziemlich unschön abzuwickeln... man(n) neigt dazu, schnell in eine schwarz-weiß-Malerei zu verfallen; die Ex ist dann immer böse und der arme Vater immer gut und willig! Im eigenen Weltbild mag das ja so erscheinen, aber objektiv muss man sagen, dass auch Väter nicht nur Engel sind.....
Ich glaube, du tust vor allem gut daran, dir im Augenblick Kraft, Stärkung und Zustimmung zu deinem Verhalten auch an anderer Stelle zu holen - nicht nutr bei deinem Freund. Das Schweigen in eurer Beziehung kann und muss vielleicht gerade jetzt durch Reden mit Freundinnen, Familie etc. ersetzt werden - laß deinen Freund aber immer wissen und spüren, dass du dich nicht um des Zurückziehens willen zurückziehst, sondern um ihm Platz zu geben. Und werde nicht müde, ihn immer und immer wieder in den Arm zu nehmen, verbal und auch richtig....  🙂
Ich wünsche euch viel Kraft....und ein wenig Glück, das man heute unzweifelhaft in solchen Situationen auch braucht....
Matthias

Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 11:55
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Tja, wie schon gesagt: Es ist still um uns und ich fühl mich dabei nicht gut.
Er sucht nicht meinen Trost und mein Verständnis, er will einfach seine Ruhe.
Nichts sehen - nichts hören - nichts denken.

Weißt du, ich habe selbst eine Tochter und sie ganz alleine
groß gezogen. Nicht, weil ich den Vater ausgebremst habe, sondern weil wir (viel
zu jung) relativ schnell wussten, wir sind kein paar (auch nicht eltern) fürs leben.
Ich weiß also, was es heißt alleinerziehend zu sein, um etwas zu
kämpfen und  trotzdem bei allen Problemen, optimistisch zu bleiben.

Ich lass mich nicht unterkriegen, aber dieses Abwenden und Stillsein ist schon
sehr schwer und macht mich richtig traurig.

Simone

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 12:15
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Matthias,

Wie ist deine Freundin eigentlich damit umgegangen?

Simone

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 12:25




(@weserfrosch)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Simone.....
meine Freundin hatte damals eine ähnliche Situation wie du....und sie hat es in verschiedenster Art und Weise versucht; in Ruhe das Gespräch gesucht - ich habe mich verweigert. Sie hat gedroht und geschrien - ich habe geschwiegen. Sie hat sich zurückgezogen und geschwiegen - ich auch. Sie hat die Trennung angekündigt - ich habe es einfach laufen lassen.
Will sagen: sie hat schon versucht, das ganze Spektrum auszutesten, ohne das es wirklich geholfen hat.
Bei uns - und das ist dann eben ein ganz persönlicher Weg - war es dann hilfreich, dass wir uns gemeinsam erst einmal auf ganz kleine Einzelschritte verständigt haben. Beispiel: nicht das Große-Ganze und der großen Weltenjammer waren Thema sondern nur z.B. das nächste WE. Holst du deine Kinder,w as machen wir gemeinsam, was mache ich mit ihnen allein. Das - und ohne Abschweifen zu den anderen Sorgen - war dann "unser gemeinsames" Thema, wo ich mich dann auch nicht verweigert habe. Und sie hat mitgewirkt, hat eigene Ideen z.B. für dies WE eingebracht und gut....
Heute weiß ich, dass ich meine Freundin damals fast verloren hätte....ich habe es wohl ihrer Geduld und Leidensfähigkeit zu verdanken, dass wir heute noch zusammen sind.....

Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 12:46
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

So läuft es bei uns auch. Irgendwie haben sich unsere Gespräche nur noch um seine Probleme gedreht und irgendwann dachte ich auch, wir
reden gar nichts anderes mehr. Dann wie gesagt, die Ankündigung von ihr mit dem Kind ins Ausland zu ihren Eltern zu fahren und das Fass
lief über.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 14:07
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Simone,

aus Deinen Schilderungen schliesse ich vor allem eines: Dein Partner ist eigentlich noch ganz weit weg von einer neuen Partnerschaft. Vielleicht braucht er Dich als Publikum für seine Tiraden, als Trösterin, als Blitzableiter oder für das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe hat das allerdings nichts zu tun (wie auch sein Herumgeeiere zeigt) und das Gefühl, für ihn die Nummer 1 zu sein, wirst Du so auch nicht bekommen - die ist nach wie vor seine Ex, wenn auch nicht auf positive Weise.

Ich selbst gehöre zwar zu den Verfechtern der These, dass es keine bestimmte "Trauerzeit" gibt, die man braucht, um Vergangenes zu verarbeiten; das ist sicher höchst individuell und von manchen Menschen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen. Wenn das Leben Deines Partners allerdings von einem "Krieg" gegen seine Ex bestimmt wird (an dem er überdies aktiv teilnimmt), ist emotional einfach noch kein Platz für einen neuen Partner: Aus der hasserfüllten Verhaftung in die Vergangenheit kann nichts Positives, Neues entstehen. Sieh seinen Gefühlszustand einfach wie ein Konto, von dem er laufend mehr abhebt als einzahlt: Es ist dauernd im Minus. Das Haupt-Gesprächsthema seid nicht Ihr beide, sondern die Ex. Im Moment legt sich die Dame - bildlich gesprochen - abends mit Euch ins Bett und steht morgens mit Euch auf.

Vielleicht schlägst Du ihm einfach einmal sinngemäss vor: Abends zwischen 18 und 19 Uhr kann die Ex Thema sein; davor und danach ist sie tabu. Wer sich nicht daran hält, steckt 10 EUR in ein (noch aufzustellendes) Sparschwein; wenn es voll ist, machen wir von der Kohle einen Kurzurlaub. Manchmal braucht man solche "Krücken", um selbst wieder Land zu sehen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 15:15
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Ach Mensch, das ist doch alles ein Murks. Seit zwei Jahren ist das Streit- und Trennungsthema für uns.
Der Kleine wird von jeder Seite vorgeschoben und alles geschieht nur zum Wohl des Kindes. Anfänglich
war er jeden Sonntag und manchmal in der Woche bei uns zu Besucht. Das hat seiner Frau nicht gepasst
und er hat ihr nachgegeben. Somit durfte er nur noch bei uns bleiben und das ist er natürlich auch, wenn
sie Party machte. Daraufhin gab es scharfe Diskussionen zwischen uns und ich hab mich erstmal zurück-
gezogen. Er hat sich ab da alleine um das Kind gekümmert. Nach ein paar Wochen unahmen wir einen
zweiten Anlauf und es klappte gut, bis zu dem Punkt, an dem sie sagte, ich solle das Kind nicht anfassen.
Er gab wieder nach. Jetzt sieht er seinen Sohn nur noch alleine, ich halte mich da völlig raus. Will im Moment
auch keinen Kontakt, weil ich mir das nicht ständig geben muss. Das heißt aber nicht, dass ich ihn nicht
unterstütze, wenn es um den Kleinen geht. Sie bestimmt also unser Leben und wir (er) lassen es zu.

Kommen wir zur Ruhe und haben eine gute Zeit, fällt ihr unter garantie etwas ein, meist
natürlich den Jungen betreffend und er steigt drauf ein. Es ist eine Achterbahnfahrt.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 15:43
(@gewitterwolke)
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Hallo Simone!

Dir wird nichts anderes bleiben, als aus dem Karusell auszusteigen. Dein Partner ist nach wie vor gebunden, da hat innerlich keine Trennung stattgefunden. Seine Liebe hat sich in Hass gewandelt, der Energieaufwand ist der gleiche geblieben. Da bleibt doch nichts für dich über.  ;(

So hart das auch ist, ich würde gehen. Sollte sich dadurch in ihm was regen und ändern, wäre es toll, aber rechne nicht damit.

Wir haben zuhause auch einen Exenkrieg, aber mein Mann ärgert sich nur kurze Zeit, zumeist verdreht er die Augen, er hat keine Lust seine Energien in ihre Richtung zu verschwenden. Sein Blick ist klar aufs Jetzt und unsere Zukunft gerichtet. Was du beschreibst, hat nichts mit einer Partnerschaft zu tun.

Entschuldige die harten Worte, aber achte mehr auf dich!

Gruß......

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 16:54
(@diemystiks)
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Hallo Simone,

die Ex nutzt ihren unmoralischen Vorteil, das Kind als Druckmittel zu benutzen.

" Tust du das nicht, siehst du XXXXX nicht."

Dein Partner ist darauf eingestiegen und merkt nicht, wie Ex sein Leben immernoch bestimmt. Die Ängste bzw. die beweggründe sich solchen Erpressungen zu beugen, kann man nachvollziehen.
Es wird nur mit jedem Nachgeben schwieriger auszusteigen und ihr die Stirn zu zeigen.
An diesem Pinkt ist er wohl noch nicht angekommen.

Das zieht für dich natürlich die Frage nach sich, wo bleibst du ?

Wie sieht dein Alltag aus?
Du schreibst von Stille und Schweigen oder halt von Diskussionen, die zu nichts führen oder im Streit enden.

Ich würde nicht so schnell "gehen". Ich würde "ändern".
Denke an dich und unternimm für dich etwas.
Nicht nur wenn er auch nicht da ist, sondern so wie du Lust hast. Treff dich mit Freunden, gehe zum Sport, unternimm die Dinge mit deiner Tochter, die euch beiden Spaß machen.

Versuche alles lockerer anzugehen und ändere du den Ablauf .

Du möchtest reden, er nicht. Das ist schwierig aber nicht aussichtslos.
Hast du über ein erneutes Gespräch nachgedacht oder über den Brief?

Nachdem ich dein heutiges Post gelesen habe, denke ich schon du kannst mal ein ganz klare Frage stellen.

" Brauchst du nur Ruhe oder ist dir unsere Beziehung zu viel?"
" Kannst du einen Vorschlag machen, wie ich dir helfen kann?"

Das sind nur Beispiele, die mir gerade einfallen.
Im Grunde denke ich aber, daß es so ist wie brille007 schon geschrieben hat. Er ist noch nicht bereit für eine neue Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe, auch wenn er es sich wünscht.

Ich frage mich gerade, wie Ex mitbekommt, ob ihr eine gute Zeit habt oder nicht(?).

Wir haben unser beider Exen  nie etwas über unser gemeinsames Wohlbefinden ( oder eben dem Gegenteil) mitgeteilt.
Das ist doch die beste Angriffsfläche und man muss nicht lange warten bis man wieder den nächsten Knietritt bekommt.

Eure Partnerschaft geht nur euch etwas an, die Ex muss darüber nichts wissen. Ich habe den Eindruck, sie weiss ganz gut Bescheid darüber was bei euch gerade Sache ist. Ist das so?

Wenn ich an das Kind denke fallen wir mir die Wünsche der Trennungs/Scheidungskinder ein. Die kannst du dir  hier ja mal durchlesen und sie ausdrucken.
Lege sie deinem Partner zum Lesen hin. Vielleicht bringen diese Wünsche ihn ein wenig zum Nachdenken.

LG
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 17:29
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Wenn wir glücklich sind, sind wir glücklich und uns selbst genug. Wir unternehmen viel gemeinsam und ich gebe schon zu,
dass ich die ein oder andere Verabredung mit Freunden sausen lasse, weil ich lieber mit ihm zusammen bin. Meine Tochter
ist erwachsen, geht zwar gern mit mir shoppen und ins Cafe, fährt auch noch mit mir in den Urlaub, aber eigentlich will ich sie
aus dem Ganzen raushalten. Es ist auch nicht so, dass ich jetzt trübsinnig in der Ecke sitze und darauf warte, dass es Nacht
wird. Aber du hast recht, mein Leben wird, wenn er da ist, zum großen Teil durch ihn bestimmt.

Wie sie mitkriegt, was bei uns passiert. Nun, läuft es bei uns gut, ist er zu ihr besonders schei...,glaub ich. Läuft es nicht so,
ist er verträglicher. Glaub nicht, dass wir darüber noch nicht geredet hätten.

Hilfe, je mehr ich drüber nachdenke und alles aufschreibe, umso klarer wird das ganze.

Jetzt bremst er mich aus und versucht dadurch die Situation (Scheidung) zu besänftigen. Anders kriegt er das wohl nicht hin.
Weiß er sich nicht anders zu helfen!? Ich hab schon Verständnis, dass im Moment einfach alles zuviel ist. Er arbeitet oft an 6 Tagen
in der Woche, daneben versucht er sein Studium abzuschließen, dann der Scheidungskrieg mit immer neuen Hiobsbotschaften,
die fehlende Zeit für sein Kind und nun ICH, die auch noch Forderungen stellt.

Ich denke, ich sollte jetzt wirklich mal etwas anderes machen und vielleicht eine Woche ans Meer fahren. Er ist mit sich beschäftigt und
merkt wahrscheinlich nichtmal, dass ich weg bin. Mir wird das gut tun und der Kopf wird wieder frei.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 18:09
(@simonesommer)
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Ich hab ihn direkt auf die jetzige Situation angesprochen. Telefonisch. Kennt man jemanden, dann weiß
man, ob die Antworten unaufrichtig sind und der andere Ausflüchte sucht. Mein Gefühl ging sehr sehr stark in diese Richtung.
Mag sein ich reagiere über, aber nach ein paar E-Mails hin und her, habe ich im Moment auch keine Lust auf die "Häppchen",
die er mir zu wirft. Ich bin zwar da, das weiß er auch, aber ich bettel nicht um Aufmerksamkeit.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.06.2007 18:19
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo SimoneS.,

ja so ein Tapetenwechsel kann Wunder wirken.

Mal richtig Ernergie tanken und die Gedanken werden wieder klarer.
Vielleicht regt ihn das auch an über eine kleine Auszeit zu zweit nachzudenken.

Ist schon klar, daß durch das Schreiben einiges an Wirrwarr sortiert wird. Das ist auch gut so und soll auch so sein.
Manchmal braucht man einen Schubs von aussen und einen neutralen Spiegel der vorgehalten wird. Auch wenn man vielleicht erst nicht sehen möchte, was der Spiegel da so zu zeigen hat.

Du hast die Kette von Angelegenheiten, die er noch vor sich hat bzw. in denen er mittendrin steckt selbst aufgezählt.
Er gehört vielleicht zu den Menschen, die solche Dinge mit sich lieber selbst aushandeln/aushalten/ausprobieren.

Natürlich fühlst du dich ausgebremst. Deine Ansichten der Dinge sind ( hört sich blöd an) aussenstehend. Du hast nicht die emotionale Bindung zu dem Kind und du kannst von aussen betrachten, was einige Dinge auch sachlicher erledigen lässt/lassen würde.
Ich weiss selbst, daß es dann schwer ist sich rauszuhalten. Noch heute gibt es hier bei uns Situationen in denen mein LG und ich verschiedener Meinung sind was die Kinder angeht . Es wird kurz drüber gesprochen, dann sage ich z.B. " Ok, ist nicht meine Baustelle, sehe ich ein" und gut ist.
Inzwischen geht das ohne faden Beigeschmack , mieser Stimmung oder neuen Diskussionen.
Das braucht Zeit und geht nicht ohne Kommunikation und "Tacheless reden", ohne dass einer von beiden beleidigt ist.

Deshalb denke ich, daß dir allein ein paar Tage Auszeit gut tun und du dann mit neuen Gedankengängen einen erneuten Gesprächsversuch starten kannst. In welche Richtung dieses Gespräch dann auch gehen mag, so wie es jetzt ist, wird keiner von euch glücklich ( er hat es nur noch nicht so wahrgenommen).

Lg
Tina

Habe gerade beim Versuch abzuschicken deine letzten Sätze gelesen. Du sollst nicht nach Aufmerksam betteln..........das wäre auch völlig falsch und baut auf falschen Tatsachen auf.
Ich denke gerade an meine beste Freundin, die mir in solch einer Situation sagen würde:" Willst du was gelten mache dich selten." Liest sich auch etwas merkwürdig, ist aber etwas Wahres dran.
"Machst du dich selten" und die andere Seite nimmt es nicht wahr, liegt auf der Hand, daß es dem anderen Part gerade so recht ist. Dann lohnt sich auch weitere Energie in dieser Sache nicht.
Dann sollte man nachdenken ob man selbst eine Entscheidung trifft, weil der andere nicht in der Lage dazu ist.

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.06.2007 18:51
(@simonesommer)
Schon was gesagt Registriert

Guten Morgen Tina,

zwei wichtige Dinge sind gestern passiert:

Ich habe Urlaub gebucht.
Er hat unsere Beziehung beendet.

Liest sich wahrscheinlich ziemlich nüchtern. War es auch. Ich habe das, wie schonmal erwähnt, nicht zum ersten Mal von ihm gehört.
Wir sind wieder an den gleichen Problemen gescheitert. Er bombt sich mit Arbeit zu, führt einen ziemlich unschönen Scheidungskrieg
und hat eine Prüfung versemmelt, die das Studium wohl um ein Jahr verzögert. Jetzt läuft er gegen alles und jeden und ich stand im
Weg. Mit 33 kehrt er den Scherbenhaufen seines Lebens zusammen und stößt den Mülleimer immer wieder um.

Ich verhalte mich jetzt ruhig und versuche wirklich meine Gedanken klar zu bekommen und für mich zu entscheiden. Und in 14 Tagen
lieg ich auf einer weißen Liege am Strand von Irgendwo.

Für mich bleibt dann der Vorwurf, alles schon zu haben und im Grunde "fertig" zu sein. In diesem Moment des Gespräches habe ich mich
in meiner Wohnung umgeschaut, an meine Arbeit gedacht und in Gedanken meine Tochter gestreichelt.

Es ist wichtig für mich mal eine andere Sicht der Dinge zu bekommen, deshalb habe ich mich hier auch angemeldet und dir bin ich für
unsere "Gespräche" schon sehr dankbar.

Liebe Grüße

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.06.2007 11:02




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