Hallo,
Lebe in Scheidung von meiner Ex-Frau und habe 2 Kinder mit ihr (9 Jahre und 12 Jahre). Sie lebt mit den Kindern in meinem Haus und geht nicht arbeiten. D.h. Ich zahle alles. Sie bekommt soviel Geld für die Kinder, dass sie davon leben kann und ihre Mutter unterstützt sie auch noch. Ich habe die Kinder 2 ganze Wochenden und 1 halbes sowie einmal unter der Woche. Sie kümmert sich nicht wirklich um die Kinder. Sie können machen was sie wollen. Und an den Wochenenden oder Ferien bei ihr schiebt sie die Jungs immer zu Freunden ab. Macht Partie ohne Ende und passt halt ihre Mutter auf. Der Große fehlt sehr oft in der Schule und ist echt nicht gut, sie nimmt ihn immer in Schutz. Zum Glück ist der Kleine sehr gut in der Schule. D.h. Für mich ich zahle alles und kümmere mich ohne Ende um die Jungs. Leider nützen keine Gespräche mit meiner Ex. Auch dem Jugendamt ist das alles egal.
Habe eine tolle Frau gefunden die eine kleine Tochter hat und bin mit ihr zusammen gezogen. Und die Jungs waren auch immer dabei. Das hat am Anfang sehr gut geklappt. Doch irgendwann wurde das zusammen leben zur Hölle, weil es zwischen den Kinder immer wieder gekracht hat.
Jetzt habe ich eine kleine Wohnung und die Jungs sind an den Wochenden bei mir. Meine Freundin, Tochter, die Jungs und ich sehen sich dann nicht.
Jetzt ist es so, dass meine Feundin die Beziehung beenden möchte, da sie keine Perspektive für uns sieht. Sind mittlerweile 2,5 Jahre zusammen und haben dadurch schon viele Höhen und Tiefen durchlebt. Wir wollten in Zukunft heiraten und auch noch ein Kind bekommen.
Mein Kleiner ist voll auf mich fixiert und mag meine Freundin sehr. Der Große ist total gleichgültig. Die kleine liebt meine Jungs und sieht sie als ihr Brüder.
Wir haben schon viele Weg versucht und sind immer wieder gescheitert. Habe natürlich Angst die Jungs zu verlieren, aber auch sie, da wir uns toll verstehen.
Durch die ganze Situation bin ich immer hin und her gerissen. Meine Ex hasst meine neue Freundin.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Vielleicht hat jemand Erfahrungen oder das gleich erlebt und hat vielleicht ein paar Tipps für mich.
Viele Grüße
Hallo,
eine einfache Situation ist das nicht und eine Patentlösung gibt es mit Sicherheit nicht.
Als erstes denke ich, dass der Streit unter den Kindern normal ist. Es mag oberflächlich der Grund für die Probleme sein, aber bestimmt nicht in der Substanz.
Das erste was Du Dir überlegen musst ist, was willst Du? Dann ist die Frage will das Deine Freundin auch, d.h. vorallem kann sie damit leben, dass ihr eine Patchwork-Familie seid, die eben auch aus 2 Söhnen besteht, die auch ihre Probleme haben?
Du wirst Deinen Söhnen immer verpflichtet bleiben, sie sind Deine Kinder. Damit muss sich jede neue Frau in Deinem Leben arrangieren und das ist nicht einfach und wird nie problemlos sein. Mit einem weiteren Kind wird die Situation nicht einfacher. Wenn überhaupt muss euer Zusammenleben erst einmal geklärt sein.
VG Susi
Hallo Susi,
Ich weiß was ich will. Ich werde immer für die Jungs da sein. Meine Freundin meint ich würde es übertreiben, da ich meiner Ex-Frau auch viel Unterhalt zahle. Immer wenn bei ihr und den Jungs brennt helfe ich halt. Sind ja auch meine beiden Buben. Sie meint nur wir beiden bleiben auf der Stecke, dass auch zu Recht. Sie ist mir immens wichtig, da ich sie als eine fast perfekte Partnerin sehe. Sie fühlt sich halt oft zurück versetzt.
Meine Freundin möchte natürlich mit mir zusammen leben, wie es halt in einer Partnerschaft üblich ist. Momentan bin ich halt nur am pendeln. Was sehr anstrengend ist.
Es fehlt mir total schwer eine Entscheidung zu treffen. Denn so geht es nicht weiter.
Habe natürlich Angst meine neue Partnerin zuverlieren und wieder vor einem großen Scherbenhaufen zu stehen. Aus meinem Freundeskreis weiß ich auch das sie gegen meine neue Partnerin hetzt, was sie natürlich nicht zu gibt. Hatte sie schon gefragt. Nur sie lügt mich eh an so wie es ihr gefällt. Mein Kleiner oder Freunde halten mich halt auf dem laufenden.
So langsam habe ich die Hoffung auf eine neue normale Beziehung aufgegeben und fühle mich total hilflos.
Da ist wohl guter Rat teuer.
Vielen Danke für deine Worte.
VG
Hallo Tktototk,
Meine Freundin meint ich würde es übertreiben, da ich meiner Ex-Frau auch viel Unterhalt zahle.
Jetzt würde ich gerne wissen: Wie viel ist denn dieses "viel"? Und zwar meine ich mit dieser Frage das folgende Dreierlei:
Erstens, es gibt einen Betrag X, den du als Unterhalt für die Jungs zahlen musst. Diesen Betrag kann man anhand der Düsseldorfer Tabelle ziemlich genau bestimmen; in den meisten halbwegs normalen Fällen auf plus/minus zwanzig Euro pro Kind und Monat genau. Eine grundsätzliche Diskussion hierüber ist dann müßig; ob man wegen zweimal zwanzig Euro ein Fass aufmacht oder es bleiben lässt, das ist dann vorwiegend eine Frage des persönlichen Temperaments. Falls deine Freundin mit diesem Anteil der Unterhaltszahlungen, d.h. mit einem halbwegs korrekt gerechneten Kindesunterhalt ein Problem haben sollte - dann schick' sie in die Wüste, das geht auf Dauer nicht gut mit euch beiden. Ich vermute allerdings, dass es ihr überhaupt nicht um den Kindesunterhalt geht, auch wenn schon hierfür eine Menge Holz zusammenkommt: Bereits beim sogenannten Mindestunterhalt ist X = 661 Euro für ein neunjähriges und ein zwölfjähriges Kind zusammen (nämlich 297 Euro plus 364 Euro), und je nach deinem Einkommen kann X auch noch deutlich größer sein, und/oder es kann noch sogenannter Mehrbedarf hinzukommen.
Zweitens, es gibt einen Betrag Y, den du als Unterhalt für deine Ex-Frau zahlen musst. Da Madame offenbar keinen Bock auf Arbeit hat, ist der Trennungsunterhalt bzw. der nacheheliche Unterhalt ein erheblicher Betrag (grob gepeilt 45% deines verfügbaren Einkommens, das dir nach Abzug von berufsbedingten Kosten und Kindesunterhalt noch verbleibt), und wenn du und deine Freundin über ein gemeinsames Kind nachdenkt, dann besteht da m.E. schon eine gewisse Notwendigkeit, den juristischen Druck auf die Ex zu erhöhen, dass sie wieder einer Erwerbstätigkeit nachgeht, und damit auch deine Unterhaltszahlungen nach unten angepasst werden können. Ob und wieviel Entlastung du dabei erwarten kannst, hängt vom Einzelfall ab. Müssten wir ggf. mal anhand der konkreten Situation durchsprechen. Jedenfalls, wenn die Unterhaltszahlungen an die Ex nur hoch genug sind, dann schnürt das eurer "neuen" Familie die Luft zum Atmen ab, und da kann es durchaus sein, dass deine neue Partnerin sich so ihre Gedanken macht, wie das alles mit einem neuen Kind noch funktionieren soll.
Und drittens, es gibt einen Betrag Z, den du derzeit tatsächlich an die Ex zahlst, und zu diesem Thema schreibst du:
Immer wenn bei ihr und den Jungs brennt helfe ich halt.
Das klingt jetzt allerdings ein bisschen nach "X + Y < Z", d.h. ich habe den Anfangsverdacht, dass du sogar mehr an die Ex zahlst, als du nach vorliegender Sachlage eigentlich müsstest. Möglicherweise ist es dann aber genau dieses, worüber deine Freundin sich aufregt, nämlich dass du (a) mehr zahlst als du müsstest, und dass (b) dieses Geld in vielen Fällen gar nicht so sehr den Kindern zugute kommt, sondern im Wesentlichen einer nicht arbeitenden Ex-Frau. Letzteres relativiert nämlich deine Aussage, wie wichtig deine neue Partnerin für dich ist: Alles Geld, das du ohne zwingenden Grund bei der Ex ablieferst, fehlt logischerweise für eure gemeinsame Zukunftsplanung.
Jetzt habe ich eine kleine Wohnung und die Jungs sind an den Wochenden bei mir. Meine Freundin, Tochter, die Jungs und ich sehen sich dann nicht.
Was für das Geld gilt, gilt sinngemäß auch für die Zeit. Du klinkst dich also an den Wochenenden regelmäßig mit den Jungs aus? Sorry, aber als Dauerzustand funktioniert das nicht. Genau diese Zeit fehlt dann nämlich als gemeinsame Zeit für eure zusammengewürfelte Gesamt-Familie, die besteht nämlich im Moment aus dir, deiner Freundin, deren Tochter und deinen beiden Jungs.
Jetzt muss man natürlich nicht immer die ganze Zeit zusammen verbringen. Es ist also durchaus eine gute Idee, wenn es ab und zu mal Wochenenden gibt, wo Papa etwas nur zusammen mit den beiden Großen unternimmt, aber an jedem Umgangswochenende so ein Privatprogramm?!? Wenn es, wie du schreibst, "zwischen den Kinder immer wieder gekracht hat", dann werdet ihr das alle miteinander aushalten oder besser gesagt, ihr werdet die allfälligen Streitpunkte bereinigen müssen.
Überleg' doch mal: Wenn ihr nun tatsächlich ein gemeinsames Kind bekommt, und in ein paar Jahren gibt es gewaltigen Stunk zwischen diesem Kind und seiner Halbschwester und/oder seinen Halbbrüdern - wie gedenkst du dann dieses Problem zu lösen? Die Flucht in eine separate Wohnung scheidet da als Lösungsansatz ja wohl aus ...
Sind mittlerweile 2,5 Jahre zusammen und haben dadurch schon viele Höhen und Tiefen durchlebt. Wir wollten in Zukunft heiraten und auch noch ein Kind bekommen.
Du hast nicht geschrieben, wie alt deine Freundin ist, aber höre ich hier eventuell bereits leise, ganz leise eine biologische Uhr ticken?
Einen Kinderwusch auf eine unbestimmte Zukunft verschieben zu wollen, ist alles in allem keine gute Idee und im Endergebnis irgendwie fast das gleiche, als würde man es von vornherein bleiben lassen. Nur, wenn du dir das Projekt "nächstes Kind" wegen der ganzen Verstrickungen mit der Ex bis aus weiteres nicht zutraust, dann solltest du auch so fair sein und deiner Freundin das genau so sagen.
Kann sein, dass sie dich dann genau deswegen verlässt.
Und das wäre, wenn es sich tatsächlich so verhält, auch für dich die deutlich angenehmere Variante, als wenn sie trotzdem bei dir bliebe, und sie dir dann ab einem bestimmten Zeitpunkt jeden Tag aufs Neue vorhält, dass du ihr all ihre Träume versaut hast.
Ach so, ein letztes noch:
Meine Ex hasst meine neue Freundin.
Na und? Für die wirklich krassen Fälle gibt's im Strafgesetzbuch passende Paragraphen wie z.B. "Beleidigung" und "Verleumdung"; und für die nicht ganz so krassen Fälle gilt immer noch die alte Lebensweisheit: "Gott gebe jeder, die mich kennt, zweimal so viel wie sie mir gönnt".
Kürzer gesagt: Die unmaßgebliche Meinung der Ex sollte euch beiden nun wirklich glatt am Allerwertesten vorbei gehen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Moin Tkto,
ganz ehrlich? Steig aus der Beziehung zu Deiner Freundin aus. Das haut nicht hin, wenn es bereits jetzt solche Probleme gibt. Vom Alter her würde ich sie auf 32-33 schätzen. Gib ihr die Zeit sich noch einmal neu zu orientieren, das halte ich auch für fair.
Aus meiner Einschätzung werdet ihr schwerlich ein harmonisches Familienleben aufbauen können, wenn jetzt schon so ein Streit wegen Deinen Jungs da ist. Was wäre die Alternative. Ihr heiratet, erfüllst ihren Zweitkinderwunsch -> und stehst in ca. 2 Jahren auch wieder als Singel da mit allen Pflichten und darfst dann für zwei Ex-Frauen und dann drei Kinder zahlen. Halte ich für weniger gut. Frag Deine Freundin doch mal, ob sie auch auf KU verzichten würde bzw. daran rummäkeln würde, wenn sie es betreffen würde. Was ist denn mit dem Vater Ihrer Tochter? Zahlt er oder fängst Du das Ganze noch als netter Lebengefährte auf (am besten so, dass die KM noch das Kindergeld "sicher anlegen kann")? Du solltest Deine ganze Situation noch mal gut überdenken. Gruß Ingo
Hallo,
mir ist noch etwas aufgefallen, Du schreibst, dass Du "in" Scheidung lebst, d.h. die Scheidung ist noch nicht vollzogen und Du kennst Deine Freundin 2,5 Jahre.
Aus meiner Sicht ist das eine ganz schlechte Situation, einfach weil Du mit der ersten Beziehung noch nicht abgeschlossen hast und Dich sofort in eine neue gestürzt hast. Ein Aufarbeiten der ersten Beziehung, warum ist es denn schief gegangen hat foglich nicht stattgefunden. Selbst wenn ein größere Teil des Problems bei Deiner Ex liegt, dann weisst Du nicht was Dein Anteil ist und auch nicht welche Dynamik zu den Problemen geführt hat.
Finde heraus, was das Problem damals bzw. heute war und ist und Du wirst auch Deine neue Beziehung mit anderen Augen sehen. Vielleicht hat sie eine Zukunft, ich denke aber Du solltest erst einmal zu Dir finden und dann weiter sehen.
Perspektivisch solltest Du nach einer Scheidung durchaus in absehbarer Zeit wieder mehr Geld zur Verfügung haben. Die Kinder sind so groß, dass Betreuungsunterhalt auszuschliessen ist, nachehelicher Unterhalt ist trotzdem ein Thema, da Deine Ex vermutlich auch während der Ehe nicht gearbeitet hat. Hier könnte man einen Vergleich anstreben, der den nachehelichen Unterhalt begrenzt und mit der Zeit abschmelzen lässt.
Trotzdem wird die finanzielle Aufarbeitung der Ehe und die Zahlung des KU ca. 10 bis 15 Jahre dauern. Jede Frau, die Du jetzt ins Auge fast muss damit leben, dass Du finazielle und emotionale Verpflichtungen hast, die sie zu dulden und zu mögen hat.
VG Susi
Hallo,
Wenn Ihr jetzt schon Probleme mit Eurem Patchwork habt, würde ich die Beziehung beenden. Als "tolle Frau" mäkelt man nicht daran herum, wie sich sein Partner finanziell um seine Kinder aus einer anderen Partnerschaft kümmert und setzt ihn nicht unter Druck. Als "tolle Frau" verdient man so viel Geld, dass man seine Bedürfnisse und die der eigenen Kinder, die schon geborenen und die noch kommen, selbst finanziert oder finanzieren kann. Man schaut nicht neidisch darauf, wie viel Geld, der geliebte Mann der Ex gibt. Und hat Angst, dass für sich selbst und das gemeinsame Kind nicht genug übrig bleibt. Das ist unwürdig.
Was die Ex wiederum angeht, ist es völlig egal, ob sie die Next mag oder nicht. Sie sollte auch nicht gierig auf den Geldtopf starren, sondernihren Hintern hochkriegen und arbeiten. Alles andere, es sei denn es gibt gute Gründe, ist Faulheit und sich Gehenlassen.
Ich würde meine Prioritäten überprüfen. Ein Wechselmodell oder mehr mit den beiden Söhnen anstreben und der Ex klar sagen, dass sie ihr Leben, ab dann und dann (faire, aber klare Lösung suchen) selbst zu finanzieren hat.
Ein klarer Schnitt muss her. Hier im Forum helfen Dir die Cracks gerne vernünftige finanzeielle Lösungen auszurechnen.
Die Freundin soll sich einen Mann ohne "Anhang" suchen. Das ist für sie einfacher zu handhaben. Vielleicht fühlt sie sich dann nicht zurückgesetzt.
Es hängen da so viele Leute an Dir dran und von Dir ab. Wie kannst Du da noch atmen ?Mach einen Rundumschlag und befreie Dich.
VG,
Tsubame
Dann bin ich keine tolle Frau. Würde mein Partner unnötigerweise seine Ex alimentieren und sich für alles verantwortlich fühlen und (finanziell) springen, würde ich das auch nicht einfach hinnehmen.
Deshalb finde ich Malachits Ansatz richtig und wichtig, insbesondere, wenn man eine gemeinsame Familienplanung hat.
Finanzen sortieren und dann entscheiden, was sein muss und richtig ist und was nicht.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."